Adventskalender 2021

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    • Adventskalender 2021

      Hier bitte nur eure Geschichten,Gedichte für den jeweiligen Tag rein. Kommentare und Bemerkungen macht ihr bitte hier rein: Adventskalender 2021, Kommentare

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      1.Türchen:
      Alltag im Advent
      Nicht nur wir Normalbürger haben mit der Polizei zu tun. Auch einem Nikolaus kann es passieren, dass er mit einem ganz irdischen "Blauen" in Kontroversen kommt.
      So wartete am Montagabend, dem berühmten 6. Dezember, ein Streifenbeamter der Polizei an einem ganz gewöhnlichen kleinen Auto, das der Fahrer völlig unvorschriftsmäßig und keck in ein deutlich bezeichnetes Parkverbot gestellt hatte. Der Polizist, - es war nicht gerade in der kritischen Innenstadt - war eben am überlegen, ob er seinen Block mit vorgedruckten Aufforderungen, sich auf dem Revier zu melden, ziehen solle, aber da es so kalt war, ließ er die Hände lieber in den Handschuhen. Unschlüssig stand er, ob er besser weitergehen oder amtliche Kenntnis zu nehmen hätte.
      In diese Überlegung hinein trat eine vermummte Gestalt aus dem Hauseingang, schritt auf den Wagen zu und erwies sich als der Fahrer des falsch geparkten Fahrzeugs. Als Polizist kann man nun nicht mehr den Ahnungslosen markieren, sondern ist zur Amtshandlung gezwungen.
      "Sie", sagte der Ordnungshüter, dem der Autofahrer den Buckel hinstreckte, "Sie, haben sie nicht gesehen, dass sie im Parkverbot stehen?"
      Der Fremde drehte sich um.

      Wahrscheinlich haben
      dem Polizeibeamten, der ja auch einmal ein Knabe war, in diesem Augenblick die amtsblauen Hosenbeine geschlottert. Denn der Autofahrer trug eine Kurre, einen mächtigen weißen Bart, eine Rute in der Hand und sah ehrfurchtsvoll drein.
      "....im Parkverbot stehen", monierte der Beamte nur noch schwach und hätte sich eigentlich am liebsten unverzüglich auf seinen Rundgang begeben.
      "Stimmt!" brummte der Nikolaus und ließ lässig die Rute in den Fingern kreisen.
      "Das ist ein Parkverbot. Aber sie wissen, dass auch im Parkverbot das Be- und entladen des Fahrzeugs erlaubt ist!"
      "Allerdings", stimmte der Polizist froh ein.
      "Und wie sie hier sehen", fuhr der Nikolaus fort und schwang einen leeren Sack, "habe ich in diesem Haus einiges entladen. Dieser Sack war einmal voll mit Äpfeln, Nüssen und anderen Sachen. Oder wollten sie, dass ein Nikolaus von heute einen Sack zu Fuß schleppen soll, wo jedes Bierfahrzeug im Halteverbot halten darf?"
      "Oh!" lächelte der Polizeibeamte, "das wollte ich keineswegs. Das geht in Ordnung. Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest!"
      Am liebsten hätte er noch "lieber Nikolaus" angefügt. Aber da genierte er sich. Ein Polizeibeamter ist ja schließlich kein Knabe mehr.
      Autor: unbekannt

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    • 2.Pforte

      Einsiedlers Heiliger Abend


      Ich hab' in den Wehnachtstagen
      Ich weiß auch, warum
      Mir selbst einen Christbaum geschlagen,
      Der ist ganz verkrüppelt und krumm.


      Ich bohrte ein Loch in die Diele
      Und steckte ihn da hinein
      Und stellte rings um ihn viele
      Flaschen Burgunderwein.


      Und zierte, um Baumschmuck und Lichter
      Zu sparen, ihn abend noch spät
      Mit Löffeln, Gabeln und Trichter
      Und anderem blanken Gerät.


      Ich kochte zur heiligen Stunde
      Mir Erbsensuppe und Speck
      Und gab meinem fröhlichen Hunde
      Gulasch und litt seinen Dreck.


      Und sang aus burgundernder Kehle
      Das Pfannenflickerlied.
      Und pries mit bewundernder Seele
      Alles das, was ich mied.


      Es glimmte petroleumbetrunken
      Später der Lampendocht.
      Ich saß in Gedanken versunken.
      Da hat's an der Tür gepocht,


      Und pochte wieder und wieder.
      Es konnte das Christkind sein.
      Und klang's nicht wie Weihnachtslieder?
      Ich aber rief nicht: „Herein!”


      Ich zog mich aus und ging leise
      Zu Bett, ohne Angst, ohne Spott,
      Und dankte auf krumme Weise
      Lallend dem lieben Gott.


      (Aus: J. Ringelnatz, Allerdings, Berlin 1928)
    • 3. Türchen

      Ein kleines Dreierlei zum 3.12., zunächst ein Cartoon von Perscheid:

      Zimt.jpg

      Dann ein Text von mehreren unbekannten Autoren:

      Koeniginnen3.jpg

      Und schließlich ein Preisrätsel von mir:

      Raetsel.jpg

      Allen eine nette Zeit, euer Butjenter.

      P.S. Den Lösungsthread findet ihr unter der Kategorie Smalltalk

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    • 4. Türchen, Gedicht in Frankfurter Mundart:

      Umfraach vor Weihnachte

      Was ich mer wünsche däht, wurd ich gefraacht
      uff de Zeil von zwaa fremde Persone.
      Die sprache mich aa, fer e Interfjuh. –
      Naa, duht mich mit sowas verschone.

      Nur e Sekund, ja? Gleich hier unser Fraach:
      Was wünsche Se sich fer Geschenke
      zu Weihnacht: en Mantel, paar Schuh odern Scherm?
      Was könnte Se sich da so denke?

      Verrate Se’s uns: vielleicht wars e Buch,
      sin’s Hemde, Krawatte gewese?
      Erchendwas kann mer doch sicher zum Fest
      Uff Ihne Ihrm Wunschzettel lese!?

      Ei saache Se’s uns, mir kreuze’s dann aa,
      des is fer e Umfraach, ganz richtisch.
      Da wird beim Konsum so de Trend unnersucht,
      fer de Wertschaft is des asch wichtisch!

      Mein Wunschzettel, saach ich. – Was ich mer so wünsch,
      verrat ich euch gern: des is Friede!
      Den wünsch ich mer für unser Welt un für mich,
      was besseres kann ich net biede.

