Wir coronieren

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    • Hans-Jürgen Papier, einer der renommiertesteten deutschen Staatsrechtler, hat sich vor kurzem in einem Interview mit dem Webportal BUSINESS INSIDER zu der 2G/3G-Problematik konkret geäußert.

      In diesem Gespräch erläutert Papier, warum Corona-Einschränkungen für Geimpfte nicht mehr vertretbar sind – es aus seiner Sicht aber gute Gründe gibt, Nicht-Geimpfte vom öffentlichen Leben teilweise auszuschließen.
      Beim Zugang zu Restaurants, Veranstaltungen oder anderen Räumen hält der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe sowohl die 2G- als auch die 3G-Regel durchaus für verfassungskonform.
      In seiner abschließenden Beurteilung kommt Papier zu dem Ergebnis, dass der Staat ungeimpfte Personen ausschließen darf, er den Ausschluss aber immer wieder auf die Verhältnismäßigkeit hin überprüfen muss.

      Verfassungsrechtler Hans-Jürgen Papier: Grundgesetz erlaubt 2G-Regel - Business Insider
    • Ich entschuldige mich schon vorab für meinen Knoten im Kopf,
      aber ich komme gedanklich einfach nicht mehr weiter.

      Wenn sich Geimpfte und Genesene mit Corona anstecken und die Infektion auch weiter geben können,
      wo liegt dann die Gefahr für die Umwelt bei getesteten Ungeimpften?
      Geimpfte und Genesene werden nicht mehr getestet und dürfen alles machen was sie wollen.
      Dabei wabert das Virus fröhlich zwischen allen hin und her und findet immer wieder neue Wirte.
      Mit diesem Verhalten ist die Ansteckungskette nicht zu unterbrechen.

      Der Ungeimpfte, aber Getestete, läuft "nur" Gefahr, selbst an Corona schwer zu erkranken/zu sterben.
      Bedeutet, er gefährdet nur sich selbst.

      Meiner Meinung nach ist der getestete Ungeimpfte sogar besser im Kampf gegen die Pandemie.
      Er läßt sich testen, trägt weiterhin MNS und hält die Abstandregeln ein.
      Nur durch so ein Verhalten kann die Ansteckungskette unterbrochen werden.

      Das Virus braucht Wirte. Und wo bekommt es Wirte? Richtig, bei Nähe!
      Geimpfte und Genesene dürfen jetzt lustig feiern, sich gegenseitig anstecken und das Virus erfreut sich bester Verbreitung.

      Wie hieß es denn zu Beginn des ersten Lockdowns?
      "Wir müßen die Ansteckungsketten unterbrechen!"
      Und was ist jetzt?
      Das Virus ist nicht eliminiert, aber auf die Ansteckungsketten schaut kaum noch einer.

      Was spricht somit gegen 3G? WO ist mein Gedankenfehler?
    • @hajoja

      danke für den Link .

      Ich weiß nicht wann der Staatsrechtler diese Aussage gemacht hat, aber ich formuliere mal kurz seinen Satz zur Impfung etwas um:

      „Zum anderen ist nicht sichergestellt, dass in jedem Fall eine exakte Anwendung dieses Tests erfolgte, sodass auch aus diesem Grunde eine zuverlässige Genauigkeit im Hinblick auf eine mögliche Infektion fehlt.“

      ---

      Umwandlung für Geimpfte

      „Zum anderen ist nicht sichergestellt, dass Geimpfte ohne Test nicht gerade infiziert ist, sodass auch aus diesem Grunde eine zuverlässige Genauigkeit im Hinblick auf eine mögliche Infektion fehlt.“


      Ich hoffe du merkst wie leicht man seine die Argumentation vom Staatsrechtler umwandeln kann so dass man Geimpfte ausschließen könnte.
    • Schmiddi schrieb:

      Ich entschuldige mich schon vorab für meinen Knoten im Kopf,
      aber ich komme gedanklich einfach nicht mehr weiter.

      Wenn sich Geimpfte und Genesene mit Corona anstecken und die Infektion auch weiter geben können,
      wo liegt dann die Gefahr für die Umwelt bei getesteten Ungeimpften?
      Geimpfte und Genesene werden nicht mehr getestet und dürfen alles machen was sie wollen.
      Dabei wabert das Virus fröhlich zwischen allen hin und her und findet immer wieder neue Wirte.
      Mit diesem Verhalten ist die Ansteckungskette nicht zu unterbrechen.

