C960-Turnier 9.-16. Feb. 2024 im Weißenhaus Resort an der Ostsee

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    • C960-Turnier 9.-16. Feb. 2024 im Weißenhaus Resort an der Ostsee

      Ein hochklassiges Fischer-Random C960-Turnier findet 9.-16. Feb. 2024 mit klassischer Bedenkzeit im Weißenhaus Resort an der Ostsee statt.

      Geplante Teilnehmer: Magnus Carlsen, Fabiano Caruana, Ding Liren, Alireza Firouzja, Levon Aronian, Vincent Keymer, Nodirbek Abdusattorov und Gukesh Dommaraju mit Elo-Zahlen von 2830 bis 2720.

      Dies ist offenbar das erste derartig hochklassige Fischer-Random-Turnier mit klassischer Bedenkzeit.

      Magnus Carlsen sagte, mit einem derartigem Super-Turnier in C960 realisiere sich für ihn ein Traum.
      Carlsen trifft dabei also auch erstmals wieder auf den klassischen Weltmeister Ding Liren.
      Und aus Deutschland ist Vincent Keymer dabei.

      Leider sind Hikaru Nakamura und Wesley So, der derzeitige C960-Weltmeister bzw. der erste offizielle C960-WM, nicht dabei.

      Das Turnier wird im "Weißenhaus Private Nature Luxury Resort", einem 5 Sterne-Luxus-Resort, stattfinden.
      Den Teilnehmern dürfte das Ambiente gefallen -- laut Webseite ist jedes Zimmer ein Unikat.

      Preisgeld: 1. Platz: 60.000 US-Dollar; insgesamt 200.000 US-Dollar.

      Der Unternehmer und Eigentümer des Resorts Jan Henric Buettner sponsort das Turnier.
      -- Buettner kann sich das leisten: er und ein Partner erhielten für den Verkauf von AOL Europa laut Wikipedia 160 Millionen Euro.

      Info zum Turnier:

      chess.com/news/view/carlsen-di…-000-fischer-random-event

      und zum Austragungsort:

      weissenhaus.de/

      Endlich ein klassisches Super-Turnier in Fischer-Random !
    • Gestern hat dieses C960 Turnier begonnen, das bereits als neues Superturnier beschrieben wird und vermutlich das hochklassigste Turnier dieses Jahres in Deutschland sein wird.

      Gestern und heute findet ein Schnellschach-Turnier "jeder gegen jeden" statt, Bedenkzeit 25+10.
      Dieses dient dazu, die Paarungen für die k.o.-Runde zu ermitteln.

      Resultate des 1. Tages: Vincent Keymar liegt mit 3,5 Punkten aus 4 Partien auf dem alleinigen 1. Platz. Er gewann gegen den Weltmeister Ding Liren und gegen Caruana und Aronian, Remis gegen Magnus Carlsen!

      Ding Liren verlor alle 4 Partien, stellte dabei einzügig Figuren ein, scheint also in schlechter Verfassung zu sein.

      Report mit etwas anderen Bildern als gewöhnlich:

      chess.com/news/view/2024-frees…hess-goat-challenge-day-1

      Das Viertelfinale der k.o.-Runde folgt am 11.+12. Feb.
      Die Bedenkzeit für die k.o.-Runde ist 90 Min. für die ersten 40 Züge, danach 30 Min. für den Rest, mit Inkrement von 30 Sek. pro Zug.

      Wie entstand dieses Turnier und die Idee für Obiges?

      Der Sponsor, Multimillionär Büttner, traf im Qatar-Masters Magnus Carlsen, der ihm von seinem Traum eines C960-Turniers mit *langer* Bedenkzeit erzählte. Denn bisher gab es C960-Turniere nur im Schnellschach-Format. Da die Grundstellung und die weitere Entwicklung aber völlig neu sind, sind Partien mit langer Bedenkzeit hierfür sicher sinnvoll, um eine hohe Qualität zu erreichen. Daher das obige System.

      Wieso heißt das Turnier "Freestyle Chess G.O.A.T. Challenge"? - "Random chess" klingt durch random = Zufall, zufällig, recht attraktiv, ist aber letztlich etwas für Insider. Daher "Freestyle Chess". Der Zusatz "G.O.A.T. Challenge" (G.O.A.T. = greatest of all times, größter aller Zeiten) bezieht sich auf einen Spieler mit der historisch höchsten erreichten Elozahl, also mit "Herausforderung" (Challenge) wohl direkt auf Magnus Carlsen.

