Wir coronieren

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  • din schrieb:

    Ich nehme an, was für das RS-Virus gilt, gilt auch für andere Viren, und dass Erwachsene bei Grippe praktisch einmal im Jahr immunnaiv sein können.

    Ich bin jetzt kein Experte, aber besteht nicht die Gefahr, dass Viren sich an die höheren Temperaturen anpassen können, wenn sie häufiger in dem Zeitraum sich vermehren können?

    Wenn dies wirklich zutreffen sollte, müssen wir so schnell wie möglich die Maßnahmen einstellen. um diese Gefahr einzudämmen.
    Ehrlich gesagt habe ich keinen Bock auf eine Grippe, welche das ganze Jahr in Deutschland zirkuliert.
  • Gambitspieler schrieb:

    Manni5 schrieb:

    in der übrigen Zeit liegt er bei 70 % oder mehr.
    Dafür hätte ich gerne eine Quellenangabe insbesondere, weil du einen Zeitraum gewählt hast, der eher für 40% an Covid gestorben genannt hattest. (Quelle: bayreuther-tagblatt.de/nachric…statistik-omikron-fehler/)
    Dann lies' meinen Post noch mal und den *direkt nach obigem Satz* angegebenen Link.
    Dort sind die beiden SSI-Quellen inklusive Seitenzahlen (damit man nicht alles durchsuchen muss) angegeben.

    Zur Erinnerung: Die von Dir angegebene Quelle haben wir schon besprochen. Die Ursprungsarbeit geht über etwas ganz anderes als was die Überschrift nahe legt. Und diese Aussage beruht auf 39 Omikron-Fällen; das SSI hat sich über 2.500 Fälle angesehen, siehe Wir coronieren

    Die Zahlen der KW 13-25 finden sich auf Seite 20, Tabelle 9 in

    files.ssi.dk/covid19/tendensra…-luftvejs-uge26-2022-84yv

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Manni5 ()

  • @Gambitspieler

    Stell Dir vor, alle internationalen Studien nehmen Daten aus anderen Ländern.

    Deutschland hat kaum Studien hierzu, weil die Daten auch auf Grund des Datenschutzes und unsystematischer Erhebung/Meldeweg nicht genau abgefragt werden können.

    Hast Du Zahlen hierzu aus Deutschland? Dein BR-Artikel wurde schon besprochen. Der zu Grunde liegende Bericht betont etwas ganz Anderes -- die Effektivität der Impfung -- und beruht auf nur 39 Omikron-Fällen. Dabei sind nähere Details dazu unklar, z.B., aus welchen Wochen stammen sie. Siehe vorherige Besprechung.

    Wenn man die Zahlen übertragen will, muss man sich die Bedingungen des entsprechenden Landes (Altersstruktur usw.) ansehen. Dann werden die Resultate übertragen.
  • Gambitspieler schrieb:



    Ansonsten müssten wir hier zum besseren Vergleich mit der Grippe alle Covidtoten mitnehmen (egal ob an und mit), weil bei den 20.000 Grippetoten es auch kein Unterschied zwischen an und mit gemacht wird.
    Okay, das können wir gerne machen.

    Ich bin davon ausgegangen, dass die angegebenen Zahlen der Grippetoten "an Grippe verstorben" meinen.
    Dazu nimmt das Statistisches Bundesamt die Gesamtzahl der in der Grippesaison Verstorbenen und zieht die aus Jahren ohne Grippewelle und auf Grund der Altersstruktur erwarteten Todesfälle ab. Dann dachte ich, die Implikation ist, dass diese Differenz mit Grippe als Ursache verstorben ist.

    Die Zahl der "mit Grippe" Verstorbenen ist unbekannt. Die Daten auf den Totenscheinen reichen für weitere Berechnungen nicht aus (siehe Diskussion im vorher angegebenen RKI-Bericht).

    An diesem Verfahren wird deutlich, dass diese Zahlen sehr vorsichtig zu betrachten sind und Schätzungen darstellen.
  • "Verräterische „Spuren“ am Zellskelett lösen Virus-Alarm aus

    Lichtmikroskopieaufnahme von primären humanen Lungenzellen (links: nicht infiziert, rechts: Infektion mit RNA-Viren) Bild: Konstantin Sparrer / Uni/Uniklinik Ulm

    Zweites Gefahrensignal zur RNA-Viruserkennung notwendig.