      Was is? Fer de Umfraach käm des net in Fraach,
      die lief uff e annere Schiene?
      So was wie Friede wär net relevant,
      weil dadraa wär nix zu verdiene?

      Ei sacht emal: Gibt’s denn heut nur noch’s Geschäft?
      Konsum un Verkauf un so weider?
      Na ja, ihr habt’s aach net so leicht bei dem Job,
      Schöne Weihnacht aach, ich geh weider!

      aus: Lothar Zenetti „Weihnachte bei uns dehaam“, Frankfurt am Main 1999
    • TÜR 5 :



      Spuren im Sand

      Eines Nachts hatte ich einen Traum: Ich
      ging am Meer entlang mit meinem Herrn.

      Vor dem dunklen Nachthimmel
      erstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus
      meinem Leben. Und jedes Mal sah ich
      zwei Fußspuren im Sand, meine eigenen
      und die meines Herrn.

      Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war,
      blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte, dass an
      vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen
      war. Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines
      Lebens.

      Besorgt fragte ich den Herrn: Herr, als ich anfing, dir nach=
      zufolgen, da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir
      zu sein. Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten
      meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist. Warum
      hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?


      Da antwortete er: Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde
      dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und
      Schwierigkeiten. Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast, da
      habe ich dich getragen.

      ( Margaret Fishback Powers
      )


    • 6. Türchen




      Erna, der Baum nadelt!

      Ein botanisches Drama am Heiligen Abend



      Erna:
      Tatsächlich. Du hast recht, Schorsch, de Baum nadelt.

      Schorsch:
      Isch werd verrückt, isch werd verrückt. Ei, was mache mer denn jetzt?
      Kinner, seid doch emal still dahinter!
      Macht die Musik aus, hört uff mit der Spielerei un kommt her. De Baum nadelt.

      Kinder:
      Guck ema da!
      Geil, hiä.
      Na so was. Papa, weißtes schon? De Baum nadelt...

      Schorsch:
      Ja, des sag isch doch die ganze Zeit, jetzt macht misch doch net völlisch verrickt.

      Erna:
      Ei, Schorsch, was mache mer dann jetzt?

      Schorsch:
      Des waas isch doch net. Des aanzische, was isch waaß, is, daß de Baum nadelt.

      Erna:
      Soll ich emal zum Schmidt nuff?
      Des is doch en paktischer Mensch...

      Schorsch:
      Ja, mach. Holen oder holen net, mach irschendwas, isch waas es ja selber net was...Kinner, was e Uffreschung.
      Aber daß der Baum auch gerad heute nadle muß.

      Erna:
      (ruft) Herr Schmidt! Herr Schmidt!

      Herr Schmidt:
      Bitte? Was ist denn los, Frau Breitlinger?

      Erna:
      Ach, Herr Schmidt, entschuldische Se die Störung, aber usneren Baum nadelt...

      Herr Schmidt:

      Was sagen Sie da?! Ihr Baum nadelt? Aber das ist doch nicht möglich! Das ist ja ....Frau Breitlinger, um Gottes willen...

      Erna:
      Wann isch´s Ihne doch sag! Der nadelt. Könne Se net emal runner komme un sisch des angucke?

      Herr Schmidt:
      Natürlich. Sofort. - Kommt mal mit runter, Kinder, bei Breitlingers nadelt der Baum.

      Schorsch:
      Nabend, Herr Schmidt. Jetzt gucke Se sisch des emal aa. Wie der Baum nadelt!

      Herr Schmidt:
      Ja, ich habe schon gehört, das ist ja unglaublich. Kinder, nun schaut doch mal, wie der Baum nadelt.

      (klopfen)

      Schorsch:
      Herein!

      Mann:

      Nabend, Frau Breitlingerm, ich hab gerad im Treppenhaus gehört, daß Ihren Baum nadelt. Dürfe mir mal gucken komme?

      Erna:
      Bittesehr, Herr Fenner, komme Se rein.

      Mann:
      Darf ich vorstelle, mei Frau, die Kinner, die kenne Se ja. Des is mei Schwieschermutter. Die is zu Besuch über die Feiertage, von drübbe.

      Schorsch:
      Angenehm, angenehm. Isch hab aber leider gar kei Zeit, unsern Baum nadelt nämlisch.

      Rrentnerin:
      Dadsächlisch. Der Baum nadelt. Also so was!

      Erna:
      Ei, was mache mer denn jetzt, Schorsch?

      Herr Schmidt:
      Rufen Sie doch mal den Notdienst an.

      Rentnerin:
      Da muß mer nu so alt wern, um so was mal zu erlebn.

      Schorsch:
      Was dann für´n Notdienst?

      Erna:
      Isch telefonier schon, Schorsch.

      Herr Schmidt:
      Vom botanischen Institut. Die müssen doch mit so was bescheid wissen.

      Erna:
      Hier Breitlinger....Es ist so...daß nämlisch bei uns de Baum nadelt...
      Wie? ...Naa....Wann isch´s Ihne sag: er nadelt!...
      Ja? Rohrbacherstrasse 183 bei Breitlinger... Gut....Des is sehr gut.
      Schorsch, se komme sofort, hat er gesacht.

      Schorsch:
      Des hat mer selde heutzudach.

      Herr Schmidt:
      Na, das ist doch wohl das mindeste in einer solchen Situation.

      Erna:
      Ei, liebe Zeit, er nadelt ja immä noch. Forschbar!

      (klopfen)

      Schorsch:
      Des is forschbar, des is phänomenal is des! - Herein!

      Reporter:
      Hässler vom Tageblatt. Sagen Sie, stimmt das? Bei Ihnen soll der Baum nadeln?

      Schorsch:
      Jaa. Komme Se bitt rein. Des is bei uns.

      Erna:
      Vom Tageblatt, soso. Bidde, jawoll, des is unser Baum. Der da. Wolle Se e Bild knipse?

      Schorsch:
      Kinner, kommt emal her, der Herr will e Foto mache, wie unsern Baum nadelt.

      Erna:
      Solle mer aach mit druff?

      Schorsch:
      Frau Schmidt, gehe Se bidde mal bissi zur Seite...des is unsern Baum, wo da nadelt. Erna, komm bei misch...

      Erna:
      Issses gut so?

      (klopfen)

      Schorsch:
      Wer kommt denn jetzt noch?

      Erna:
      Ei, de Notdienst vom Botanischen Institut.

