Wir coronieren

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    • Zum Ursprung von Corona:

      Eine kleine Gruppe von drei Forschern hat einen Preprint veröffentlicht, dass Corona-Viren mit mindestens 99 % Wahrscheinlichkeit in einem Labor erschaffen wurden. (!!!)

      Die Arbeit (noch nicht begutachtet) wurde von Forschern aus den USA regelrecht zerrissen (praktisch "stümperhaft", "viele Fehler"). Es gab inzwischen auch positive Resonanzen von anderen Forschern.

      Nachfolgendes Interview ist eine Reaktion hierauf und erklärt vieles sehr sachlich.

      n-tv.de/wissen/Forscher-erklae…oV-2-article23672806.html

      Es zeigt auch, dass sehr gefährliche Forschung in diesem Bereich in erheblichem Umfang betrieben wird.

      Man kann auf die weitere Entwicklung und Kommentare durch Experten gespannt sein.
    • Hier ist der oben angegebene Preprint:

      biorxiv.org/content/10.1101/2022.10.18.512756v1.full.pdf

      Und die erste, sehr heftige Kritik des Immunologen Kristian Andersen auf Twitter:

      twitter.com/K_G_Andersen/status/1583252858740219906

      Andersen hat 2022 einen Preprint veröffentlicht, dass Corona wahrscheinlich von Tieren herkomme:

      zenodo.org/record/6342616#.Y1kE9XZBy5c

      sowie eine Arbeit in der weltweit führenden Zeitschrift "Science", dass der geographische Ursprung ein Wuhan-Markt war:

      science.org/doi/pdf/10.1126/science.abp8715
    • Tja, @din, das mag sein, aber das geht an der Realität in den Wissenschaften und auch an dem, was bzgl. Corona essentiell nötig ist, vorbei. Ich benutze die Gelegenheit zur Erläuterung.

      Der Grund ist, dass die sorgfältige Begutachtung einfach sehr lange dauert. Das hängt von dem Gebiet ab, aber wenn die Autoren nach 6 Monaten erste Gutachten erhalten, ist das schnell. Dann wird die Arbeit revidiert, die Revision erneut begutachtet. Wenn die Arbeit dann elektronisch nach 1 Jahr erscheint, ist das schnell.

      Es ist offensichtlich, dass man bei Corona hierauf nicht warten kann, nicht einmal ein halbes Jahr. Auch die Veröffentlichungen z.B. von Biontech und Moderna zur Wirksamkeit ihrer Impfstoffe wurden intern sicherlich überprüft, aber nicht unabhängig begutachtet. Wenn dann ein Preprint von anderen Forschern hierzu erscheint, ist das schon etwas wert. Wenn eine weitere Gruppe es aus einem anderen Blickwinkel bestätigt -- oder etwa andere Werte erhält?? -- auch. Das möchte man sofort wissen und nicht erst nach 1 Jahr. Wissenschaftler schauen sich die Preprints an und beurteilen selber, ob diese sachgerecht sind oder nicht. Auf dieser Basis wurden in der gesamten Corona-Zeit die politischen Entscheidungen dann gefällt!

      Auf Preprint-Resultaten beruhen auch häufig die Presseartikel. Häufig geben diese keinen Link zu den Preprints an. Ich habe diesen immer gesucht, meist gefunden, und dann angegeben. So kann sich jeder hier, der will, das ansehen und sein/ihr eigenes Urteil bilden. Z.B. kam von @Rohb mal die völlig berechtigte Frage, ob die Untersuchung evtl. von Biontech oder Moderna gesponsert wurde. Die Finanzierung, z.B. durch Universitäten und öffentliche oder auch andere Mittel, ist dann im Preprint angegeben.

      Wenn man also wissen will, worauf die politischen Entscheidungen oder die Pressediskussion beruhen, kann man sich hier (mitunter) die zu Grunde liegenden Preprints selber ansehen.

      Ich schaue mir Preprints immer selber an und überlege, ob ich sie besprechen und darauf verweisen möchte.

