Philidor's Monokel

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    • Philidor's Monokel

      Diese Stellung stammt aus der "Analyse des Schachspiels" vom großen Andrè Philidor.
      de.wikipedia.org/wiki/Fran%C3%…dr%C3%A9_Danican_Philidor

      Laut meiner Quelle (Karpow und Mazukewitsch in "Stellungsbeurteilung und Plan" Seite 11) empfiehlt Phildor den Zug 14. Lxb6 mit der Begründung, der Läufer sei gefährlich und sollte abgetauscht werden.

      Doch hatte der große Spieler des 18. Jahrhunderts sein Monokel richtig geputzt??
      Prüfe doch mal, ob es Besseres gibt.

      Weiß am Zug

      Weiß am Zug.png


      Auflösung

      Spoiler anzeigen


      14. Lxh7+!!


      14....Kh8
      15. Sg6+! Kxh7 (erzwungen)
      16. Sxe7 (mit Gewinn)

      oder


      ...14...Kf7??
      15. Dg6#



      Viel Spaß

      dangerzone
    • Hallo dangerzone,

      danke für diese Aufgabe nebst interessanter Hintergrundinformation. Auf die Lösung bin ich allerdings sehr schnell gekommen, der Zug war die erste Variante, die ich berechnet habe.

      Es wundert mich schon, dass Philidor diesen Zug nicht gefunden hat. Auf der anderen Seite macht es mich doch immer wieder "froh", wenn ich sehe, dass es auch Spitzenspielern so etwas mal passiert und das nicht nur auf meinem Niveau vorkommt. ;)

      Beste Grüße

      MailChess
    • Upquark schrieb:

      Hallo,
      ich lasse das mal checken. Ich denke, ein Bekannter hat dieses Buch.
      Viele Grüße
      Michael

      Super Idee Michael.

      Ich habe übrigens die alte Erstausgabe vom Sportverlag, ein Besitzer der neueren Ausgabe von "Stellungsbeurteilung und Plan" aus dem Olms Verlag, könnte ja mal checken, ob die Begründung von Philidor dort auch so beschrieben ist.
    • Hier die Antwort:

      Hallo Michael!
      Über die Fehler in den alten Philidor-Analysen sind schon viele gestolpert, und bei Aufklärung jämmerlich verunglückt!
      Soweit von mir zu finden unterlasse ich lieber Verbesserungs-Kommentare und schlage in der Original-Quelle nach!
      Es liegt mir vor die dritte Auflage A.D.Philidor "Die Kunst im Schachspiel ein Meister zu werden", deutsche bearbeitete Übersetzung von 1771 (Der Nachdruck erschien in Osnabrück bei Kuballe 1979! Deutsche Erstauflage erschien 1754. Übersetzer unbekannt! Erstauflage "L'Analyze des Echecs" London 1749; verfasst in Aachen 1748). Dort enthalten vier "Spiele" (Analysen von Eröffnungen, darunter die "Philidor-Verteidigung" als 4.Spiel), drei "Gambitspiele" (Königsgambit), das Cunningham-Gambit und das "Gambit von Aleppo" (das angenommene Damengambit) sowie einige Endspiele (im Anhang sind die 100 Stellungen von Philipp Stamma!). Alles in umständlicher beschreibender Notation, mit sehr vielen Erklärungen, meines Wissens ist das Buch komplett (noch) nicht in der heutigen Notation übersetzt worden. Am häufigsten wurde das "Erste Spiel" übersetzt. Das befindet sich in deiner vorliegenden Karpow/Mazukewitsch-Quelle, jedoch nur die knappen sinnvoll ausgewählten Anmerkungen.
      In der Übersetzung von 1771 bemerkt Philidor auf S.22 (von 352) zum Zug 14. Der Laufer von der Dame nimmt den schwarzen Laufer (Anmerkungl) "Gleichwie es jedesmal gefährlich ist, den Laufer des gegentheiligen Königs auf der Linie zu lassen, welcher auf den Bauern des Laufers von eurem König zielet (außerdem, daß dieser Stein ungezweifelt derjenige ist, welcher euch im Angriff am meisten schaden kann) so muß man selbigem nicht nur, wenn es sich thun läßt, den Laufer von der Dame
      entgegen stellen, ja man muß sich dessen völlig gegen einen anderen Stein loßmachen, wann die Gelegenheit sich zeiget!" (Das hört sich etwas anders an, als die im Karpow-Buch angegebene Analyse zum 14.Zug, diese stammt offensichtlich aus der russischen Übersetzung, von Alexander Petrow, der französischen Original-Auflage.)