Skandal oder Sommerloch?

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    • Die Reaktionen auf Twitter sind wie üblich unterste Schublade.
      Jetzt ärgere ich mich das angeklickt zu haben.

      Vor etlichen Jahren hatte ich mal einen Account auf Twitter angelegt,
      diesen aber knapp eine Woche später wieder gecancelt.

      Twitter ist echt das allerletzte, sowas muss man nicht haben.
      Um so mehr kann man verwundert sein,
      dass selbst Trumph oder hier der Chessking, sich dieser Dreckschleuder bedienen.

      O.K. bei Trumph erwartet man nichts anderes...aber bei Carlson..?

      Na ja... vermutlich war er der Meinung, das sei jetzt Überlebenswichtig,
      dort etwas schreiben zu müssen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von HO2 ()

    • Der Trainer von Hans Niemann, Maxim Dlugy, dessen Name kürzlich von Carlsen im Zusammenhang mit Niemann fallengelassen wurde ("Congratulations to Niemanns mentor Maxim Dlugy!"), hat in zwei Online-Turnieren mit erheblichen Geldpreisen in 2017 und 2020 (Titled Tuesday) betrogen und wurde deshalb zweimal auf chess.com gesperrt. Das geht aus einem eMail-Verkehr von Dlugy mit chess.com hervor, der jetzt veröffentlicht wurde: Chess Grandmaster Maxim Dlugy admitted to cheating on chess.com, eMails show
    • Offenbar wird eine FIDE-FairPlay-Kommission gegründet, die sowohl gegen Carlsen wie gegen Niemann ermittelt: ob die Anschuldigungen berechtigt sind oder nicht.
      Entsprechend soll dann Anklage bei der FIDE-Ethik- und Disziplinarkommission erhoben werden.

      n-tv.de/sport/Verband-ermittel…mann-article23621081.html

      ... mit einem Interview mit "The Big Greek", IM Georgios Souleidis

      Die Anforderungen an den Beweis, jemanden des Betrugs beschuldigen zu können, sind sehr hoch:
      99,998 %. "Nur" 99,99 % würden nicht reichen:

      n-tv.de/sport/Schachgenie-Carl…weis-article23621376.html

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Manni5 ()

    • Manni5 schrieb:

      Die Anforderungen an den Beweis, jemanden des Betrugs beschuldigen zu können, sind sehr hoch:
      99,998 %. "Nur" 99,99 % würden nicht reichen:

      Wenn die Anforderungen wirklich so hoch wären, dann müssten alle überführten und gesperrt Online-Cheater GMs sofort entlastet werden und sogar von der Fide und co entschädigt werden, weil niemand diese Forderungen erreichen kann.
    • @Gambitspieler

      Wie wäre es, wenn Du Dir, anstatt sofort zu opponieren und irgendwelche Behauptungen aufzustellen, den Artikel durchliest und dann herausfindest, ob es laut zuverlässigen Quellen stimmt oder nicht?
      Der Artikel gibt Quellen an.

      ****************************************************+

      Der Artikel der New York Times vom 28. Sept.:

      nytimes.com/2022/09/28/crosswo…lsen-cheating-update.html

      Der zitierte internationale Schiedsrichter David Hater sagt demzufolge: In den Fällen, die er persönlich gesehen habe, liege die Wahrscheinlichkeit sogar über diesem Minimum.
    • Manni5 schrieb:

      @Gambitspieler

      Wie wäre es, wenn Du Dir, anstatt sofort zu opponieren und irgendwelche Behauptungen aufzustellen, den Artikel durchliest und dann herausfindest, ob es laut zuverlässigen Quellen stimmt oder nicht?
      Der Artikel gibt Quellen an.

      ich habe den Artikel gelesen.
      und ich bleibe bei meiner Meinung, weil kein überführter Online-Cheater, welcher ein GM ist kann mit einer Sicherheit von 99% überführt werden. (außer der Cheater gibt es offen zu)
      Es ist aus mathematischen bzw. Statistischen Gründen einfach nicht möglich.
    • Manni5 schrieb:

      Gambitspieler schrieb:

      ich habe den Artikel gelesen.
      und ich bleibe bei meiner Meinung, weil kein überführter Online-Cheater, welcher ein GM ist kann mit einer Sicherheit von 99% überführt werden. (außer der Cheater gibt es offen zu)
      Es ist aus mathematischen bzw. Statistischen Gründen einfach nicht möglich.
      Kannst Du Deinen letzten Satz begründen?

