Londoner System

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Londoner System

      Ich bin kein guter Kenner des Systems deswegen wollte ich mal fragen ob sich jemand damit auskennt.Habe aber anhand von internetrecherchen das ein oder andere drüber gelessen.


      Charakteristich sind ja die Anfangszüge D4 Lf4 für Weiß nachfolgende Züge kann man zimlich fleixibel spielen.Welche in der Regel bei mir Sf3,h3,e3,Sd2 sind man kommt halt immer in die gleiche Stellung rein.


      Wenn Schwarz nach 1. D4 D5 2.Lf4 mit Sf6 antwortet ziehe ich meist sicherheitshalber h3.Dann geht es meist so weiter 3.e6 Sf3 4.Sc6 e3 5.Le7 Ld3


      Änlich sind die Züge meistens zb. 1.D4 Sf6 2.D5 h3 3.e6 4.Sf3 Sc6 5.e3 6.Le7 Ld3


      Selten folgt die Spiegelvarinate 1.D4 D5 2.Lf4 Lf5


      Es ändert sich meist nur wann welche Figur gezogen wird, die Stellung ist meist identich.


      Da wir im alten Forum das System schon mal angerießen haben hier und da.


      Da dachte ich frage ich mal ob sich jemand damit auskennt.


      Ich habe die Erfahrung gemacht das man halt immer schnell in die gleichen Stellungen rein kommt.Und meist habe ich auch in den ersten 10 Zügen keine Probleme.Ist halt was wenn Weiß nicht unbedingt gleich auf Angrief spielen will oder es eher devensiv angehen möchte gegen einen stärkeren Gegner zb.


      Was meint ihr kann man das spielen?


      Oder lieber das normale Damengambit/Damenbauerspiel?


      mfg skeptiker

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von skeptiker333 ()

    • skeptiker,
      ich halte davon nix, wenn man mit weiß nen vorteil kriegen kann, dann sollte man den nutzen, vor allem gegen stärkere gegner!!,
      ich empfehle dir auf d4 d5 gleich c4 zu spielen
      wenn ich schwarz bin und weiß d4 d5 Sf3(Lf4) spielt denk ich mir, wenn weiß kein vorteil will, dann nehm ich den und zieh ganz einfach c5
      das ist dann ein umgedrehtes damengambit, und wenn weiß so defensiv spielt, wird schwarz versuchen e5 zu spielen und nen angriff zu starten

      also mein tipp ist: spiel damengambit oder fang mit 1.Sf3 an(damit kann man oft im damengambit stellungen überleiten), bsp: Sf3 Sf6 c4 e6 d4 d5, und man is im damengambit
      nach Sf3 kannst dann reti oder königsindischer angriff spielen

      hoffe ich konnte helfen

      lg ente
    • Manchmal musste ich mich gegen das Londoner System mit schwarz verteidigen. Eine mühselige Arbeit, als der stärkere Spieler, mit Schwarz zu gewinnen.
      Der weisse Aufbau wirkt wie ein Betonbunker, besonders wenn Weiss schwächenlos ruhig und sicher weiterspielt.
      Die häufigste Gewinnanstrengung von Schwarz beruht auf dem frühen Vorstoss c7-c5! Im beginnenden Mittelspiel hängt wie immer alles von der Positionierung der Figuren ab. Kennt Weiss sich auch dort gut aus, kann Schwarz nur noch auf das Endspiel hoffen.
      Meine Erfahrung mit Schwarz: Geduld, Geduld, Geduld!
      Mit Weiss spiele ich das Londoner System nicht!
    • Neben zahlreichen Videos auf Youtube über das Londoner System bin ich im Netz auch auf 2 Bücher darüber gestoßen :

      Gewinnen mit dem Londoner System von Sverre Johnsen und Vlatko Kovacevic erschienen im Gambitverlag

      amazon.de/London-System-Everym…1857446399/ref=pd_sim_b_1#_ und natürlich eines aus dem Everyman Verlag

      Kennt jemand vielleicht eines der beiden Bücher ? Ich überlege ob ich mich noch intensiver mit dem Londoner System auseinandersetze , da ich es sehr interessant finde

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Chessok ()

    • Ich habe beide, ich finde beide exzellent und beide sind sehr zu empfehlen. Das von Sverre/Kovacevic ist vielleicht noch eine Idee genauer was Varianten/Abzweigungen betrifft, aber das von Lakdawala ist daher irgendwie leichter zu bewältigen (ich bin etwas faul wenn ich mit Büchern arbeite) und mit ein bisschen mehr Erläuterungen und Erzähltext zwischen den Zügen. Lakdawala plaudert immer ganz gern in seinen Büchern. Das muss man mögen. Ich mag seinen Stil, aber das ist nicht Jedermanns Sache. Wenn du dich für eins der beiden entscheiden musst, dann würde ich das von Everyman (Lakdawala) nehmen, da es mir als Einstieg besser geeignet scheint. Es ist sehr optimistisch (objektiv gesehen vielleicht etwas zu optimistisch, aber auf unserem Niveau ist das wohl nebensächlich) und unterhaltsamer.