      Professor:

      Professor Dülmen vom Botanischen Institut...Verzeihen Sie, daß ich einen Teil meiner Studenten mitgebracht habe...aber, hier soll ein Baum nadeln... bin ich da richtig informiert?

      Schorsch:
      Vollkomme rischtisch, Herr Professor. Des is unsern Baum, wo nadelt, Breitlinger, übrigens, mein Name.

      Erna:
      Der Herr von der Presse hat´s übrigens auch schon gsehe.

      Professor:
      Ja, meine Damen und herren, dies ist nun ein nadelnder Baum. Ein Naturschauspiel, bei dem ich es für richtig gefunden habe, Sie trotz der späten Stunde hierher zu bitten. Der Vorgang ist folgender...

      Erna:
      Schorsch, soll ich´s Fernseh aanrufe?

      Schorsch:
      Erna, Mädsche, du hast lauder gude Idee. Mach des. Aber unnerbrisch net dauernd de Herr Professor.

      Professor:

      Dieser Baum, dessen erstaunliche Fähigkeit zu nadeln uns ja aus der wissenschaftlichen Literatur durchaus bekannt ist...

      Erna:

      Hier Breitlinger! Ist dort des Fernsehe? Wei nämlisch.... es ist so...jetzt halde s sisch e ma fest...bei uns nadelt nämlisch de Baum....

      Schorsch:

      Erna! - Laß gut sein. Isch glaub, ebe hat er uffgehört.

      Erna:

      Wos? Nadelt der nimmeh?


      Schorsch:

      Naa. Uff aamol.

      Professor:
      Das ist richtig, meine Damen und Herren. Das Naturschauspiel ist vorüber. Der Baum hat das Nadeln einegstellt. Aber ich bin glücklich, daß wir wenigstens einmal...

      Mann:
      Na, dann gehe mer doch, wenn´s nicht mehr nadelt.

      Kinder:
      Ooooch, de Baum nadelt net mehr!
      Schaad! Des war e Ding, gell, Papa?

      Rentnerin:
      Nu so was. Daß ich das uff meine alten Tage noch erleben durfte...

      Professor:
      Auf Wiedersehen und vielen herzlichen Dank.

      Schorsch:
      (ruft) En gude Rutsch allerseits.
      Erna, des war e Ding, was?

      Erna:
      Also so was! Un jetzt guck´en dir e mal aa. Wie er so freundlich da steht. Wie wann nix gewese wär, de Baum.

      Un dabei hat er grad ebe noch genadelt.


      (Robert Gernhardt/Bernd Eilert/Peter Knorr


      Die schöne Geschichte gibts auch in anderen Dialekten. Habe die Originalfassung gewählt.

      Eine gute Woche wünsche ich allen.

      Dateien
      Es war einmal ein Schiff,Befuhr die Meere alle Zeit,und unser Schiff, es hieß die Goldne Nichtigkeit.
    • Gibt es den Weihnachtsmann wirklich? (7. Türchen)

      Wie jedes Jahr fragen sich die User der Schacharena bis zu einem bestimmten Alter, ob es den Weihnachtsmann wirklich gibt.
      Die meisten Zweifler und Querdenker kommen sofort mit dem sogenannten
      Geschenke-Lieferungs-Problem des Weihnachtsmannes um die Ecke.

      Hypothese: Selbst mit dem schnellsten Schlitten kann Knecht Ruprecht nicht schneller als Lichtgeschwindigkeit reisen und alle Kinder der Welt beschenken.

      Also rechnen wir doch mal nach, wie schnell unser Held des Tages mindestens fahren muss.




      Es gibt ca. 2 Milliarden Kinder auf der Welt, die alle zu Weihnachten auf ihre Geschenke warten. Angenommen, es gibt durchschnittlich 2,5 Kinder pro Haushalt, so müsste der Weihnachtsmann ungefähr 800 Millionen Haushalte verteilt auf dem ganzen Globus besuchen. Die zurückzulegende Distanz könnt ihr mit Hilfe der folgenden Überlegung grob abschätzen.

      Zunächst kennen wir aus der Schule den mittleren Erdradius (6.371 km) und bestimmen so die Oberfläche der Erdkugel. (sehr leicht) Weiterhin nehmen wir an, dass nur ca. 30% dieser Fläche aus Land besteht.
      Der Einfachheit halber seien die Haushalte mit Kindern gleichmäßig auf dieser Landfläche verteilt. Die so erhaltene Teilfläche (vergleichen Sie es mal mit der Größe eines Fußballfelds) gehört also zu einem einzelnen Haushalt und die Quadratwurzel davon ist demnach die mittlere Distanz zwischen den Haushalten.(sehr logisch)
      Endlich könnt ihr so die Ge
      samtdistanz, die der Weihnachtsmann zurücklegen muss, um alle Geschenke abzuliefern, leicht ausrechnen.

      Hausaufgabe:
      a) Berechne die Distanz, die der Weihnachtmann zurücklegen muss.
      b) Vergleichen Sie diese Distanz mit der Entfernung zwischen Erde und Sonne!
      c) Wie schnell ist Weihnachtsmann mit dem Schlitten unterwegs?



      Bemerkung 1: Aufmerksame User der Schacharena werden beim Vorüberfliegen des Weihnachtsschlittens erkennen, dass die Nase von Rudolph, dem Chef–Rentier, (siehe Bild oben) nicht mehr rot erscheint. Diese Farbe ändert sich mit der Geschwindigkeit (Doppler–Effekt). Mit Hilfe der Tabelle unten können ihr somit die Geschwindigkeit abschätzen und eure Rechnung mit den gemachten Beobachtungen vergleichen.


      Farbe von Rudolphs Naserotgelbgrünblauviolett
      Wellenlänge in Nanometer650580550480400
      Geschwindigkeit in Prozent zur Lichtgeschwindigkeit0%11%17%29%45%


      Hier noch ein Tipp:

      Spoiler anzeigen

      Nun rotiert (zum Glück) die Erde. Der Weihnachtsmann hat somit mehr Zeit zum Ausliefern, als einige User der Schacharena zunächst vermuten. Er beginnt an der internationalen Datumsgrenze und fährt mit seinem Schlitten von Ost nach West über verschiedene Zeitzonen hinweg.
      Dabei hat er nicht nur 10 Stunden (vom Schlafengehen um 20 Uhr abends bis zum Aufwachen der Kinder um 6 Uhr morgens) sondern zusätzliche 24 Stunden, also insgesamt 34 Stunden
      !


