Magnus Carlsen Invitational (18. April - 3. Mai 2020)

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    • Finale 2. Satz

      Carlsen - Giri 2,5 : 1,5

      Carlsen gewinnt zunächst eine überragende Partie gegen Giris Semitarrasch-Verteidigung, die auch erhebliche eröffnungstheoretische Bedeutung für diese Variante hat (siehe das Daniel-King-Video). Dann jedoch hat Giri in allen drei folgenden Partien riesige Gewinnchancen, die er leider alle nicht nutzen kann. Der schon sicher geglaubte Ausgleich und der Blitztiebreak kommt also nicht zustande.

      Damit ist also das Chessable Masters zu Ende. Carlsen gewinnt 45.000$, und auch Giri muß nicht am Hungertuch nagen. Er nimmt immerhin noch 27.000$ mit nach Hause.

      Bericht von Colin McGourty zum 1. Satz: Chessable Masters: Magnus geht in Führung
      Bericht von Fuxia Scholz zum 2. Satz: Chessable Masters: Sieg für Magnus Carlsen

      Daniel King zeigt die 1. Partie, ein absolutes Meisterstück des Weltmeisters:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()

    • Legends of Chess (21. Juli - 5. August 2020)

      Das nächste Online-Turnier der Magnus Carlsen Chess Tour beginnt heute. Beim "Legends of Chess" treten Legenden wie Vladimir Kramnik, Viswanathan Anand, Vassily Ivanchuk, Boris Gelfand, Peter Leko und Peter Svidler in den Online-Ring und messen sich mit den jungen Leuten. Vorbericht von Andre Schulz: Online-Turnier Legends of Chess

      Ab 16 Uhr sehen wir heute

      Kramnik - Nepo
      Anand - Svidler
      Gelfand - Ding
      Giri - Carlsen
      Leko - Ivanchuk


      wie gewohnt mit jeweils 4 Rapidpartien (15 + 10).
    • Was für ein Tag heute bei den Legends! Alles in Runde 1:

      Carlsen sieht einen eigenen ziemlich offensichtlichen Mattangriff nicht und übersieht praktisch ein einzügiges Matt;
      Kramnik schlägt im Endspiel mit dem Turm einen gedeckten Bauern und kann danach aufgeben;
      Anand ermöglicht Leko einen Mattangriff (nicht ganz einfach zu sehen), dieser greift fehl und ermöglicht Anand ein offensichtliches Matt in 4.

      War das alles in Zeitnot? Trotzdem bei 15+10 kaum zu fassen, und alles in einer Runde!
    • Die 9. Runde der Vorrundenphase brachte die Entscheidung über den letzten zu vergebenden Halbfinalplatz (neben den schon feststehenden Carlsen, Nepo und Giri). Dieser ging an Peter Svidler trotz dessen Niederlage gegen Giri. Bericht von Andre Schulz: Legends of Chess: Svidler löst das vierte Ticket für die KO-Runde

      In der Vorrunde haben wir zum Teil begeisterndes Schach gesehen mit Partien wie aus einem Guß, die auch mit langer Turnierbedenkzeit kaum besser hätten gespielt werden können. Eine "unglaubliche Partie" ereignete sich in der dritten Runde zwischen Anand und Kramnik:



      Daniel King hat noch einige weitere Partien der Vorrunde kommentiert. Seine Videos lassen sich auf youtube leicht finden.

      Daneben gab es natürlich auch krasse Patzer. Diese ereigneten sich fast ausschließlich in Zeitnotphasen, in denen die Spieler mit unter einer Minute auf der Uhr vom 10-Sekunden-Inkrement lebten. Da sich gleich drei dieser Patzer in der gleichen Runde (nämlich der ersten) ereigneten, war das natürlich besonders auffällig. Insgesamt gesehen war das Niveau der Partien aber sicher nicht schlechter als bei den anderen Turnieren dieser Serie. Und schließlich war dies ja erst die Vorrunde. Es ist also noch Raum für Steigerung da ...