      Zum Beispiel erschien kürzlich ein Preprint, der erste Resultate einer unabhängigen Forschergruppe zur Wirksamkeit der neuen bivalenten Impfstoffen beim Menschen enthielt (bisher wurden diese, wie geschrieben, nur bei Tieren getestet, und es gab von Biontech Untersuchungen am Menschen). Habe länger überlegt, ob ich das posten sollte. Hätte es machen können, denke ich, da es Resultate einer ersten unabhängigen Forschergruppe waren. Aber sie hatten nur 18 Personen betrachtet, die bivalent geboostert wurden (und verglichen mit 15 Personen mit monovalenter Boosterung). Die Resultate waren in beiden Fällen positiv, etwas besser für den bivalenten Impfstoff. Habe es nicht gepostet, da ich lieber auf Ergebnisse mit mehr Studienteilnehmern warten wollte.

      Im vorliegenden Fall wurde die Frage, ob das Corona-Virus künstlich im Laboratorium in Wuhan entstand und dann durch einen Unfall in die Welt kam, bekanntlich von Anfang an diskutiert. Die (wie ich finde) sehr oberflächliche Zusammenstellung dazu von Prof. Wiesendanger gingen um die Welt. Es gab sogar einen Gerichtsprozess mit Prof. Drosten, den letzterer gewann. Im Vergleich dazu erschien mir dieser Preprint wesentlich fundierter. Er wurde auch schon in allgemeinen Zeitungen in UK besprochen. Ich hatte ihn aber nicht sofort gepostet (hatte es mir überlegt und dagegen entschieden), sondern erste Reaktionen abgewartet, die dann zum ntv-Interview führten. Mein nachfolgender post enthält die Links zum Preprint, zur Kritik auf Twitter und auch zu zwei Preprints mit der gegenteiligen Position.

      Und im "übrigen" wissenschaftlichen Bereich greifen auch viele Wissenschaftler vermehrt zur Möglichkeit, ihre Resultate schnell und vorab auf arXiv-Servern zu veröffentlichen (wie medrxiv, biorxiv; das "x" kommt übrigens vom griechischen Buchstaben "chi", sprich also einfach "Archiv" oder englisch "archeif").

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Manni5 ()

    • @din Ehrlich gesagt: nein.

      Corona hat zu Millionen Toten geführt.
      Corona führte (in den 29 untersuchten Ländern) zur stärksten Verringerung der Lebenserwartung in den letzten 70 Jahren.
      In den letzten 120 Jahren wurde diese Verringerung der Lebenserwartung nur übertroffen durch die beiden Weltkriege und die Spanische Grippe 1918. Siehe Wir coronieren
      Bei uns führte Corona für die gesamte Gesellschaft zu noch nie dagewesenen Einschränkungen von Grundrechten.

      Da ist es wichtig, möglichst schnell dem möglichem Grund nahe zu kommen oder auszuschließen, und nicht abzuwarten, bis die Arbeit durch zwei Experten begutachtet wurde. Das kann durch eine Menge von Experten schneller und zuverlässiger erfolgen.

      Die Gain-of-function Forschung, die derzeit erfolgt, ist höchst riskant. Es wurden kürzlich offenbar

      - in Boston ohne die vorgeschriebene formale Genehmigung Viren hergestellt, die ansteckender und tödlicher als die Corona-Viren sind
      - in Rotterdam ein Virus, das fast 100x tödlicher als das Coronavirus und sehr gut von Mensch zu Mensch übertragbar ist

      siehe Ende des Interviews; hier extra noch mal:
      n-tv.de/wissen/Forscher-erklae…oV-2-article23672806.html

      Auch wenn ich von Prof. Wiesendangers Zusammenstellung wenig, fast nichts halte:
      Es ist sein Verdienst, dabei auf die Gain-of-function-Problematik hingewiesen zu haben.

