Antrag zur Änderung der TO zur 28. Saison der C960 EM Liga

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Antrag zur Änderung der TO zur 28. Saison der C960 EM Liga

      Hallo,

      Ich möchte eineÄnderung der TO vorschlagen bezüglich der Annulierung von Ergebnissen wegen Zeitüberschreitung (ZÜ)

      In der TO unter "Sonstiges" Punkt 3 steht:

      3. Überschreitet ein Spieler in 3 oder mehr Spielen einer Saison seinen Zeitbonus, werden ebenfalls alle seine Partien der laufenden Runde annulliert. Außerdem erhält man eine Turniersperre für das darauf folgende Turnier (außer es gab zwingende Gründe).

      Ich schlage vor den Paragraphen wie folgt abzuändern:
      3. Überschreitet ein Spieler in 3 oder mehr Spielen einer Saison seinen Zeitbonus, erhält dieser eine Turniersperre für das darauf folgende Turnier (außer es gab zwingende Gründe).



      Begründung:

      Sobald eine Partie aufgenommen wurde (beide Spieler haben je einen Zuge gemacht) muss diese auch zu einem Ergebnis geführt werden. Dieses Ergebnis ist ohne Ausnahme für das Turnier zu werten. Eine Annulierung von Ergebnissen kommt nur in Frage (bzw. ist nur dann üblich), wenn ein Spieler eines Turnieres eine definierte Anzahl von Spielen gar nicht aufnimmt. Dieser Fall kommt im EMail Turnier kaum vor (wenn dann sollte man den Fall, dass ein Spieler seine Partien gar nicht aufnimmt, in einem getrennten Paragraphen behandeln), da alle Spieler im Normalfall die Partien aufnehmen. Somit ist jedes Ende (Matt, Patt, Remisvereinbarung, Tote Stellung, Zeitüberschreitung) zu werten. In diesem Paragraphen wird ein im Schach völlig übliches Ergebnis (1:0 durch ZÜ) mit einem Nichtantritt (+:-) gleichgesetzt. Dies ist nicht nur unüblich, sondern gibt reichlich Raum für Manipulationen.


      Ein Beispiel:

      Ein Spieler hat 2 Spiele durch ZÜ verloren und das Turnierende mit Abschätzung der Partien ist in nicht allzu ferner Zukunft. Nun können die verbliebenen Gegner sich überlegen, ob sie die eigene verbliebene Zeit stärker ablaufen lassen, um den Spieler mit den 2xZÜ "im Turnier zu halten" oder ob diese ihn versuchen durch rasches Ziehen weiter unter Zeitdruck zu setzen. Auch kann sich jeder Spieler mit 3 verbliebenen Partien dazu entscheiden seine Zeit zu überschreiten. Je nachdem hat dies Auswirkungen auf die Tabelle. Diese Möglichkeit der Tabellenmanipulation kurz vor Ende des Turniers muss entgegegen gewirkt werden.


      Der Teil des Paragraphen, den ich stehengelassen habe ist eine persönliche Strafe für den Spieler, der seine Zeit überschreitet. Dies kann bleiben, da dies keine Auswirkungen auf das laufende Tuenier hat.


      Viele Grüße

      Patzertroll
    • Hallo,

      ich unterstütze den Antrag.

      Die aktuelle Reglung lässt einfach zu viele Möglichkeiten der Manipulation der Tabelle zu.

      Man kann als Spieler benachteiligt werden, wenn man regelmäßig seine Züge macht.
      Zum Ende des Turniers wird man gezwungen nicht mehr zu ziehe, um zu verhindern, dass der Gegner auf Zeit verliert.

      Bietet der Gegner mit wenigen Stunden auf der Uhr remis an, muss man dieses eventuell annehemn, obwohl man auf Gewinn steht. Bei einer Ablehnung verliert der Spieler sonst womöglich auf Zeit und wird aus dem Turnier genommen. Hat er zuvor gegen einen Konkurrenten gewonnen, ist man mit dem Sieg auf Zeit plötzlich schlechter gestellt. Dies kann nicht die Intention der Regel sein.

