Wir coronieren

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  • @Bademeister

    Wäre gelogen, wenn ich sagte, daß mich der Ist-Zustand nicht auch nervt, weil mir auch ein paar Dinge abgehen.
    Bin aber eben auch der Ansicht, daß es sich nicht um eine Grippe handelt, die jahreszeitlich 1-2 Monate andauert und dann verschwindet.

    Natürlich mutiert das Virus (zum Glück bisher um den eigenen Stamm - beschreiben einige accounts ohnehin sehr gut), aber darauf zu warten, bis es in Richtung harmlos mutiert kann lange dauern, vielleicht auch nie. - Bleibt - für mich - im Augenblich eben nur die Impfung, weil ich da keinen anderen Weg sehe. - Wünschte mir eine perfekte Wirkung, die (noch) nicht gegeben ist, aber eine positive Wirkung ist unverkennbar. - Daß die augenblicklichen Mutationen stärker als das *Urvirus* ist und das schrittweise *ersetzt*, läßt für die nächste Zeit nicht viel Gutes erwarten. - In diesem Fall ist *Stärke* die höhere Infektiosität.

    Um bereits jetzt ein Urteil über die Impfung abzugeben ist es zu früh, weil noch zu wenige geimpft sind und die meisten von diesen wenigen oftmals noch nicht die Zweitimpfung erhielten. Zwar sind schon zig-Millionen geimpft, das ist aber nur ein ganz kleiner Tropfen und ändert an der augenblicklichen Entwicklung nicht viel.

    Da meine ich jetzt nicht nur die eigenen Länder, weil in der vernetzten, globalisierten Welt das zu kurz gedacht wäre. - Es reicht nicht im Idealfall im eigenen Land das Problem gelöst zuhaben, weil man keinen Glassturz drüberstülpen kann. - Noch weniger reicht es zum gegenwärtigen Zeitpunkt irgendwelche Zeitungsausschnitte zu zitieren, weil Journalisten die Aufgabe haben täglich ihre Kolumne vollzukriegen und nicht unbedingt eine Ahnung haben worüber sie da fabulieren. Da sollte man die Ergebnisse von repräsentativen Untersuchungen abwarten, die erst geschaffen werden müssen - und zwar von Experten.

    Die Alternative zur Impfung heißt lockdowns ohne Ende. - Trotzdem halte ich von einem Impfzwang gar nichts, hoffe aber, daß sich möglichst viele dazu entschließen können.
  • Hier ist die vermutlich 1. Untersuchung zur Wirkung der Impfung auf die Bevölkerung (ich erlaube mir die Kopie von post 3668, weil es von mehreren direkt angesprochen wurde).

    Zusatz: Die Effektivitäten beziehen sich auf die erfolgte 2. Impfung.
    Im Bericht wird auch der Effekt nach der 1. Impfung diskutiert. Dieser war geringer als erhofft bzw. erwartet.

    Israel ist das Land, das weltweit den relativ größten Anteil der Bevölkerung geimpft hat -- inzwischen über 28%. Das sind ca. 140 mal mehr als die Zahl der Teilnehmer an den Testphasen von Biontech-Pfizer. In einem Bericht von Prof. Dvir Aran (Israel Institute of Technology) werden nun erstmals Resultate der Impfung auf die Bevölkerung vorgestellt:

    github.com/dviraran/covid_anal…ob/master/Aran_letter.pdf

    dailymail.co.uk/news/article-9…oses-Pfizer-jab-hold.html

    Die Biontech/Pfizer-Impfung reduziert Infektionen um 66-85% und schwere Verläufe um 87-96%.

    Das ist weniger als die 95%, die Biontech-Pfizer vorhersagte, gilt aber immer noch als sehr erfolgreich bzgl. Reduktion von Infektionen, Krankenhausaufenthalten und Todesfällen.

    Anfangs war nicht klar, ob diese Effekte evtl. an Israels sehr strengem Lockdown liegen. Inzwischen hat sich jedoch gezeigt, dass der Rückgang bei den Älteren wesentlich stärker ist als bei den Jüngeren, noch nicht Geimpften.

    Der Studienleiter sagte, der geringere Effekt als erwartet könnte evtl. an der auch in Israel verbreiteten neuen UK-Virusvariante liegen; das ist offen. Es wird geschätzt, dass nun 40-50% der Neuinfektionen in Israel auf das Konto der neuen UK-Variante gehen.
  • Kjeld schrieb:

    @Manni5,
    du musst auch hinzufügen, warum Israel weltweit den relativ größten Anteil der Bevölkerung geimpft hat.
    Ich bin ja gespannt, ob du hier eine sachlich richtige Information abliefern kannst.
    Das hat mich auch schon gewundert, daß Israel so schnell viel geimpft hat.
    Wo doch Nebenwirkungen, Langzeitwirkungen, Menge der Dosis etc. teilweise im Dunkeln liegen.
    Interessante Frage!
  • Manni5 schrieb:

    @Kjeld

    "Muss" ich? -- Da Du es weißt, überlasse ich das gerne Dir!

