Modernes Benoni

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    • Modernes Benoni



      Modernes Benoni ist eine kämpferische Verteidigung, welche jenen
      Spielern liegen wird, die mit Schwarz anstatt geduldiger Verteidigung
      ein aktives Spiel bevorzugen. Dabei sind sie bereit, Risiken einzugehen
      (welche durchaus nicht einseitig sind...), um ihrem Gegner von Beginn an
      einen sowohl in strategischer als auch taktischer Hinsicht
      komplizierten Kampf aufzuzwingen.(chessbase)

      Jede ihrer Hauptvarianten beginnt mit folgenden Zügen: 1.d2-d4 Sg8-f6 2.c2-c4 c7-c5 3.d4-d5 e7-e6

      Zu den Hauptvarianten der Benoni-Verteidigung zählen:
      • Fianchetto-Variante 4.Sb1-c3 e6xd5 5.c4xd5 d7-d6 6.Sg1-f3 g7-g6 7.g2-g3
      • Klassische Variante 4.Sb1-c3 e6xd5 5.c4xd5 d7-d6 6.e2-e4 g7-g6 7.Sg1-f3 Lf8-g7 8.Lf1-e2
      • Vierbauern-Angriff 4.Sb1-c3 e6xd5 5.c4xd5 d7-d6 6.e2-e4 g7-g6 7.f2-f4


      Zur Theorie:scleinzell.schachvereine.de/p_cbtrain/modbenoni.shtml

      Partiebeispiel: chessgames.com/perl/chessgame?gid=1063291
    • Ciao bella Tigre

      Ja dem ist nichts hinzu zu fügen.Die Benoni perfekt beschrieben wie Sie leibt und lebt ^^ .Außer vielleicht , das sich aus dieser Eröffnung das berühmte Benkö-Gambit entwickeln könnte.Früher wurde auch 1.d2:d4 c7:c5 gerne gespielt.
      Wie Du schon "sagst" ist Ben-Oni eine kämpferische Verteidigung für Schwarz und demnach nichts für mich. Denn ich liebe es mit Schwarz sehr defensiv zu spielen.
      Am liebsten ist es Mir ,wenn nicht eine einzige Meiner Figuren und Bauern über die 6. Traverse gelangen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Morgoth ()

    • Odysseus schrieb:

      An die Experten hier: Warum spielt eigentlich niemand mehr das angesprochene Alt-Benoni 1.d4 c5? Nach 2.d5 Sf6 3.c4 e6 haben wir einfach die Züge umgestellt, oder hat Weiß irgendwelche trickreichen Zusatzoptionen? 3.Sc3 d6 kann es ja wohl kaum sein...



      In Palliser "How to play against 1.d4" widmet sich der Autor in einem Teil des Buches mit 1.d4 c5, aber Schwarz strebt dort ein geschlossenes Benoni an: 2.c5 e5 (anstatt e6).

      Zu deiner Zugfolge: Ich bin zwar auch kein Experte im Modernen Benoni, aber wenn du als Schwarzer Modernes Benoni anstrebst, welchen Vorteil hat es dann über die 1.d4 c5 - Reihenfolge dieses zu erreichen? Du hast Weiß quasi "gewzwungen" früh Sc3 zu spielen, was als gefährlicher als Sf3 gilt. Einige Benoni-Fans spielen daher sogar nach 1.d4 Sf6 2.c4 e6 und nur nach 3.Sf3 c5 und gegen 3.Sc3 spielen sie Nimzoindisch oder abgelehntes Damengambit, um die gefährlicheren Varianten wie den Taimanov-Angriff zu vermeiden.
    • Bin auch keine "Expertin" von Benoni,eher in anderen Dingen. :P

      Warum eigentlich Benoni,wo kommt der Name her?- - - Die Benoni Verteidigung wurde
      zuerst 1825 von Aaron Reinganum analysiert, der auch den Namen Ben-Oni
      (Sohn der Traurigkeit) für die Eröffnung prägte, seit er seine Analysen
      als eine Zuflucht aus der Melancholie gebrauchte.(der Name stammt aus dem Alten Testament)

      Und an "William Steinitz Morgoth",hau mir doch einmal dein Altindisch um die Ohren. :D
    • Odysseus schrieb:

      An die Experten hier: Warum spielt eigentlich niemand mehr das angesprochene Alt-Benoni 1.d4 c5? Nach 2.d5 Sf6 3.c4 e6 haben wir einfach die Züge umgestellt, oder hat Weiß irgendwelche trickreichen Zusatzoptionen? 3.Sc3 d6 kann es ja wohl kaum sein...


      Doch ... mit 3.Sc3 d6 4.e4 (Schmid-Benoni) kann Weiß auf c2-c4 verzichten und das Feld c4 für Läufer oder Springer verwenden. Die resultierenden Stellungen gelten als sehr angenehmes += und werden deshalb von den meisten Benonispielern lieber vermieden.

      Eine Musterpartie ist Botvinnik, Mikhail - Schmid, Lothar (Olympiade Leipzig 1960)



      1-0

      Eine weitere instruktive Partie zum Schmid-Benoni ist David - Indjic (Presolana Open 2011). Diese Partie wird von Andrew Martin in
      Outmanoeuvring the Sniper kommentiert.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()

    • Die von der Tigerin erwähnte Fianchetto-Variante 1.d2-d4 Sg8-f6 2.c2-c4 c7-c5 3.d4-d5 e7-e6 4.Sb1-c3 e6xd5 5.c4xd5 d7-d6 6.Sg1-f3 g7-g6 7.g2-g3 wurde schon in New York 1927 von Capablanca gegen Marshall gespielt und ist heute eines der populärsten Systeme gegen Benoni.

      IM Renier Castellanos kommentiert im Video die im Baku-Open 2011 gespielte Partie Cheparinov - Vallejo.
    • Ich gehe ja im Benoni richtg auf :D Gegen einen starken Spieler Remis, und von beiden Seiten genau gespielt.Ich bin Schwarz




      Ich kann dazu wieder mal ein großartiges und hochaktuelles Buch von Richard Palliser empfehlen; everymanchess.com/chess/books/…pments:_The_Modern_Benoni
      Man ist damit einfach fit in den Hauptvarianten.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zelenat ()

    • Die "Moderne Hauptvariante", die durch die Züge 8.h3 und 9.Ld3 gekennzeichnet ist, gehört neben dem Fianchetto zu den populärsten weißen Systemen gegen Modernes Benoni und ist mein persönlicher Favorit.

      Jan Gustafsson analysiert auf seiner Homepage die Bundesligapartie Gustafsson - Naiditsch. Hier wird eine sehr überzeugende weiße Strategie demonstriert für den Fall, daß Schwarz sich benonitypisch, aber relativ passiv mit 9.-Sa6 entwickelt.

      Nach dem Hauptzug 9.-b5 bevorzuge ich statt 10.Sxb5 (siehe obige Partie NN - Zelenat) das Nehmen des Bauern mit 10.Lxb5, was ziemlich forciert zu einem leicht besseren Endspiel für Weiß führt und relativ leicht zu erlernen ist:

      Modernes Benoni, Moderne Hauptvariante

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()

    • Mit ihren Pionieren GM Barcza und später dem
      dänischen Großmeister Bent Larsen ist die Franco-Benoni-Eröffnung eine
      Kreuzung zwischen Französisch und Benoni auf der Basis von 1...e6 und
      2...c5. Diese federnde, flexible Bauernstruktur ist besonders effektiv
      gegen ahnungslose 1.e4-Spieler und als schwarze Universalverteidigung
      gegen 1.e4, 1.d4 oder 1.c4 einsetzbar. Der Nachziehende muss nach 3.d5
      für Benoni-Abspiele gewappnet sein, aber die meisten 1.e4-Spieler
      scheuen vor Damenbauernstrukturen zurück und gehen oft in weniger bekannte
      Sizilianischvarianten wie Paulsen oder Alapin über.

      Siehe:schachversand.at/Franco-Benoni.html

      Theorie zu Franco-Benoni:beyerverlag.de/Software/Franco-Benoni.html

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Anderssen ()

    • Modernes Benoni: Moderne Hauptvariante

      Das Chessbase Magazin 159 enthält einen Artikel von GM Michal Krasenkow, der sich mit der Modernen Hauptvariante (siehe Posting 11 und 12) beschäftigt. Hier kann er als Weißer einen Score von 18,5 aus 20 vorweisen.

      Krasenkows Empfehlung für Weiß ist



      und er zeigt, wie nahe am Abgrund Schwarz steht, wenn er sich nicht mit absoluter Präzision verteidigt. Der Artikel steht zum kostenlosen Download als PDF oder CBV bereit.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()

    • Schroeder schrieb:



      und er zeigt, wie nahe am Abgrund Schwarz steht, wenn er sich nicht mit absoluter Präzision verteidigt. Der Artikel steht zum kostenlosen Download als PDF oder CBV bereit.
      genau deswegen spiele ich Benoni nicht mehr mit schwarz. Wenn man benoni spielt, muss man präzise wie ein Chirurg sein. Ich hatte immer das problem, dass ich den richtigen moment fürs gegenspiel verpasst habe und nahezu erstickt wurde. Der Hebel c5 ging bei mir nie (warum auch immer), und was das schlimmste war, ich hab für den gegner immer die besseren züge gesehen. Jedesmal wenn ich kurz rauchen war, hatte ich bauchschmerzen weil ich an meine Stellung dachte. Benoni nie wieder. Selbst Pirc (was ja auf großmeisterebene als sehr schwach gilt) halte ich für besser als benoni.
    • Modernes Benoni: Penrose-Opfer

      Jonathan Penrose war Jahre lang einer der führenden englischen Spieler. 1979 spielte er seine letzten Partien, die auch von der Mega-Datenbank erfasst sind; seine Schachlaufbahn war damit aber noch lange nicht beendet, denn nun stieg er im Fernschach zur absoluten Weltspitze auf. Doch im Nahschach wird sein Name wohl für immer mit dieser einen Partie von der Schacholympiade in Leipzig verknüpft sein. Die Sowjetunion war auf einem Triumpfmarsch sondergleichen - jedes einzelnen Match wurde gewonnen und bis zur letzten Runde gab es auch keine einzige Niederlage in einer Einzelpartie, bis eben zu dieser. (Rainer Knaak)


      Penrose, Jonathan - Tal, Mihail
      Schacholympiade Leipzig A-Finale, 11. Runde, 8.11.1960



      In dem Artikel Die Familie Penrose - Wissenschaftler und Schachspieler kommentiert GM Rainer Knaak die Partie.
    • Es ist eigentlich ungerecht, den im Modernen Benoni-System thematischen, mit einem Bauernopfer verbundenen Vorstoß e4-e5 als "Penrose-Opfer" zu bezeichnen.

      Tatsächlich hatte sich nämlich der finnische Internationale Meister Kaarle-Sakari Ojanen bereits Ende der 1950er Jahre intensiv mit den Eigenheiten dieser Variante befasst und einen Angriffsplan für Weiß entwickelt, den er im Mai 1960 beim Schach-Länderkampf zwischen Finnland und der Estnischen SSR gegen den Internationalen Großmeister Paul Keres, einen der stärksten Schachspieler zu dieser Zeit, siegreich zur Anwendung bringen konnte.

      Man sollte deshalb nicht vom "Penrose-Opfer" sondern vom "Ojanen-Angriff" sprechen.

      Kaarle-Sakari Ojanen - Paul Keres, Helsinki, 14.Mai 1960



      Diese Partie wurde damals in einigen Schach-Zeitschriften veröffentlicht, und es ist zu vermuten, dass Penrose sie gut kannte. Verwunderlich nur, dass Tal, der im gleichen Jahr die Schach-Weltmeisterschaft errungen hatte und eigentlich als ein Experte des Modernen Benoni-Systems galt, sich auf diese Variante einließ und kein geeignetes Mittel dagegen fand.