      Übrigens gibt es von chessbase auch ein 60minütiges Video (60 minutes - Reihe) zum Londoner System von GM Danielsen. Dort werden einige kritische Varianten schön erklärt wie ich finde. Aber bei dem Format (60 Minuten) ist die DVD eher eine Ergänzung zu einem Buch.

      Ich hoffe, das hilft dir weiter.
    • Chessok schrieb:

      Neben zahlreichen Videos auf Youtube über das Londoner System bin ich im Netz auch auf 2 Bücher darüber gestoßen :

      Gewinnen mit dem Londoner System von Sverre Johnsen und Vlatko Kovacevic erschienen im Gambitverlag

      amazon.de/London-System-Everym…1857446399/ref=pd_sim_b_1#_ und natürlich eines aus dem Everyman Verlag

      Kennt jemand vielleicht eines der beiden Bücher ? Ich überlege ob ich mich noch intensiver mit dem Londoner System auseinandersetze , da ich es sehr interessant finde


      Hast du eigentlich vor eine Datenbank zu werden??
      Mir kommt es so vor, als würdest du dich ständig mit anderen Eröffnung "intensiver auseinandersetzen"
      Mein Tipp: Such dir eine Eröffnung mit Weiß raus und mit Schwarz eine auf 1.e4 und eine auf 1.d4. Die übst du dann. Nicht nach 2 Tagen sich wieder mit anderen Eröffnungen beschäftigen.
      Das verwirrt dich bloß. Mach nicht den gleichen Fehler wie ich und wechsel ständig die Eröffnungen. Das ist totaler Bockmist. Ich habs jetzt endlich geschafft mich seit ein paar Monaten bei Eröffnungen zu halten und muss sagen, es geht immer besser.

      On Topic: Das von Kovacevic soll ganz gut sein. (gelesen hab ichs nicht, aber bis jetzt nur positives drüber gehört)
    • Eine Datenbank wäre ich gerne Ente , Eröffnungen im Allgemeinen finde ich faszinierend ! Ich glaube aber das ich das , was ich spielen will jetzt aber so ziemlich ausgearbeitet habe . Das Londener System sehe ich nur als eine gute Ergänzung an , da ich vielleicht nicht gegen jeden Gegner mit Weiss Bird bzw. je nach schwarzem Zentrum den Nimzowitsch-Larsen Angriff spielen sollte ...
    • 1-0

      Dies ist eine der berühmtesten Partien des Londoner Systems , sie wurde von Spasski 1970 gegen Bukic gespielt . Sie gilt als Musterbeispiel für die weisse Strategie gegen einen
      Königsindischen Aufbau im Londoner System , diese Partie trug sehr zur Popularität des Londonersystems bei . Viele spielen das Londoner System gegen den Königsinder , da es weniger Theorie gibt und der Königsangriff des Schwarzen schwieriger wird , da der Schwarze Läufer des Weissen ein ernstzunehmender Verteidiger ist .
    • Chessok schrieb:

      ..... , ich persönlich würde aber versuchen h3 ersteinmal zu vermeiden da nach e3 im dritten Zug Sh5 auch fürs Erste verhindert wird

      das sehe ich ähnlich. ich würde h3 nicht spielen; zumindest nicht mit dem hintergedanken den Lf4 nach Lh2 zurückzuziehen.
      durch e3 wird Sh5 ja erstmal verhindert.
      aber selbst wenn später mal schwarzes Sh5 kommt, ist das absolut kein problem.
      da gibt es verschieden möglichkeiten, wie man gut drauf reagieren kann. z.B. mit Lg3. schlägt schwarz dann mit Sg3: , nimmt weiß mit hg3: zurück.
      somit hat weiß eine offene h-linie; die gute angriffsmöglichkeiten bietet.
      des weiteren hat schwarz dadurch seinen Sf6 aufgegeben. dadurch hat schwarz weniger kontrolle über die (bei einem angriff am königsflügel) oftmals wichtigen felder g4, h5, h7.
      daß weiß sein läuferpaar verloren hat, ist da leicht zu verschmerzen.


      Chessok schrieb:

      Im Londoner System ist vor allem der Bb2 schwach und c5 , Db6 und Sc6 sind frühe Möglichkeiten für Schwarz aktiv aufzutreten ,....

      das sehe ich widerum nicht so.
      der bauer auf b2 wird selten zum weichen punkt. im londoner system sind die züge c3 -> Dc2 und/oder Sbd2 -> Sb3 recht natürlich; dadurch wird b2 gestärkt und einem schwarzem Db6 effektiv begegnet.
      der schwarze Sc6 ist m.E. oftmals die schlechtest postierte schwarze leichtfigur. seine aktionsfelder b4/d4 werden durch weiße bauern kontrolliert. sein zugriff auf e5 ist verschmerzbar. ist eher so, daß der schwarze Sc6 bei unsauberem schwarzem spiel selbst zum schwachpunkt bzw angriffsziel wird.