      Ist so im letzten Turnier geschehen. Ich unterstelle den betreffenden Spieler keine Absicht.

      Mit freundlichen
      Grüßen

      Tarkon72
    • Hallo zusammen,

      danke für die Anregungen!

      Aufgrund der Kurzfristigkeit werden wir die Änderung für die 28. Saison nicht mehr umsetzen können.

      Sowohl die alte als auch die vorgeschlagene neue Regelung hätten beide ihre Vor- und Nachteile.

      Wir werden daher im Laufe der Saison die Vor- und Nachteile zusammentragen und eine Umfrage durchführen, um zu einer Entscheidung zu kommen.

      dmtom & Maurice
    • Hallo,

      ich möchte nochmal betonen, dass es nur zu einem Teil darum geht, welche Vor- und Nachteile eine Regelung hat, sondern auch darum was Schach spielen ausmacht. Eine Zeitüberschreitung ist ein völlig normales Ergebnis einer Partie und so auch in den FIDE Laws of Chess geregelt (wir müssen nicht nach diesen spielen, aber völlig gegen deren Intention zu arbeiten ist m.E. nicht zielführend). Dass ein Spieler dafür bestraft wird ist bereits ungewöhnlich, dass ein ganzes Turnier betroffen ist konterkariert diese Normalität völlig. Wenn es der feste Wille der Turnierleitung ist, dass Spieler dizipliniert werden mit dem Druck über die Zeit, kann man eine Marginalitätsgrenze für den Beginn einer Partie einführen. Dies kann man nur an der Anzahl der ausgeführten Züge festmachen, wobei diese Anzahl <=5 sein sollte. Wenn ein Spieler in einer gewissen Anzahl von Partien die Zeit überschreitet UND weniger als Bspw. 3 Züge ausführt hat kann man ihn aus dem Turnier nehmen und die Ergebnisse neutralisieren. Wenn aber ein Spieler mehrere Partien ausgekämpft hat und in allen Spielen etliche Züge passiert sind sehe ich keinen Weg mehr diesen aus dem Turnier zu nehmen. Hier werden letzlich die Spieler, die ihre Partien durchspielen, getroffen.

      Aber um hier konstruktiv weiterzukommen möchte ich mal einige Vor- und Nachteile der Regelung, die mir spontan einfallen, auflisten.

      Vorteile:
      * Disziplinierung der Spieler regelmäßig zu ziehen.

      Nachteile:
      * Möglichkeit zu einem sehr späten Zeitpunkt den Tabellenstand zu beeinflussen (sowohl als derjenige, der ausscheidet, als auch als derjenige, der noch gegen den Spieler mit der knappen Zeit spielt)
      * Die Tabelle ist unzuverlässig für die teilnehmenden Spieler - taktische Remisangebote sind nicht möglich
      * Es ist ratsam für alle Spieler ihre Partien so lange wie möglich herauszuziehen (langsam zu ziehen), damit man auf veränderte Tabellensituation noch reagieren kann (-> siehe dazu Vorteile: Disziplinierung: Dies wird konterkariert und ins Gegenteil verkehrt)
      * erfahrene Turnierspieler können von dieser Regelung (unabhängig davon wie verbreitet diese auf der Schacharena ist) völlig überrascht werden. Für diese ist die ZÜ eine normale Form der Aufgabe, eine Sperre hier wäre auch wiedersinnig und würde solche Spieler höchstens vergraulen.

      Diese Liste ist mit Sicherheit noch zu ergänzen.


      Viele Grüße
      Patzertroll

      P.S. Ergänzung: Wegen der Kurzfristigkeit ist natürlich eine Änderung schwierig. Das verstehe ich.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Patzertroll ()