      Bemerkung 2: Natürlich treten bei diesem Problem relativistische Effekte auf. So wird sich z.B. bei dieser hohen Geschwindigkeit die Masse, die Größe und das Altern des Weihnachtsmannes ändern. Eine Diskussion hierzu gehört aber eher in einen physikalischen Adventskalender der Schacharena.

      P.S.
      Aufgrund dieser relativistischen Effekte sieht der Weihnachtsmann aus Sticht des Beobachters (aus Sicht der Kinder) immer alt und fett aus. ( Längenkontraktion )
      Aus Sicht des Weihnachtsmanns hingegen vergeht die Zeit aber ganz normal. Die Kinder bleiben lange jung, so seine Beobachtung ... (wer kennt das nicht) [Zeitdilation]
    • Gibt es nun den Weihnachsmann wirklich? 9
      1.  
        Nein, denn er müsste schneller als Lichtgeschwindigkeit reisen. Zudem ist die Gesamtdistanz größer als die zw. Erde und Sonne. (0) 0%
      2.  
        Nein, denn er müsste schneller als Lichtgeschwindigkeit reisen, aber die Gedamtdistanz ist kleiner als die zw. Erde & Sonne. (0) 0%
      3.  
        Ja, denn er reist langsamer als Lichtgeschwindigkeit. Die Nase von Rudolf wird grün und die Gesamtdistanz ist größer als die zw. Erde und Sonne. (0) 0%
      4.  
        Ja, denn er reist langsamer als Lichtgeschwindigkeit. Die Nase von Rudolf bleibt rötlich, aber die Gesamtdistanz ist größer als die zw. Erde und Sonne. (4) 44%
      5.  
        Ja, denn er reist langsamer als Lichtgeschwindigkeit. Die Nase von Rudolf bleibt rötlich, aber die Gesamtdistanz ist kleiner als die zw. Erde und Sonne. (0) 0%
      6.  
        Ist mir egal. Es gibt ihn, wenn man fest dran glaubt. (5) 56%
      Der Lösungsweg wurde schon fast vollständig vorgegeben, also könnt ihr alles schnell ausrechnen und auflösen - oder?














      Lösung:
      mittlerer Erdradius R = 6, 371 · 106 m
      Fläche eines Fußballfeldes F = 7.140m^2.
      Entfernung Erde–Sonne DES ≈ 1, 5 · 1011m
      Lichtgeschwindigkeit (im Vakuum) c ≈ 3 · 108 m/s

      löesungt.PNG
      die Nase bleibt im roten Bereich.

      Fazit:
      Es gibt (zumindest aus dieser Problematik) keinen Grund an der Existenz des Weihnachtsmannes zu zweifeln.
    • 8. Türchen

      A little Weihnachtsgedicht:

      When the snow falls wunderbar,
      and the children happy are.
      When the Glatteis on the street,
      and we all a Glühwein need.
      Then you know, es ist soweit.
      she is here, the Weihnachtszeit.

      Every Parkhaus is besetzt,
      weil die people fahren jetzt.
      All to Kaufhof, Mediamarkt,
      kriegen nearly Herzinfarkt.
      Shopping hirnverbrannte things,
      and the Christmasglocke rings.

      Mother in the kitchen bakes,
      Schoko-, Nuss- and Mandelkeks.
      Daddy in the Nebenraum,
      schmücks a Riesen-Weihnachtsbaum.
      He is hanging off the balls,
      then he from the Leiter falls.

      Finaly the Kinderlein,
      to the Zimmer kommen rein.
      And it sings the family
      schauerlich: "Oh, Chistmastree!"
      And then jeder in the house,
      is packing the Geschenke aus.

      Mama finds unter the Tanne,
      eine brandnew Teflon-Pfanne.
      Papa gets a Schlips and Socken,
      everybody does frohlocken.
      President speaks in TV,
      all around is Harmonie.
      Bis mother in the kitchen runs,
      im Ofen burns the Weihnachtsgans.
      And so comes die Feuerwehr,
      with Tatü, tata daher.
      And they bring a long, long Schlauch,
      and a long, long Leiter auch.
      And they schrei - "Wasser marsch!",
      Christmas now is in the Eimer.

      Merry Christmas, merry Christmas,
      Hear the music, see the lights,
      Frohe Weihnacht, Frohe Weihnacht,
      Merry Christmas allerseits!
      Autor: unbekannt
    • 9. Törchen


      Vor Weihnachten ❄️✨✨


      O süßer Weihnachtsvorgeschmack

      Mit einem neuen Bücherpack
      der mich zu toller Neugier reizt
      komm ich nach Haus und mache Licht.
      Eisblume sich am Fenster spreizt
      Bald glüht und sprüht mit Knick und Knack
      der Ofen, tüchtig eingeheizt
      Nun her mit Pfeife und Tabak!
      Wie lieblich mir´s die Nase beizt.


      Gar noch Kaffee? Nur nicht gegeizt
      so heimlich war´s seit Jahren nicht!
      Aufs alte Sofa ich mich flack
      und schmökere erst in Schnick und Schnack
      doch bald versink ich im Gedicht.
      Indes mit Jagdruf, Wind und Wicht
      die wilde Rauhnacht draussen weizt!

      (Eugen Roth) *weizt - spukt*


      ⛄✨


      Es war einmal ein Schiff,Befuhr die Meere alle Zeit,und unser Schiff, es hieß die Goldne Nichtigkeit.
    • 10. Türchen


      Des isch Weihnachda!



      Durch d`Stadt hetza
      und in letschder Minut
      G`schenkla kaufa für Leut,
      dia sowieso scho alles hend:
      Des isch net Weihnachda!

      "Oh du fröhliche" aus em Lautsprecher,
      Girlanda en dr Fußgängerzone,
      Nikläus an alle Ecka,
      lebendige ond solche aus Schoklad:
      Des isch net Weihnachda!

      Werbeg`schenkla verdoila,
      auf`s Weihnachtsgeld warda,
      noch Teneriffa fliaga
      ond "Oh Tannenbaum" unter Palma senga:
      Des isch net Weihnachda!

      Aber wenn`s em ganza Haus schmeckt,
      noch Zimt ond Bredla ond ausblosene Kerza,
      ond wenn d`Kender Weihnachtsliader spielet,
      au wenn`s a bissle falsch klengt:
      Des isch Weihnachda!

      Wenn en dr Kirch "Stille Nacht" g`sunga wird,
      daß dr ganz feierlich z`muat wird,
      ond wenn de erschde Schneeflocka fallet,
      grad wenn de aus dr Kirch kommsch:
      Des isch Weihnachda!