      Info über den Hamburger Unternehmer Jan Henric Buettner:

      de.chessbase.com/post/der-mann…tyle-chess-in-weissenhaus

      "Mit fast 60 habe ich über mich nachgedacht, darüber, was mir wichtig ist, womit ich mich gerne beschäftige. Das war Schach und Musik."

      Start um 13 Uhr laut Plan, Kommentare von Tania Sachev, Peter Leko und Niclas Huschenbeth auf
      twitch.tv/chess24

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    • Endstand dieser Vorrunde, mit großen Überraschungen:

      1. Nodirbek Abdusattorov mit 5,5 aus 7 -- 4 Gewinne, 3 Remis, hervorragend bei diesem Superfeld.
      2. Vincent Keymar 5 Pkt, nur 1 Verlust, ebenfalls super! Damit hatte bestimmt keiner gerechnet.
      3. Fabiana Caruana 4,5
      4. Alireza Firouzja 4
      5. Magnus Carlsen 3,5: 2 Gewinne, 2 Verluste, 3 Remis
      6. Gukesh Dommaraju 3
      7. Levon Aronian 2
      8. Ding Liren 0,5: nur 1 Remis (gegen Firouzja), Rest verloren ...

      Für Magnus Carlsen muss dies eine Enttäuschung sein. Er hatte am Tata Steel Turnier diesmal nicht teilgenommen, obwohl er dort oft spielt; vermutlich, um sich auf dieses Turnier vorzubereiten.

      Und man fragt sich, was mit Ding Liren los ist.

      Eine andere Frage ist, wieso der derzeitige C960-Weltmeister Hikaru Nakamura nicht teilnimmt. Er wurde wohl gefragt, wollte sich aber evtl. lieber auf das Kandidatenturnier vorbereiten.

      Im Viertelfinale spielt nun der 1. gegen den 8., usw. Mit längerer Bedenkzeit, s.o.

      Bisher waren die "Jacks" gegen die "Kings" recht erfolgreich, aber wer weiß, wie es nun läuft ...
    • Die Ergebnisse von heute:

      Abdusattorov - Ding 1 : 0
      Keymar - Aronian 0,5 : 0,5
      Caruana - Dommaraju 1: 0
      Firouzja - Carlsen 1 : 0

      Morgen kommt die Rückrunde. Im Fall von 1 : 1 wird die Entscheidung gesucht durch:

      - zwei 15+10 Schnellschach-Partien, danach
      - zwei 5+2-Blitzpartien, dann
      - 5+2 Blitzspiele, bis es einen Gewinner gibt.

      Das Konzept wurde übrigens offenbar zum großen Teil von Magnus Carlsen entworfen.
      Bei diesen Partien gibt es 90 Min. für die ersten 40 Züge, danach 30 Min. für den Rest, mit Inkrement von 30 Sek. pro Zug.
      Also Inkrement erst ab 40. Zug. Wieso?

      Magnus äußerte sich hierzu: Diese GMs werden viel Zeit für die ersten Züge aufwenden, da es ja überhaupt keine Eröffnungstheorie gibt. Dann kommen sie kurz vor dem 40. Zug wahrscheinlich in Zeitnot -- dieses Vergnügen wollte er den Zuschauern nicht vorenthalten.

      Die Ausgangsstellung wird durch eine gleichzeitige Ziehung von 958 Kugeln ermittelt. Auf jeder Kugel ist eine Stellung angegeben; eine Kugel fällt 'raus. Es ist also gar nicht C960, sondern C958. Man hat, im Vergleich zu C960, zwei mögliche Stellungen ausgeschlossen: die normale Stellung und die, in der nur König und Dame vertauscht sind. Jede Partie erhält die gleiche Ausgangsstellung. Diese wird den Spielern 10 Min. vor Beginn der Partie mitgeteilt, und sie können sie dann auch gemeinsam analysieren. Das machen sie auch -- ich vermute mal, nicht mit ihrem Gegner zusammen ... Danach geht's los.

      Bei Turnierpartien dieses Ranges sollen die männlichen Spieler ja gewöhnlich, zumindest zu Beginn, ein Jacket tragen. Das machen hier alle -- und jeder hat eine andere Farbe! Das ergibt also ein recht buntes, knalliges Erscheinungsbild, was zum Gesamtbild des Sponsors und dieses außergewöhnlichen Events sehr gut passt. Bilder davon sieht man über die obigen Links.
    • Die Ergebnisse von heute

      Abdusattorov - Ding 0,5 : 0,5, insges. 1,5 : 0,5
      Keymer - Aronian 0 : 1
      Caruana - Dommaraju 0,5 : 0,5
      Firouzja - Carlsen 0 : 1 im Tiebreak zwei Schnellpartien: 0 : 2

      Leider kann Keymer damit nicht um die ersten Plätze spielen.
      Carlsen schaffte auf Anhieb den nötigen Gewinn für das Tiebreak und setzte dann weiter erfolgreich fort, insgesamt 3 Gewinne für ihn heute - ist das sein Comeback?