    Ein deutsch-amerikanisches Forschungsteam hat herausgefunden, dass das angeborene Immunsystem bei Infektion mit RNA-Viren wie SARS-CoV-2 nur dann Alarm auslöst, wenn die Viren die Struktur einer Zelle – das Zytoskelett – stören. [...]"

    --- innovations-report.de/fachgebi…t-loesen-virus-alarm-aus/
  • Gambitspieler schrieb:

    Ich bin jetzt kein Experte, aber besteht nicht die Gefahr, dass Viren sich an die höheren Temperaturen anpassen können, wenn sie häufiger in dem Zeitraum sich vermehren können?
    Bin auch kein Experte, aber ich denke: Das Grippe-Virus hatte hierfür bereits Jahrzehnte Zeit. Im Übrigen entstehen die neuen Varianten, so weit ich weiß, überwiegend in anderen Ländern, die vermutlich auch höhere Temperaturen oder andere Feuchtigkeiten haben. Auch dort hatte das Grippe-Virus Jahrzehnte Zeit. Deshalb ist diese Gefahr eher gering, denke ich.

    Dass Covid das ganze Jahr über infizieren kann, liegt an der erheblich höheren Infektiosität.
  • Ich habe, basierend auf nachfolgendem Link, mal folgende Rechnung versucht.
    Die Zahlen beziehen sich nur auf Deutschland!

    Grippetote 2002 - 2018: (also ein Zeitraum von 16 Jahren)

    Laborbestätigte Todesfälle: 3214
    3214 : 16 = 201 pro Jahr (aufgerundet)

    Exess - Todesfälle: 132100
    132100 : 16 = 8.256 pro Jahr (etwas abgerundet)

    ******************************************************

    Coronatote in den vergangenen 2 Jahren: 149000
    149000 : 2 = 74.500 pro Jahr

    ******************************************************

    Anhand dieser Zahlen erscheint Corona gefährlicher als die Grippe.
    Aber ich denke, daß man diese Zahlen erst nach weiteren 14 Jahren Corona vergleichen kann.


    de.statista.com/statistik/date…rtalitaet-in-deutschland/
  • Eine neue Studie untersucht die Effektivität der Booster-Impfung (mit Biontech) im Vergleich zu 2 Impfungen gegen Infektion, in einem KH in Tokio in der Zeit der Omikron-Welle 1. Jan. - 9. März 2022.

    Häufig untersucht man KH-Personal, da dieses regelmäßig getestet wird und man so auch eine Kontrollgruppe hat, zum anderen auch Daten über asymptomatische Infektionen erhält.

    Resultate:

    Im Vergleich zu 2 Impfungen halbierte die Booster-Impfung die Zahl der Infektionen.
    Zudem war im Fall der Infektion bei den Geboosterten der Anteil der asymptomatischen Infizierten 3x so hoch wie bei den doppelt Geimpften (was mit früheren Ergebnissen konsistent ist und leichtere Verläufe nahe legt).

    Die Booster-Impfung erfolgte vor max. 3 Monaten, die doppelte Impfung vor max. 11 Monaten.

    Dies ist mit den Daten, die im UKHSA-Impfbericht zur Effektivität gegen Infektion angegeben sind, konsistent.

    Der Preprint vom 15. Sept. 2022:

    medrxiv.org/content/10.1101/2022.09.15.22280009v1.full.pdf

    Es zeigt also nochmals den Effekt der Booster-Impfung.

    Meines Erachtens kommt sie sicher in Frage, wenn eine neue Welle ansteht (und wird ja offiziell in jedem Fall empfohlen), die ja erfahrungsgemäß mit vielen Krankheitsfällen verbunden ist.
    Gesellschaftlich gesehen kann der Booster für diese kritische Zeit die Zahl der Krankheitsfälle hiernach in etwa halbieren.
  • Wie ist die derzeitige Lage?

    Dem Gefühl nach entspannt -- wie es im Sommer ja wohl auch sein sollte.
    Das war es im Sommer 2021 und Sommer 2020 auch --
    da waren die Zahlen (Todesfälle, Infektionen) *deutlich niedriger* als jetzt!
    Derzeit:

    Todesfälle:
    Minimum offenbar am 13. Sept.: 75 (7-Tagesschnitt)
    Heute, 20. Sept.: 99 (7-Tagesschnitt)

    Infektionen als Indikator:
    Minimum offenbar am 7. Sept.: 28.400 (7-Tagesschnitt)
    Heute, 20. Sept.: 33.300 (7-Tagesschnitt)

    ebenso in fast allen Bundesländern, im Vergleich zu vor 1 Monat.

