Ist Katalanisch eine Eröffnung für schwächere Spieler?

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    • Meiner Meinung nach ist die Katalanische Eröffnung (nach 1. d2–d4 Sg8–f6 2. c2–c4 e7–e6 3. g2–g3) eher etwas für Spieler im Bereich DWZ > 1800. Es gibt viele verschiedene Varianten, die man als Weiß-Spieler kennen sollte, und zwar je nachdem, ob das Spiel durch Schwarz "offen" mit 3.- d7-d5 4.Lf1-g2 d5xc4 oder "geschlossen" mit 3.- d7-d5 4.Lf1-g2 Lf8-e7 fortgesetzt wird. Zudem sind auch andere dritte Züge von Schwarz, wie z.B. 3.- Lf8-b4+ oder 3.- c7-c5 möglich, durch die sich Überleitungen in ganz andere Eröffnungen ergeben können und auf die man dann ebenfalls vorbereitet sein sollte.

      Ich würde dir und anderen d4-Spielern deiner DWZ-Ratingklasse statt dessen empfehlen, das "Londoner System" ins eigene Weiß-Repertoire aufzunehmen.
      Diese Eröffnung ist leicht zu erlernen und verfolgt einen klaren Plan, indem zu Beginn ein weißer Läufer auf f4 postiert und der andere nach Errichtung der Bauernkette c3-d4-e3 auf d3 gestellt wird. Nach erfolgter kurzer Rochade von Schwarz steht dann der weißfeldrige Läufer genau richtig, um die schwarze Königsstellung mit dem Bauer auf h7 als direktes Angriffsobjekt ins Visier zu nehmen.

      Weitere Informationen zu diesem Eröffnungsschema findest du auch hier in unserem Forum:

      Londoner System - Eröffnungen - Forum-Schacharena

      Ich würde dir dort besonders die Beiträge von @Schroeder ans Herz legen, weil in seinen Posts viele wertvolle Erklärungen und kommentierte Beispiel-Partien zum Londoner System enthalten sind.
    • Vielen Dank für deine Antwort hajoja.

      Das Londoner System ist nicht meines. Bauchgefühl und zwei Spielzeiten rumgestümper.
      Colle habe ich versucht. Hier mag ich die entstehenden Bauernformationen und die Endspiele nicht sonderlich.

      Vermutlich verbleibe ich bei der Abtauschvariante im Damengambit und gegen Leute die meines Wissens nur Königsindisch spielen wohl bei Richter Weressov
    • freesafety schrieb:

      Vermutlich verbleibe ich bei der Abtauschvariante im Damengambit und gegen Leute die meines Wissens nur Königsindisch spielen wohl bei Richter Weressov
      Oh ha, ich fürchte das Damengambit, echt hartes Brot mitunter.
      Konnte schon des öfteren
      mit der Österreichischen Verteidigung glänzen. :thumbsup: Wiener Verteidigung
      Ich bleibe auf dem Teppich meiner Möglichkeiten und hoffe das er fliegen lernt.
    • "Das Londoner System hat" - wie @Schroeder in einem seiner Beiträge schrieb - "den Ruf, eine harmlose und anspruchslose Eröffnung für theoriefaule Spieler zu sein, die die ersten 10 Züge ohne nachzudenken schablonenmäßig herunterspulen wollen. Das muss jedoch nicht immer zutreffen, und es gibt durchaus Spieler, die diesen Aufbau tatsächlich als Angriffswaffe und "mit Idee" einsetzen."

      Eine dieser neuen Ideen für das Londoner System hat der georgische Großmeister Baadur Jobava gefunden und in die Spielpraxis eingeführt. Eine kurze Einführung in dieses besondere "Jobava-London-System" gibt GingerGM (der englische Großmeister Simon Williams) in 2 instruktiven Videos:

      TEIL 1

      TEIL 2

      @freesafety , vielleicht wäre das eine interessante Alternative für dein Weiß-Repertoire. Zum Schluss als Zugabe noch eine komplette Partie von GingerGM mit dieser interessanten Angriffswaffe für Weiß:

    • Ich bin komplett begeistert von den eingestellten Videos und vom GM Simon Williams.

      Als aktuell "Nicht Vereinsspieler" (mein Verein hat sich ca. 2 Jahre vor Corona aufgelöst) und der Abtauschvariante im DG ein bisschen überdrüssig geworden, habe ich mir die Zeit genommen, das Londoner System in freien Partien auszuprobieren. Relativ erfolglos. Und früh im Spiel kam ich in ungünstigen Stellungen.
      Als Unterstützung meiner Versuche, neben Partien aus der Datenbank und Wikipedia galt auch die DVD von Elisabeth Pähtz.

      Hier, ganz anders als bei Simon Williams in den Youtube Videos, haben mir 2 Dinge nicht zugesagt.

      Einmal spricht EP andauernd von "auf meiner DVD". Irgendwann hats mich genervt.
      Und mir missfällt das manchmal vorgelegte Tempo. Bei einigen der sich ergebenden Abspiele, huscht sie (vermutlich) im GM Tempo durch.
      Ich war und bin hierbei komplett überfordert. Musste um mitzukommen ständig unterbrechen und Dinge aufschreiben um auf dem Brett ihre Variante nachspielen. Lieber hätte ich einige Euro mehr gezahlt, und dafür alles sauber und langsam vorgezeigt bekommen.
      Fazit: Diese Pähtz DVD war nicht mein Ding.

      Ich übe jetzt das Jobavo London System und werde mir vermutlich in einigen Wochen die DVD Simon Williams zulegen.

      @ hajoja- vielen lieben Dank dafür.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von freesafety ()