      Diese Forschung mag nötig sein. Aber nur unter Einhalten strengster Sicherheitsbedingungen.
      Im Wuhan-Laboratorium wurden offenbar vor Corona diese Sicherheitsbedingungen nicht so ernst genommen.

      Wenn sich der Preprint als zuverlässig erweist und dies tatsächlich der Grund für Corona ist, hat diese Forschung zu Millionen Toten geführt, und das muss geklärt werden.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Manni5 () aus folgendem Grund: Korrektur Link

    • @din zur obigen Frage:

      Wenn sich herausstellt, dass Covid-Viren künstlich hergestellt und dann durch einen Unfall entwichen sind, wird klar, dass man, gelinde gesagt, erheblich besser aufpassen muss.

      Das hilft dann nicht bei den jetzigen Corona-Viren, aber für die Zukunft.

      Siehe obiger Artikel: Dem Prof. Baric, eine anerkannte Koryphae, waren die Gefahren bewusst.
      Daher wies er deutlich auf die nötigen Sicherheitsvorkehrungen hin.
      Den Leitern des Wuhan-Lab -- und vermutlich auch etlichen weiteren -- war dies offenbar nicht so bewusst.

      Die enormen Konsequenzen, die es hätte, wenn Corona künstlich und durch einen Unfall entstand, erklären Chinas Politik zur Zulassung von Untersuchungen, aber auch die Heftigkeit, mit der im Westen die Argumentation unter Wissenschaftlern geführt wird. Dabei geht es auch um Forschungsgelder für ein ganzes Forschungsgebiet, aber die Sicherheitsaspekte sind viel wichtiger.
    • Es gibt einen weiteren Zerriss dieser Arbeit zur Entstehung des Corona-Virus, vom Mikrobiologen Alex Crits-Christoph (USA):

      twitter.com/acritschristoph/st…er-luft_id_169798083.html

      Bedenklich ist, wenn Forscher sich auf einem Gebiet äußern, das nicht ihr Fachgebiet ist. Dann kann leicht etwas daneben gehen. Der deutsche Autor Valentin Bruttel ist Immunologe, seine Co-Autoren Statistiker bzw. Pharmakologe.
      Aber dazu dient der Preprint: um die Aussagen schnell überprüfen zu können.

      **************************

      Und Virologen des Uniklinikums Würzburg (wo Bruttel angestellt ist) haben gestern Nachmittag eine Presseerklärung herausgegeben, dass dieser Preprint fehlerhaft sei:

      idw-online.de/de/news803622

      Okay, ich denke, damit hat sich das erledigt!
    • Manni5 schrieb:

      @din zur obigen Frage:

      Wenn sich herausstellt, dass Covid-Viren künstlich hergestellt und dann durch einen Unfall entwichen sind, wird klar, dass man, gelinde gesagt, erheblich besser aufpassen muss.

      Das hilft dann nicht bei den jetzigen Corona-Viren, aber für die Zukunft.

      Manni5 schrieb:

      Und Virologen des Uniklinikums Würzburg (wo Bruttel angestellt ist) haben gestern Nachmittag eine Presseerklärung herausgegeben, dass dieser Preprint fehlerhaft sei
      Und genau deshalb sollten wir uns hier im Forum nicht instrumentalisieren lassen und auf Preprints verzichten und Geduld haben, bis der Hauptprint raus ist, denke ich.

      Hätte sich obiges herausgestellt, hätte dieses Forum auch nichts daran geändert, meine ich. Wir brauchen keine Präfakten, wir brauchen Fakten für eine fundierte Meinungsbildung, bin ich der Meinung.

      Dass es überall auf der Welt (von etlichen, auch demokratischen Nationen und privatisierten Forschungseinrichtungen) geheime Labore respektive offizielle Labore mit nicht einsehbaren Abteilungen gibt, in denen ethisch grenzwertige Dinge passieren, ist nicht erst seit CoViD-19 bekannt. Das kritisieren sehr viele NGOs schon seit Jahrzehnten, soweit ich weiß. Im Prinzip, seit die Forschung dazu möglich ist, meine ich. Ich glaube, es wurde schon lange klar,

      Manni5 schrieb:

      dass man, gelinde gesagt, erheblich besser aufpassen muss.