    Ich kann Dir aber sagen, warum ich das nicht hinzugefügt habe -- und deshalb "muss" ich das keineswegs, finde ich.
    Weil es mir auf die Fakten ankam: die Effekte der Impfung. Und die sind teilweise anders als erwartet. Darum geht es hier.

    Also nun, voran! Dein Zug!


    Also du hast keine Lust weiter zu recherchieren... O.K.

    Die Sache ist relativ einfach, auch in diesem Fall geht Marktwirtschaft vor.
    Israel hat schlichtweg mehr geboten als andere und den Zuschlag beim Impfstoff erhalten.

    Die haben zwar keine Impfzentren, aber die haben es geschafft,
    über die Hälfte der Bevölkerung zu impfen.,
    Wir hier in DE haben zwar die Impfzentren, aber die obersten Merkelisten haben einfach mal den Impfstoff verkauft... :)

    Was sagte neulich das Merkel? " Uns ist das Ganze entglitten"...^^
    Besser sie hätte mal Klartext gesprochen, nämlich das ihr die eigenen Leute,
    am am Arsch vorbei gehen.


    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kjeld ()

  • Gambitspieler schrieb:

    Manni5 schrieb:

    Warte doch erst mal die Untersuchungsergebnisse ab; genauere Daten sollten ja schnell gehen. Wenn die Personen vor mehreren Tagen infiziert wurden, könnte es sogar sein, dass der Impfstoff bereits in einem frühen Stadium nützt.
    er schützt wahrscheinlich davor schwer zu erkranken.
    Aber anscheinend nicht davor die Verbreitung zu verhindern.
    Dafür gab es einfach schon zu viele Coronaausbrüche in Heimen obwohl sie geimpft waren.
    Weißt Du, wie lange sie geimpft waren? Da die Impfungen erst kürzlich begannen und die 2. Impfung erst 3 Wochen nach der 1. Impfung, dann aber erst nach 1 Woche wirkt, sollte man sich das genau ansehen.
    Die Aussage "obwohl sie geimpft waren" ist zu ungenau und derartige Pauschalaussagen (sorry) können zu Vorurteilen beitragen.

    Kennst Du 1 oder 2 Heime, in denen Deine Aussage inzwischen konkret nachgewiesen wurde?
    Da es ja, wie Du korrekt schreibst, sehr viele Ausbrüche in Heimen gab und gibt, müsste dies ja jetzt vorliegen?

    Ich bestreite nicht, es kann durchaus so sein -- aber ich hätte da gerne genauere Aussagen und keine vorschnellen Schüsse "aus der Hüfte".
  • Hier ist der aktuelle Bericht des Statens Serum Institut (= das zuständige Institut) in Dänemark zur Verbreitung der neuen UK-Virusvariante B117 vom 10.2.2021:

    files.ssi.dk/covid19/virusvari…usvarianter-10022021-2q3w

    Hat etwas gedauert, aber ich hab's gefunden :)

    Es ist auf Dänisch, aber das Schaubild in Figur 2 ist auch so verständlich.

    Anteil von B117 an den Infektionen in Wochen 53, 1, 2, 3, 4, 5 (siehe Tabel 1; Woche 5 ist noch unvollständig):
    2,2%, 4%, 7.4%, 13%, 20%, 27,1%.

    Dänemark ist das einzige EU-Land, dass die Gensequenzen schon länger systematisch untersucht -
    alle anderen sind erst seit Kurzem damit angefangen.
    Daher sind diese Daten für unser Verständnis wichtig.

    Hier eine Beschreibung der Situation in Dänemark in der Frankfurter Rundschau vom 3.2.21:

    fr.de/politik/lockdown-daenema…afen-schule-90189165.html

    Dänemark hatte seit Mitte Dezember recht strenge Maßnahmen, also Geschäfts-, Schul-, Uni-Schließungen (aber Kitas blieben wohl offen). Die bis dahin steil ansteigenden Infektionszahlen gingen dann wieder zurück und scheinen die letzten Tage in etwa konstant zu bleiben.

    Die Daten zeigen, dass trotzdem der B117-Anteil (siehe Tabel 1) anfangs pro Woche um ca. 75%, dann 50%, nun 35% zunahm. Das sieht nach Abnahme der Beschleunigung, aber weiter hoher Zunahme aus.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Manni5 ()

  • @Gambitspieler

    Bei den Vorfällen in Altersheimen ist zunächst die Frage, ob die Zeit ausreichte, um Eigenschutz aufzubauen.
    Falls dies der Fall ist, wäre das sehr interessant, da es ein Licht auf den möglichen/dann zweifelhaften Fremdschutz werfen würde. Ich nehme an, hierauf willst Du hinweisen (?).