      Im Halbfinale sehen wir heute ab 16 Uhr die Paarungen

      Carlsen - Svidler
      Nepo - Giri
    • Carlsen gewann überlegen gegen Svidler in zwei Sätzen (jeweils 2,5 : 0,5). Das andere Halbfinale war hart umkämpft. Nepo mußte im dritten Satz in die Verlängerung gegen Giri, bevor er als Finalist festand. Hier die Partie, die den dritten Satz entschied:



      Bericht von Andre Schulz: Legends of Chess: Nepomniachtchi und Carlsen im Finale

      Das Finale zwischen Carlsen und Nepo beginnt heute um 16 Uhr.
    • Finale 1. Satz

      Nach einem 2:2 in den regulären Partien setzte sich Carlsen im Blitztiebreak durch. Hier die dritte Partie, in der Nepo bei 0,5 : 1,5 Rückstand zurückschlug. Wie schon in der 1. Partie, bekämpfte er die Najdorfvariante mit 6.Tg1 - ein Zug, den auch Carlsen selbst gelegentlich mit Weiß spielt und der sich in der letzten Zeit zur großen Modevariante entwickelt.


    • Im Grunde sehen wir im Finale zwei Veranstaltungen: Die Partien zwischen Magnus Carlsen und Ian Nepomniachtchi, parallel dazu (in der englischen Fassung auf chess24.com) die Kommentare von Judit Polgar und Anatoli Karpov. Die beiden Legenden des Schachs nehmen leichter Hand die Empfehlungen der Computer vorweg und geben dazu ganze Folgemanöver an, dabei zwei sehr unterschiedliche Spielstile aktualisierend. Judit Polgar sucht wie gehabt den direkten Weg zum gegnerischen König, Anatoli Karpov strebt traditionell die positionelle Überlegenheit an. Sehr lehrreich und unterhaltsam. Heute ab 16:00 Uhr geht es weiter.
    • "Grand Final" der Magnus-Carlsen-Chesstour (9. - 20. August 2020)

      Heute begann das große mit 300.000 Dollar dotierte Finale, für das sich 4 Spieler qualifiziert haben. Grand Final der Magnus-Carlsen-Chesstour

      Die Ergebnisse des 1. Satzes:

      Carlsen - Ding 3,5 : 3,5 (Satzgewinn für Ding durch das Schwarzremis im Armageddon)
      Nakamura - Dubov 3,5 : 2,5

      Daniel King zeigt die dritte Partie aus dem Naka - Dubov Match, einen "real cracker":

    • Interessant ist auch die Qualifikation und der weitere Verlauf dieses "Grand Final".

      Qualifiziert haben sich aus den 4 vorherigen, von Schröder hier bereits beschriebenen Online-Turnieren der Magnus Carlsen Chess Tour die jeweiligen Sieger. Das waren Carlsen, der gleich 3x gewann, und Dubov. Also kamen die beiden insgesamt besten Nächstplatzierten dazu, das waren Nakamura und Ding.

      Gespielt werden im Halbfinale 5 Matches und im Finale dann 7 Matches. Wer also im Halbfinale 3 bzw. im Finale 4 Matches gewinnt, hat gewonnen. Jedes Match besteht dabei wie zuvor aus 4 Schnellschachpartien 15+10. Falls es danach 2:2 steht, folgen zwei Blitzpartien 5+3. Danach entscheidet eine Armageddon Blitzpartie.

      Wir haben also 12 spannende, direkt aufeinander folgende Match-Tage Schach, jeweils ab 16 Uhr MESZ vom 9.-20. August (es sei denn, die Entscheidungen für das Halbfinale bzw. Finale erfolgen früher).
    • Hikaru Nakamura hat sich überlegen ohne Satzverlust gegen den jungen Russen Daniil Dubov durchsetzen können und steht damit nach einem 3:0 im Finale des Online-Turniers. Dabei war es lehrreich zu sehen, wie er trockene, technische Stellungen anstrebte und erhielt, um seinem Gegner den kreativen Nährboden zu entziehen. Nakamura ist ja einer der stärksten Schnellschachspieler dieser Tage, online spielen kann er obendrein, so hat er sich den Platz im Finale durchaus erwartungsgemäß erspielt. Und wenn er schon mit des Weltmeisters Sekundant Dubov klarkommt, warum nicht auch mit dessen Chef höchstselbst?

      Das andere Halbfinale hat Magnus Carlsen nach vier Sätzen 3:1 gegen Ding Liren gewonnen. Dabei hatte er gestern schwere Partien gegen den chinesischen Spitzenspieler zu überstehen. Mit Schwarz wählte er Königsindisch, zeigte sich mit den Dynamiken dieses zweischneidigen Schwertes unzureichend vertraut und wurde von Ding nach einem sehenswerten Königsangriff matt gesetzt. In der nächsten Partie verwechselte er mit Weiß zwei Varianten im Damengambit, geriet in eine passive, dann dubiose Stellung, die er im Endspiel nur deswegen nicht verlor, weil Ding die beste Fortsetzung verpasste. Außerdem geriet der Weltmeister immer wieder in zeitlichen Rückstand und musste mit wenigen Sekunden in rechenintensiven Stellungen den richtigen Zug finden, was er nicht immer schaffte. Allerdings bewies er Nervenstärke und konnte nach einer peinlichen Niederlage ins Match zurückfinden - er bleibt das Maß der Dinge auf dem Schachbrett. (Nachlese des vierten Wettkampftages auf fide.com/news/688)