      Mehrfach wurde hier in meinen Augen bereits festgestellt, dass die Forenteilnehmenden (höchstwahrscheinlich) keine Expert:innen sind, die einen Preprint professionell begutachten können. Also selbst, wenn du solche verlinkst, bringt das dem gemeinen Foristen / der gemeinen Foristin rein gar nichts, wage ich mal zu behaupten. Dadurch werden diese deine Posts auf die deinige Meinung reduziert; oder, was noch viel schlimmer wäre: Auf die n-tv-Meinung, die du nur weiterleitest, die aber ebenso unfundiert ist, wenn n-tv sich lediglich auf Preprints bezieht und somit einen Teil der "Preprint Wars" darstellt, denke ich. Das wäre dann wohl wieder ein Beispiel für Manipulation durch Medien, könnte ich mir vorstellen. ... Bloß nicht warten, bis es überprüft wurde ...

      "Preprint-Server in Zeiten von Covid-19:
      Zwischen Fast Science und Fake News

      Fachleute verbringen Monate damit, neue Studien zu prüfen, bevor sie in einem Fachjournal veröffentlicht werden. In der Coronakrise ist Zeit knapp, deshalb greifen viele auf Wissen aus Studien zurück, die noch nicht geprüft wurden – zu finden auf Preprint-Servern. Dabei findet auch ein Kampf um wissenschaftliche Deutungshoheit statt. [...]

      Zwar sind Wissenschaftler wie Christian Drosten in der Lage, die Qualität von Preprints ihres Fachgebetes auch ohne Begutachtung einzuschätzen, doch scheint es entscheidend, dass auch Journalist:innen und andere Multiplikator:innen sich mit den wichtigsten Preprint-Server und ihren Moderationstechniken vertraut machen – bei bioRxiv findet etwa ein Screening nach anstößigen oder gefährlichen Inhalten hochgeladener Preprints statt. Bisherige Angebote zum verantwortungsvollen Umgang mit Preprints sind beispielsweise Faktenchecks von Medien und Recherchebüros und Organisationen wie das Science Media Center Germany, die sich als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Journalismus verstehen." (aus oben verlinktem Artikel
    • @din: glaube schon, dass auch preprints ihre Berechtigung haben. - Begründung wurde in posts zuvor gegeben.

      Zu den hard facts - und da zählst Du nicht dazu - hoffe ich.
      Es sind seit langer Zeit harte Fakten, dass Impfung und wenn man das nicht will die Masken hohen Schutz bieten, wenn eine Welle gerade über ein Gebiet *drüberrauscht*. - Bis heute werden diese harte Fakten bezweifelt und von den hard-linern geradezu ins Lächerliche gezogen. - Ob jetzt die Mediziner ahnungslos sind oder eben diese Gruppe muss jeder selbst entscheiden. - Die Fakten sprechen für sich - sollte man glauben.

      Selbst halte ich mich lieber an die harten Zahlen - und das sind die Todeszahlen, die ja gerade jetzt, bei dieser eher zum Teil selbst verursachten bzw. verstärkten kleinen Welle kaum wegzudiskutieren sind.

      *Beste* Voraussetzungen für die kältere Jahreszeit - wie schon vor längerer Zeit geschrieben. - An Modifikationen (Cerberus) mag man da lieber nicht auch noch zusätzlich denken.
    • Dachte, ich hätte in Deinem post gelesen, dass man hier auf preprints verzichten soll. - Dann muss ich mich verlesen haben. - Sorry.

      Für mich sind preprints die Möglichkeit Dinge unter Umständen frühzeitig zu erkennen und ggf. gegenzusteuern.
      Allerdings rein theoretisch, weil ja selbst hard facts bestritten werden.
      Also wird es die Zeit auch dieses Mal zeigen wie sehr man geirrt hat. - Eigentlich ein wenig resignativ, weil Gewohnheit offensichtlich eine dicke Haut erzeugt - auch was Tote betrifft. - Viel mehr fällt mir dazu nicht ein.
    • Das hast du korrekt gelesen.

