James-Webb-Weltraumteleskop: Wird außerirdisches Leben schon nach 200 Stunden gefunden?

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    • James-Webb-Weltraumteleskop: Wird außerirdisches Leben schon nach 200 Stunden gefunden?

      Das James-Webb-Weltraumteleskop (JWST = James Webb Space Telescope) ist ein Infrarot-Weltraumteleskop als gemeinsames Projekt der Weltraumagenturen NASA, ESA und CSA, das nach jahrelangen Verzögerungen am 24. Dezember 2021 um 13:20 Uhr MEZ vom Weltraumhafen in Französisch-Guyana aus in den Weltraum starten soll. Das 10 Milliarden Dollar teure Teleskop wird in zusammengefaltetem Zustand an Bord einer Ariane-5-Trägerrakete an seinen Bestimmungsort (1,5 Millionen km von der Erde entfernt) gebracht.

      Das JWST hat vier wissenschaftliche Hauptaufgaben:
      • Die Suche nach den ersten leuchtenden Objekten und Galaxien, die nach dem Urknall vor 13,5 Milliarden Jahren entstanden sind.
      • Verbesserung des Verständnisses der Strukturbildungsprozesse im Universum.
      • Die Untersuchung der Entstehung – und Weiterentwicklung – von Galaxien, Schwarzen Löchern, Sternen und Planetensystemen, insbesondere die Erforschung von protoplanetarischen Scheiben.
      • Untersuchung von Exoplaneten, ihrer Atmosphäre und etwaige Eignung für Leben
      Insbesondere bei dem letzten Punkt könnte es schon bald sehr spektakuläre Ergebnisse liefern. Der Exoplanet Trappist-1 e (der vierte Planet des 40 Lichtjahre entfernten Sterns Trappist-1) umkreist seinen Stern innerhalb der habitablen Zone und ist ein heißer Kandidat für außerirdisches Leben. Man geht davon aus, daß das JWST dort möglicherweise schon nach 200 Stunden Beobachtungszeit Signaturen von Leben identifizieren kann.

      Christoph Krachten erläutert die Details:

    • Der Start mußte nochmal um einen Tag verschoben werden und soll jetzt am 25. Dezember erfolgen.

      Das Teleskop hat eine Masse von 6 Tonnen und ist wie ein Regenschirm zusammengefaltet, damit es in die Trägerrakete passt.
      Mit 6,5 Meter ist sein Spiegeldurchmesser fast dreimal so groß wie der des Hubble-Teleskopes. Im Gegensatz zu Hubble arbeitet das JWST im infraroten Bereich. Dies hat den Vorteil, daß man durch Gas- und Staubwolken hindurch"sehen" kann und außerdem die Strahlung aus der Frühphase des Universums, die durch die kosmologische Rotverschiebung jetzt ims Infrarote verschoben ist, registrieren kann.

      Das JWST wird sich in etwa 300 Ausfaltschritten entfalten, was ca. 4 Wochen dauern wird. Diese vier Wochen sind kritisch, und es ist keineswegs gesichert, daß das Ausklappen funktionieren wird.