      Gerne
      Keine Statistik gibt mit einer Sicherheit von 99% die Realität wieder.
      Und Computerbetrüger überführt man nun mal online mit Statistiken und offline auch eher mit Statistiken.

      Bestes Beispiel dafür ist Igor Rausis.
      Niemand konnte ihn überführen. Erst als er Smartphone entdeckt wurde klappt dies
    • Manni5 schrieb:

      @Gambitspieler

      Dann informier' doch mal den internationalen Schiedsrichter David Hater und die New York Times hierüber.

      ich kenne genug Fide Schiris.
      Da gibt es gute Schiris und schiris wo man sich fragt wie dieses den Schein geholt haben. (leider)

      und wie gesagt. Wenn diese Regeln wirklich so hoch wären, würden viele Online turniere wo man GM des Proggens überführt haben teuer werden für die FIDE.
    • Hier ist ein Bericht der FIDE-Ethikkommission von 2018 zu den Vorwürfen gegen zwei Spieler, die beschuldigt wurden, in Turnieren in Spanien 2014 bzw. Italien 2015 betrogen zu haben.

      ethics.fide.com/images/stories…IMOV__RICCIARDI_FINAL.pdf

      Der Bericht (52 Seiten) beschreibt, dass die FIDE die statistischen Methoden von Prof. Ken Regan verwendet, und beschreibt diese detailliert.

      Nach Aussage von Prof. Regan kommt eine Verurteilung nur auf Grund einer statistischen Analyse (also ohne zusätzliche andere Verdächtigungsgründe) nur in Frage bei einer Abweichung des sog. z-Wertes in Höhe von

      - 5 Standardabweichungen, entsprechend einer Wahrscheinlichkeit des zufälligen Vorkommens von 1 : 5 Millionen
      - ggf. auch 4,75 oder 4,5 Standardabweichungen, entsprechend einer Wahrscheinlichkeit des zufälligen Vorkommens von 1 : 1 Million bzw. 1 : 300.000.

      siehe Punkt 12.39 (Seite 44) bzw. Punkt 12.27 (Seite 38).

      Dies zeigt die FIDE-Maßstäbe.

      (Bei dem einen Spieler ergab sich eine Wahrscheinlichkeit von FairPlay von unter 1 : 300.000, bei dem anderen von unter 1 : 150.000.)

      Der Wert von 1 : 300.000 entspricht 99,9997 %, noch über den erwähnten 99,998 %.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Manni5 ()

    • @HO2

      Obige Werte kommen nicht von der FIDE, sondern sie folgt damit den Empfehlungen von Prof. Regan.
      Auch er hat sie sich nicht "einfallen lassen", sondern begründet sie. Ich nehme an, sie entsprechen den Statistik-Anforderungen für Sportgerichtsprozesse. Diese liegen zwischen denen von Zivilrecht- bzw. Strafrechts-Gerichtsprozessen.

      Das sind die Zahlen für rein statistische Begründungen. Wenn andere Indizien (wie z.B. verdächtiges Verhalten) hinzukommen, reichen niedrigere Zuverlässigkeiten, wobei es aber Minimalanforderungen gibt.

      Ein zufälliges Auftreten eines Ereignisses (wie z.B. in einer Partie eine sehr häufige Übereinstimmung mit Computerzügen) mit einer Wahrscheinlichkeit von unter 1 : 5 Millionen sieht sehr gering aus.
      Aber z.B. chess.com zeigt an, dass gestern 11 Millionen Partien gespielt wurden. D.h. dieses Extremereignis tritt mit sehr hoher Sicherheit täglich 2x auf. Mit sehr hoher Sicherheit zeigen daher täglich mindestens zwei Partien hohe Übereinstimmung mit Computerzügen -- die Spielenden sind aber keine Cheater, sondern sozusagen "Opfer der Wahrscheinlichkeiten". Daher ist ein Nachweis in mehreren Partien essentiell und entsprechend die Genauigkeit der statistischen Begründung.
    • Manni5 schrieb:

      Offenbar wird eine FIDE-FairPlay-Kommission gegründet, die sowohl gegen Carlsen wie gegen Niemann ermittelt: ob die Anschuldigungen berechtigt sind oder nicht.

      fide.com/news/2015


      "Nach den jüngsten Entwicklungen in der Carlsen-Niemann-Kontroverse hat die Fair-Play-Kommission (FPL) der FIDE beschlossen, von Amts wegen ein Untersuchungsgremium (IP) einzusetzen. Drei Mitglieder der Kommission werden dieses Gremium bilden, und es wird auch die Möglichkeit haben, externe Experten zu konsultieren, wenn eine Analyse erforderlich ist.


