Skandal oder Sommerloch?

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    • @Gambitspieler

      Niemann verklagt 5 Parteien wegen einer ganzen Reihe von Vorwürfen, von denen Chess.com's Aussage zum Betrug in "wahrscheinlich 100+ Onlinepartien" nur eher kurz und am Rande erwähnt wird.

      Deine Schlussfolgerung gilt also nur, wenn das Gericht Niemann explizit zu diesem Detail Recht gibt.
      In verschiedenen Artikeln wurde beschrieben, wie genau Chess.com bei Cheating-Vermutungen vorgeht.
      Man kann also annehmen, dass Chess.com diese Aussage noch genauer untersucht hat.

      Im Übrigen hat Prof. Ken Regan den Betrugsvorwurf für mehrere Wettkämpfe von Niemann bestätigt.
      Übrigens verweist die Klageschrift selber explizit auf Prof. Regan, seine Untersuchungen (zu anderen Partien Niemann's) und darauf, wie angesehen Prof. Regan in diesem Bereich ist ...!

      Daher denke ich, ist das der Punkt in der Klage, der wohl die geringste Erfolgswahrscheinlichkeit hat.

      Und wie schon geschrieben: Selbst falls doch, kannst Du das nicht einfach auf Deutschland oder andere Länder übertragen.
    • Conrad Schormann äüßert sich in diesem Radio-Interview über Hans Niemanns 100 Mio. Dollar Klage und erläutert, warum jetzt auch Vincent Keymer nicht mehr gegen Niemann spielen will:



      Niemann ist übrigens in der Schachbundesliga für den SK Doppelbauer Turm Kiel gemeldet, und die Kieler hatten wohl auch geplant, ihn beim Saisonstart einzusetzen. Er hat allerdings gestern in der 1.Runde nicht mitgespielt und auch in der heutigen 2. Runde stand er nicht auf dem Mannschaftsbogen.
    • Da die Frage aufkam, was Niemann zugegeben hat, habe ich mir noch mal Niemann's Sinquefield-Interview zum großen Teil angehört. Siehe ab Minute 15:50 :



      Da gibt er zu, dass er als 12-Jähriger in einem Titled Tuesday-Turnier betrogen hat (das fällt weg),
      und dass er als 16-Jähriger auf Chess.com in "random games" betrogen hat; das Wort "games" (Plural) wiederholt er mehrmals. Also nicht nur 2 Spiele, sondern evtl. 1 Spiel/Turnier (als Kind) und danach mehrere Spiele während einer Phase als 16-Jähriger. Das gibt er zu, entschuldigt sich offen und bedankt sich bei Danny Rensch (den er jetzt verklagt) für die 2. Chance, die er damals (2020) erhielt, "weil er im Gespräch mit ihm alles zugab".

      Aber er hätte nie in Realpartien betrogen, und außer als 12-Jähriger "nie" in Online-Turnieren mit Preisgeld. Letzteres ist der Punkt, den Chess.com als falsch bezeichnete: er habe in Titled Tuesday-Turnieren von Juni, August 2020 gecheatet wie aufgelistet im Chess.com-Bericht; diese Turniere haben ein Preisgeld.

      Aber: diese Turniere fallen in seine Cheating-Phase, die er im Interview vor seiner "nie"-Aussage ja zugegeben hatte. Da muss man diese "nie"-Aussage nicht unbedingt als Lüge einstufen, sondern könnte (mit etwas oder auch mit viel Wohlwollen) sagen: das war unglücklich formuliert, was im Interview passieren kann.
      Aber wörtlich und genau genommen hat Chess.com recht.
    • Stephen L. Carter, Jura-Professor an der amerik. Elite-Uni in Yale, arbeitete am Obersten Gerichtshof (Supreme Court) der USA, hat für Bloomberg einen Kommentar zur Niemann-Klage verfasst:

      darik.news/missouri/hans-niema…-tough-to-win/724878.html

      Demnach wird Niemann es sehr schwer haben, den Prozess zu gewinnen.
      Niemann sei wahrscheinlich eine Person von "teilweisem öffentlichem Interesse" (nämlich in der Schachwelt). Dann müsse er zweierlei nachweisen:

