PM Group kauft New in Chess

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • PM Group kauft New in Chess

      Kaum ist das Spitzenturnier im niederländischen Wijk aan Zee 2021 mit einem Sieg des jungen Jorden van Foreest zuende gegangen, gibt es eine weitere brisante Nachricht zum Schach zu vermelden. Die an der Börse zu Oslo gelistete Play Magnus Group, an der der Weltmeister Anteile hält, kauft das niederländische Schachmagazin New in Chess. Das meldet der Branchendienst chessbase.de unter Berufung auf eine Pressemitteilung des Verlags.

      Play Magnus wurde 2013 gegründet, 2020 erfolgte der Gang an die Börse. Geschäftsfelder der Gruppe sind etwa die App PlayMagnus, das Lernportal chessable.com und die Lehr- und Übertragungsseite chess24.com. Zu diesen rein webbasierten Diensten kommt nun die Zeitschrift New in Chess hinzu, die gemeinhin als die beste Schachzeitschrift weltweit gilt und achtmal im Jahr auf Englisch in den Niederlanden erscheint.

      Herausgeber Allard Hoogland drückt in der genannten Pressemitteilung seine Freude über den Einstieg des Weltmeisters in seinen Verlag aus. Er ergänzt, dass die Unabhängigkeit der Redaktion vollumfänglich gewährleistet bleibe und dass weiterhin großartige Schachbücher publiziert würden. Über die Höhe des Kaufpreises der New in Chess schweigt Hoogland sich aus.

      So nachvollziehbar des Herausgebers Freude über des Weltmeisters finanzielles Engagement in den Verlag ist, so stellt sich doch die Frage nach der Zukunft der professionellen Schachpublizistik. Was ist davon zu halten, dass der freiberuflich tätige Weltmeister Eigentümer eines weltweit gelesenen Schachmagazins wird? Kollidieren hier nicht persönliche schachliche und publizistische Interessen? Könnte sich die Redaktion eine möglicherweise konträre Position zu Magnus Carlsens Verhalten überhaupt leisten? Steht hier nicht eine mittelfristig eher unheilvolle Konzentration in der Schachpublizistik ins Haus?

      de.chessbase.com/post/pm-group-kauf-new-in-chess
    • Welches Verhalten von Magnus Carlson soll jetzt der Aufhänger sein?
      Es geht doch erst mal nur um Schach und das der Weltmeister alle Möglichkeiten auslotet,
      hier Geld zu verdienen, das kann man ihm doch wahrlich nicht vorwerfen.
      Wenn seine aktive Laufbahn vorbei ist, hat er sich so eventuell eine breitere Basis geschaffen,
      um auch weiterhin seine ganze Kraft dem Schach und der Publikation entsprechender Literatur zu widmen.
      Was daran eine "unheilvolle Konzentration" sein soll, das erschließt sich nicht so ganz.
      Oder meintest du eine unheilvolle Konstellation ?
      Wie auch immer, ich finde das Engagement des Weltmeisters folgerichtig.
      Am Geschäftssinn des Weltmeisters, könnten sich etliche seiner Kollegen ein Beispiel nehmen.
      Etwas Besseres als diese Konstellation, hätte "New in Chess" zudem gar nicht passieren können.
    • zu @Kjeld: Was die Läuferin hier wohl meint ist folgendes Szenario:

      Stell dir einfach mal vor, in 2 Jahren gäbe es einen Skandal von Magnus selbst. Z.B. es kommt heraus, dass es Partieabsprachen gibt oder irgend so etwas. Würde dann "New in Chess" angemessen darüber berichten, auch wenn es gegen den de facto Besitzer geht? Schwer vorstellbar, besonders wenn man ähnliche Verhältnisse aus anderen Bereichen kennt, wo es Interessenskonflikte von Medien gibt. Deswegen kann ich die Kritik durchaus nachvollziehen, auch wenn man hier natürlich nichts überzeichnen darf und diese Übernahme nicht der Untergang der (Schach-) Welt ist.
    • Sicher kann man das kritisieren, nur es änder nichts an der Tatsache, dass es diese Konstellation jetzt gibt.
      Zudem existieren noch andere Schachmagazine/Zeitungen, die sich nicht um die Befindlichkeiten anderer kümmern und das wiedergeben,
      was in der Schachwelt gerade wichtiges passiert.
      Vermutlich wird ein Magnus Carlsen sich auch kaum herablassen
      und zu unlauteren Mitteln greifen, schon der Gedanke daran ist unwürdig.
      Er wird garantiert nicht so dumm sein und sich als (immerhin) Weltmeister selbst demontieren und auf den Müllhaufen der Schachgeschichte tragen.