      Die Untersuchung wird sich auf zwei Schwerpunkte konzentrieren: die Überprüfung der Behauptungen des Weltmeisters über einen angeblichen Betrug durch Niemann und Niemanns Selbstaussage zum Online-Betrug.


      Wie die Fair-Play-Vorsitzende Salomeja Zaksaite erklärte, ist die FPL bereit, die Umstände zu untersuchen, alle verfügbaren Daten und Beweise zusammenzutragen und zu analysieren und die öffentlich gemachten Fakten und Behauptungen zu überprüfen. Das Gremium wird für ein faires Urteil sorgen und die Rechte beider Parteien während der Untersuchung schützen.


      "Im besten Interesse der Schachgemeinschaft bitten wir die Öffentlichkeit, von Spekulationen über den Ausgang des Verfahrens und mögliche Sanktionen abzusehen, bis alle verfügbaren Fakten berücksichtigt sind und eine ordnungsgemäße Untersuchung abgeschlossen ist", fügte Dr. Zaksaite hinzu."


      Übersetzt mit DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
    • Hier ist der Bericht der FIDE-Ethik-Kommission zu einem Fall ungerechtfertigter Betrugsbeschuldigung, zum Nachteil von WGM Sandu

      ethics.fide.com/images/stories…ion_Sandu_final_31.07.pdf


      "Discrimination against player by fellow participants in the European Individual Women’s Chess Championship, Chakvi, Georgia, 2015

      1. Introduction

      1.1 Case no. 3/2015 has emerged as a case of “witch hunting”, namely a case of targeting a chess player in a public smearcampaign with accusations of cheating based upon fears and suspicions unsupported by any concrete evidence. The case has attracted significant publicity in the chess world, due to the high profile of the players involved therein as well as the prominence of the tournament during which the facts of the case occurred."


      Auf Deutsch:

      Diskriminierung einer Spielerin durch andere Teilnehmerinnen an der Europäischen Einzelmeisterschaft im Frauenschach Meisterschaft, Chakvi, Georgien, 2015

      1. Einleitung

      1.1 Der Fall Nr. 3/2015 hat sich als ein Fall von "Hexenjagd" herausgestellt, d.h. ein Fall, in dem ein Schachspieler in einer öffentlichen Hetzkampagne mit Betrugsvorwürfen, die auf Ängsten und Verdächtigungen beruhen, die nicht durch konkrete Beweise gestützt werden, ins Visier genommen wird. Der Fall hat in der Schachwelt aufgrund des hohen Bekanntheitsgrads der beteiligten Spieler sowie der Bedeutung des Turniers, bei dem sich der Sachverhalt ereignete, erhebliche Aufmerksamkeit erregt."





      Als Entscheidung der Ethik-Kommission wurden 15 Schachspieler sanktioniert!

      "9.2. Daher wurde entschieden, dass die Beklagten 1 - 15 sich alle eines Verstoßes gegen Art. 2.2.11 des Europarats schuldig gemacht haben, weil sie WGM Sandu rücksichtslos und ungerechtfertigt des Betrugs beschuldigt und dadurch ihren Ruf als ehrliche Schachspielerin geschädigt und diskreditiert haben."


      Übersetzt mit DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
    • In obigem Verfahren (falsche Beschuldigung) erhielten

      - Beklagte 1: eine Sperre von 3 Monaten von allen FIDE-Turnieren, ausgesetzt auf Bewährung für 1 Jahr
      - Beklagte 2-10: einen Tadel mit Warnung
      - Beklagte 11-15: eine Warnung

      Detaillierte Beschreibung der Vorfälle und Begründung des Urteils auf insgesamt 32 Seiten.