      Wenn du woisch,
      daß dir`s guat goht ond deiner Familie au,
      ond wenn da noch de andre net vergisch,
      dias net so guat hend wia du:
      Des isch Weihnachda!



      Autor: Ingrid Geiger

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Phoenix2012 ()

    • 11. Türchen


      Vorfreude auf Weihnachten



      Ein Kind – von einem Schiefertafel-Schwämmchen
      Umhüpft - rennt froh durch mein Gemüt.

      Bald ist es Weihnacht! - Wenn der Christbaum blüht,
      Dann blüht er Flämmchen.
      Und Flämmchen heizen. Und die Wärme stimmt
      Uns mild. - Es werden Lieder, Düfte fächeln. -

      Wer nicht mehr Flämmchen hat, wem nur noch Fünkchen glimmt,
      Wird dann doch gütig lächeln.

      Wenn wir im Traume eines ewigen Traumes
      Alle unfeindlich sind - einmal im Jahr! -
      Uns alle Kinder fühlen eines Baumes.

      Wie es sein soll, wie`s allen einmal war.


      (Aus: J. Ringelnatz, 103 Gedichte, Berlin 1933)


    • 12. Türchen:
      Der kleine Wichtel


      Der kleine Wichtel war schon alt, sehr alt und er hatte schon viele Weihnachten erlebt. Früher, als er noch jung war, ist er oft in der Adventszeit in das Dorf gegangen und überraschte die Menschen mit kleinen Geschenken. Er war lange nicht mehr im Dorf gewesen. Aber in diesem Jahr wollte der kleine Wichtel wieder einmal die Menschen besuchen. So machte er sich schließlich auf den Weg, setzte sich vor das große Kaufhaus der nahegelegenen Stadt und beobachtete still und leise das rege Treiben der vorbei eilenden Menschen. Die Menschen suchten Geschenke für ihre Familien und Freunde. Die meisten Menschen kamen gerade von der Arbeit und hetzten eilig durch die Straßen.
      Die Gedanken des kleinen Wichtels wanderten zurück zu jener Zeit, wo es noch keine elektrischen Weihnachtsbeleuchtungen gab und er überlegte, ob die Menschen damals auch schon mit vollen Tüten durch die Straßen geeilt sind?
      Nun, die Zeiten ändern sich, dachte der kleine Wichtel und schlich unbemerkt aus der überfüllten Stadt hinaus, zu dem alten Dorf, wo er früher immer gerne gewesen ist. Er hatte genug von hetzenden Menschen, die scheinbar keine Zeit hatten. Ist die Adventszeit nicht eine ruhige und besinnliche Zeit?

      So kam er an das alte Haus in dem schon viele Menschen gewohnt hatten. Früher war dieses Haus sein Lieblingshaus gewesen. Früher, als es noch kein elektrisches Licht gab und die Menschen ihr Haus mit Kerzen erleuchteten. Er erinnerte sich, dass sie auch keine Heizung hatten und die Menschen Holz ins Haus schafften, um es warmzuhalten. Er sah damals während der Adventszeit immer wieder durch das Fenster und beobachtete jedes Jahr dasselbe. An manchen Abenden sah er die Mutter und Großmutter Plätzchen backen. Der Duft strömte durch das ganze Haus und drang sogar zu ihm nach draußen.

      Der Vater und der Großvater machten sich auf, um im Wald einen Weihnachtsbaum zu schlagen und ihn mühevoll nach Hause zu bringen. Es war kalt und sie freuten sich beim Heimkommen auf den warmen Tee, den die Mutter gekocht hatte. Oftmals saßen die Menschen zusammen, um gemeinsam zu singen und der Großvater erzählte den Kindern spannende Geschichten. Die Kinder konnten es kaum erwarten, bis die Großmutter auf den Speicher stieg, um die Weihnachtskiste zu holen, denn das tat sie immer erst kurz vor Weihnachten. In dieser Kiste gab es viel zu entdecken. Sterne aus Stroh, Kerzen, Engel mit goldenem Haar und viele andere kostbare Dinge.

      Aber das war schon lange her und es war eine andere Zeit. Eine Zeit des gemeinsamen Tuns, eine Zeit miteinander, eine Zeit füreinander. Von seinen Gedanken noch ganz benebelt, sah der kleine Wichtel auch heute durch das Fenster des alten Hauses und entdeckte die Familie, wie sie gemeinsam um den Adventskranz saß und der Vater den Kindern eine Geschichte vorlas. Nanu, dachte der kleine Wichtel, eine Familie, die nicht durch die Straßen hetzt. Menschen die Zeit miteinander verbringen und die ihr Haus mit Kerzen erleuchten. Ja, heute ist eine andere Zeit, aber auch heute finden Menschen wieder füreinander Zeit. Dem kleinen Wichtel wurde es ganz warm ums Herz und er schlich leise und unbemerkt dorthin, woher er gekommen war.
      Der Schüler ging zum Meister und fragte ihn: "Wie kann ich mich von dem, was mich an die Vergangenheit heftet, lösen?" Da stand der Meister auf, ging zu einem Baumstumpf und umklammerte ihn und jammerte: "Was kann ich tun, damit dieser Baum mich losläßt?"
    • 13. Türchen:

      Eine Wintergeschichte (von Max Bolliger)

      Es war einmal ein Mann. Er besaß ein Haus, einen Ochsen, eine Kuh, einen Esel und eine Schafherde.

      Der Junge, der die Schafe hütete, besaß einen kleinen Hund, einen Rock aus Wolle, einen Hirtenstab und eine Hirtenlampe.

      Auf der Erde lag Schnee. Es war kalt und der Junge fror. Auch sein Rock aus Wolle schützte ihn nicht. „Kann ich mich in deinem Haus wärmen?“ bat der Junge den Mann. „Ich kann die Wärme nicht teilen. Das Holz ist teuer“, sagte der Mann und ließ den Jungen in der Kälte stehen.

      Da sah der Junge einen großen Stern am Himmel. „Was ist das für ein Stern?“ dachte er. Er nahm seinen Hirtenstab, seine Hirtenlampe und machte sich auf den Weg.

      „Ohne den Jungen bleibe ich nicht hier“, sagte der kleine Hund und folgte den Spuren.
      „Ohne den Hund bleiben wir nicht hier“ sagten die Schafe und folgten seinen Spuren.
      „Ohne die Schafe bleibe ich nicht hier“; sagte der Esel und folgte ihren Spuren.
      „Ohne den Esel bleibe ich nicht hier“, sagte die Kuh und folgte seinen Spuren.
      „Ohne die Kuh bleibe ich nicht hier“, sagte der Ochse und folgte ihren Spuren.

