Habe mir auch den Text von Prof. Wiesendanger auf Researchgate angesehen. Es sind über 100 Seiten, was aber auch an dem durch ihn hereinkopierten Material liegt (was sehr hilfreich ist).
Sein großes Verdienst (was nur eher selten in den Medien deutlich erwähnt wird) ist, dass er, wie Du @Alfheri oben auch darstelltest, die enormen Risiken durch die gentechnologisches Forschung an Viren noch mal ins Bewusstsein rückt. Diese erfolgte und erfolgt am Wuhan Institute of Virology, lange in enger Zusammenarbeit mit USA-Instituten, auch gefördert mit Millionenbeträgen durch US-Wissenschaftsorganisationen (NIH u.a.). Und auch an diversen anderen Instituten -- es ist offenbar nicht einmal klar, wo überall.
Zum Text und seinem Haupturteil: Er stellt dar:
- es wurde bisher noch kein Nachweis einer biologischen Übertragung, "der Zwischenwirt", gefunden.
- am Wuhan Institute of Virology wurde riskante Forschung betrieben. Es könnte dort eine Übertragung stattgefunden haben ("Laborunfall"). Es gibt mehrere Ungereimtheiten aus der Berichterstattung und einigen Umständen. All dies war bereits seit Längerem bekannt.
Dann kommt er auf Seite 30 zum Schluss:
Damit ließen diese Indizien den Laborunfall "als die mit Abstand wahrscheinlichste Ursache für die Corona-Pandemie erscheinen".
Dieser Schluss war für mich an dieser Stelle völlig überraschend. Es ist möglich, aber die Indizien empfinde ich als eher schwach. Sie lassen sich wahrscheinlich auch anders erklären. Ähnlich auf Seiten 80, 83.
Aus meiner Sicht als fachlicher Laie fehlt eine Diskussion der virologischen Aspekte. Ich denke, Virologen können einschätzen, ob diese Gensequenz-Änderungen oftmals auf natürliche Weise entstehen, hier auch so entstanden sein können, oder ob ein technischer Eingriff möglich/wahrscheinlich ist. Dazu dürfte es umfangreiche Forschung geben. Er gibt wenige Zitate, in denen ein technischer Eingriff behauptet wird, geht aber nicht näher auf die veröffentlichten (mutmaßlichen) Widerlegungen ein. Und auch nicht auf die diverse weitere Forschung hierzu.
Das empfinde ich als Manko.
Um diese weitere Forschung hierzu zu kennen und beurteilen zu können, muss man Virologe sein.
Sein Haupturteil, durch seine dargestellten Indizien sei für ihn der Laborunfall "zu 99,9% sicher" (ntv-Interview), sehe ich überhaupt nicht.
Ich hätte es wesentlich besser gefunden, wenn er nur diese beiden Möglichkeiten aufgezeigt und ein Urteil offen gelassen hätte.
Und seinen Text nicht als "Studie", sondern als Diskussionspapier deklariert hätte.
Sein großes Verdienst (was nur eher selten in den Medien deutlich erwähnt wird) ist, dass er, wie Du @Alfheri oben auch darstelltest, die enormen Risiken durch die gentechnologisches Forschung an Viren noch mal ins Bewusstsein rückt. Diese erfolgte und erfolgt am Wuhan Institute of Virology, lange in enger Zusammenarbeit mit USA-Instituten, auch gefördert mit Millionenbeträgen durch US-Wissenschaftsorganisationen (NIH u.a.). Und auch an diversen anderen Instituten -- es ist offenbar nicht einmal klar, wo überall.
Zum Text und seinem Haupturteil: Er stellt dar:
- es wurde bisher noch kein Nachweis einer biologischen Übertragung, "der Zwischenwirt", gefunden.
- am Wuhan Institute of Virology wurde riskante Forschung betrieben. Es könnte dort eine Übertragung stattgefunden haben ("Laborunfall"). Es gibt mehrere Ungereimtheiten aus der Berichterstattung und einigen Umständen. All dies war bereits seit Längerem bekannt.
Dann kommt er auf Seite 30 zum Schluss:
Damit ließen diese Indizien den Laborunfall "als die mit Abstand wahrscheinlichste Ursache für die Corona-Pandemie erscheinen".
Dieser Schluss war für mich an dieser Stelle völlig überraschend. Es ist möglich, aber die Indizien empfinde ich als eher schwach. Sie lassen sich wahrscheinlich auch anders erklären. Ähnlich auf Seiten 80, 83.
Aus meiner Sicht als fachlicher Laie fehlt eine Diskussion der virologischen Aspekte. Ich denke, Virologen können einschätzen, ob diese Gensequenz-Änderungen oftmals auf natürliche Weise entstehen, hier auch so entstanden sein können, oder ob ein technischer Eingriff möglich/wahrscheinlich ist. Dazu dürfte es umfangreiche Forschung geben. Er gibt wenige Zitate, in denen ein technischer Eingriff behauptet wird, geht aber nicht näher auf die veröffentlichten (mutmaßlichen) Widerlegungen ein. Und auch nicht auf die diverse weitere Forschung hierzu.
Das empfinde ich als Manko.
Um diese weitere Forschung hierzu zu kennen und beurteilen zu können, muss man Virologe sein.
Sein Haupturteil, durch seine dargestellten Indizien sei für ihn der Laborunfall "zu 99,9% sicher" (ntv-Interview), sehe ich überhaupt nicht.
Ich hätte es wesentlich besser gefunden, wenn er nur diese beiden Möglichkeiten aufgezeigt und ein Urteil offen gelassen hätte.
Und seinen Text nicht als "Studie", sondern als Diskussionspapier deklariert hätte.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Manni5 ()