      Übrigens: Der DeepL.-Translator übersetzt im Punkt 9.2 "Art. 2.2.11 of the CoE" als "Art. 2.2.11 des Europarats" (!) -- des Europarats? (wegen CoE = Council of Europe = Europarat)
      Laut Punkt 3.3 steht CoE für "FIDE Code of Ethics" -- den FIDE - Ethikcode. :)

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    • @manni 5
      Das mit der Statistik ist komplexer als es so scheinen mag.
      11 Millionen Spiele auf chess.com sind keine vergleichbare Gruppe zu Spielen von GMs.
      Daher kann mann keine Wahrscheinlichkeit von entsprechenden zwei Fällen pro Tag mit einer Übereinstimmung zu Enginezügen, die nur auf GM Niveau möglich sind, erwarten.
      Schachspiel ist eben nicht gleich Schachspiel.
      Es gibt in der Statistik unterschiedliche Skalenniveaus, die nicht miteinander verglichen werden dürfen, auch wenn es rechnerisch geht.
      Selbst wenn Schach metrisch skaliert ist, ist das Niveau der Spielstärke es sicherlich nicht (ELO Werte gaukeln das nur vor und dürfen wissenschaftlich nicht als metrisch skaliert genommen werden, auch wenn sie so erscheinen mögen 2000 ist eben nicht doppelt so stark wie 1000, ja nicht mal 2000 überhaupt mehr an echter Spielstärke als 1999).
      Und damit wird jedes statistische Verfahren in dem verschiedene Skalen zusammenkommen, hochkomplex.
      Prof. Reagan wird das alles kennen und zu zaubern wissen, auf einem Abstraktionsniveau, dem ich nicht folgen kann, ohne wieder Statistik zu studieren.
      99,999er Wahrscheinlichkeit geben übrigens nicht mal genetische Geschwistertest bei Zwillingen her.
      MfG Maruski
    • @maruski

      Alles richtig. Deshalb habe ich auch nur geschrieben

      "Ein zufälliges Auftreten eines Ereignisses (wie z.B. in einer Partie eine sehr häufige Übereinstimmung mit Computerzügen) mit einer Wahrscheinlichkeit von unter 1 : 5 Millionen ..."

      "sehr häufig" variiert dabei mit der Spielstärke. Fest vorgeben wollte ich nur, dass das Ereignis die Wahrscheinlichkeit von 1 : 5 Millionen hat.
      Es sollte auch nur ein Beispiel sein, das die Problematik von evtl. falschen Beschuldigungen verdeutlicht und dass laienhafte Interpretationen von Statistik zu falschen Schlüssen führen können.

      Prof. Kegan hat untersucht, wie häufig Mittelklassespieler den besten Computerzug finden, im Vergleich zu GM's. Wenn man eine Gruppe von Mittelklassespielern nimmt, sind die GM's besser, aber nicht so viel, wie man erwarten könnte.

      Die Spielstärke der Spieler und damit die erwartete Zahl der Übereinstimmungen mit Computerzügen geht übrigens auch in Kegan's Algorithmen ein. Für seinen verfeinerten Algorithmus erkundigt er sich sehr genau noch einmal nach dem kürzlichen Verlauf der Spielstärke.
    • In diesem Artikel beschreibt chess.com die Betrugsfälle dieser Seite:

      chess.com/de/article/view/uber…ne-schach?ref_id=43524416

      Die meisten der mehr als 500 Betrugs-Kontoschließungen pro Tag passieren automatisch.
      Aber allein das FairPlay-Team von Chess.com hat 16 Mitarbeiter:
      6 Analysten, 5 Techniker, 2 Großmeister, 3 Internationale Meister.

      Ein Problem ist: Man möchte möglichst viele Cheater entdecken, aber nur möglichst wenig falsch beschuldigen. Hierzu schreibt chess.com:

      "Nur 0,03% der Kontoschließungen müssen wir nach Einsprüchen der Mitglieder wieder zurücknehmen. Das bedeutet, dass wir im August etwa 18.000 Konten schließen werden und nur 5 bis 6 Konten nach Einsprüchen von Mitgliedern, die uns davon überzeugen, dass Ihr außergewöhnlich gutes Spiel auf natürlichen Fakten beruht, wieder geöffnet werden."

      chess.com schließt den Artikel mit:

      "Betrüger werden nicht besser! Nicht im Schach und auch nicht im Betrügen "