      1. Carlsen, Rensch bzw. Nakamura haben gewusst, dass ihre Vermutung, Niemann würde betrügen, falsch ist.
      -- es sieht aber sehr danach aus, dass Carlsen und viele andere glaubten, Niemann hätte betrogen (hat er ja) und würde es weiter machen. -- und:
      2. Sie müssen ihre Aussagen aus Boshaftigkeit gemacht haben.
      -- das versucht Niemann in der Klageschrift darzulegen: der Grund sei, dass er gegen Carlsen gewonnen habe.

      An beide Punkte werden hohe Anforderungen gestellt.

      Diese Prozesse dauern oftmals 1-3 Jahre.
    • Der Fall ist jetzt da angekommen, wo er hingehört, vor ein öffentliches Gericht. Ich möchte aber bezweifeln, dass es von Hans Moke Niemann klug war, mit dieser kolportierten monströsen Summe von 100 Mio. USD auf Entschädigung wegen Rufschädigung zu klagen. Ich sehe immer noch primär die *Gegenseite* um Magnus Carlsen in der Pflicht, in einem sauberen Verfahren nachvollziehbar zu belegen, wann, wie und mit Hilfe welcher Komplizen Niemann in konkreten Partien digital betrogen haben soll. Da wäre dann weniger ein US-Zivilgericht zuständig, sondern vielleicht eine entsprechende Kommission der FIDE. Allerdings scheinen sich die meisten Angehörigen der Schachwelt ihr Urteil bereits auf der Basis von Indizien gebildet zu haben: Niemann wird nicht mehr zu Turnieren eingeladen, erste Profis lehnen es ab, gegen ihn zu spielen. Ich halte das für eine traurige Entwicklung, mit der niemandem gedient ist, am wenigsten einem betrugsfreien Schach im Turniersaal.
    • Die Höhe der Klage liegt, denke ich, am amerikanischen System (und diese negativen Aspekte sind auch allen Amerikanern bewusst):

      1. Die amerik. Anwaltsfirmen finanzieren sich damit. Deren Gehälter und nun auch Kosten sind wesentlich höher als das eines Schach-GM wie Niemann, der gerade erst die Elo 2700 durchstoßen hat.

      2. Es ist eine PR-Maßnahme. Tatsächlich ist dieser Fall unseres königlichen Spiels in allen Medien -- und damit auch die Anwaltsfirma Oved & Oved. Wann hat eine Anwaltsfirma das? Allein als PR-Maßnahme, um weitere Clienten zu gewinnen, ist dieser Act der Anwälte bereits voll gelungen.

      Vielleicht finanziert Oved & Oved nun sogar Niemanns Lebensunterhalt. Denn es dürften verschiedene Anwaltsfirmen an Niemann herangetreten sein und ihm Angebote gemacht haben. Dazu gehört, dass es für ihn absolut kostenfrei ist. Es ist aber klar, dass er in Folge der Klage weniger zu Turnieren eingeladen wird -- entweder aus Überzeugung der Organisatoren oder "weil sie Ärger vermeiden wollen" (Zitat Carlsen / Mourinho). Also liegt nahe, dass eine Anwaltsfirma Niemann auch als Zeichen ihrer guten Betreuung und ihres Interesses darauf hinweist und einen Ausgleich (oder mehr?) finanziell übernimmt. Dieser Betrag dürfte, siehe Punkt 1, vergleichsweise gering sein und unter PR-Maßnahme laufen. Motto: "Geld regiert die Welt."
    • Manni5 schrieb:

      Es ist aber klar, dass er in Folge der Klage weniger zu Turnieren eingeladen wird

      ehrlich gesagt hoffe ich dass er nie mehr zu turnieren eingeladen wird.