      Der Ungeimpfte, aber Getestete, läuft "nur" Gefahr, selbst an Corona schwer zu erkranken/zu sterben.
      Bedeutet, er gefährdet nur sich selbst.

      Meiner Meinung nach ist der getestete Ungeimpfte sogar besser im Kampf gegen die Pandemie.
      Er läßt sich testen, trägt weiterhin MNS und hält die Abstandregeln ein.
      Nur du,rch so ein Verhalten kann die Ansteckungskette unterbrochen werden.

      Das Virus braucht Wirte. Und wo bekommt es Wirte? Richtig, bei Nähe!
      Geimpfte und Genesene dürfen jetzt lustig feiern, sich gegenseitig anstecken und das Virus erfreut sich bester Verbreitung.

      Wie hieß es denn zu Beginn des ersten Lockdowns?
      "Wir müßen die Ansteckungsketten unterbrechen!"
      Und was ist jetzt?
      Das Virus ist nicht eliminiert, aber auf die Ansteckungsketten schaut kaum noch einer.

      Was spricht somit gegen 3G? WO ist mein Gedankenfehler?

      @Schmiddi

      Du hast ja Deine eigene Frage gleich beantwortet und sicher auch zum Teil Recht, allerdings kann der Ungeimpfte/Getestete der sich ansteckt, weitere Ungeimpfte/ Getestete anstecken , und somit nicht nur sich, sondern auch andere gefährden.
      Oft kann ich Dir ganz gut folgen und unsere persönlichen Meinungen liegen nicht weit auseinander, aber mit folgenden Satz gehe ich nicht mit !

      ,,Meiner Meinung nach ist der getestete Ungeimpfte sogar besser im Kampf gegen die Pandemie.
      Er läßt sich testen, trägt weiterhin MNS und hält die Abstandregeln ein.,,

      Sicher unbewusst unterstellst Du damit pauschal Geimpften , das sie zum einen die Regeln nicht mehr einhalten und zum anderen sogar noch die Schuldigen für die Weiterverbreitung des Virus sind.
      Es gab mal Zeiten, da wurde hier im Forum das solidarische Verhalten im Kampf gegen das Virus eingefordert und auch Geimpfte haben nun das Recht solidarisches Verhalten einzufordern, wobei Solidarität immer freiwillig bleiben sollte!, nicht, das Du mich falsch verstehst :) .

      Für mich steht genau deshalb die Eigenverantwortung an oberster Stelle, niemand darf auf Grund seines Impfverhaltens benachteiligt , diskriminiert oder gesellschaftlich ausgeschlossen werden und mein Wunsch bleibt es auch, das die Spaltung der Gesellschaft nicht noch weiter voran getrieben wird,das geht meiner Meinung nach nur, wenn alle ein wenig kompromissbereiter miteinander umgehen würden.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von ostseepower ()

    • Um nicht durch ständige posts den thread zu überlasten - nur einer - mit mehreren Punkten:

      Völlig klar, daß im Moment in Ö+D die Situation recht harmlos ist, zumindest wenn man der Einschätzung der Medien und damit auch den nachfolgenden Meinungen folgt. - Ist es tatsächlich so ?

      Blick auf die KHs: *üblicherweise sind die Intensivstationen - jahreszeitlich bedingt - zu 30 - 40 % der verfügbaren Betten ausgelastet. - Das heißt aber nicht, daß das Intensiv- und Pflegepersonal die Zeit mit Stricken verbringt, da das Personal darauf abgestimmt ist. - Wenn also - wie jetzt - die zusätzlichen Covid-Patienten die *ohnehin* verfügbaren Betten zu *nur* 10 - 15% ZUSÄTZLICH belasten, bedeutet das eine Realzunahme für das Personal von 20 - 40 %. - Regional bedingt. - Im Ernstfall gibts diese ominösen ad-hoc Betten. Weder sind sie für intensiv ausgerüstet, noch gibts die Räumlichkeiten. - Selbst die Luftschleuse, die für den Überdruck sorgt gibts nicht - es sei denn, es werden auf intensiv Stockbetten gebaut. - Das größte Problem: was helfen Betten ohne ausreichend qualifiziertes Personal.

