WM-Kampf Carlsen - Nepomniachtchi in Dubai (24. November - 16. Dezember 2021)

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    • 6. Partie - die längste Partie der WM-Geschichte

      Bericht von Andre Schulz: Weltmeisterschaft: Carlsen gewinnt längste WM-Partie der Schachgeschichte


      Carlsen, Magnus (2855) - Nepomniachtchi, Ian (2782)
      Carlsen-Nepomniachtchi World Chess Champ, 6. Partie, 3.12.2021



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    • Nepomniachtchi, Ian (2782) - Carlsen, Magnus (2855)
      Carlsen-Nepomniachtchi World Chess Champ, 7. Partie, 4.12.2021



      Bericht von Klaus Besenthal: Schach-WM: Schnelles Remis in der 7. Partie
      Kommentar von Anish Giri: Anish Giri zur 7. Partie: Heute mußten die Spieler keinem etwas beweisen

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    • Nepo verliert die Partie durch einen groben Patzer im 21. Zug.

      Carlsen, Magnus (2855) - Nepomniachtchi, Ian (2782)
      Carlsen-Nepomniachtchi World Chess Champ, 8. Partie, 5.12.2021



      Bericht von Klaus Besenthal: Schach-WM: Partie 8 bringt Nepo die zweite Niederlage



      Vor dem morgigen Ruhetag führt Magnus Carlsen mit 5:3.

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    • 9. Partie: der totale Zusammenbruch des Ian Nepomniachtchi

      Die Niederlage in der 6. Partie hat Nepo offenbar einen entscheidenden Knacks versetzt. Seitdem ist er nicht mehr er selbst. Auch die 9. Partie verliert er durch einen dicken Patzer, das WM-Match ist entschieden. Es würde mich nicht überraschen, wenn wir nur noch zwei weitere Partien sehen.

      Nepomniachtchi, Ian (2782) - Carlsen, Magnus (2855)
      Carlsen-Nepomniachtchi World Chess Champ, 9. Partie, 7.12.2021



      Stand: 6:3

      Bericht von Andre Schulz: Schachweltmeisterschaft: Carlsen gewinnt zum dritten Mal

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    • 11. Partie: Carlsen beendet das Match mit einem Sieg

      Nepomniachtchi, Ian (2782) - Carlsen, Magnus (2855)
      Carlsen-Nepomniachtchi World Chess Champ, 11. Partie, 10.12.2021



      Bericht von Andre Schulz: Schachweltmeisterschaft: Magnus Carlsen gewinnt WM-Kampf vorzeitig


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    • Die letzten beiden WM-Kämpfe (2016 gegen S. Karjakin und 2018 gegen F. Caruana) erscheinen jetzt nach diesem 2021-Matsch in einem völlig neuen Licht! Viel wurde damals herumgenörgelt, wie langweilig solche hohen Remisquoten seien. Und das, obwohl die Matches spannend waren. S. Karjakin bot ein Supermatch! Die 12 Remisen mit F. Caruana waren auf sehr hohem Niveau!

      Dass dieses 2021-Match jetzt anhand der gebrochenen mentalen Stärke Jan Nepomniachtchis kein grosses Erinnerungspotential haben wird, ist uns allen sicher klar. Ist aber so. Leider!
      I <3 COFFINS
    • Rustam Kasimdzhanov, Exweltmeister 2004-2005, langjähriger Sekundant von Fabiano Caruana und einer der deutschsprachigen Kommentatoren bei der WM, kommentiert die 11. Partie: Die 11. WM-Partie analysiert von Rustam Kasimdzhanov

      Nepomniachtchi ist derjenige unter den Weltklassespielern, der seine eigenen Stellungen systematisch überschätzt. Das wurde auf den Pressekonferenzen einmal mehr deutlich: ausgeglichene Stellungen sah er im nachhinein als vorteilhaft für sich, Stellungen, in denen er um den Ausgleich kämpfen mußte, sah er als völlig ausgeglichen an. Dadurch fehlte ihm das Gefühl für Gefahren, und das wurde ihm mehr als einmal zum Verhängnis.

      Alle anderen Elitespieler - allen voran Carlsen - haben einen deutlich objektiveren Blick auf ihre Partien. Wenn Nepo jemals eine Chance in einem WM-Kampf haben will, muß er an der Überwindung dieser Selbstüberschätzung arbeiten.
    • Ich bin der Auffassung, dass Ian Nepomniachtchi davon profitiert hat, dass das Kandidatenturnier in Jekaterinburg nach der siebten Runde, also nach der Hälfte der vorgesehenen 14 Partien, unter- respektive abgebrochen wurde. Er hatte die 7. Partie gegen Maxime Vachier-Lagrave mit Schwarz in einem Musterbeispiel gegen Französisch deutlich verloren und hatte unfreiwillig ein Jahr Zeit, sich von dieser Niederlage zu erholen. Wäre das Turnier im März 2020 wie geplant weiter gegangen, wäre er vermutlich traditionell eingebrochen. So hat er die zweite Hälfte im März 2021 wie ein neues Turnier spielen können, das er dann kontrolliert gewann.

      Er und sein Team müssen sich in der Analyse des Matches von Dubai fragen, warum sie offenbar keine Strategie für den Fall einer ersten Niederlage gegen Magnus Carlsen hatten. Wie kann man, wie in der 8. Partie geschehen, mit Schwarz das remisliche Russisch spielen und nach dem Abtausch aller Springer in symmetrischer Stellung auf die Rochade verzichten, um einen Königsangriff mit h5 zu starten, den die Position nicht hergibt? Was ist bei Nepomniachtchi nervlich und konditionell schief gelaufen, dass er in der 8., der 10. und der 11. Partie durch halsbrecherische Fehler die Stellungen misshandelte und wegwarf auf einem Niveau, das, wie er selbst auf den Pressekonferenzen einräumte, eines Großmeisters nicht würdig war?
    • NumquamRetro schrieb:

      Nepo hat das Kanditatenturnier deutlich gewonnen,deutlicher als sich Karjakin und Caruana qualifizierten.Das heisst-er kann schon was.Nur hat er die Nerven nicht,das ist meiner Meinung nach sein Manko.


      Nepo hat schon gute Nerven, besser als manchmal der Weltmeister.
      Nur hat er überhaupt kein Gefühl für gewisse Brettkonstellationen, spielt im Harakiristil auf Gewinn, wo es die Stellung überhaupt nicht hergibt.
      Meiner Meinung nach, überschätzt er sich und diverse Stellungen manchmal gewaltig,
      statt vorsichtig und abwartend zu agieren.
      Hätte er sich auch mit seinen Zügen, wie es Carlsen vormachte, mehr Zeit gelassen
      und gründlicher nachgedacht, wäre es sicher eine spannende WM geworden.
      Aber so hat sich Nepo selbst, mit seinem arroganten Spielstil, ein Bein gestellt.
      Ob sich Nepo jemals so disziplinieren kann, dass man ihn als GM wieder ernst nehmen kann,
      wird die Zukunft zeigen.
    • In diesem Video erläutert Magnus Carlsen, wer ihn in der Vorbereitung auf das Match unterstützt hat:



      Vor allem die Zugehörigkeit des Russen Daniil Dubov zu dieser Männer-WG hat in den russischen Medien für Aufsehen gesorgt. Erste Stimmen fordern, Dubov solle die staatliche Unterstützung entzogen werden, er dürfe nie mehr für Russland spielen, er solle doch nach Norwegen gehen etc. Ian Nepomniachtchi nahm den Umstand gelassener; Dubov war bereits 2018 Teil des Teams Carlsen, mit ihm durfte also gerechnet werden. Nepo hat ihn absichtlich nicht gefragt, sein Sekundant zu werden, um ihn nicht in Loyalitätskonflikte zu stürzen.

      perlenvombodensee.de/2021/12/11/verraeter/

      Bleibt nur zu hoffen, dass die vom Weltmeister befristet eingekauften Helfer Daniil Dubov und Jorden van Foreest nicht finanziell neutralisiert werden und stattdessen ihre eigenen Ambitionen im Schach verfolgen.
    • Vielen Dank für Eure Erklärungen, @Schroeder und @Läuferin, klingt für mich sehr plausibel.

      In diesem Zusammenhang: Es gab deutlichere Verluste. Allerdings nicht im Finale, sondern in der Qualifizierungsrunde. Im Kandidatenturnier 1971 gab es die Wettkämpfe Fischer - Taimanov 6:0, Fischer - Larsen 6:0, Fischer - Petrosjan 6,5 : 2,5.

      Taimanov beschreibt selber, dass die 3. Partie für ihn entscheidend war. Darüberhinaus hatte dieser Verlust für ihn enorme soziale und schachliche Folgen: Er verlor offenbar Gehalt und Ansehen in der Sowjetunion und wurde "offiziell gemobbt". Schachlich fand er nicht wieder zu seiner früheren Form zurück, was vielleicht auch an den sozialen Folgen lag. Für eine kurze Beschreibung siehe

      chessgames.com/perl/chess.pl?tid=79224
      de.wikipedia.org/wiki/Mark_Jewgenjewitsch_Taimanow

      Larsen war zum Zeitpunkt des Wettkampfs wohl die Nr. 3 oder 4 der Weltrangliste, also ein enormer Gegner. Die 1. Partie ihres Wettkampfes war ein heißer Kampf, den Fischer schlussendlich gewann. Es gab Kommentatoren, die sagten, die 1. Partie entschied den Wettkampf. Larsen hatte allerdings danach auch noch Erfolge, wenngleich wohl nicht mehr an der Weltspitze.

      Im Wettkampf mit Petrosjan gewann Fischer die letzten 4 Partien. Ich weiß nicht, ob es da eine "Entscheidungspartie" gab.

      Aber trotzdem kamen in diesen Wettkämpfen, so weit ich weiß, derartig viele krasse Fehler wie nun durch Nepo nicht vor?

      Den Kampf Fischer - Spassky empfand ich als viel ausgeglichener. Ich glaube, er enthielt mehr interessante Partien als nun Carlsen - Nepomniatschi.
    • Im Nachhinein betrachtet hatten die Buchmacher einmal mehr recht, indem sie Nepo als klaren Außenseiter im Wettmarkt auf ihren Zetteln hatten. Ich sollte besser doch nicht wetten... :whistling:

      Aber das er so chancenlos war hätte ich nicht für möglich gehalten.

      In meinen Augen der unwürdigste Herausforderer in einer Schachweltmeisterschaft seit knapp 100 Jahren.

      Als Profi sollte und darf man sich nicht so gehen lassen. Seine Null Bock Einstellung ist entweder mit psychischen Problemen zu erklären oder mit Charakterschwäche.

      Ich denke, jeder andere aus dem Kreise des Kandidatenturniers hätte Carlsen, dem es ja schon peinlich war derart seine Punkte einzusammeln, mehr gefordert.
      Zumindest hätte ein andere Spieler gewiss seine Bedenkzeit in den Partien ausgenutzt, statt wie in einem Stadtopen zu zocken. Sicher wäre beiden dann auch diese krassen Patzer Nepos auf Bezirksliganiveau in mindestens zwei Partien erspart geblieben. Das übrigens zwei Türme im Endspiel potentiell stärker als die Dame sind, wenn die Damenseite keinen konkreten Königsangriff hat, haben wir damals schon in der Altersklasse 9/10 Jahre im Schachzirkel gelernt...

      Selbst diese groben Fehler könnte man noch verzeihen, wenn man nach dem Rückstand einen Willen erkannt hätte, noch was drehen zu wollen. Das muss man denn auch mal mit Schwarz probieren, wenn es mit Weiß schon nicht klappt; Russisch ist dafür bekannterweise untauglich. Merkwürdig, dass die Sekundanten in der Beziehung offenbar auch keinen guten Job gemacht haben; oder ich habe den Plan mit der Eröffnungswahl nach Rückstand nicht verstanden...
    • Ob der alte und neue Weltmeister seinen Titel turnusmäßig verteidigen wird, ist nach eigener Aussage keineswegs sicher. Magnus Carlsen äußert sich in einem Interview zu seinen weiteren Zielen im Schach, dabei scheint das Knacken der Grenze von 2900 Elopunkten für ihn höhere Priorität zu genießen als das Halten des WM-Titels - es sei denn, Alireza Firouzja wäre der nächste Herausforderer.

      chess24.com/de/lesen/news/carl…ne-letzte-wm-gespielt-hat
    • Wow! Obiges hat mich echt überrascht.

      Verständlich ist es - beim 6. Mal beginnt etwas Routine ... Und wenn es wieder einer der "alten Bekannten" ist und man eine bessere Elo und im Schnitt bessere Turnierresultate hat, wo ist der Sinn?
      Aber wenn der Titel weg ist, ist auch ein Großteil der Aufmerksamkeit für Magnus weg. Außerdem dürfte die Elozahl auch wieder fallen, und dann hat man die 2900 und die WM "gehabt".
      Also wird der nächste Ausrichter den Preisfond erhöhen.

      Hier ist ein Interview mit Ian Nepomniatschi:

      chess.com/news/view/ian-nepomn…-world-chess-championship

      Ich finde das Interview nicht übermäßig interessant. Aber eine Geschichte aus dem Interview war neu für mich (und deswegen hab ich's den Link gepostet), Textstelle:

      "Mike: Yeah, I mean, much is going to be talked about how pivotal that game six was. Getting back to an incident that I don't think we heard your take on was the Magnus Carlsen incident where he twisted the knight and threw his hand back… ..."

      In der superwichtigen 6. Partie hat Magnus offenbar, als Ian nicht da war, einen Springer zurecht gerückt, ohne "j'adoube" oder sowas zu sagen. Das zu sagen, wäre in der Situation ja ziemlich blöd gewesen. Und es war klar, dass er den Springer nicht ziehen wollte; das hätte wohl sofort zum Verlust geführt. Trotzdem gilt, auch wenn der Gegner nicht da ist: "Berührt, geführt." Magnus hätte "j'adoube" sagen müssen. Die Schiedsrichter haben offenbar nichts dazu gesagt. Ian beschwert sich hierüber im Interview nicht, aber er sagt, die Schiedsrichter sollten ihre Rolle und Aufgaben ernster nehmen.