      Ansonsten ein paar Punkte zu Niemann und dieses Klage

      1. Es ist bewiesen, dass er in über 100 Online Partien betrogen hat.
      2. Durch diese Klage zeigt er das Verhalten, welches u.A. auch auf der Schacharena zu sehen war, wenn diese dem Betrug vorgeworfen wurden, kurz bevor sie dann wegen proggens gelöscht wurden.
      3. @Läuferin Um Betrügern den Betrug zweifelsfrei nachzuweisen, muss dieses sich dämlich verhalten, sprich auf frischer Tat erwischt werden.
      4. @Manni5 ich glaube nicht, dass die Anwaltsfirmen dies als PR-Maßnahmen ansehen. Die sehen einfach hier eine gute und leichte Möglichkeit an Geld zu kommen, denn die Gegenseite muss auch Anwälte bezahlen und in den USA setzen solchen Kanzleien auf Vergleiche und verdienen damit ihr Geld, denn meistens ist es für die Gegenseite oft sogar teurer eine anklage auszufechten, als einen Vergleich zu akzeptieren. Selbst wenn der Beklagte vor dem Gericht gewinnen würde.
    • Verfolge diese Niemannsache nur sehr am Rande, weil es für mich nicht ganz so wichtig ist, aber so ganz kann man sich trotzdem nicht entziehen.

      Was aber schon auffällt, sind die angeblichen oder auch nicht angeblichen Verstöße und wie sie - auch hier - in der Diskussion, je nach Gutdünken und Situation, diskutiert werden.


      Gambitspieler schrieb:

      PeterHerzberg schrieb:

      Niemann hatte zugegeben, dass er beim online Schach ungefähr 100 Spiele betrogen hat. Das ist ein Grund, Niemann zu sperren.
      Die auch erfolgt worden ist von chess.com
      wann hat es dies zugegeben?ich hatte bisher nur von 2 Partien wo er es zugegeben gelesen
      2 klare Aussagen - ich kann mich dunkel an ursprünglich 100 erinnern.

      Paar Tage später eine Wendung.

      Gambitspieler schrieb:

      Manni5 schrieb:

      Es ist aber klar, dass er in Folge der Klage weniger zu Turnieren eingeladen wird
      ehrlich gesagt hoffe ich dass er nie mehr zu turnieren eingeladen wird.

      Ansonsten ein paar Punkte zu Niemann und dieses Klage

      1. Es ist bewiesen, dass er in über 100 Online Partien betrogen hat.
      .
      .
      .
      Jetzt also doch bewiesen ?

      Egal - wenn man zu einem neuen Kenntnisstand kommt, der dann richtig ist, dann ist das schon in Ordnung.

      Trotz allem bleibe ich dabei: da geht es nicht nur um Niemann, sondern auch um Kompetenzen und das macht das Ganze - für mich - zunehmend unappetitlich. Jeder darf etwas behaupten - ist das Meinungsfreiheit (?) - ohne auch nur einen Beweis erbringen zu können. - Das ist ja nur beim Schach so. Zu gegebener Zeit kann man sich nicht mehr erinnern.

      Als Laie bin ich geneigt Profis wie chess.com zu glauben, die über ausreichende Erfahrung und manpower haben cheating aufzudecken. - Aber eben nur der Glaube eines Laien.
    • In einem aktuellen Interview mit Matthias Wüllenweber, dem Chef von ChessBase, nimmt dieser unter anderem auch Stellung zum Fall Niemann im speziellen und zum Thema Cheating im allgemeinen.
      Dabei erläutert Wüllenweber, welche Methode bei Playchess, dem Schachserver von ChessBase, angewendet wird, um Cheater zu überführen:

      "ChessBase CEO Matthias Wüllenweber im Interview (schachwelten.blogspot.com)
    • Ende 2020 wurde der iranische GM Maghsoodloo wegen Betrug bei einem Online-Event gebannt.
      Im Unterschied zum Fall Niemann galt damals sogar:

      "Die Schiedsrichter waren überzeugt, dass der Iraner computergesteuerte Züge verwendete. Maghsoodloo liegt derzeit auf Platz 59 der FIDE-Rangliste und ist der am höchsten eingestufte Spieler, der wegen Betrugs gesperrt wurde."