      Folge: wie schon in einem früheren Post beschrieben: aus normalen Stationen wird Personal abgezogen, die wenigstens Zurufdienste verrichten dürfen, dadurch werden Normalstationen personell ausgedünnt. Die Einsatzzeiten der Intensivkräfte werden verlängert bzw. die Einsatzpläne erhöht. - Seit ca. eineinhalb Jahren stehen die Leute unter Dauerdruck. Üblicherweise sind das eher jüngere Menschen mit Familie; auch sie haben das Anrecht auf Privatleben.- Der Grund, warum bereits bei diesen *niedrigen* Quoten Operationen verschoben werden.

      Der *Dank*: hospitalisierte Patienten bespucken zum Teil ihre Pflegekräfte, weil sie mit der Diagnose *Covid* nicht einverstanden sind. - Vermutlich ist es dann bereits eine Erleichterung, wenn bei einer Verschlechterung diese Leute intubiert werden, um sich zumindest das zu ersparen.

      tvthek.orf.at/profile/Wien-heute/70018/Wien-heute/14107944

      In der Fußleiste clicken: *Pflege im Spital am Limit* - Dauer 2.50 min

      Bei diesen Belastungen verwundert es nicht, daß viele Intensivkräfte und Pflegekräfte wechseln bzw. umschulen. - Wäre interessant, wie die hoffnungslosen Optimisten, die ständig mit guten Ratschlägen für Alles präsent sind, darauf reagieren würden, wären sie in ihrem Beruf derartigen Belastungen ausgesetzt.

      Vorletzter Punkt - die *Wünsche* - zumeist derer, die die Impfung vermeiden wollen; warum auch nicht: 3G oder 2G, Abstand bissl weiter oder weniger, Maske für Kinder - ja oder nein, Aufhebung der im Moment ohnehin nicht starken Maßnahmen, freedom-day, etc., etc. - Wäre schön, wenn man sich darüber etwas weniger Gedanken macht, weil das zu einer sinnvollen Lösung so gut wie nichts beiträgt. - Die Lösung kennt - theoretisch - jeder. Praktisch wird sie nur nicht angewandt. - Da hat bald jeder eine eigene Vorstellung, die sehr stark vom privaten und beruflichen Umfeld abhängig ist. - Halt schwierig, diese Sonderwünsche zu erfüllen.

      Länder, die eine schallende Ohrfeige bekamen, haben die Lektion gelernt und konnten fast alle Maßnahmen aufheben. Sind halt nicht sehr viele, weil nicht alle Länder das Luxusproblem haben über genügend Impfstoff zu verfügen- Scheinbar ist diese Ohrfeige notwendig um zur Besinnung zu kommen, in welchem Übermaß an Glück man sich in Mitteleuropa befindet.

      Der Kalender sagt: Anfang Oktober - und wenn die Quoten vor der wirklichen Welle nicht entscheidend abgesenkt werden kann - und im Moment ist das Gegenteil der Fall - um die KHs zu entlasten um Reserven zu schaffen, kann diese Ohrfeige Realität werden.

      Letzter Punkt - mit Sicherheit nicht sehr populär, zumindest hier: das Gejammere von wegen Impfen - ja/nein - und das übergroße Verständnis: ja, soll sein. - Wie lange möchte man noch in dieser Art und Weise jammern. - Die Todeszahlen in Bulä mit niedriger Impfquote geben deutlich Auskunft im Vergleich zu jenen mit höherer Quote.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von franzli ()

    • @Schmiddi

      Du hättest Recht, wenn der Test zu 100% oder mit hoher Wahrscheinlichkeit zuverlässig wäre.

      Leider ist er das aber nicht! Und das ist das Problem. Er gibt mit ca. 50% Wahrscheinlichkeit falsch-negative Resultate aus.
      D.h. er sagt "keine Infektion" (= negativ), obwohl die Person infiziert ist. Damit können die Personen dann überall hingehen, wo Tests gefordert werden, und andere anstecken.

      Ein Geimpfter kann auch infiziert sein. Aber da die Impfung vor der Infektion schützt, im Mittel vielleicht zu 70%, dürften entsprechend weniger Geimpfte infiziert sein als Ungeimpfte.
      Wenn z.B. 10.000 getestete Ungeimpfte in Kneipen gehen, dürften darunter mehr Infizierte sein als unter 10.000 Geimpften (die nicht getestet wurden).

      Hinzu kommt, dass ein Ungeimpfter, der infiziert und durch die Tests gerutscht ist, ist, das Virus wahrscheinlich etwas häufiger weiter gibt als ein Geimpfter, der infiziert ist: die Impfung sorgt dafür, dass das Virus kürzere Zeit "aktiv" bleibt bzw. in genügend hoher Anzahl im Rachen vorhanden bleibt, um andere zu infizieren, als bei Ungeimpften. Das war bei Alpha nachgewiesen (etwa 50% zusätzlicher Schutz), bei Delta ist dieser zusätzliche Schutz geringer, aber wahrscheinlich auch vorhanden (vielleicht 25%?). Das ist Gegenstand der Forschung.

      Aus diesem Grund wird sowohl von Geimpften als auch von Getesteten gefordert, in Innenräumen weiter Abstand zu halten und Masken zu tragen, um hierdurch das Rest-Infektionsrisiko zu vermindern.
    • Manni5 schrieb:

      Ein Geimpfter kann auch infiziert sein. Aber da die Impfung vor der Infektion schützt, im Mittel vielleicht zu 70%, dürften entsprechend weniger Geimpfte infiziert sein als Ungeimpfte.
      Wenn z.B. 10.000 getestete Ungeimpfte in Kneipen gehen, dürften darunter mehr Infizierte sein als unter 10.000 Geimpften (die nicht getestet wurden).

      Rechnen wir doch mal nach deutschlandweit haben wir aktuell eine inzidenz von rund 60

      => bei 100.000 Leute sind 60 Leute infiziert. Das entspricht bei 10.000 Leuten = 6 infizierte
      Wenn wir von deiner Schutzwirkung der Impfung von 70$ ausgehen sind 4 der infizierten Leute ungeimpft und 2 Leute geimpft

      Betrachten wir nun die Geimpften.
      Es gehen garantiert 2 infizierte geimpfte in die Kneipe

      D.h. in einer 10.000 Kneipe nur mit Geimpften wird man 2 Infizierte finden bei einer Inzidenz von 60

      Betrachten wir nur die Ungeimpften in einer 10.000 Kneipe:
      Die Wahrscheinlichkeit, dass alle 4 Infizierten in die Kneipe gehen beträgt 6,25%
      Die Wahrscheinlichkeit dass 3 Infizierte in die Kneipe gehen beträgt 4*6,25% = 25%
      Die Wahrscheinlichkeit dass 2 Infizierte in die Kneipe geht beträgt 6*6,25%= 37,5%
      Die Wahrscheinlichkeit dass 1 Infizierte in die Kneipe geht beträgt 4*6,25% = 25%
      Die Wahrscheinlichkeit, dass kein Infizierten in die Kneipe gehen beträgt 6,25%


      Berücksichtigen wir jetzt die 3G Regeln, wodurch die Größe der Kneipe aufgrund des Abstands auf 5000 sich reduziert.
      => Hochgerechnet auf die Inzidenz 60 bedeutet dass, dass hier max. 3 Infizierte sind.

      Die Wahrscheinlichkeit, dass 3 Infizierten in die Kneipe gehen beträgt12,5%
      Die Wahrscheinlichkeit, dass 2 Infizierten in die Kneipe gehen beträgt 3* 12,5%= 37,5%
      Die Wahrscheinlichkeit, dass 1 Infizierten in die Kneipe gehen beträgt 3* 12,5%= 37,5%
      Die Wahrscheinlichkeit, dass 0 Infizierten in die Kneipe gehen beträgt 12,5%

      => In einer 2G Kneipe trifft man eher auf einen Infizierten als in einer3G Kneipe.

      Zumindest wenn man von einem Eigenschutz von 70% ausgeht
    • Zum Thema Auslastung der KH:

      "Wusstet ihr eigentlich, dass in Berlin seit vier Wochen Krankenhäuser bestreikt werden?

      Nicht? Komisch, ne?

      Ich meine, wenn bei der Bahn gestreikt wird, haben wir vollständige Medienbegleitung von Anfang bis Ende.

      Wenn die Lufthansa bestreikt wird, haben wir vollständige Medienbegleitung von Anfang bis Ende.

      Wenn VW bestreikt wird, auch.

