Spieler Kappe, Markus

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    • Spieler Kappe, Markus

      Eines der größten Talente, die das deutsche Schach je hatte, ist Markus Kappe vom Schachverein Oberkochen.
      Bei der Kadettenweltmeisterschaft 1977 an der französischen Mittelmeerküste gelang dem damals 16-jährigen ein glänzender Sieg gegen Garri Kasparov:

      Kappe, Markus - Kasparow, Garri
      Kadettenweltmeisterschaft in Cagnes-sur-Mere, 1977, 4. Runde



      Martin Hahn hat interessantes über den heute weithin unbekannten Spieler recherchiert: Markus Kappe, das vergessene Supertalent - strategisch der beste Spieler der Welt. Der Artikel enthält auch einen ausführlichen Partiekommentar zu dem obigen Sieg von GM Stefan Kindermann. Kindermanns Fazit: "Eine von Markus Kappe großmeisterlich vorgetragene Partie, die für eindrucksvolles Talent spricht und in der er den kommenden Weltmeister eindrucksvoll überspielte!"
    • Mit 4,5 Punkten aus 5 Partien lag Markus nach der 5. Runde sehr aussichtsreich im Rennen. Dann folgte in der 6. Runde die Partie gegen den Isländer Jón Loftur Árnason. Die Zeitung berichtete anschließend von einer „kleinen Tragödie“: Markus Kappe war in Vorteil, als die Partie unterbrochen wurde. Bei Wiederaufnahme am nächsten Morgen übersah Markus eine taktische Finesse seines Gegners, und die Partie wendete sich. Markus verlor, nachdem er ein Remisangebot des Isländers ausgeschlagen hatte.

      Árnason, Jón Loftur - Kappe, Markus
      Kadettenweltmeisterschaft in Cagnes-sur-Mere, 1977, 6. Runde
      Anmerkungen: Dieter Migl



      Eine ganz bittere Niederlage! „Die Verlustpartie gegen Árnason war für uns beide am wichtigsten und emotional bedeutendsten. Hätte Markus diese Partie gewonnen, wäre er Weltmeister geworden“, sagt Reinhard Kappe, der seinen Bruder als Sekundant begleitete.

      Arnason gewann das Turnier und wurde somit Jugendweltmeister 1977. Zwei Jahre später (1979) erhielt er den IM-Titel und 1986 den GM-Titel verliehen.

      Wer weiß, wie die Karriere von Markus Kappe ohne diese Niederlage weitergegangen wäre. Sie scheint einen erheblichen Anteil gehabt zu haben an Markus' Entscheidung, mit dem Schach aufzuhören und sich ganz der Mathematik zu widman, die er direkt nach Turnierende seinem Bruder mitteilte.

      Und wie war der weitere Werdegang von Markus Kappe bis zu seinem tragischen Tod durch Suizid am 31. Mai 1987?
      Diese Fragen beantwortet Martin Hahn im zweiten Teil seines Artikels: Markus Kappe - das vergessene Schachgenie (2)

      Der Artikel enthält u.a. die letzte von Markus gespielte Turnierpartie. Die stammt vom 5. März 1978 aus dem Mannschaftskampf Oberkochen gegen Stuttgart-Fasanenhof (Verbandsliga Württemberg). Die Partie wird von seinem damaligen Gegner Martin Böhm kommentiert.

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