      (übersetzt mit deepl.com)

      Betrugsfälle im Schach
      chesstech.org/2020/maghsoodloo-banned-for-cheating/




      Das hält Magnus Carlsen aber offenbar nicht ab, gegen ihn zu spielen!!
      Selbst nach dem Eklat mit Niemann tritt er gegen ihn an!

      Wievel sind Carlsen's Worte und Entscheidungen also wert??



      [Event "World Blitz 2021"]
      [Site "Warsaw POL"]
      [Date "2021.12.30"]
      [EventDate "2021.12.29"]
      [Round "13.1"]
      [Result "1-0"]
      [White "Magnus Carlsen"]
      [Black "Parham Maghsoodloo"]
      [ECO "C02"]
      [WhiteElo "2856"]
      [BlackElo "2701"]
      [PlyCount "58"]


      1. e4 e6 2. d4 d5 3. e5 c5 4. c3 Qb6 5. Nf3 Bd7 6. Bd3 Bb5 7. dxc5 Bxc5 8. b4
      Bf8 9. Be3 Qa6 10. Bxb5+ Qxb5 11. a4 Qc6 12. O-O Ne7 13. Nd4 Qd7 14. b5 Qc7 15.
      Nd2 Nd7 16. c4 dxc4 17. Rc1 c3 18. b6 Qxe5 19. Nc4 Qd5 20. Nb5 Qxd1 21. Nc7+ Kd8
      22. Rfxd1 Rc8 23. Ne5 Nd5 24. Nxd5 exd5 25. Rxd5 Ba3 26. Rxd7+ Ke8 27. Rc7 Rxc7
      28. bxc7 Ke7 29. Rxc3 1-0




      [Event "37th European Chess Club Cup"]
      [Site "Mayrhofen AUT"]
      [Date "2022.10.09"]
      [EventDate "2022.10.03"]
      [Round "7.2"]
      [Result "1/2-1/2"]
      [White "Parham Maghsoodloo"]
      [Black "Magnus Carlsen"]
      [ECO "D35"]
      [WhiteElo "2721"]
      [BlackElo "2856"]
      [PlyCount "78"]


      1. d4 Nf6 2. c4 e6 3. Nc3 d5 4. cxd5 exd5 5. Bg5 c6 6. e3 h6 7. Bh4 Be7 8. Bd3
      O-O 9. Nge2 Ne8 10. Bg3 Nd6 11. O-O Re8 12. Qc2 Bf8 13. Rae1 a5 14. Nf4 Na6 15.
      a3 Qf6 16. f3 b5 17. Bf2 Nc4 18. g3 Qd8 19. e4 b4 20. exd5 Rxe1 21. Rxe1 Nd6 22.
      Na4 cxd5 23. Nxd5 Rb8 24. Nc5 Nb5 25. Bxb5 Rxb5 26. Qc4 Rb8 27. a4 Nxc5 28. dxc5
      Bb7 29. c6 Rc8 30. Bb6 Qd6 31. Bc7 Qc5+ 32. Qxc5 Bxc5+ 33. Kg2 Bxc6 34. Rc1 Bxd5
      35. Rxc5 Bb3 36. Bb6 Rxc5 37. Bxc5 Bxa4 38. Bb6 Bc6 39. Bxa5 b3 1/2-1/2
    • Die derzeitige Weltmeisterschaft im Fischer Random-Schnellschach in Reykjavic (Island) hat verstärkte Anti-Cheating-Maßnahmen:

      - Für die Spieler gibt es einen Mediziner, der sich Spieler zufällig heraussuchen und ihre Ohren untersuchen kann
      - die Spiele werden live, aber mit 5 Min. Zeitverzögerung übertragen
      - Zuschauer müssen alle elektronischen Geräte und auch Armbanduhren abgeben. Wenn sie den Turniersaal verlassen, bekommen sie dies erst 5 Min. später zurück, um Übertragungen auszuschließen
      - es gibt Zivilpersonen, die die Zuschauer auf verdächtiges Verhalten beobachten (z.B. Bewegung am Ohr, direkt danach ein Zug der Spieler). Wenn etwas Verdächtiges vermutet wird, werden die Zuschauer gefilmt

      dw.com/en/chess-niemann-carlse…urity-measures/a-63547994

      Preisgeld insgesamt 400.000 Dollar. Die 8 Teilnehmer:

      vorheriger Random-Weltmeister So, sowie Carlsen, Nakamura, Nepomniachtchi, Abdusattorov, Bluebaum, Fedoseev, Gretarsson

      Live-Übertragung z.B. über

      chess24.com/en/watch/live-tour…pionship-2022-group-stage

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Manni5 ()

    • Läuferin schrieb:

      Die von mir hochgeschätzte Zeitschrift New in Chess (NiC), nach eigener Auffassung *The world's leading chess magazine*, hat verschiedene Kolumnisten, die sich jeweils einem Thema widmen.
      ...
      Ich bin gespannt, wie sich die Redaktion in der kommenden Nummer 7/22 zur Causa Carlsen/Niemann äußern wird.
      Die Ausgabe 7/22 kommt mit dem Aufmacher zum Carlsen - Niemann Skandal daher.
      Ich bin auf eine Bewertung des Artikels, durch die @Läuferin sehr gespannt.

      newinchess.com/new-in-chess-2022-7-magazine
    • Niemann ist für mich mit 19 Jahre noch ein halber Erwachsener.

      Alle betrogene Spiele unter 16 Jahre sollten nicht ermittelt und bewertet werden.

      Ab 16 Jahre hat er seine Betrügerei zu verantworten.

      Wie die Gesetze in die USA gehandhabt wird, weiß ich nicht.

      Dieser Onlinebetrug ist auch eine Steilvorlage für Prüfungen im Studium und in der Schule bei der Prüfungskommission.

      Prüfungen sollten immer in Lehrräume abgeschlossen werden, nie Online.
    • Es wurde Niemanns Teilnahme an der nationalen Meisterschaft der USA erwähnt, aber bisher nicht der Endstand:

      14 Teilnehmer, jeder gegen jeden:

      1. Caruana 8,5 Punkte
      2. Robson 8
      3. Dominguez 7,5 die ersten Drei alle ungeschlagen
      4. Liang 7,5

      Niemann auf geteiltem 5.-9. Platz mit 7 Punkten: 4 Gewinne, 3 Verluste, 6 Remis.

      Die Elo-Zahlen werden offiziell zu Anfang des Monats berechnet. Ich glaube, Niemann hat sich von 2.699 auf dann 2.700 verbessert.

      Jedenfalls zeigt sein Abschneiden in diesem Turnier mit den bisher höchsten Anti-Cheating-Anforderungen, dass er tatsächlich eine Stärke von ungefähr 2.700 Elo hat.
    • "Schach: Hans Niemann wird die USA bei der Mannschaftsweltmeisterschaft anführen

      Der 19-Jährige wird in Jerusalem sein erstes Turnier spielen, seit er seine 100-Millionen-Dollar-Klage gegen Magnus Carlsen und andere angestrengt hat


      Hans Niemann ist die Überraschungswahl für das sechsköpfige US-Team bei der Mannschaftsweltmeisterschaft in Jerusalem vom 19. bis 26. November. Es ist das erste Turnier, an dem der 19-Jährige teilnimmt, seit er eine 100-Millionen-Dollar-Klage gegen den Weltmeister Magnus Carlsen und andere eingereicht hat.