      „Es ist auf einmal so still“ dachte der Mann, der hinter seinem Ofen saß. Er reif nach dem Jungen, aber er bekam keine Antwort. Er ging in den Stall, aber der Stall war leer. Er schaute in den Hof hinaus, aber die Schafe waren nicht mehr da. „Der Junge ist geflohen und hat alle meine Tiere gestohlen“, schrie der Mann, als er im Schnee die vielen Spuren entdeckte.

      Doch kaum hatte der Mann die Verfolgung aufgenommen, fing es an zu schneien. Es schneite dicke Flocken. Sie deckten alle Spuren zu. Dann erhob sich ein Sturm, kroch dem Mann unter die Kleider und biss ihn in die Haut. Bald wusste er nicht mehr wohin er sich wenden sollte. Der Mann versank immer tiefer im Schnee. „Ich kann nicht mehr!“ stöhnte er und rief um Hilfe.

      Da legte sich der Sturm. Es hörte auf zu schneien und der Mann sah einen großen Stern am Himmel. „Was ist das für ein Stern?" dachte er. Der Stern stand über einem Stall, mitten auf dem Feld. Durch das kleine Fenster drang das Licht einer Hirtenlampe.
      Der Mann ging darauf zu. Als er die Tür öffnete, fand er alle, die er gesucht hatte. Die Schafe, den Esel, die Kuh, den Ochsen, den kleinen Hund und den Jungen.

      Sie waren um eine Krippe versammelt. In der Krippe lag ein Kind. Es lächelte ihm entgegen, als ob es ihn erwartet hätte. „Ich bin gerettet“ sagte der Mann und kniete neben dem Jungen vor der Krippe nieder.

      Am anderen Morgen kehrten der Mann, der Junge, die Schafe, der Esel, die Kuh, der Ochse und auch der kleine Hund wieder nach Hause zurück.

      Auf der Erde lag Schnee. Es war kalt. „Komm ins Haus“, sagte der Mann zu dem Jungen, „ich habe Holz genug. Wir wollen die Wärme teilen.“
    • 14. Türchen

      Der reiche Mann und sein Sohn

      Ein reicher Vater, der wollte, dass sein Sohn weiß, was es bedeutet, arm zu sein, brachte ihn für ein paar Tage zu einer Bauernfamilie.
      Das Kind verbrachte dort 3 Tage und 3 Nächte.
      Wieder mit dem Auto zurück in der Stadt, fragte ihn der Vater:
      "Und deine Erfahrung?"
      "Gut", antwortete der Junge.
      "Hast du etwas gelernt? "
      Der Junge erklärte daraufhin:
      "1 Wir haben einen Hund und sie haben vier davon.
      2 Wir haben einen Pool mit behandeltem Wasser, der in den Garten kommt. Sie haben einen Fluss mit kristallklarem Wasser, Fischen und anderen guten Dingen.
      3 Wir haben elektrisches Licht in unserem Garten, aber sie haben die Sterne und den Mond, um sie zu erleuchten.
      4 Unser Garten reicht bis zur Zaun. Ihre bis zum Horizont.
      5 Wir kaufen unser Essen; sie kultivieren, ernten und kochen es.
      6 Wir hören CDs ... Sie hören eine anhaltende Symphonie von Vögeln, Grillen und anderen Tieren...
      ... all das, manchmal begleitet von dem Gesang eines Nachbarn, der auf der Erde arbeitet.
      7 Wir benutzen die Mikrowelle. Was sie kochen schmeckt auf langsamem Feuer zubereitet.
      8 Wir sind, um uns zu schützen, von Alarmzäune umgeben ...
      Sie leben mit offenen Türen, geschützt durch die Freundschaft ihrer Nachbarn.
      9 Wir sind mit Telefon, Computer, Fernsehen verbunden.
      Sie sind mit Leben, Himmel, Sonne, Wasser, Feldern, Tieren, Schatten und Familien in Gemeinschaft."
      Der Vater war beeindruckt von den Gefühlen seines Sohnes.
      Endlich kommt der Sohn zum Schluss:
      "Danke, dass du mir gezeigt hast, wie arm wir sind!
      Jeden Tag werden wir immer ärmer, weil wir nicht mehr auf die Natur schauen!!!



      (Autor unbekannt)
    • 15. Türchen



      Kennst du das Gefühl von großer Anstrengung, großem Kampf und trotzdem kommst DU keinen Millimeter weiter?
      Zum Beispiel bei der Krankheitsbewältigung, da sich die Gedanken im Kreise drehen und du keinen Ausweg kennst, geschweige denn siehst.
      Oder im Job, weil du nicht weißt, wer die Entscheidung trifft, wie sich diese auf dein weiteres Berufsleben auswirkt?



      Der buddhistische Mönch und Abt eines Klosters Ajahn Brahm schreibt in seinem Buch: Die Kuh, die weinte von der Erfahrung einer seiner Schüler.
      Die Geschichte lautet ungefähr so:

      Ein junger Mönch wandert an einem heißen Sommertag durch eine unbewohnte Gegend. Da es extrem heiß ist, kühlt er sich am hiesigen Strand ab.

      Das Wasser ist glasklar, azurblau und einladend, deshalb zieht er sich aus und springt hinein. Er schwimmt sorglos umher und fühlt sich großartig.
      Wie gut das tut!

      Plötzlich kommt eine starke Strömung auf. Sie erfasst den Mönch und treibt ihn aufs weite Meer hinaus. Weiter und weiter und weiter….

      Erst versucht der Mönch mit aller Gewalt gegen die Strömung anzuschwimmen. Er kämpft und wehrt sich mit Händen und Füßen, aber er hat keine Chance. Irgendwann sieht er ein, dass sein Verhalten, sein Aktionismus nicht zielführend ist.
      Er erinnert sich an den Ratschlag eines Freundes und Rettungsschwimmers. Diesen befolgt er und macht FOLGENDES:


      Er hört auf zu rudern und wild um sich zu schlagen.
      Er lässt sich vom Strom treiben und spart seine restlichen Kräfte auf.













