Wir coronieren

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  • Doch, ich denke schon.
    Leider.

    -----------------------
    Ebenfalls aus meffis Quelle:

    "[...] schätzt man auch dort im Moment die Reinfektionsquote bei knapp zehn Prozent ein. Also knapp zehn Prozent aller Infektionen sind Zweit- und sogar Drittinfektionen. Das macht man sich häufig gar nicht so klar, aber das wird bei uns auch so sein. Das ist auch einer der Gründe, weshalb eben diese Rechnung der "schmutzigen Omikronimpfung", also der Omikroninfektion als Impfung durch die Hintertür, dass diese Rechnung einfach nicht aufgeht, weil man es nach einer Infektion nunmal nicht hinter sich hat. Man braucht mehrere Infektionen. Und wenn die nicht auf dem Boden einer ordentlichen Impfimmunität stattfinden, dann hat man auch bei der zweiten Infektion nochmal ein relativ hohes Krankheitsrisiko, weil die Immunität noch nicht sehr belastbar ist nach der ersten Infektion. [...]"

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von din ()

  • In einer ganzen Reihe von Ländern scheint der starke Anstieg der Infektionszahlen, oft viel höher als bei uns, vor wenigen Tagen einen "Knick" bekommen zu haben, der dort auf beginnenden Rückgang hoffen lässt:
    Portugal, Spanien, Italien, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Dänemark, Schweden, Norwegen, evtl. Schweiz, Österreich.

    Siehe Corona-in-Zahlen + Land für Diagramme.

    In UK gingen die Zahlen bekanntlich auch zurück, stagnierten dann aber auf ziemlich hohem Niveau.
    Das kann dort noch nicht an BA.2 liegen, denn dessen Verbreitung ist noch zu gering, nimmt aber zu. Daher befürchtet man einen Wiederanstieg.
  • @Manni5 : ja, scheint für die meisten europäischen Länder so und ist auch - soweit man den hohen level als erfreulich bezeichnen kann - gut. Einige Länder wie Rußland (das in diesem Fall zu Europa gezählt wird) aber noch stark steigend. - Was aber auch bekannt ist: kurz nach dem Erreichen des Scheitelpunktes der Infizierten dauert aber das Problem der Todeszahlen noch an (die scheinbar *beruhigte* Phase). Die gesamteuropäischen Zahlen bei der Mortalität sind seit Wochen immens hoch und werden es auch noch für eine Weile bleiben.

    Ganz anders sieht es weltweit aus. - Zwar hat sich auch hier das Hoch der Infektionszahlen von ca. 3.5 Mio auf in etwa 3 Mio. reduziert , aber die Mortalitätszahlen gehen auf den anderen Kontinenten ungehindert hoch. Auch weltweit betragen die Infektionszahlen ein mehrfaches des zuvor *üblichen*, was für einen annähernden *Ausgleich* bei den Todeszahlen in Bezug auf Delta gesorgt hat.

    Das Problem auch für die kommenden Monaten - je nach Entwicklung des Virus: kommt es wieder durch den nicht zu vermeidenden Geschäfts- und Reiseverkehrs zu den schon bekannten Dominoeffekten des Reimportes ? - Ist aber Zukunftsmusik der kommenden Monate.

    Im Augenblick gibt es aber noch das aktuelle Problem, das bei Weitem noch nicht ausgestanden ist. Im Augenblick scheint es in vielen europäischen Ländern zu einem Paradigmenwechsel zu kommen (Lockerung trotz hoher Infektionszahlen), was nach wie vor gefährlich ist: wenn man sich mit Ländern vergleicht ohne die gleichen Voraussetzungen zu haben und gleiche Vorgangsweise wählt.

    Ö wird noch auf ein Absinken warten müssen - leider. - Interessant aber ein kleines Detail: Hotellerie wurde für 3G freigegeben. - Nach einer Blitzumfrage bleiben 40% der Hotellerie freiwillig bei 2G - vor allem in Skiorten. - Hat mit der Kontrollpflicht zu tun, aber auch mit der Auswertung der PCR-Tests, wo die Kapazität der Auswertung in ländlichen Gebieten in manchen Fällen nicht ausreicht, um rechtzeitig noch zu einem gültigen Test zu kommen.

    Wenn sich in Dörfern, wo sich 2.000 Einwohner befinden, von 17 - 18.000 erholungsbedürftigen Besucher frequentiert werden, dann ist das eben so. - Bissl apres muß auch sein, bevor man rundumerneuert die Heimreise antritt.

    P.S.: Anderes Detail. Habe gerade das Mißvergnuügen, daß sich ein Mitglied der engeren Famile im Krankenhaus befindet. - Für Besucher gilt: 2G und ein PCR-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist. - Je Patient max. 1 Besucher/Tag für max 1 Stunde. - Finde diese Regelung, die scharf kontrolliert wird zum Schutz der Patienten für notwendig.
    Sonderbar: für die Im Krankenhaus Beschäftigten gilt diese Regelung NICHT.

    Möchte an dieser Stelle zwar auf Lafontaines wortgewaltigen Expertise nicht näher eingehen, aber: ein Teil der *Rhetorik*, wenn man ein Überangebot an Worten als solche bezeichnen will, greift Evidentes zu Recht auf. - Ein anderer Teil der Rhetorik beruht darauf, ebenfalls evidente Probleme des gleichen Gebietes zu verschweigen. - Teil einer Opposition, die eher weniger fakten-, als wählerorientiert ist.

    Ums zu verdeutlichen: wenn die aktuelle AKW-Politik von den Interessierten beschrieben wird, dann werden ausschließlich die Vorteile genannt, die zweifellos gegeben sind. - Nachteile und Gefahren werden nicht genannt. - Eine Form des Green-washings, die sich in etwa mit dem Obigen deckt.

    Dieser Beitrag wurde bereits 12 mal editiert, zuletzt von franzli ()

  • Johnrobert schrieb:

    da wird gar nix aufhören
    "Eine vierte Impfung mit den bisherigen Impfstoffen ist wahrscheinlich sinnvoll, wenn die Immunantwort nach drei Impfungen beispielsweise bei alten und schwerer Vorerkrankten zu schwach ist." (Aus der von dir verlinkten Quelle)

    Hättest du dir die Sätze von Herrn Drosten in den von mir angegebenen Kapiteln angehört, wäre dir möglicherweise aufgefallen, dass er diese zwar sagte aber anders meinte, als du sie scheinbar verstanden hast.


    Manni5 schrieb:

    In einer ganzen Reihe von Ländern scheint der starke Anstieg der Infektionszahlen, oft viel höher als bei uns, vor wenigen Tagen einen "Knick" bekommen zu haben, der dort auf beginnenden Rückgang hoffen lässt:
    Portugal, Spanien, Italien, Frankreich, Belgien, Luxemburg, Dänemark, Schweden, Norwegen, evtl. Schweiz, Österreich.
    Wenn ich Herrn Drosten in obigem Interview richtig verstanden habe, dann trifft das auf Deutschland genau nicht zu, weil die Bevölkerungen dieser Länder in ihrer Grundimmunisierung viel weiter vorangeschritten wären und weil bei uns Omikron bei den Alten noch nicht angekommen sei. Er sagte voraus, dass die Hospitalisierungen älterer Menschen erst noch steigen werden und wir nur hoffen könnten, dass die Osterferien dann dem ersteinmal einen Riegel vorschöben. Danach würde es ja sowieso wärmer. (Kapitel zehn)

    Dieser Beitrag wurde bereits 11 mal editiert, zuletzt von din ()

  • "Von der Sowjetunion lernen, heißt siegen lernen!“ war einmal. Heute soll es "Von Russland lernen, heißt siegen lernen!" sein.

    Und wenn die desinformierende Propaganda von RT DE jetzt gesperrt ist, dann kann man ja solche von Sputnik News Agency verbreiten.

    Hauptsache Radio Moskau steckt dahinter; das macht es einem leicht, voll im Flow zu bleiben. :P :D
  • Das Restaurant-Video (s.o.) ist lustig, aber sachlich falsch.

    Als vollständig geimpft gilt man auch, wenn man 1 Impfdosis erhalten hat (egal welche) und genesen ist.
    Der Genesenenstatus läuft *nur bei Ungeimpften* nach 90 Tagen ab.

    Siehe die offiziellen Seiten,
    vom PEI ganz unten "Ausnahmetatbestände, die einen vollständigen Impfschutz mit einer einzelnen Impfstoffdosis begründen"
    bzw. RKI oben: "Diese Vorgaben betreffen ausschließlich vor und nach der durchgemachten Infektion nicht geimpfte Personen."

    pei.de/DE/newsroom/dossier/cor…et211?nn=303326&cms_pos=3

    rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neua…us/Genesenennachweis.html

    oder auch KBV-Seite speziell zu Johnson & Johnson, am Ende:

    "Um als genesene Person vollständig geimpft zu sein und Anspruch auf ein Genesenen-Impfzertifikat zu haben – auch wenn die Erkrankung länger als 90 Tage her ist –, reicht eine Impfung aus."

    kbv.de/html/1150_56638.php

    Damit war der Gast vollständig geimpft mit Testnachweis, erfüllte also 2G+.

    Tja -- was sagen wir denn jetzt dazu? Nennt man das "Panikmache" oder absichtliche Irreführung?
  • Es geht ja auch nicht immer um sachliche Korrektheit. ;)

    Ich wäre für "Fürdummverkaufen" oder auch Rattenfängerei, aber das ist ja nicht das Erste Mal in diesem Thread (RTL West, Bild, FPÖ, Ärzte für Aufklärung (o. s. ä.) , Bahner, Diese Sekte (Name vergessen), Füllmich, RT, Max Otte Sponsoring etc etc)
    Es ist aber nichts Besonderes. Das Spiel wird seit Menschengedenken gespielt. Desinformation ist eine kluge Strategie und ist durchaus effektiv.

    Manchmal hat das uU. sogar positive Wirkungen (Ablenkung/Beruhigung der Menschen) und andersrum hat "gute" Investigative Berichterstattung /(evidente) Information uU. negative Auswirkung (Panik, Entwicklung von Sozialneid, zb.).

    Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von triebie ()

  • Manni5 schrieb:

    Das Restaurant-Video (s.o.) ist lustig, aber sachlich falsch.


    ...
    oder auch KBV-Seite speziell zu Johnson & Johnson, am Ende:

    "Um als genesene Person vollständig geimpft zu sein und Anspruch auf ein Genesenen-Impfzertifikat zu haben – auch wenn die Erkrankung länger als 90 Tage her ist –, reicht eine Impfung aus."

    kbv.de/html/1150_56638.php

    Damit war der Gast vollständig geimpft mit Testnachweis, erfüllte also 2G+.

    Tja -- was sagen wir denn jetzt dazu? Nennt man das "Panikmache" oder absichtliche Irreführung
    Erster Satz nach der Überschrift aus deinem Link der kbv:

    20.01.2022 -
    Nach einer einmaligen Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson ist
    eine zweite Impfung zur Vervollständigung der Grundimmunisierung erforderlich.
    Damit zählt die zweite Impfung mit diesem Impfstoff auch nicht als Auffrischimpfung.


    ...und etwas weiter unten wird auch noch auf verkürzten Genesenstatus von 90 Tg. verwiesen.
  • "Pandemie – ein Vermögensbeschleuniger für MilliardärInnen

    In einem Wirtschaftssystem, das die zwanghafte Akkumulation von Kapital unter Konkurrenzbedingungen uneingeschränkt als ökonomische Grundlage für die Organisation gesellschaftlicher Entscheidungsprozesse betreibt, führen selbst bedrohliche Seuchen wie die aktuelle Pandemie zu einer weiteren Anhäufung von Vermögen und Reichtum einer gesellschaftlichen Minderheit.

    Die Superreichen in Deutschland sind noch viel reicher als bisher angenommen:

    Nach jüngsten Ergebnissen der Ungleichheitsforschung, in der verfügbare Statistiken mit Umfragestudien zusammenfasst sind, belief sich das geschätzte Gesamtvermögen der reichsten fünf Prozent der Deutschen 2012 auf ca. 2,9 Billionen Euro.

    Es dürften aber eher dreieinhalb Mal so viel sein, wären in Deutschland Daten über eine Vermögenssteuer bzw. eine amtliche Vermögensstatistik verfügbar. Die Bamberger Wirtschaftsforscher Mishael Milakovic und Jan Schulz weisen in ihren Berechnungen darauf hin, dass 01, bis 0,4 Prozent der äußerst Vermögenden in den groß angelegten Befragungen des Sozio-oekonomischen Panel nicht erfasst sind, aber die extreme Vermögenskonzentration dieser winzigen Anteile massive Auswirkungen auf das geschätzte Gesamtvermögen haben. [...]

    Für große Teile der Menschheit ist die Pandemie lebensbedrohlich und mit Einkommensverlusten verbunden. Die Spitzenvermögen sind jedoch im gleichen Zeitraum noch einmal kräftig gewachsen.

    Während der Pandemie konnten die zehn reichsten Milliardäre ihr Vermögen auf insgesamt 1,5 Billionen Dollar verdoppeln. Gleichzeitig leben 163 Millionen Menschen wegen der Pandemie in Armut. Diese Ungleichheit tötet jedes Jahr Millionen Menschen, etwa weil sie keine adäquate medizinische Versorgung bekommen. [...]

    So hätten die aktuell 2.755 MilliardärInnen ihr Vermögen seit Beginn der Corona-Pandemie stärker vermehrt als in den gesamten 14 Jahren zuvor. Dieser Vermögenszuwachs an der Spitze der Reichtums-Pyramide ist wohl in der Geschichte beispiellos. [...]"

    ---isw-muenchen.de/2022/01/pandem…er-fuer-milliardaerinnen/
  • Der hier im Forum von einer Person hochgeschätzte seriöse Herr Prof. Wiesendanger tritt auch wieder in dem hochseriösen Fachblatt Cicero auf, um seine "Theorien" zu streuen.

    Cicero verteidigt den Beitrag mit dem "Argument" , Herr Prof. Wiesendanger sei gut mit wichtigen Leuten bei der Aufklärung "vernetzt" und verlinkt auf diesen offenen Brief als Beweis:

    t.co/m1FHEGVYpZ

    (Mitunterzeichner ist Prof. Günter Theißen von der FSU Jena, der auch schon den ähnlichen offenen Brief von 2021 mitunterzeichnet hat und in grösseren Medien wie ntv damit Aufmerksamkeit auf sich zog.)

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  • Bademeister schrieb:

    20.01.2022 -
    Nach einer einmaligen Impfung mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson ist
    eine zweite Impfung zur Vervollständigung der Grundimmunisierung erforderlich.
    Damit zählt die zweite Impfung mit diesem Impfstoff auch nicht als Auffrischimpfung.
    Das stimmt so nicht mehr. Seit dem 1. Februar wird die zweite Johnson und Johnson Impfung als Auffrischungsimpfung anerkannt. Vermutlich hat man auch beim RKI / Bundesregierung eingesehen, dass es sinnfrei ist impfwillige welche eine Abneigung gegen mRNA Impfstoffe haben, zu diskriminieren.

    Etwas ganz anderes:

    Dänemark hat nicht nur die G Regeln abgeschafft, sondern auch die Maskenpflicht, dies trotz hohen (unbrauchbaren) Inzidenzwerten. Grund ist die gute Lage in den Spitälern.
    Vielleicht kommen andere Länder auch zur Erkenntnis, dass das Coronavirus seit der Alpha Variante sich laufend verändert hat, dass jede Mutation dazu geführt hat, dass das Virus ansteckender aber auch schwächer wurde. (Die Geschichte der Virusmutationen lässt grüssen) Während die ersten Varianten hochgefährlich waren, ist Omikron 2 heute auf dem Gefahrenniveau einer kräftigen Grippe angekommen.
  • Genesen, genesener, am genesensten

    Ich bin genesen.Noch.
    Auch dieser Zustand wird bald ein Ende finden.
    Danach bin ich wieder einer von Euch.
    War ich im Grunde jetzt auch schon.
    Denn meinen Genesenenstatus habe ich nicht genutzt.
    Aus Solidarität – und aus Gründen des Ekels.
    Mein Ekel war indes evidenzbasierter als alles rund um den deutschen Genesenenstatus.

    Das Wort »genesen«, so scheint es dieser Tage, kommt von »genießen«.
    Denn wenn man sich gegen eine Impfung entscheidet, bleibt einem nur dieser Zustand der Genesung, um das Leben wieder einigermaßen genießen zu können.
    Diese Wortverbindung halte ich jedoch für eine Fehlannahme.
    Deswegen habe ich mich darauf gar nicht erst eingelassen, meinen Status nicht ausgenutzt.
    Nun ja, fast nicht.
    Dass ich momentan ohne Testung Straßenbahn fahren darf, habe ich natürlich »genossen« – vorher fuhr ich auch ohne, da war die Fahrt aber kein Genuss, sondern ein ewiges Abchecken, ständig taxierte man die Eingänge:
    Steigt gleich ein Bundespolizist ein und schleift mich am Schlafittchen raus?
    Er wird mich ja hoffentlich noch aus der Tram holen, bevor er mich exekutiert, oder?
    Schon aus Respekt der anderen mitreisenden Testbürger wegen.
    Bis Ende Mai hatte ich mich per Infektion aus der Schussbahn genommen.
    Ohne Ambitionen, denn mir war klar, dass ich für 2G niemals zu haben sein werde.
    Aus Gründen der Solidarität, der Menschlichkeit und auch, weil ich so eine antiquierte Vorstellung dessen habe, was ein Restaurantbesuch ist – und was eher nicht.
    Betrete ich ein Lokal, dann weil ich etwas essen, etwas trinken und mich vielleicht noch unterhalten will.
    Was ich nicht vorhabe:
    Meinen Gesundheitszustand, meine medizinische Verfassung darlegen.
    Für solche Gespräche gehe ich zum Doktor.



    Dummerweise ein deutsches Virus

    Worauf ich bei der Infektion mit dem Virus nicht geachtet hatte:
    Ich habe mich vor Wochen mit einer deutschen Delta-Variante angesteckt.
    Überlebt man die, hat man Antikörper für 62 Tage.
    Also das heißt: Für 90 Tage minus 28 Tage PCR-Karenzzeit.
    Danach kann einen nur die Impfung vor dem drohenden Tod bewahren.
    Ich hätte besser aufpassen sollen.
    Mir einen dänischen Virus oder einen aus der Schweiz einverleiben sollen.
    Die halten länger.
    Neun oder gar zwölf Monate etwa.


    Das deutsche Virus ist aber natürlich obrigkeitshörig.
    Ein deutsches Virus kann gar nicht anders, es buckelt nach oben und tritt nach unten.
    Wie man jetzt herausfand, ist es nämlich so, dass genesene Abgeordnete durchaus länger auf der sicheren Seite sind.
    Sie dürfen weiterhin 152 Tage, also 180 Tage minus 28 Tage Karenzzeit, aller Welt ihr Genesenenzertifikat unter die Nase halten.
    Das ist in gewisser Weise ein sehr demokratisches Friedensangebot des Virus, denn es hat erkannt, dass nur ein intakter Bundestag, der nicht auseinander fällt, die Pandemie verwalten kann.
    Und wer, wenn nicht das Virus selbst, könnte ein derart ureigenes Interesse daran haben, dass das Management weiterhin relativ vollzählig an den Realitäten vorbeischrammt?
    Fast zeitgleich mit der Meldung, wonach der Genesenenstatus im Parlament weiterhin sechs Monate gelten dürfe, meldeten die Medien Vollzug darüber, dass sich der Bundespräsident empört habe.
    Er verstehe gar nicht, warum sich so viele Menschen vom Staat und seinen Würdenträger abwendeten.
    Er sagte auch:
    Der Spaziergang habe seine Unschuld verloren – quasi ein bisschen so wie der kleine Frank-Walter im Heustadel und der große Frank-Walter in der Hartz-Kommission oder später, als er von Außen Minister war.

    Mir fiel per se kein Grund ein, warum man einen Staat nicht mehr mögen kann, der es schafft, ein Virus derart zu erziehen, dass es bei normalen Bürgern wie mir nur Antikörper für drei Monate, bei wichtigen Leistungsträgern aber Antikörper für sechs Monate ermöglicht.
    So einen Staat kann man gar nicht nicht mögen.

    Mindestens 430 Tage

    Bitte, lassen Sie sich jetzt nicht vom Paul-Ehrlich-Institut verunsichern, das wissenschaftlich ausgearbeitet hat, dass man noch nach mindestens 430 Tagen nach einer überstandenen Infektion noch Antikörper in sich trägt.
    Das sind sicherlich bloß Flausen von Leuten, die ergebnisoffen Wissenschaft betreiben.
    Solchen Leuten kann man aber nicht vertrauen. Sie haben ja keine Orientierung, weil »ergebnisoffen« heißt:
    Nach allen Seiten offen.
    Dabei wissen wir doch, wie wichtig so eine Orientierungshilfe zuweilen sein kann.
    Ja, geradezu sein muss!
    Besonders in Zeiten wie diesen, wo keiner so recht weiß, wohin er steuern soll, wo es an Leitlinien und Richtschnüren mangelt.
    Da braucht es eine Wissenschaft, die schon vorab weiß, wo der Hase im Pfeffer liegt.
    Bei meinem Noch-bis-Ende-März-Arbeitgeber – keine Sorge ich erzähle nicht zu viel, deute es nur an – hat man schon mal über den verkürzten Genesenenstatus informiert.
    Das ist ja auch nicht ganz unwichtig, denn schließlich greift ja in Bälde die einrichtungsbezogene Impfpflicht.
    Fast wäre ich diesem Umstand noch entkommen, aber mit Verkürzung meines G-Status – auch so eine Wortschöpfung aus Idiotenkopfe – sieht die Sache anders aus.

    Betretungsverbot:
    So heißt das Stichwort.
    Macht aber nichts, dann schlafe ich halt aus.
    Während die Kollegen zum Dienst schlurfen, zupple ich mir die Decke zurecht und mache nochmal beide Äuglein zu.
    In einer trögen Mail legte man uns braven Dienstnehmerlein dar, wie das nun alles laufe.
    Am Ende des Schriebs nannte man eine Fußnote, Link zum PEI, zum Paul-Ehrlich-Institut also.
    Dass der nicht bei jener 430-Tage-Studie aufpoppte, muss ich jetzt aber wirklich nicht gesondert betonen, oder?
    Man hat sich halt, wie alle Zeloten der Historie, jene Passagen herausbaldowert, die gerade zur augenblicklichen Laune passen.
    Religiöse Eiferer bemühen dazu die Bibel oder den Koran, unser New Age der Stunde bedient sich der selektiven Exegese halt überall dort, wo die Propheten des Moments etwas gepredigt haben.
    Man muss sie ja nicht in Gänze zitieren, die Abschnitte, die einem nicht genehm sind, storniert man eben aus seinem Weltbild.

    Es war nie anders auf Erden:
    In der Zeit vor der Wissenschaft nicht, in der Zeit der Wissenschaft wohl auch nicht – und in der Zeit nach der Wissenschaft, wir spüren es gerade am Oberarm, schon gar nicht.

    Quelle: neulandrebellen.de - 28. Januar 2022