      Dennoch hat niemand geschrieben, dass Preprints keine Berechtigung hätten, glaube ich.

      din schrieb:

      Manni, ich fände es gut, wenn du keine Preprints mehr posten würdest. Bitte auf die peer-reviewten Hauptprints warten.

      din schrieb:

      Inwiefern helfen uns Preprints zur Herkunft von Corona
      (Wer war hier wohl mit "uns" gemeint? Hätte ja auch erfragt werden können.)

      din schrieb:

      Zwar sind Wissenschaftler wie Christian Drosten in der Lage, die Qualität von Preprints ihres Fachgebetes auch ohne Begutachtung einzuschätzen

      din schrieb:

      Mehrfach wurde hier in meinen Augen bereits festgestellt, dass die Forenteilnehmenden (höchstwahrscheinlich) keine Expert:innen sind, die einen Preprint professionell begutachten können.


      Manni5 schrieb:

      Zum Ursprung von Corona:

      Eine kleine Gruppe von drei Forschern hat einen Preprint veröffentlicht

      Manni5 schrieb:

      Hier ist der oben angegebene Preprint:

      Manni5 schrieb:

      Und die erste, sehr heftige Kritik

      Manni5 schrieb:

      Es gibt einen weiteren Zerriss dieser Arbeit

      Manni5 schrieb:

      Und Virologen des Uniklinikums Würzburg (wo Bruttel angestellt ist) haben gestern Nachmittag eine Presseerklärung herausgegeben, dass dieser Preprint fehlerhaft sei:

      Manni5 schrieb:

      Okay, ich denke, damit hat sich das erledigt
      Sorry, Manni, dass ich dich so zerstückelt oft zitierte. Ich wollte franzli zeigen, was ich meinte.

      franzli schrieb:

      Allerdings rein theoretisch, weil ja selbst hard facts bestritten werden.

      din schrieb:

      Wir brauchen keine Präfakten, wir brauchen Fakten für eine fundierte Meinungsbildung, bin ich der Meinung

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von din ()

    • din schrieb:

      wir brauchen Fakten für eine fundierte Meinungsbildung, bin ich der Meinung.


      Richtig. Da Corona neu ist, kommt bei allen (nicht nur bei Corona-Zweiflern) die Frage auf:
      Wie lässt sich das und das begründen?

      Ist das die Meinung des Politiker oder des beratenden Wissenschaftlers auf Grund der bisherigen Erfahrung oder gar des vielzitierten "Bauchgefühls" -- oder geht das exakter?

      Dazu dienen wiss. Untersuchungen und ihre Veröffentlichungen, d.h. Preprints.

      Zunächst einmal glaube ich dem Wissenschaftlerteam, denn sie stehen mit ihren Namen dahinter.
      Sie sind z.B. meist unabhängig von irgendwelchen politischen Zielrichtungen: sehr wichtig. Und sie werden später von Kollegen überprüft, was sich auf ihren Ruf (und auch ihre späteren Berufschancen) auswirkt. Daher müssen sie fachliche Fehler vermeiden.

      Wie werden diese Untersuchungen bestätigt?

      1. Durch Untersuchungen anderer Wissenschaftler derselben oder ähnlichen Frage unter anderen Gesichtspunkten.
      Wenn diese ähnliche Resultate erhalten, ist das die beste Bestätigung.
      2. Durch Begutachtungen, also Überprüfung der Arbeit von anderen Wissenschaftlern. Das kann immer nur teilweise erfolgen und beruht auch auf Vertrauen und Glauben !! Nämlich Vertrauen, dass die zu Grunde liegenden Werte stimmen.

      Da ist mir Grund 1 sehr viel lieber.
      Daher gebe ich meist bis zu 3 Preprints von unabhängigen Forschergruppen oder aus unterschiedlichen Ländern an, und dabei belasse ich es dann.