      Es war einmal ein Schiff,Befuhr die Meere alle Zeit,und unser Schiff, es hieß die Goldne Nichtigkeit.
    • 16. Türchen


      Jewgenia Ginsburg (1906 bis 1977) war Mitglied der KPdSU und arbeitete als Dozentin für Geschichte an der Universität von Kasan. Sie wurde 1935 anonym denunziert und geriet in den Mahlstrom des Großen Terrors in der Sowjetunion unter Josef Stalin. Sie wurde 1937 des „Terrorismus“ angeklagt und als „Volksfeind“ zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Die Strafe wurde nach zwei Jahren in Lagerhaft umgewandelt. Jewgenia Ginsburg wurde an die Kolyma im äußersten Nordosten Sibiriens deportiert und verbrachte dort 16 Jahre in verschiedenen Arbeitslagern. 1955 konnte sie nach Moskau zurückkehren und wurde vollständig rehabilitiert, „mangels eines strafbaren Tatbestandes“. Über ihre Erfahrungen im Gulag hat sie das 1979 posthum veröffentlichte Buch „Gratwanderung“ verfasst. Über den Tag der Aufhebung des Unrechtsurteils schreibt sie:

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      Wir setzen uns an eines der Tischchen und fangen an zu reden. Wir können einfach nicht aufhören. Uns kommt es vor, als ob wir nur flüsterten, doch offenbar haben wir unsere Stimmen nicht mehr unter Kontrolle. Ich bemerke, daß man uns vom Nebentisch zuhört. Junge Leute. Zwei Burschen und ein Mädchen. Wahrscheinlich Studenten. Die intellektuelle Jugend. Wie lange habe ich von ihr nichts gehört und gesehen! Und doch fühle ich etwas wie Blutsverwandtschaft. Wiederum steigt Bitterkeit in mir hoch: Mit wieviel Schimpf und Schande sind wir in ihren Augen bedeckt! Wie viele Jahrzehnte werden notwendig sein, um in ihrem Bewußtsein endlich das Mißtrauen gegen die „Spione, Diversanten und Terroristen“ von gestern auszulöschen!

      Doch wir haben sie offenbar neugierig gemacht. Sie haben ihr Gespräch unterbrochen und lauschen begierig dem unseren. Endlich steht einer von ihnen entschlossen auf, kommt zu uns und fragt sichtlich aufgewühlt:

      „Sie kommen von dort, ja? Aus der Verbannung? Verzeihen Sie, das ist keine dumme Neugier.“

      „Ja“, antwortet ruhig Nikolaj Stepanytsch Mordwinow, einer von unseren beiden Alten, ehemaliger Geologe, ehemaliger Häftling des politischen Isolationsgefängnisses von Wercheuralsk, ehemaliger Lagerhäftling in Uchta, ein früher gutaussehender Mann. „Ja, wir kommen aus jenen Regionen. Den sehr entlegenen. Opfer des Jahres 1937.“

      Die jungen Leute sind so erschüttert von dieser Begegnung, daß sie eine Zeitlang einfach schweigen und uns ansehen wie Erscheinungen. Dann ruft das Mädchen aus: „Einen Augenblick!“ und stürzt Hals über Kopf zur Tür. Nach einigen Minuten kommt sie mit zwei in Zellophan eingewickelten Gladiolensträußen zurück. Sie reicht die Blumen Anastasja Fjodorowna und mir. Ich bemerke, daß die Augen des Mädchens voller Tränen stehen, und auch die Brille des einen Burschen schimmert verdächtig. Wir alle schweigen. Dann hüstelt der alte Mordwinow und sagt etwas heiser:

      „Ich wiederhole - wir sind Opfer. Opfer, keine Helden ...“

      „Doch Sie waren stark genug, um das alles durchzustehen“, widerspricht der Student mit der Brille.

      „Die Blumen sind also dafür, daß wir so zäh sind“, scherzt Anastasja Fjodorowna etwas derb.

      Diese Begegnung und das Gespräch mit den fremden jungen Leuten ist mir in Erinnerung geblieben. Es war der erste Beweis dafür, daß nicht alle, bei weitem nicht alle, der großen Lüge geglaubt haben, daß in vielen Herzen, besonders den jungen, heimlich das Mitgefühl für die schuldlos Mißhandelten wohnte.

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      Jewgenia Ginsburg: Gratwanderung, München 1980, Piper. Das russische Original erschien 1979 in Mailand bei Arnoldo Mondadori Editore. Die Texte Ginsburgs zirkulierten seit den 1960er Jahren im Samisdat, sie konnten in der Sowjetunion erst Ende der 1980er Jahre in der Zeit von Perestroika und Glasnost veröffentlicht werden.
    • 17. Pforte

      In Weihnachtszeiten reis’ ich gern
      und bin dem Kinderjubel fern
      und geh’ in Wald und Schnee allein.
      Und manchmal, doch nicht jedes Jahr,
      trifft meine gute Stunde ein,
      dass ich von allem, was da war,
      auf einen Augenblick gesunde
      und irgendwo im Wald für eine Stunde
      der Kindheit Duft erfühle tief im Sinn
      und wieder Knabe bin…

      Hermann Hesse
    • Türchen 18



      Der verunglückte Weihnachtsmann
      Gisela, eine flotte, gut aussehende Siebzigerin und sportliche Radfahrerin, hatte sich selbst im letzten Jahr zu Weihnachten ein E-Bike geschenkt. Natürlich hatte sie mit dem Kauf nicht bis Heiligabend gewartet, sondern war diesbezüglich schon eine Woche vorher tätig geworden. Sie war begeistert von ihrer neuen Errungenschaft und machte nun täglich eine Radtour, um sich mit dem schnellen und kraftvollen Gefährt vertraut zu machen. Besonders gefiel ihr, dass das Fahrrad jede Steigung mühelos anging und sie ohne die geringste Anstrengung ihrerseits in höhere Gefilde brachte.

      Heiligabend war sie bei ihrer Tochter eingeladen, um mit ihr und deren Familie diesen Tag zu verbringen. Sie war seit einigen Jahren Witwe und sollte und wollte am Weihnachtsabend nicht allein sein. Ihre Angehörigen wohnten auf der anderen Weserseite und sie musste sich mit der Fähre übersetzen lassen. Die Straßen waren schnee- und eisfrei und die Witterung äußerst milde. Hin und wieder fielen ein paar Regentropfen, aber Gisela war ja nicht aus Zucker. So beschloss sie, das Auto zu Hause zu lassen und sich auf den Sattel ihres Elektro-Fahrrads zu schwingen. Die Geschenke hatte sie in einer Tasche verstaut und an den Lenker gehängt.