      Auf chess24.com kommentieren in der englischen Fassung Peter Leko (* 1980) und Yasser Seirawan (* 1960). Sie bezeichnen sich selbst als old school Spieler, nutzen keine Engine für ihre Analysen und liefern gerade deswegen exzellenten Schachunterricht. Vor allem Leko zeigt ein tiefes Wissen der aktuellen Eröffnungstheorie von Sweschnikow bis Grünfeld und offenbart ein intuitives Verständnis der jeweiligen Position und ihrer Gefahren. Den beiden GM zuzuhören ist eine echte Schule der Stellungsbewertung sowie der Planfindung eingangs des Mittelspiels. Kommt es zum Endspiel, kombinieren sie Mustererkennung mit präziser Berechnung und stimmen meist mit den Computern und ihrer Bewertung überein.

      Anders als Jan Gustafsson, der die Partien auf Deutsch kommentiert, sind sie nicht befangen bezüglich des Geschehens auf dem virtuellen Brett. Gustafsson ist ja Geschäftspartner und Sekundant des Weltmeisters Magnus Carlsen und bleibt deswegen mit seinen Anmerkungen zu den Partien stets im Ungefähren - zu groß wohl die Furcht, noch nicht präsentierte Eröffnungsnovellen und -finessen versehentlich zu verraten. Am morgigen Freitag um 16:00 Uhr geht es mit dem Finale weiter, dann müssen zum Sieg vier Matches gewonnen werden. Die beiden Finalisten Hikaru Nakamura und Magnus Carlsen lassen ein spektakuläres Schach erwarten.
    • Finale, Satz 1-3

      Im Finale treffen mit Carlsen und Nakamura die beiden anerkanntermaßen besten Blitzspieler der Welt aufeinander. Die ersten drei Sätze dieses "best of 7"-Matches verliefen hochklassig und dramatisch.

      1. Satz: Nakamura - Carlsen 2,5 : 1,5
      2. Satz: Carlsen - Nakamura 3,5 : 2,5
      3. Satz: Nakamura - Carlsen 3,5 : 2,5

      Daniel King hat die besten Partien der beiden ersten Sätze - beide entstanden aus der Wiener Variante des Damengambits - kommentiert. Ich habe die Videos in dem Eröffnungsthread verlinkt: Damengambit: Wiener Variante

      Hier die entscheidenden Momente aus dem dritten Satz:

    • Finale Satz 5 und 6

      5. Satz: Nakamura - Carlsen 4 : 3
      6. Satz: Carlsen - Nakamura 3 : 1


      Bericht von Carlos Colodro zum 5. Satz, den Naka im Armageddon gewann: Tag 5: Nakamura verteidigt und geht in Führung

      Wieder ging Naka in Führung, und wieder schlug Carlsen im nächsten Satz zurück. Daniel King zeigt die erste Partie des 6. Satzes, die Carlsen mit einem energischen Angriff aus einer Hängebauernstellung heraus gewann:



      Bei Satzgleichstand 3 : 3 muß der siebte Satz die Entscheidung bringen (heute 16 Uhr).
    • Finale 7. Satz

      Der 7. Satz übertraf an Dramatik alles, was uns die bisherigen Sätze schon geboten haben. Schließlich siegte Carlsen in der Armageddon-Partie, in der ihm eine Endspielfestung (T+L gegen D) das Remis und damit den Satz- und Matchgewinn sicherte.

      Wie respektvoll die beiden miteinander umgehen, zeigen die folgenden Tweets:
      Carlsen: "A great player and tremendous competitor, who really pushed me to the limit throughout the tour. Much respect to Hikaru."
      Nakamura: "Congrats Magnus, well done. Thanks to everyone at chess24 for the fantastic entertainment over the past four months."

      Daniel King zeigt die erste Partie des 7. Satzes, in der Carlsen mit Schwarz in Führung ging, und die dritte, in der Naka den Ausgleich schaffte:



      ... und hier ein auführlicher Bericht über den Tiebreak:



      Damit geht ein großartiges Turnier zu Ende! Allein die hier von beiden gezeigten Eröffnungsideen werden noch lange Zeit für Analysestoff sorgen.