    Sieht nach einem leichten Anstieg aus (letzter SSI-Bericht aus Dänemark ähnlich), aber nach nur 2 Wochen ist das unklar. Offenbar aber leider kein weiterer Rückgang.
  • Die Infektionszahl ist nicht die entscheidende Größe, sie gibt nur einen Hinweis, wie es sich entwickeln wird
    (deswegen hatte ich geschrieben: "als Indikator").
    Sie zeigt aber auch an, wie viel Krankschreibungen es gibt, was ja für die Wirtschaft usw. wichtig ist.
    Ein noch schnellerer Hinweis würde durch das Abwasser erfolgen.

    Entscheidend wichtig sind die Todesfälle und die KH-Rate, die 1-2 Wochen später reagieren, immer noch.

    Die offizielle Hospitalisierungsrate ist sehr ungenau und hinkt 1 Woche oder mehr hinterher.
  • Ja, schon klar, bloß wenn du Vergleiche mit dem gleichen Monat des Vorjahres anstellen willst, müsstest du dann nicht die Hospitalisierungsrate nehmen? Oder war letztes Jahr zu dieser Zeit auch schon dieselbe Omikronvariante vorherrschend?

    Dann vergleiche doch einfach die Hospitalisierungsrate der letzen oder vorletzten Woche mit der im letzten Jahr. Ich denke, dieses Maß an Aktualität ist für dieses Forum mehr als ausreichend, meine ich.

    Wenn du die Inzidenz von Omikron mit der Inzidenz von Delta im letzten Jahr vergleichst, könnte dir Verzerrung vorgeworfen werden, denke ich.
  • Bereits am 4. Tag des Oktoberfestes sind in München die Zahlen der Infektionen deutlich gestiegen --
    genauso wie in anderen bayrischen Städten (Straubing, Rosenheim und Oberstimm) nach vorherigen Volksfesten.

    tz.de/muenchen/wiesn/oktoberfe…ch-muenchen-91802368.html

    Die Zahlen der Infektionsfälle (= Inzidenzen) sind wichtig aus zwei Gründen:

    - die Infizierten sollen zu Hause bleiben. Die Zahlen der Infektionsfälle (= nur PCR-getestete) + hohe Dunkelziffer der positiven Schnelltestungen geben also an, mit wievielen Corona-Krankheitsfällen die Wirtschaft fertig werden muss
    - nach wie vor führen sie zu KH-Fällen und schweren Verläufen, wenngleich mit anderen Häufigkeiten als früher, insbesondere unter älteren und vulnerablen Personen

    Wieso wurde das Oktoberfest zugelassen?

    Vielleicht, weil "die Bevölkerung es wollte" bzw. die Gesetze es vorsahen.

    Ich glaube, es ist auch eine Art Experiment: was werden die Auswirkungen sein?
    Erst wenn die Bevölkerung die möglichen Auswirkungen deutlich sieht, wird sie bereit sein, z.B. im November, Dezember ihr Verhalten anzupassen, wie auch immer.
  • Demnächst werden wir vermutlich mehr von der neuen Variante BF.7 hören.

    Tatsächlich ist es eine Untervariante von BA.5, genauer BA.5.2.1.7. Sie stieg in letzter Zeit erheblich an, trotz eines Rückgangs von BA.5: in Belgien macht sie zur Zeit ca. 25 %, in Dänemark, Frankreich, Deutschland ca. 10 % der Infektionen aus.
    Als sie zu 1 % anstieg, erhielt sie eine eigene Bezeichnung BF.7.

    walesonline.co.uk/news/uk-news…nt-bf7-spreading-25082430
  • Aus dem aktuellen RKI-Wochenbericht für KW 37:

    - Infektionszahlen stiegen in allen Bundesländern außer NRW an, im Schnitt um 11 %, am stärksten in der Gruppe der 50-84 Jährigen
    - Zahl der Ausbrüche in Alters-/Pflegeheimen: 178, Vorwoche 120
    - adjustierte Hospitalisierungsinzidenz: ausgehend von einem Minimum, Anstieg bei über 60-Jährigen
    - Intensivbelegung stabil, in etwa wie in Vorjahren

    rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neua…df?__blob=publicationFile

    Denke, das liegt am Herbstbeginn (wie prognostiziert).