Was spricht gegen einen Damentausch?

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    • Was spricht gegen einen Damentausch?

      Ein freundliches Hallo in die Runde, wie der Titel schon sagt, hätte ich gern mal ein paar Meinungen anderer User zum Thema Figuren-, in diesem Fall speziell dem -damentausch.
      Der Hintergrund des Ganzen ist ein aus meiner Sicht sehr unerfreuliches Schacherlebnis, wo mich ein anderer Spieler ziemlich heftig angegangen ist, weil ich es gewagt hatte, einen Damentausch zu spielen, bzw. zu provozieren oder anzubieten. Wie man es nennen will.
      Durch den Versuch, seine Dame unbedingt zu bewahren, hat er sich in eine strategisch aussichtslose Lage gebracht und am Ende das Spiel, so wie ich es erwartet hatte, verloren. Den Chat hab ich gesaved und danach deaktiviert, weil ich nicht gesonnen war, mir dessen unflätiges, dummes Geschwätz weiter anzuhören, bzw. zu lesen.
      Der Sinn des Schachspiels ist, soweit mir bekannt, der Gewinn der Partie und dafür sind alle Mittel erlaubt, sofern sie regelkonform sind. Will heißen, ich freue mich über die gewonnene Partie und nicht, dass ich am Ende zwar verloren, dafür abr noch recht viele Figuren und die Dame im Feld habe.
      Das ist meine Sicht der Dinge.
      Frage nun: Ist ein Damentausch irgendwie inoffiziell gegen die Schach Corectness oder macht man sich damit sonstwie unbeliebt? Oder hab ich irgendwas in den Schachregeln falsch verstanden?
      Antworten, gern auch sachlich kritische sind mir sehr willkommen.
    • Nach meinem Verständnis spricht nichts gegen einen Figuren- Abtausch.
      Jeder spielt so gut er kann nach seinem Plan und wenn ich dadurch in eine für mich vorteilhafte Position komme oder aus eine nachteiligen Situation entkommen kann, strebe ich das ebend auch an.
      In einer meiner letzten Partien hat sich mein Mitspieler auch entschuldigt, dass er in der gegebenen Situation stark vereinfacht hat, aber ich war halt nicht so gut aufgestellt, dass ich dass verhindern konnte. Es gab ein Remis und wir versuchen es in einer Revanche- Partie erneut.
      Wenn es so stimmt, wie du es beschrieben hast, hat dein Mitspieler die Situation falsch bewertet und ärgert sich vielleicht "nur" darüber.
      :)
    • Ein Damentausch ist in patriarchalisch geprägten Kulturkreisen ein nicht ungewönlicher Vorgang und ist in der Geschichtsschreibung sicherlich hundertfach dokumentiert. Meist verbirgt sich dahinter ein bündnisfestigender/friedenssichernder oder besitzsteigernder Zweck. Mit zunehmender Emanzipation der Frauen dürfte ein solcher Damentausch jedoch über kurz oder lang ein Relikt der Vergangenheit werden, zumal moralisch wirklich nicht über jeden Zweifel erhaben, da die Damen hierbei ja häufiger mal ungefragt bleiben.

      Auch beim Schach ist ein Damentausch nicht unbedingt gerne gesehen, allerdings unabhängig von Kultur und Geschlecht; vielmehr reagieren meist die Personen ungehalten, die dies als letzten Sargnagel betrachten, ehe sie sich in eine Niederlage fügen müssen. Mit Damen auf dem Brett ergeben sich häufiger noch Pfuschchancen, die mit dem Tausch eben entfallen. Ansonsten ist daran aber nicht viel auszusetzen - schlechte Verlierer gibt es bei jedem Spiel.
    • So in etwa hab ich das auch vermutet, honsa. Meine, eine gewonnene Partie erzeugt naturgemäß mehr Freude, als eine verlorene. Wobei ich schon Endkämpfe hatte, da war man selbst als Unterlegener stolz, sich so wacker geschlagen zu haben.
      Nochmal zum Damentausch: Das geschilderte Phänomen, unbedingt und unter allen Umständen die Dame zu halten, ist mir schon mehrfach aufgefallen und ich habe mir darauf basierend, eine gewisse Spieltaktik angewöhnt. Klappt nicht jedesmal, aber ich habe schon einige Spiele eben dadurch gewonnen, dass der Gegner, nur um seine Dame nicht tauschen zu müssen, das eigentliche Ziel völlig aus den Augen verlor.
      Gab auch welche, da ging's total daneben, aber man kann nicht immer gewinnen. :)
    • Jeder vermeintliche Vorteil wird mit aller Kraft verteidigt, egal ob nun Dame, Läuferpaar oder was auch immer. Dem entgegenzuwirken ist kein Verstoß gegen irgendeine ungeschriebene Regel der Schach-Ettikette, ganz im Gegensatz zum historischen Gebot, jegliches Opfer anzunehmen. ;)
      Der Mensch sollte zwei Fehler vermeiden:
      1) Mehr scheinen zu wollen als er ist.
      2) Sich weniger zu schätzen, als er wert ist.
      --- Nasreddin