      Es ist auch, wie schon geschrieben, aus praktischen Gründen essentiell. Beispiel:
      Für Politiker, Ende 2020: Sollen Impfungen empfohlen werden, soll dafür Steuergeld ausgegeben werden?
      Für mich: Soll ich mich impfen lassen oder nicht?
      Da sind die Studien von Biontech und Moderna. Diese Firmen wollen Geld verdienen! Da brauche ich viel Vertrauen.
      Jetzt kommt ein Preprint von unabhängigen Wissenschaftlern, der das bestätigt. -- Schön!
      Jetzt kommt noch ein zweiter und ein dritter: Super! Jetzt glaube ich es.
      -- Die entsprechende Publikation erscheint erst in 1 Jahr. Da waren schon 2 weitere Wellen da.

      Warum gebe ich die Preprints hier an? Um zu zeigen, dass es sie überhaupt gibt.
      Es zeigt: der Diskussionspunkt ist nicht nur irgendeine Meinung, die auf einer Bundespressekonferenz oder in einem Youtube-Video geäußert wurde. Da kann man vieles behaupten. Nein: es ist der Beweis, dass Wissenschaftler dahinter stehen.

      Übrigens: Es gibt hier mehrere, die sich auch die Preprints mitunter ansehen.
      Z.B. mit @Gambitspieler hatte ich etliche Diskussionen hierzu. Bei einem Preprint haben wir tatsächlich eine Merkwürdigkeit gefunden (sie fiel ihm zuerst auf). Als ich einen der Autoren anschrieb, sagte er, er könne es auch nicht erklären, aber die statistischen Daten wären so. Aus dem Presseartikel ging das überhaupt nicht hervor.

      @Rohb hat mich auf die 1. Arbeit (einen Preprint) aus Schweden aufmerksam gemacht, der ein Nachlassen des Impfschutzes gegen Infektionen behauptete. Bis dahin war das eine Möglichkeit, aber offen -- aber nun haben es Wissenschaftler "ernsthaft" behauptet. Beweis? ihr Preprint.

      Und natürlich hat sowas sofortige Konsequenzen, damals etwas später: Schließen bzw. Zugangsbeschränkungen für Discos, Restaurants, Geschäfte usw.

      Auch in den Naturwissenschaften ist die beste Bestätigung einer Theorie nicht das Überprüfen dieses einen Experimentes, sondern die Bestätigung durch andere Experimente und andere Wissenschaftler. Siehe oben Punkt 1 und 2. Wie kann man nachweisen, dass das erfolgte? Link zum Preprint.

      Sorry für den Umfang.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Manni5 ()

    • Manni5 schrieb:

      Richtig. Da Corona neu ist, kommt bei allen (nicht nur bei Corona-Zweiflern) die Frage auf:
      Wie lässt sich das und das begründen?

      Ist das die Meinung des Politiker oder des beratenden Wissenschaftlers auf Grund der bisherigen Erfahrung oder gar des vielzitierten "Bauchgefühls" -- oder geht das exakter?

      Dazu dienen wiss. Untersuchungen und ihre Veröffentlichungen, d.h. Preprints.
      Ja, das sehe ich auch so.

      Und inwieweit sind die Teilnehmer:innen dieses Forums in der Lage das zu beurteilen? Hälst du uns etwa auch für "Expert/innen"?

      Manni5 schrieb:

      Zunächst einmal glaube ich dem Wissenschaftlerteam, denn sie stehen mit ihren Namen dahinter.
      Sie sind z.B. meist unabhängig von irgendwelchen politischen Zielrichtungen
      Welch naive Vorstellung, in meinen Augen. Als wären Wissenschaftler:innen meinungslose Menschen.

      Scientists for Future sollte dich das Gegenteil lehren, hoffe ich. Zum Glück haben wir politisch engagierte Erwachsene im wissenschaftlichen Betrieb, finde ich. Irgendjemand muss ja die Gegenlobby stellen, glaube ich.

