Vor 3 Jahren verblüffte der Weltmeister die Schachwelt mit dem Zug 6.a3!? gegen die Najdorfvariante:

Carlsen, Magnus (2840) - Wojtaszek, Radoslaw (2750)
Tata Steel Masters, Wijk aan Zee, 2. Runde, 15.1.2017



Die Partie ist ein Musterbeispiel für Carlsens These: "Die wahre Kunst im Schach besteht darin, anzugreifen, ohne dafür etwas opfern zu müssen."
Einen Tag vorher hatte auch Sergei Karjakin den unscheinbar wirkenden Bauernzug gegen Anish Giri angewandt. Seitdem hat sich 6.a3 zu einer ernstzunehmenden Waffe gegen Najdorf entwickelt, die nicht nur von Carlsen gespielt wird.

Was sind die Ideen hinter dem mysteriösen Bauernzug? Das erläutert IM Alexander Seyb in seinem Artikel Ein interessanter Abwartezug

Neben dem von Wojtaszek gespielten najdorf-typischen Zug 6.-e5 hat Schwarz natürlich noch eine ganze Reihe anderer Antworten gegen 6.a3 zur Verfügung. Eine davon ist 6.-e6, worauf Weiß mit 7.g4 einen "verzögerten Keres-Angriff" spielen will. Dies ereignete sich am gestrigen Sonntag in der Frauenbundesliga in der Partie IM Eline Roebers (Hamburger SK) - IM Dinara Wagner (OSG Baden-Baden):



Eine instruktive Angriffspartie und ein wichtiger Beitrag zum 3,5 : 2,5 Sieg des Hamburger SK gegen den (bisherigen) Tabellenführer. Baden-Baden ist damit auf den 3. Platz zurückgefallen, neuer Tabellenführer ist jetzt Schwäbisch-Hall nach einem Sieg über Löberitz, punktgleich mit dem Hamburger SK. Bericht von Klaus Besenthal: Frauenbundesliga: Schwäbisch-Hall übernimmt Tabellenführung.