    Dein Link dazu ist interessant, bezieht sich aber auf die Immunität, den Fremdschutz.
    Dass dies offen ist, hatte ich schon in post 2399 am 26. Nov. geschrieben; die Ergebnisse mit den Affenversuchen waren da schon bekannt.
  • Manni5 schrieb:

    Bei den Vorfällen in Altersheimen ist zunächst die Frage, ob die Zeit ausreichte, um Eigenschutz aufzubauen.

    Eigenschutz bestand schon durch die 1.Impfung und ich denke hier hat der Impfstoff wirklich geholfen, da keiner ernsthaft erkrankt war.
    Ansonsten müsste man davon ausgehen, dass der Virus harmloser geworden ist.

    Manni5 schrieb:

    Dein Link dazu ist interessant, bezieht sich aber auf die Immunität, den Fremdschutz.

    Der Eigenschutz ist für Leute die zur Risikogruppe gehören vernünftig.
    Ob man selbst das braucht muss jeder für sich selber klären.

    Ohne Fremdschutz darf es aber keine Impflicht geben

    Der Fremdschutz ist für mich der einzige Grund warum ich mich persönlich impfen lassen würde. Diesen Fremdschutz sehe ich aktuell als nicht gegeben an.
    Der Fremdschutz ist aktuell auch die einzige Variante, welche eine 3. Welle im Herbst verhindern würde.

    Ohne Fremdschutz wird es im Herbst wieder ähnlich viele Fälle geben wie 2020.
    Aufgrund des Eigenschutzes wird es weniger Tote geben.
    Aufgrund der aktuellen Form des Infektionsschutzgesetzes und der Auslegung durch die Politiker dürfte es dann im Hebst 2021 erneut zum Lockdown führen.
  • Wie schon früher geschrieben:
    das mit dem "sich nicht Impfen lassen wollen" würde ich, ebenso wie die Nebenwirkungen, sofern es nicht aktuell ist, entspannter sehen.
    Die öffentliche Einstellung kann sich ändern, wenn neue Aspekte aufkommen.
    Allerdings sollten sich Vorurteile auf Grund von Falschinformationen nicht festsetzen.

    In einigen Wochen werden wir zu
    - positiven Auswirkungen, Selbstschutz,
    - Nebenwirkungen
    aus Israel, UK, USA viel mehr wissen.

    Wenn im April eine 3. Welle durch die UK-/Südafrika-Mutationen kommt, wird die Impfbereitschaft zunehmen.
    Allerdings besteht sonst wohl auch die Gefahr, die Impfung auf später zu verschieben.

    Ich denke, die Impfung verleiht auch eine gewisse Immunität und damit Fremdschutz.
    Wahrscheinlich nicht vollständig (das wäre ideal), aber vielleicht zu 65%.

    Dann entsteht die Frage, ob unter diesen Voraussetzungen:

    - eindeutiger Selbstschutz
    - kaum Nebenwirkungen
    - nachgewiesener genügend hoher Fremdschutz
    - jeder hatte ein Angebot der Impfung und
    - drohende Gefahr einer neuen Welle plus Lockdown

    im Herbst nicht doch ein Impfausweis kommt, der bei freiwilliger Impfung oder Bestätigung von "nachgewiesener Impfuntauglichkeit" Vorteile bietet.
    Die bisherigen Verlautbarungen des "Ethik-Rates" schließen das bewusst nicht aus.
    Äußerungen von Politikern beziehen sich fast immer explizit auf die jetzige Situation (ich glaube: bewusst, damit später zu Obigem keine Vorwürfe kommen können).
    Ich denke, ein derartiger Impfausweis mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit zu obigen Punkten würde bereits ausreichen, damit sich genügend viele dann doch impfen lassen.
  • Nicht nur Tschechien und Tirol, auch Teile Bayerns sind Mutationsgebiete:

    "In den nordostbayerischen Regionen Hof, Wunsiedel und Tirschenreuth an der Grenze zu Tschechien betrage der Anteil der Mutation an den positiven Fällen bereits 40 bis 70 Prozent, sagte Markus Söder nach einer Sitzung des bayerischen Kabinetts in München."

    br.de/nachrichten/bayern/landk…le-auf-mutationen,SOj8ICw
  • schutzmaßnahmen befürworte ich, wofür ich kein verständnis habe, ist die uneinheitlichkeit der regelungen.
    es sollte während einer pandemie doch möglich sein, mal föderalismus, wahlkampf und wirtschaftsinteressen unter das allgemeinwohl zu stellen.

    leider scheint einigkeit nur bei den dümmsten entscheidungen erreicht worden zu sein.
    die glosse von anna clauß trifft es auf den punkt:

    msn.com/de-de/nachrichten/poli…ocid=ACERDHP15&li=BBqg6Q9