      Wizzard schrieb:


      Die häufigste Gewinnanstrengung von Schwarz beruht auf dem frühen Vorstoss c7-c5!

      dem schwarzem vorstoß c5 kann man gelassen entgegensehen.
      kommt schwarzes c5, dann schlägt weiß mit dc5:
      die dadurch entstehende halboffene d-linie kommt auf jeden fall weiß mehr zugute als schwarz.
      sollte schwarz mit Lc5: zurückschlagen, ist der Lc5 auf dem feld c5 (durch weiße bauern auf e3 und c3 und eventuellem späterem Sd2-b3) uneffektiv.
    • @ Froxen

      das ist ein kritisches Abspiel im Londoner System hier funktionieren deine genannten Möglichkeiten zu Verteidigung des Bb2 nicht und 3.dc ist nicht geeignet um mehr als ein Remis herauszuholen aber wenn dir das genügt , ok . Dc2 finde ich persönlich ja nicht so gut , da die Dame vermutlich dort nicht sehr lange dort bleiben wird , da Schwarz dann mittels späterem Tc8 irgendwann einmal Sxd4 drohen könnte da dann vermutlich der Bc3 gefesselt ist ....

      Gruß Chessok


    • eben, ich würde 3.dc5: spielen. je nach schwarzem zug ist dann ein weißes 4. c3 nicht unwahrscheinlich.
      damit ist ein schwarzes Db6 auch verhindert bzw entkräftet..
      ich denke nicht, daß man nach 3 zügen schon von einem zwingenden oder sehr wahrscheinlichem remisausgang sprechen kann.
      es gibt auch nach 3. dc5: noch genügend möglichkeiten auf beiden seiten.

      Dc2 ist zwar nicht in stein gemeißelt, aber Dc2 ist eine option.
      Dc2 hat die diagonale c2-h7 vor sich, hat aber auch gleichzeitig einfluß am damenflügel; es wird ein relativ schnelles 0-0-0 ermöglicht; und das das feld d1 wird für späteres Td1 oder eben 0-0-0 geräumt.

      schwarzes Sd4: finde ich jetzt eher nicht bedrohlich, da der weiße aufbau i.d.R. so aussieht, daß man bauern auf e3/c3 hat, Sf3 und ggf. sogar noch Sb3 und/oder Td1.
      also gerade das feld d4 ist an sich fest in weißer hand. abgesehen davon ist der weiße d-bauer im falle von schwarzem c5 ja auch bereits abgetauscht.

      es gibt im schach m.E. nur selten eindeutige lösungen und einzig richtige wege. man kann meine ausführungen natürlich auch anders sehen; aber das sind meine ansichten, mit denen ich bisher gute erfahrungen gemacht habe und die in mein verständnis vom schach passen.

      grüße.
    • Das Londoner System (in Hamburger Schachkreisen als "Seniorenpaß" bezeichnet) hat den Ruf, eine harmlose und anspuchslose Eröffnung für theoriefaule Spieler zu sein, die die ersten 10 Züge ohne nachzudenken schablonenmäßig herunterspulen wollen. Das muß jedoch nicht immer zutreffen, und es gibt durchaus Spieler, die diesen Aufbau tatsächlich als Angriffswaffe und "mit Idee" einsetzen.

      In 2012 ist eine DVD von dem isländischen GM Hendrik Danielsen herausgekommen (ich sehe gerade, daß Javier Mintal die schon erwähnt hat, aber hier nochmal mit Link): Druck von Anfang an – das Londoner System 1.d4 d5 2.Lf4

      Das unter dem Link zu findende 5-minütige Beispielvideo beschäftigt sich mit der Variante

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()

    • Beim diesjährigen Gibraltar Masters (24. Januar bis 2. Februar 2017) machte Hou Yifan Schlagzeilen durch ihre absichtlich verlorene Partie der letzten Runde. Dieser Tabubruch schlug natürlich hohe Wellen und überschattete damit leider die Tatsache, daß sie bis dahin ausgezeichnetes Schach gespielt hatte - und außerdem für einen der spektakulärsten Siege des Turnieres verantwortlich war.

      Gegen das Londoner System ihres Gegners Borya Ider wählte sie einen aggressiven Aufbau mit Doppelfianchetto und zügig eingeleitetem Gegenspiel am Königsflügel mittels f7-f5. Die Krönung ihres Konzeptes war ein wunderschönes positionelles Damenopfer für nur zwei Leichtfiguren, das die Partie zu einem Meisterstück macht:


      Ider, Borya (2463) - Hou, Yifan (2651)
      Tradewise Gibraltar Masters, Runde 7, 30.1.2017




      Die von Andre Schulz kommentierte Partie findet sich in Gibraltar: Hous Damenopfer.

      GM Pepe Cuenca stellt diese Partie in seiner unnachahmlichen Art (wie ein Fußballkommentator) vor:

    • In der 7. Runde des Sharjah Masters (Vereinigte Arabische Emirate) gewann Arkadij Naiditsch eine bemerkenswerte Partie mit dem Londoner System:


      Naiditsch, Arkadij (2702) - Idani, Pouya (2576)
      1st Sharjah Masters 2017, Runde 7, 29.3.2017




      Für Daniel King war diese Partie sein "Game of the Day": Sharjah: Blübaum und Schroeder gewinnen, Svane verliert