      Aber bei Krankenhäusern nicht? Sind die weniger wichtig oder was?

      Immerhin gab es jetzt angeblich einen Durchbruch bei den Verhandlungen bei der Charite.

      Wieviel mehr Geld wollten die denn, fragt ihr vielleicht?

      Ihr müsst jetzt sehr tapfer sein. Die wollten nicht mehr Geld von der Charite. Die wollten, dass die Charite mehr Pflegepersonal einstellt, damit die Pfleger auch gelegentlich mal … schlafen gehen können oder so. Hände waschen. Pinkeln.

      Ich gehe mal davon aus, dass die auch mehr Geld nehmen würden, klar. Aber überlegt euch mal, WIE schlimm die Lage sein muss, damit du dafür streikst, dass die mehr Kollegen einstellen für dich. Und nicht dafür, mehr Geld zu kriegen."

      --- blog.fefe.de/?ts=9fa06a34
    • Für die andere Behandlung von Geimpften vs. Ungeimpften wird häufig (zu Recht) auf die fachliche Beurteilung durch das RKI verwiesen. Siehe auch den Titel des Berichts:

      "Wie gut schützt die COVID-19-Impfung vor SARS-CoV-2-Infektionen und -Transmission?
      Systematischer Review und Evidenzsynthese"

      im RKI-Bulletin 19/2021 vom 12. Mai 2021, Seiten 13-23
      rki.de/DE/Content/Infekt/EpidB…df?__blob=publicationFile

      Die Zusammenfassung direkt zu Anfang sagt:

      "In der Gesamtschau legen die verfügbaren Daten nahe, dass die COVID-19-Impfung eine Virustransmission in erheblichem Maß reduziert und dass vollständig geimpfte Personen in Bezug auf die Epidemiologie der Erkrankung keine wesentliche Rolle mehr spielen."

      Diese Beurteilung gilt, denke ich, nach wie vor, aber nur mit einem anderen Argument. Die gegebene Begründung ist zweifelhaft.

      Wie schon der Titel dieses RKI-Berichts sagt, zielt die Begründung im Bericht nahezu vollständig auf die Reduktion von Infektionen ab.
      Dazu wurden Studien bis zum 15. April berücksichtigt, die Alpha betrafen, aber nicht Delta.
      Die Wirksamkeit der Impfungen wurde überwiegend mit 80-90% angegeben.
      Die Impfungen würden damit eine Basisreproduktionszahl von R0 = ca. 4 bis 4,5 bei Alpha auf deutlich unter 1 reduzieren.
      Zum damaligen Zeitpunkt war das der Stand des Wissens.

      Aber die Wirksamkeit der Impfung fällt bei Biontech von anfänglich 88% auf knapp 50% nach 6 Monaten ab.
      Wenn wir also mit dem mittleren Wert von ca. 70% rechnen, ergibt das bei Delta mit R0 = knapp 7 nun den Infektions-R-Wert 30% x 7 = 2,1. Wenn zusätzlich die Weitergabe durch Geimpfte an Andere noch auf z.B. 70% verringert wird (das ist noch offen), wären es ca. 1,5, deutlich über 1.

      Die Infektionen kommen also alleine durch die Impfung nicht zum Stillstand.

      Das heißt: Man muss von Booster-Impfungen ausgehen, also dass die Wirksamkeit mindestens 85% beträgt.

      Oder: Man betrachtet das Wichtige, die Erkrankungen. Hier wirken die Impfungen.

      Damit ist die Beurteilung des RKI im Endeffekt noch gerechtfertigt, aber nicht mehr mit der Begründung, die Infektionen kämen durch die Impfungen zum Stillstand, sondern die Erkrankungen.
    • Manni5 schrieb:

      im RKI-Bulletin 19/2021 vom 12. Mai 2021, Seiten 13-23
      rki.de/DE/Content/Infekt/EpidB…df?__blob=publicationFile

      Die Zusammenfassung direkt zu Anfang sagt:

      "In der Gesamtschau legen die verfügbaren Daten nahe, dass die COVID-19-Impfung eine Virustransmission in erheblichem Maß reduziert und dass vollständig geimpfte Personen in Bezug auf die Epidemiologie der Erkrankung keine wesentliche Rolle mehr spielen."