      Im Halbfinale treffen also (vgl. mit den Ergebnissen von gestern) morgen aufeinander:

      Abdusattorov - Carlsen
      Caruana - Aronian

      Die erste Paarung ist richtig spannend: Abdusattorov hatte sowohl in den Schnellpartien als auch im ersten Wettkampf die besten Resultate -- und trifft nun auf den weltbesten Spieler.

      Es werden aber auch die Plätze 5-8 ausgespielt:

      Firouzja - Ding
      Keymer - Dommaraju

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    • Die Ergebnisse des ersten Semifinal-Tages:

      Carlsen - Abdusattorov 1 : 0
      Aronian - Caruana 1 : 0

      Für Plätze 5-8:

      Ding - Firouzja 0 : 1
      Dommaraju - Keymer 0 : 1

      Bei anderen Schachturnieren mit K.O.-Format wird ja häufig, wie in anderen Sportarten, allenfalls ein "kleines Finale" um Platz 3 und 4 gespielt. Hier bleiben alle Spieler bis zum Schluss da und kämpfen auch um die Plätze 5-8: heute gab es kein einziges Remis.

      Dass alle da bleiben, liegt zum einen sicher daran, dass alle Kosten vom Sponsor übernommen werden, plus vermutlich noch mehr.

      Aber zum anderen: dies ist das erste hochklassige internationale C960-Turnier mit langer Bedenkzeit, es wird für C960 Schachtheorie entwickelt, und die Spieler wollen hieran teilhaben. Es hat keine Auswirkung auf die Elo-Zahl.
      Ferner (denk ich) dürfte den Spielern die Atmosphäre und das ganze Ambiente gefallen.

      Ein Bericht auf Deutsch:

      chess.com/de/news/view/carlsen…im-freestyle-schachfinale

      Der Sponsor Jan Buettner kündigte an, dass die Veranstaltung im Februar 2025 wieder stattfinden wird, wobei die fünf Erstplatzierten eingeladen werden. - Auch daher die Kämpfe um Platz 5!

      Außerdem: Er hat Pläne für eine Freestyle Chess Tour, mit weiteren Veranstaltungen in den USA im Mai, in Indien im August und in Kapstadt, Südafrika im November.

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    • Die Ergebnisse des zweiten Semifinal-Tages:

      Carlsen - Abdusattorov 0,5 : 0,5, insges. 1,5 : 0,5

      Aronian - Caruana 0 : 1, zus. mit gestern also 1 : 1. Zur Entscheidung zwei Schnellschachpartien: 2 : 2. Dann zwei Blitzpartien. Caruana gewann die erste, brauchte in der zweiten also nur ein Remis, stand aber sogar auf Gewinn -- und stellte in großer Zeitnot (aber mit +2 Sek./Zug Inkrement) einen Turm zum Wegnehmen hin. Also 3 : 3.

      Übrigens wird während der Spiele auch der Puls der Spieler gemessen: Caruana war auf 170.

      Danach ein Armageddon, Caruana behielt trotz seines Blunders die Nerven und gewann. Also 3 : 4.

      Für Plätze 5-8:

      Ding - Firouzja 0,5 : 0,5, insges. 0,5 : 1,5
      Dommaraju - Keymer 1 : 0, zus. mit gestern also 1 : 1. Nach den beiden Schnellschachpartien: 2,5 : 1,5.

      Also im Finale: Caruana - Carlsen,
      ein Minimatch zwischen dem Weltranglisten-Ersten und -Zweiten,
      nach heute 6 Stunden Schach für Caruana.
      Aber: zumindest braucht er sich über die möglichen Eröffnungen keine Gedanken zu machen.

      Besprechung des Tages und der Partien:

      chess.com/news/view/2024-frees…hess-goat-challenge-day-6

      Aronian spielt morgen also gegen den "youngster" Abdusattorov.

      Zur Einstimmung und als Vorbereitung (oder Verarbeitung?) kreierte er auf X (Twitter) einen Freestyle Chess rap!