      Nach Betreten der Fähre stolzierte sie an den aufgereihten Autos vorbei und begab sich auf ihren Lieblingsplatz rechts in der Nähe des Ausgangs. Weiter vorn bemerkte sie einen Weihnachtsmann in vollem Kostüm, der dem Fahrtwind den Rücken zugedreht hatte und in ihre Richtung schaute. Einige Fahrgäste riefen ihm etwas zu, was er mit einem Lächeln quittierte.

      Gisela beschloss, die Fähre unmittelbar nach dem Anlegen zu verlassen, noch bevor das Fährpersonal den Autofahrern das Zeichen zum Starten gab, und sich von ihrem tollen Zweirad die steile Rampe hochbringen zu lassen. Bei der letzten Minikreuzfahrt über die Weser hatte sie die Fähre nach den Autos verlassen und musste sich als Abgasverzehrer betätigen, denn über der Rampe schwebte eine dicke nach Diesel und Benzin stinkende Wolke von Auspuffgasen.

      Damit sie gleich ordentlich Fahrt drauf hatte, wählte sie einen hohen Gang und stellte wild entschlossen einen Fuß auf die Pedale, nachdem die Fähre ihr Ziel erreicht hatte. Als sich das Fußgängertor öffnete, startete Gisela. Das Fahrrad schoss vorwärts und riss sie mit. Sie kam nicht mehr zum Aufsteigen, denn das Gefährt war außer Kontrolle geraten. Die rasante Fahrt des Drahtesels endete abrupt, als das Vorderrad gewaltsam in den Schritt des ahnungslosen Weihnachtsmannes eindrang.

      „Uff!“, entfuhr es dem Mann im roten Mantel nach dem Volltreffer. Er taumelte, verlor das Gleichgewicht und fiel nach hinten in eine schmutzige Wasserlache, die der letzte Regenschauer hinterlassen hatte. Gisela stolperte über seine im Wege liegenden Füße und schlug mit den Knien auf das nasse, dreckige Eisenblech der Fähre auf. Ihr Oberkörper landete in der Magengegend des Weihnachtsmannes, was ihn abermals ein deutliches „Uff!“ ausstoßen ließ. Das Fahrrad kippte zur Seite und verteilte einige Geschenke auf dem Boden, bevor es die beiden Verunglückten unter sich begrub.

      Gisela starrte entsetzt in das schmerzverzerrte Gesicht des unter ihr liegenden fremden Mannes. Sie versuchte sich zu erheben, was jedoch durch das auf ihr liegende Fahrrad unmöglich war. Hilfreiche Hände griffen zu und stellten die beiden am Boden Liegenden wieder auf die Beine, sammelten die Geschenke ein und fragten nach ihrem Befinden. „Ist schon in Ordnung, vielen Dank“, lehnte Gisela weitere Hilfsangebote benommen ab. „Nein danke, ist nicht nötig“, antwortete auch der Weihnachtsmann seinen besorgten Helfern.

      Gisela schob das tückische Fahrrad mit schmerzenden Knien durch den Abgasnebel die Rampe hinauf, dabei zahlreiche Entschuldigungen murmelnd: „Tut mir ja so leid . . .“, „ausgerechnet heute“ . . ., „ist mir noch nie passiert“ . . ., hörte der lädierte Weihnachtsmann, der sie auf dem Weg nach oben begleitete. Außer dem durchnässten Mantel hatte er weitere Defizite. Gisela hatte ihm beim Sturz eine aufgeklebte weiße Augenbraue und einen Teil des Wattebartes abgerissen, was ihm ein komisches Aussehen verlieh. Oben angekommen, betrachtete der Mann in Rot ausgiebig die Person, die soeben den heimtückischen Anschlag auf ihn verübt hatte. Was er sah, gefiel ihm. Er fand die wilde Drahtesel-Amazone recht attraktiv.

      Auch Gisela nahm den Fremden genauer in Augenschein und musste über sein ramponiertes Aussehen lachen, was zur Entspannung der Situation beitrug. Sie gab ihm ihre Telefonnummer – für den Fall, dass sich bei ihm Folgeschäden einstellen sollten. Dann wünschten sie sich gegenseitig „frohe Weihnachten“ und gingen auseinander.
      Giselas Tochter staunte nicht schlecht, als ihre Mutter mit verdreckter heller Hose und wirrer Frisur vor ihr stand. Über ihrem linken Ohr klebte ein weißer Wattestreifen, der aussah wie eine verrutschte Augenbraue.

      Im nächsten Jahr fuhr Gisela Heiligabend nicht zu ihrer Tochter, sondern blieb mit ihrem Mann allein zu Hause. Sie hatte ihre und er seine Kinder am 1. Feiertag zum Essen eingeladen – zwecks Familienzusammenführung. Vier Wochen zuvor hatte Gisela ihrem „Weihnachtsmann“ in aller Stille und Heimlichkeit das Jawort gegeben und wollte es heute bekannt geben. Sie liebte von jeher Überraschungen!

      Elke Abt


      Ich wünsche allen frohe weihnachten und ein gutes neues Jahr eure Blacky
    • 18.Türchen

      Die Kindlein sitzen im Zimmer –
      Weihnachten ist nicht mehr weit –
      bei traulichem Lampenschimmer
      und jubeln: “Es schneit, es schneit!”
      Das leichte Flockengewimmel,
      es schwebt durch die dämmernde Nacht
      herunter vom hohen Himmel
      vorüber am Fenster so sacht.
      Und wo ein Flöckchen im Tanze
      den Scheiben vorüberschweift,
      da flimmert’s in silbernem Glanze,
      vom Lichte der Lampe bestreift.
      Die Kindlein sehn’s mit Frohlocken,
      sie drängen ans Fenster sich dicht,
      sie verfolgen die silbernen Flocken,
      die Mutter lächelt – und spricht:
      “Wisst, Kinder, die Engelein schneidern
      im Himmel jetzt früh und spät;
      an Puppenbettchen und Kleidern
      wird auf Weihnachten genäht.
      Da fällt von Säckchen und Röckchen
      manch silberner Flitter beiseit,
      von Bettchen manch Federflöckchen;
      auf Erden sagt man: es schneit.
      Und seid ihr lieb und vernünftig,
      ist manches für euch auch bestellt;
      wer weiß, was Schönes euch künftig
      vom Tische der Engelein fällt!”
      Die Mutter spricht’s; – vor Entzücken
      den Kleinen das Herz da lacht;
      sie träumen mit seligen Blicken
      hinaus in die zaubrische Nacht.
      K.v.Gerok