      Niemann ist auf nationaler Ebene nur die Nummer 8, so dass es möglich ist, dass einige der höher eingestuften Spieler, darunter Hikaru Nakamura, der zu den Verklagten gehört, und der amtierende US-Meister Fabiano Caruana, es abgelehnt haben, in derselben Mannschaft wie der Teenager zu spielen.

      Es stimmt aber auch, dass viele der für Jerusalem angekündigten Teams ohne ihre Spitzenspieler antreten. Das gilt vor allem für China, das nach der verpassten Olympiade in Chennai in den Wettbewerb zurückkehrt, aber eine Mannschaft aufstellt, die ausschließlich aus Neulingen besteht."

      .....
      .....

      "Jerusalem wird wahrscheinlich ein ernsthafter Test für die Schiedsrichter sein, da die Anwesenheit von Niemann, der innerhalb weniger Monate zum bekanntesten US-Spieler seit Bobby Fischer geworden ist, eine zusätzliche Medienaufmerksamkeit für jegliche Zwischenfälle bedeuten wird. Holowczak ist ruhig und unerschütterlich, er kann damit umgehen. Gäbe es Elo-Punkte für das Arbitrieren, würde er sich der Marke von 2800 nähern, in Sichtweite der höchsten Ernennungen zum Hauptschiedsrichter der Einzelweltmeisterschaft oder der 180-Nationen-Olympiade."



      (Die Absätze darunter habe ich nicht mehr übersetzt.)

      Übersetzt mit DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

      Quelle:
      theguardian.com/sport/2022/oct…t-world-team-championship
    • Die Financial Times hat auch über Niemanns Klage berichtet (25. Okt.):

      ft.com/content/78fad3e4-1e04-4164-970f-f903e3122a27

      Kurzzusammenfassung:

      - Sie verweisen auf die Twitter-Besprechungen der Klageschrift durch zwei US-Anwälte (hier schon besprochen), die beide die Klage kritisch sehen
      - Niemanns Erfolg bei der nationalen Meisterschaft der USA, d.h. seine Elo 2700-Leistung,
      bestätigt bzgl. des "verdächtigen schnellen Anstiegs", dass er zumindest nun dieses Niveau hat.
      - Das kann das FIDE-Verfahren und den Tonfall im Abschlussbericht beeinflussen, aber auch dafür sprechen, dass seine Klage die 1. Hürde nimmt, d.h., zugelassen wird
      - Niemanns Aussage in der Klageschrift, seine Schachkarriere sei praktisch beendet, stehe auf wackeligem Boden:
      -- es gebe nur noch 4 Turniere, die nur die absoluten Elitespieler einladen:
      das Tata Steel Turnier in Wijk aan Zee, Stavanger, den Sinquefield Cup in St Louis, und das Superbet Classic in Bucharest. Diese haben 10-14 Teilnehmer. Da Niemann mit Elo 2700 unter den ersten 40 Spielern ist, schafft er dieses Niveau noch nicht
      -- es gebe zahlreiche starke FIDE-Turniere und andere (Normal, Schnellschach, Blitz), für die er qualifiziert ist, und er könne Wettkämpfe organisieren
    • Einige fragen sich vielleicht: Was macht nun eigentlich Hans Moke Niemann?

      Wie Georgios Souleidis aka "The Big Greek" in seinem Video sagt: Er spielt Schach.

      Und zwar im "Fall Chess Classic"-Turnier ("fall" = Herbst) in St. Louis, einem Rundenturnier mit 10 GMs mit
      Elo von knapp 2600 bis 2724, Durchschnitt 2660. Ist ein Turnier speziell für professionelle Schachspieler dieser Stärke zwecks Sammeln von Erfahrungen. Info z.B. über

      chess24.com/de/watch/live-tour…fall-chess-classic-2022-a

      Video von TBG hierzu: