Dr. Robert Hübner verstorben
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RIP
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Habe in den letzten Jahren immer mal wieder mir Partien von Robert Hübner angeschaut. Und auch was es zu finden gibt im Internet, gelesen.Sein Tod macht mich traurig. 76 Jahre ist ja kein Alter. Selbstverständlich weiß ich, dass es Jeden egal in welchem Alter, erwischen kann und die Welt verlassen wird. Denke Robert Hübner ist in der Schachwelt ein Verlust. Lange hat er an der Uni Köln, wo er auch promoviert hatte, unterrichtet. Sein Fachgebiet Altphilologie fand ich super interessant. Aus seinem privaten Leben hat man sonst nicht so sehr viel mitbekommen. Daher hab ich mich sofort auf sein Buch *Elemente einer Selbstbiographie* gestürzt, in dem man Einiges über seine Gedanken über die Welt und seiner Liebe zu Finnland findet. Robert Hübner war wohl ein Mensch der sich nicht all zu sehr in dieser Welt zurecht gefunden hat. Viele Erzählungen lassen einerseits seinen Humor, doch auch eine gewisse Schwermütigkeit durchscheinen. Beim Lesen des Buches bekommt man eine Ahnung von seinem seelischen Befinden und seinem Menschsein in dieser Welt.
Daher empfehle ich dieses Büchlein wärmstens um mehr über ihn zu wissen, als dass er ein Großer im Schachzirkus war.
Das Vorwort seines Buches schreib ich gern zur Einstimmung:
"Vorwarnung an den Leser"
Wer dieses Büchlein zur Hand nimmt und den Inhalt überfliegt, mag sich fragen, was ihn bei gründlicher Lektüre erwartet. Er sieht eine Ansammlung von Texten vor sich, die sehr verschiedener Art sind und weit auseinanderliegen Sachgebieten zugehören. Der Zeitraum ihrer Entstehung erstreckt sich wohl über 4o Jahre.
Es wird keine Literatur vorgelegt. Es wird keine Wissenschaft betrieben. Es wird nichts Neues gesagt. Tastend versucht der Verfasser, sich in der verwirrenden Welt zurechtzufinden. Er müht sich, irgendwo Halt zu gewinnen - aber offenbar ohne großen Erfolg.
Nur wer derartigen Anstrengungen Neugier entgegenzubringen pflegt, kann vielleichz in diesen Schriftsätzen einige Darlegungen finden, die ihn ansprechen. Für diesen leser ist es nützlich, wenn er noch folgendes berücksichtigt. Es wurde beim Niederlegen all dieser Äußerungen angestrebt, Christian Morgensterns klugen Hinweis nicht ausser acht zu lassen:
Wo geist und Torheit recht sich gattet,
ist das Erlösende gestattet.
Indes wo eins von beiden fehlt,
des Lebens Lampe übel schwelt.
(Robert Hübner, April 2015)
Schade, dass er nicht mehr da ist. Ich mochte ihn, soweit man Jemanden mögen kann, den man nicht persönlich kennt.Es war einmal ein Schiff,Befuhr die Meere alle Zeit,und unser Schiff, es hieß die Goldne Nichtigkeit. -
Nachruf in der FAZ
faz.net/aktuell/sport/mehr-spo…ach-sports-110214317.html -
Es war einmal ein Schiff,Befuhr die Meere alle Zeit,und unser Schiff, es hieß die Goldne Nichtigkeit.
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Viswanathan Anand:
Ich wollte ein paar Gedanken zu der traurigen Nachricht vom Tod von Robert Hübner äußern.
Er war natürlich ein großartiger Schachspieler, einer der besten Spieler der Welt in den 70er und 80er Jahren,
und er hätte beinahe um den Weltmeistertitel gekämpft.
Ich hatte die Gelegenheit, mit ihm zu interagieren und an mehreren Turnieren mit ihm teilzunehmen,
aber auch einige sehr nette Gespräche zu führen.
Er spielte für Baden-Baden, genau wie ich. Er konnte einen immer wieder mit der Tiefe seines Wissens überraschen.
Der Akademiker in ihm hat einen starken Eindruck auf mich gemacht.
Ich habe einmal einen dreiseitigen Brief von ihm in einer Schachzeitschrift gesehen,
in dem er die Bedeutung des griechischen Wortes Logos diskutiert. Faszinierend!
Er schloss mit den Worten, dass er zwar nicht mit seinem Debattierer einer Meinung sei, aber dankbar sei,
jemanden gefunden zu haben, mit dem er das Thema überhaupt diskutieren könne.
Sogar beim Schach erinnere ich mich an die Beschwerde von Jan Timman,
dass Robert Hübners Rezension seines Buches länger sei als das Buch selbst.
Irgendwie war das so typisch Robert. Der Perfektionismus! In der Zeit vor dem Computer.
Und was macht man mit jemandem, der auf einem sehr hohen Niveau Finnisch lernt, nur weil er mit einem Freund sprechen wollte.
Er sprach auch Griechisch und Niederländisch.
Er sagte immer, er sei in allem ein Patzer. Natürlich war es teilweise Ablenkung und teilweise sein Perfektionismus.
Er war kein Patzer. Er war jemand, der seinen persönlichen Freiraum eifrig verteidigte.
Er war ein Gigant aus einer anderen Ära des Schachs und aus einer anderen Ära der Schachspieler.
Ruhe in Frieden, Robert.
x.com/vishy64theking/status/1876835467779289178Die Sonne bringt es an den Tag.
(Aesop) -
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Gestern ein weiterer Nachruf in der Financial Times:
ft.com/content/0956ebb7-0152-42cd-b80c-bc5d7d2841ca
Die Sonne bringt es an den Tag.
(Aesop)
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