Zeitüberschreitung bei eindeutigen REMIS-Stellungen vermeiden

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  • Zeitüberschreitung bei eindeutigen REMIS-Stellungen vermeiden

    Hallo zuasmmen,

    in der heutigen Zeit wird bei fast allen Turnieren mit Zeitzugabe pro Zug gespielt.

    Kann man einrichten, dass bei 1 min. Restzeit generell pro Zug 10 sec addiert werden.

    Begründung :

    Es wird vermieden, dass bei 1 min. gegen 3 der Gegner mit falschem Läufer und Randbauer,
    oder K+T gegen K+T ( z.B. Ke5 Td4 - Kf7 Ta6 ) der Gegner durch sinnlose Züge durch Zeit gewinnt.

    Bei allen Turnieren sind solche Stellungen nach Reklamation sofort remis.
  • Hallo User Zerberus.
    Ich verstehe das Problem, aber diese Lösung geht nicht, denn:

    Punkt 1)
    Das was du beschreibst, ist nach Definition kein eindeutiges Remis, denn es ist schließlich nur dann eindeutig, wenn alle denkbaren Zugfolgen niemals zu einem Sieg führen.

    Bei eindeutigem Remis wird auch hier auf Schacharena vorzeitig beendet und gewertet.

    Punkt 2)
    Nach den Schachregeln wird vor jeder Partie genau festgelegt, wie die Schachuhren arbeiten. Zwar gibt es Turniere, die nach 40 Zügen doch noch eine Zeitgutschrift bekommen, aber ich habe habe noch nie von einer stellungsabhängigen Zeitgutschrift gehört. Das wäre somit neue Regel, die die FIDE so nicht kennt...

    Außerdem ist dieses "über die Zeit drücken" Teil des Schachs. Hätte ich bei einer Stellung K+T gegen K+T einen Gegner mit Zeitnot, würde auch ich Remis nicht akzeptieren. In diesem Fall hat sich der Gegner zeitlich verschätzt.

    Du willst eine Remisstellung noch ausspielen.... aber bei einer Gewinnstellung, die mit Ablauf der Uhr dann doch verloren ist so belassen? , neee neee neee...
  • Upquark schrieb:

    Meines Erachtens kann man bei Bedebkzeiten ab 15 Minuten ein Remis beim Schiedsrichter reklamieren. Was sagen "unsere" Schiedsrichter dazu?
    Gilt für reales Schach und der Schiedsrichter gibt sicherlich auch nur dann Remis, wenn beide Spieler einverstanden sind. Wenn einer weiterspielt, wird weitergespielt.

    Außerdem kann man beim Onlineschach keinen Schiri rufen..
  • "Gilt für reales Schach und der Schiedsrichter gibt sicherlich auch nur dann Remis, wenn beide Spieler einverstanden sind. Wenn einer weiterspielt, wird weitergespielt."
    Ersteres natürlich ja.
    Ich glaube die "Regel" heißt sinngemäß: Wenn keine erkennbaren Gewinnversuche gemacht werden, entscheidet der Schiedsrichter auf Antrag eines Spielers auf Remis."
  • Habe folgendes im Anhang der Fide-Regeln gefunden:
    III.4 Wenn der Spieler, der am Zug ist, weniger als zwei Minuten Restbedenkzeit hat, darf er
    beantragen, dass ein Zeitinkrement von fünf Sekunden für beide Spieler eingeführt
    wird. Dies gilt als Remisangebot. Wenn dieses Angebot abgelehnt wird und der
    Schiedsrichter dem Antrag zustimmt, wird die Schachuhr entsprechend auf den neuen
    Modus eingestellt. Der Gegner erhält eine Zeitgutschrift von zwei Minuten und die
    Partie wird fortgesetzt.
    III.5 Wenn Artikel III.4 nicht angewandt wird, und der Spieler, der am Zug ist, weniger als
    zwei Minuten Restbedenkzeit hat, darf er Remis beantragen, bevor sein Fallblättchen
    gefallen ist. Er ruft den Schiedsrichter und darf seine Uhr anhalten (siehe Artikel
    6.11.2). Er kann den Antrag damit begründen, dass die Partie mit normalen Mitteln
    nicht zu gewinnen sei oder dass der Gegner keine Anstrengungen unternehme, die
    Partie mit normalen Mitteln zu gewinnen.
    III.5.1 Falls der Schiedsrichter darin übereinstimmt, dass die Partie mit normalen Mitteln
    nicht zu gewinnen ist, oder der Gegner keine Anstrengungen unternommen hat, die
    Partie mit normalen Mitteln zu gewinnen, erklärt er die Partie für remis. Anderenfalls
    schiebt er seine Entscheidung hinaus oder lehnt den Antrag ab.
  • Upquark schrieb:

    Wenn keine erkennbaren Gewinnversuche gemacht werden, entscheidet der Schiedsrichter auf Antrag eines Spielers auf Remis."
    Das ist meines Wissens korrekt. Ein Beispiel habe ich an einer nationalen Meisterschaft erlebt. Der Spieler welche noch ca. 30 Sekunden auf der Uhr hatte hat den Schiedsrichter gerufen und argumentiert, dass sein Gegner der noch 10 Minuten auf der Uhr hatte, seit 20 Zügen keinen Gewinnplan mehr hatte und nur auf Zeitsieg spielte. Nach Kontrolle der Matchblätter entschied der Schiedsrichter SOFORT auf Remis.
  • Upquark schrieb:

    III.4 Wenn der Spieler, der am Zug ist, weniger als zwei Minuten Restbedenkzeit hat, darf er
    beantragen, dass ein Zeitinkrement von fünf Sekunden für beide Spieler eingeführt
    wird. Dies gilt als Remisangebot. Wenn dieses Angebot abgelehnt wird und der
    Schiedsrichter dem Antrag zustimmt, wird die Schachuhr entsprechend auf den neuen
    Modus eingestellt. Der Gegner erhält eine Zeitgutschrift von zwei Minuten und die
    Partie wird fortgesetzt.

    ich denke diese neue Regel, könnte man wirklich für Onlineschach nutzen, da ja beim onlineschach oft keinen Schiri gibt, der die Stellung beurteilen kann.
  • Auch bei der von @Upquark erwähnten FIDE-Regel III.4 ist ein Schiedsrichter am Entscheidungsprozess beteiligt. Da es aber auf der Schacharena keine Schiedsrichter gibt, die solche Entscheidungen zeitnah treffen könnten, dürfte diese Regel hier bei uns nicht anwendbar sein.

    Im übrigen lässt sich nicht pauschal sagen, dass z.B. ein Endspiel wie "König plus Turm (weiß)" gegen "König plus Turm (schwarz)" immer zum Remis führt. Es kommt nämlich stets auf die jeweilige Stellung an, ob dies richtig ist oder ob eine der beiden Parteien das Spiel doch verlieren muss. So etwas kann dann wirklich nur ein sachverständiger Schiedsrichter beurteilen. Und selbst wenn der Schiedsrichter durch eine Art Roboter ersetzt würde, wie soll das denn ressourcenschonend programmiert werden können?

    Ein einfaches Beispiel:

    Weiß am Zug ist verloren. Egal was er spielt, er verliert entweder den Turm oder er wird sofort mattgesetzt.