      I played freestyle when you PP’d in your pampers,
      I got distinctive style, when stuff’s a mess I stay a happy camper
      Your best achievement is a Berlin Re1
      Meanwhile i perfected the style of streets of Yerevan

      Anish Giri, der sich häufig mit seinen Kollegen Twitter-Scharmützel liefert, antwortete:

      Take the free pieces, leave me the cards,
      your verses are vicious, you mastered these arts.
      Going to bed would be fitting right now,
      the night is for youngsters, they ain't gonna bow.

      Gute Nacht! :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Manni5 () aus folgendem Grund: Bei den Raps konnte ich nicht widerstehen ...

    • Resultate des zweiten Final-Tags:

      1./2. Platz: Caruana - Carlsen 0 : 1 insges. 0,5 : 1,5

      3./4. Platz: Abdusattorov - Aronian 0 : 1 insges. 0,5 : 1,5

      5./6. Platz: Firouzja - Dommaraju 0,5 : 0,5 insges. 1,5 : 0,5

      7./8. Platz: Keymer - Ding 1 : 0 insges. 2 : 0. Hervorragend für Keymer. Damit hatte Ding 2 Remis und 10 Verluste.

      *Sieger* des ersten Freestyle Chess G.O.A.T. Challenge; er hat sein Comeback in diesem Turnier geschafft:
      Magnus Carlsen

      Ein Bericht auf Deutsch:

      chess.com/de/news/view/carlsen…tyle-chess-goat-challenge

      Zur gelungenen Siegespartie siehe
      chess.com/news/view/2024-frees…hess-goat-challenge-day-8

      Durch die Abschlusszeremonie führte der Sponsor, Jan Henric Buettner, siehe

      twitch.tv/chess24

      Magnus Carlsen war sichtlich glücklich, dieses Turnier gewonnen zu haben.

      Buettner dankte den über 200 Mitarbeitern (!) bei diesem Event. Er übergab das Preisgeld, insgesamt 200.000 Dollar, davon 60.000 für Magnus, in kleinen durchsichtigen Köfferchen in bar und in 20 Dollar-Scheinen -- "weil diese am leichtesten zu verwenden sind" (... und sie das Köfferchen füllen; Buettner hat einen Sinn für die Optik). Er bot aber auch eine Überweisung des Preisgeldes an.

      Seine Ankündigungen:

      2025 wird es eine Neuauflage geben, voraussichtlich wieder im Februar. Dazu sind die 5 top-Platzierten bereits eingeladen. Zusätzlich war Buettner mit Hikaru Nakamura im Gespräch. Buettner bestätigte, dass Nakamura eine Einladung zu diesem Turnier hatte, aber sich lieber für das Kandidatenturnier vorbereiten wollte.

      Buettner will versuchen, noch dieses Jahr zwei weitere derartige Turniere auszurichten. Dafür wollen er und seine Frau sich bereits Montag zu einer möglichen Location auf den Weg machen.
      (Es gab keine Andeutung, aber ob wohl die amerikanische "Schach-Hauptstadt" St. Louis dabei ist?)

      Buettners Traum ist, für 2025 einen Grand Slam für Freestyle Chess G.O.A.T. Challenge zu kreieren.

      Die Idee ist: 5 Turniere im Jahr, auf 5 Kontinenten, und mit dem 5-fachen Preisgeld, also insges. 1 Million und davon 300.000 Dollar für den ersten Platz, jeweils pro Turnier.

      Ich denke, das wäre ein Durchbruch für C960 !

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    • Zur Entstehung des Turniers -- und wieso es fast nicht stattgefunden hätte:

      perlenvombodensee.de/2023/12/1…schachveranstalter-wurde/

      Offenbar wird evtl. ein weiteres Freestyle Chess-Turnier dieses Formats noch in diesem Jahr, im November, in Indien stattfinden.

      Dabei soll es auch parallel ein entsprechendes Frauenturnier mit 4 Teilnehmerinnen geben.
      Dann gibt "4 Kings, 4 Queens, 4 Jacks" (4 etablierte Spieler, 4 etablierte Spielerinnen, 4 Nachwuchsspieler).

      Buettner mischt das Schach und seine Darstellung auf -- er möchte die Topturniere "aus den Turnhallen holen".
      Dieser Artikel von Conrad Schormann vom 19. Feb. stellt viele Hintergründe hierzu dar, auch zur FIDE und dass das deutsche Schach genügend viele Mäzene habe, aber zu wenig Sponsoren (wie Buettner):

      perlenvombodensee.de/2024/02/1…-das-freestyle-franchise/

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Manni5 () aus folgendem Grund: Einfügung des 2. Perlen-Artikels