Schroeder schrieb:
In der Pressekonferenz zeigte sich Judit Polgar ziemlich angefressen. "Der Turniermodus ist ein Minenfeld, und heute bin ich auf eine davon getreten." und beschwerte sich darüber, daß sie am Vortag erst zehn Minuten vor der Partie erfahren habe, daß sie mit Schwarz (statt wie erwartet mit Weiß) zu spielen habe. Indirekt unterstellte sie Peter Svidler, daß er an dieser Entscheidung beteiligt gewesen sei und sich damit einen Vorteil verschafft habe. Svidler antwortete darauf sehr lang auf Russisch, leider wurde das nicht übersetzt.
Sorry, ich glaube, da gibt’s ein kleines Missverständnis…
Sie gab zu, dass sie die Regel, nach der sie gegen
Svidler mit schwarz beginnen müsse, blöderweise nicht berücksichtigte. Sie sei
aber, ihrer Meinung nach, noch recht gut aus der Situation herausgekommen, in
dem sie es schaffte in 10 min. sich auf das Spiel relativ gut vorzubereiten.
Insgesamt sei aber das Glück in dem Match gegen Svidler nicht auf ihrer Seite
gewesen. Damit meinte sie, dass Svidler sehr glücklich gewann, was auch nicht
ganz falsch war. Soviel Dusel hat man nicht alle Tag und deswegen war Judith
Polgar verständlicherweise nicht in der besten Laune bei der Pressekonferenz.
Nicht der Turniermodus ist ein Minenfeld,sondern das
System, das die beiden Spielten bzw. das Schachbrett glich teilweise einem
Minenfeld und heute habe sie das Pech gehabt auf eine zu treten. Da bin ich mir
ziemlich sicher, dass sie dies damit meinte. Die Übersetzerin wusste nicht was
Judith meinte und wie man „mine field“ ins russisch übersetzten kann und hat
deswegen an dieser Stelle kurz nachgehackt...
Svidler ging in seinem langen Kommentar ausschließlich
auf das Spiel ein und analysierte die kritischen Momente, sowohl auf englisch,
als auch auf russisch und hat auch indirekt zugegeben, dass er nicht ganz
unzufrieden sei mit dem glücklichen Spielverlauf…
Gruß
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