      Es gibt genug Studien, welche du auch hier gepostet hattest, die diese aussage bereits widerlegt haben.

      die Studien haben nachgewiesen, dass die Virustransmission überhaupt nicht reduziert wurden
    • @Gambitspieler

      Vielen Dank, dass Du mich zitierst, aber das verstehst Du offenbar nicht richtig.

      Die erste Arbeit besagt, dass bei Infektionen von Geimpften mit Delta die Viruslast ähnlich hoch ist wie bei Ungeimpften. Das heißt nicht, dass die Ansteckungen (was für die Epidemiologie wichtig ist) dieselbe Höhe haben. Darauf wird selbst in der Arbeit hingewiesen, damit diese Interpretation nicht fälschlicherweise aufkommt.

      Die folgende Singapur-Studie besagt auf Grund von Realdaten, dass es bei diesen Infektionen vermutlich doch einen Schutz Anderer gibt. Dazu gibt es auch noch eine weitere spätere Studie, die das auf andere Weise bestätigt.

      Im Übrigen handelt es sich nicht nur um die direkte Transmission des Virus durch bereits Infizierte, sondern um die Weitergabe von Infektionen insgesamt. Dazu gehört auch, wie stark sich Leute überhaupt anstecken. Das ist nach der Impfung deutlich vermindert, das bezweifelt keiner. Natürlich findet damit eine Eindämmung des Virus statt, und das ist der wesentliche Anteil der Eindämmung.

      Die Frage ist, wie stark sind diese Effekte zusammen. Das habe ich in meinem Beitrag versucht, überschlagsmäßig zu ermitteln. Zusammen mit dem R0-Wert von Delta habe ich das noch nicht gesehen.

      Übrigens beziehen sich alle Gerichte, ebenso der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags und auch der kürzlich von @hajoja angegebene Link mit Beurteilung des ehemaligen BVerfG-Präsidenten Papier auf diese RKI-Beurteilung -- er bezieht sich dabei übrigens völlig korrekt auf die Eindämmungen der Erkrankungen.
    • Manni5 schrieb:

      Die erste Arbeit besagt, dass bei Infektionen von Geimpften mit Delta die Viruslast ähnlich hoch ist wie bei Ungeimpften. Das heißt nicht, dass die Ansteckungen (was für die Epidemiologie wichtig ist) dieselbe Höhe haben. Darauf wird selbst in der Arbeit hingewiesen, damit diese Interpretation nicht fälschlicherweise aufkommt.

      das habe ich auch nie behauptet, dass die Ansteckungen die selbe höhe haben.

      ich habe lediglich gesagt, dass die Aussage vom RKI,

      "In der Gesamtschau legen die verfügbaren Daten nahe, dass die COVID-19-Impfung eine Virustransmission in erheblichem Maß reduziert und dass vollständig geimpfte Personen in Bezug auf die Epidemiologie der Erkrankung keine wesentliche Rolle mehr spielen."

      durch diese Studie widerlegt ist.

      Aufgrund der Studie müsste beim RKI folgendes stehen:

      "Aufgrund der verfügbaren Daten kann man nicht eindeutig klären wie stark die COVID-19-Impfung eine Virustransmission reduziert."
    • Hallo ostseepower, hallo Manni
      Vielen Dank für eure Antworten.

      @ostseepower

      ostseepower schrieb:

      Sicher unbewusst unterstellst Du damit pauschal Geimpften , das sie zum einen die Regeln nicht mehr einhalten und zum anderen sogar noch die Schuldigen für die Weiterverbreitung des Virus sind.
      Nein, den Geimpften/Genesenen unterstelle ich gar nichts. Habe mich da wohl mißverständlich ausgedrückt.
      Wenn Geimpften und Genesenen gesagt wird, daß sie sich nicht mehr testen müßen und diese das dann auch nicht mehr tun, dann ist das ihr gutes Recht.
      Ich meinte damit die Verantwortlichen, die die Regeln insgesamt lockern.

      ostseepower schrieb:

      allerdings kann der Ungeimpfte/Getestete der sich ansteckt, weitere Ungeimpfte/ Getestete anstecken , und somit nicht nur sich, sondern auch andere gefährden.
      Das kann ein ungetesteter Geimpfter auch.

      Und das mit der Eigenverantwortung, Solidarität und Kompromissbereitschaft lebe ich/ leben wir so:
      Sobald wir Familienangehörige oder Freunde besuchen wollen, laßen wir uns vorher testen (egal ob geimpft oder genesen). Bei den Treffen halten wir Abstand und auf innige Umarmungen wird verzichtet. Morgen früh fahre ich zu meiner Mutter um den Rasenmäher zu reparieren. Wir haben uns heute beide testen lassen, aber die fehlende Umarmung ist immer das Schlimmste für mich. :(
      Im Betrieb gehe ich komplett auf Abstand, obwohl die Meisten schon wieder auf Kuschelkurs sind.

      @Manni5

      Das die Tests nicht 100% sicher sind ist mir klar, aber bei 50% ist man doch sicherer, als wenn man gar nicht testet, oder?
      -Ironie on-
      "Wozu brauche ich einen Seitenaufprallschutz, wenn ich immer nur gradeaus fahre?"
      -Ironie off-

      Irgendwie weiß ich nicht, wie ich es formulieren soll, was ich zum Ausdruck bringen möchte.

      Ich versuche es mal:
      Wenn es regnet und ich mir einen Regenmantel anziehe, werde ich trotzdem naß. Zwar nicht bis auf die Haut und ich bekomme wahrscheinlich auch keine Lungenentzündung, aber der Regen trifft mich zu 100%!
      Wenn mich nun jemand umarmt, dann wird er auch naß. Egal, ob er einen Regenmantel anhat oder nicht.

      Wenn mich ein Infizierter anhustet, dann treffen mich die Viren zu 100%, egal ob geimpft oder nicht.
      Somit kann ich infiziert werden, egal ob geimpft oder nicht. Ich bin also infiziert!
      Jetzt nehmen wir an, ich bin geimpft.
      Als infizierter Geimpfter kann ich die Viren ad hoc (also noch bevor die Helferzellen durch die Impfung in meinem Körper überhaupt reagieren konnten) auf einen Anderen übertragen, wobei ich selbst höchstwahrscheinlich nicht erkranken werde.
      Fazit:
      Trotz "Regenmantel" den Regen und die Nähe meiden und sich nicht in scheinbarer Sicherheit wiegen.

      Wir sollten alle mit Eigenverantwortung, Solidarität und Kompromissbereitschaft(Worte von ostseepower) in die Winterzeit gehen und nicht auf Biegen und Brechen alle Bedenken über Bord werfen.

      Ich wünsche allen eine gute Gesundheit!

      PS:
      Hoffentlich habe ich mich jetzt nicht schon wieder irgendwo mißverständlich ausgedrückt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Schmiddi ()

    • @Schmiddi

      Natürlich, ein Test mit 50% ist VIEL besser als nichts. Er ist auch "besser als 50% ", denn wenn Ihr Euch zu zweit beide testet oder wenn man sich an aufeinander folgenden Tagen testet, ist, wie @Gambitspieler vorgerechnet und betont hat, die Wahrscheinlichkeit eines falschen Resultats viel geringer.

      Leider haben nicht alle Deine bzw. Eure Einstellung! Dann wäre vieles besser.
    • Manni5 schrieb:

      Noch mal: Es ist eindeutig geklärt, dass die Impfungen vor Infektionen schützen und damit die Infektionen und hierdurch auch die Virustransmission insgesamt erheblich reduziert werden. Genau dies steht im 1. Teil der zusammenfassenden RKI-Aussage.
      Kannst du irgendwann mal Fehler von dir selbst zugeben?

      Du bringst eine veraltete Quelle dann bringst du eine Studie die die Aussage der alten Quelle widerlegt udn trotzdem bleibst du dabei, dass die Aussage der alten Quelle stimmt?

      Ok ich habe extra nochmal geschaut ob das RKI weiterhin auf dem Stand vom Mai stehen gebieben ist.

      Und nein ist es nicht

      die aktuellste Aussage vom RKI lautet übrigens genauso wie ich es erwartet

      Das Ausmaß, in dem die Virusübertragung reduziert wird, variiert möglicherweise auch nach Virusvariante. Aktuelle Studien belegen, dass die Impfung auch bei Vorliegen der derzeit dominierenden Delta-Variante einen Schutz gegen symptomatische und asymptomatische Infektionen bietet. Der Schutz scheint jedoch im Vergleich zu der Alpha-Variante reduziert zu sein


      rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/gesamt.html

      Stand 28.9.