      Manni5 schrieb:

      Daher müssen sie fachliche Fehler vermeiden.
      Und dennoch sind es Menschen ...

      Manni5 schrieb:

      Wie werden diese Untersuchungen bestätigt?
      1. Durch Untersuchungen anderer Wissenschaftler [...]
      2. Durch Begutachtungen, also Überprüfung der Arbeit von anderen Wissenschaftlern
      Sehe ich auch so.

      Eben nicht durch uns. :)

      Ein Grund mehr sich in Geduld zu üben und abzuwarten was die Profis am Ende des Prozesses herausbringen, meine ich.

      Manni5 schrieb:

      Daher gebe ich meist bis zu 3 Preprints von unabhängigen Forschergruppen oder aus unterschiedlichen Ländern an
      Und was genau bringt das den Teilnehmer:innen dieses Forums deiner Meinung nach?

      Hälst du "uns" für in der Lage Preprints wissenschaftlich zu überprüfen?

      Manni5 schrieb:

      Es ist auch, wie schon geschrieben, aus praktischen Gründen essentiell. Beispiel: [...]

      Für mich: Soll ich mich impfen lassen oder nicht?
      Soetwas entnimmst du aus einem oder mehreren Preprints? Soetwas kannst du? Respekt.
      Meinst du wir können das auch?

      Manni5 schrieb:

      Jetzt kommt ein Preprint von unabhängigen Wissenschaftlern, der das bestätigt. -- Schön!
      Jetzt kommt noch ein zweiter und ein dritter: Super! Jetzt glaube ich es.
      Warum hast du zur Herkunft von Corona aus einem Labor nicht auf einen zweiten und einen dritten gewartet, bevor du es postetest?

      Manni5 schrieb:

      Rohb hat mich auf die 1. Arbeit (einen Preprint) aus Schweden aufmerksam gemacht [...]. Bis dahin war das eine Möglichkeit, aber offen -- aber nun haben es Wissenschaftler "ernsthaft" behauptet. Beweis? ihr Preprint.
      Ein Preprint ist doch kein Beweis, oder? Wozu gibt es denn sonst das Peer-Review-Verfahren?
      Wenn Preprints Beweise werden, können wir den Peer-Review-Schrott ja abschaffen. ^ ^

      Manni5 schrieb:

      Und natürlich hat sowas sofortige Konsequenzen, damals: Schließen bzw. Zugangsbeschränkungen für Discos, Restaurants, Geschäfte usw.
      Und nichts davon haben "wir" ausgelöst oder verhindert. :(

      Hättest du den Preprint doch nur etwas früher schon verlinkt, dann hätten wir bestimmt wenigstens noch eine Chance gehabt. :P

      Ich halte das für kein gutes Argument, nicht auf die Hauptprints zu warten.

      Manni5 schrieb:

      Auch in den Naturwissenschaften ist die beste Bestätigung einer Theorie nicht das Überprüfen dieses einen Experimentes, sondern die Bestätigung durch andere Experimente und andere Wissenschaftler.
      Sehe ich auch so.

      Und deshalb sollten wir immer schon so schnell wie möglich die Preprints nach dem ersten Experiment hier posten.
    • Ob ein Preprint (bzw. die Verlinkung/ Diskussion darüber) hier im Forum steht oder woanders, ändert nichts an seinem Wert oder unserem Urteilsvermögen. Wer das nicht lesen möchte, lässt es halt einfach. Manni macht hier darauf aufmerksam, dass es die gibt und stellt sie ja auch in den Kontext mit den Reaktionen von Leuten mit etwas mehr Ahnung oder anderen Arbeiten. Und das ist in dem speziellen Fall hier für mich persönlich definitiv besser als wenn ich nur den ntv-Artikel lesen würde (auch wenn ich ihn schon kannte und mir fast gedacht hab, das Manni ihn wohl hier erwähnen würde).

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von triebie ()