Eröffnungen kennen?

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    • Varianten sind tatsächlich zweit- bis drittrangig, je nach den gespielten Eröffnungen muss man das aber differenzierter sehen.

      Wenn du aus der Eröffnung in der Regel geschlossene Stellungen erreichst (1.c4 z.B.), sind Theoriekenntnisse wirklich nicht so wichtig, entscheidend ist das Stellungsverständnis, die Kenntnis typischer Pläne etc. Wenn du hingegen. z.B. Preußisch spielst, offene Sizis oder andere sehr scharfe Systeme, kann ein falscher Zug schon die Partie beenden, und gemeinerweise sind solche Fallstricke meist nicht offensichtlich -- vor Eröffnungsfallen schützen dann nur soilde Kenntnisse. Andererseits schult es die taktischen Fähigkeiten ungemein, wenn man ab dem dritten Zug alles durchrechnen muss. Dieses Gefühl, dass jede Partie eine Entdeckungsreise in völlig unbekanntes Land ist, kenne ich noch aus meinen Anfängerzeiten und vermisse es gelegentlich auch.

      Was spricht fürs Eröffnungslernen? Je mehr verschiedene Systeme du kennst (und begriffen hast, statt nur Varianten zu pauken), desto breiter wird dein Schachverständnis. Du findest in dir völlig neuen Stellungen bekannte Motive wieder, so dass du dich nicht leicht überraschen lässt. Wenn du mehr als ein Hauptsystem hast, bist du außerdem ein sehr unangenehmer Gegner für jeden, der sich auf dich vorbereiten will. Das sind zugegebenermaßen Konzepte für eher fortgeschrittene Spieler. Ein Anfänger schadet sich eher, wenn er sich breit aufzustellen versucht. Aber auch schwächere Spieler vermeiden zumindest ein paar Eröffnungsfallen, wenn sie sich in ihrem Stammsystem auskennen. Viele Partien habe ich aus der Eröffnung heraus gewonnen, weil mein Gegner einen schlechten/ungenauen Zug gemacht hat und ich wusste, wie ich das ausnutzen muss. Auch bin ich selber seit vielen Partien nicht mehr in eine Eröffnungsfalle getappt (was mir früher schon gelegentlich passiert ist). Ob mich das zu einem besseren Spieler macht, sei dahingestellt.

      Was spricht dagegen? Man setzt viel Zeit ein, die man effektiver anderswo investieren könnte (Endspieltechnik, Analysen, Taktiktraining, Privatleben...). Bloße Variantenkenntnisse machen einen natürlich nicht zu einem guten Schachspieler. Ein Verständnis des Systems, das man immer spielt, schon eher, aber auch hier ist der Nutzen verhältnismäßig gering, solange man auf durchschnittlichem Klubniveau spielt.

      Mein Rat also: Erst ab einer gewissen Spielstärke (DWZ 1400-1500) sollte man sich ernsthaft mit seinem Stammsystem auseinandersetzen. Darunter macht es keinen Sinn, sich Varianten anzuschauen, weil die Partie so oder so durch einen Figureneinsteller entschieden wird. Sobald es auf die 2000 zugeht, finde ich es sinnvoll, etwas über den Tellerrand zu schauen und sich eine Zweiteröffnung zuzulegen. Insgesamt wird übrigens angeraten, nicht mehr 25% seiner Trainingszeit für Eröffnungen einzusetzen.

      So viel von einem, der definitiv zu viel Theorie gelernt hat ;)
    • Du hast natürlich Recht. Ich kann Dir nur sagen wie es bei Mir ist.Die Eröffnung ist der Teil im Schach der Mir am liebsten ist. Ich kann alle und keine.Was ich damit sagen will ,wenn Du mich vor einem Schachbrett ausfragen würdest wie Diese oder Jene Eröffnung geht dann könnte ich Dir sehr viele der ECO liste bis zum c.a den 10 Zug zeigen.Aber wirklich können tue ich nur eine mit Schwarz und eine mit weiß.

      Was ich damit sagen will, es gibt z.B ein Buch der ist so Dick wie die Bibel.Sind Da alle Eröffnungen? Nein einzig und alleine eine Variante einer Eröffnung z.B die Najdorf . Das ist nur eine Variante der Sizilianischen. Von der Sizilianischen generell ist gar nicht die rede. Das ganze fette Buch nur die Najdorf.
      Es kommt darauf an, wie sehr Du Dich in die Materie vertiefen willst.Notwendig ist es ganz bestimmt nicht.

      Wie Du schon sagst Eröffnugen auswendig zu lernen ohne Sie zu verstehen bringt nichts.In unserem Elobereich (Ich hatte bis vor kurzem bevor ich mich löschen mußte fast 1800) ist es erstmal nur wichtig ,keine Fehler in der Eröffnung zu machen.

      Andererseits ist es gar nicht mal so leicht kein Fehler zu machen in der Eröffnung wenn Du Sie nicht kennst .Dazu ein Beispiel:


      Das hier sind die Anfangszüge der Abtauschvariente in der Spanischen Partie.Nehmen wir an Du bist Schwarz ich Weiß.Nehmen wir ferner an Du würdest Diese Eröffnung nicht kennen.Trotzdem könnte es zu Dieser Zugfolge kommen,weil es "gesunde" Züge sind.
      Bis dann Dein 4.Zug kommt.Die Logik sagt Dir Du sollst den Läufer mit den b Bauer schlagen.Wäre ja auch in den meisten Fällen der richtige Zug.Aber wie Du sicher weißt, ist es in Dieser Situation schlecht für Schwarz mit dem b Bauern zu schlagen, das zeigt sich in der späteren Entwicklung.

      Und das ist dann die Kehrseite der Medallie denn derjenige der sich die Zugfolge gemerkt hat ohne die Eröffnung zu verstehen, wird zumindest diesen oben gezeigten Fehler nicht machen.
    • Zu schnell gespielt !

      Ich treffe immer wieder auf Spieler, die die Eröffnungsphase, also die ersten 10-12 Züge, in weniger als einer Minute herunterspulen und sich dann auch noch wundern, dass das Mittelspiel nicht nach ihren Wünschen verläuft und das Endspiel in solchen Fällen meist gar nicht erst stattfindet ! Das ist die große Gefahr von auswendig gelernten Eröffnungen, weil es fast unmöglich ist, sich in dieser kurzen Zeit dann auch noch auf die Züge des Gegners zu konzentrieren, und wer das vernachlässigt, bekommt in den allermeisten Fällen die Rechnung dafür präsentiert.

      Die Eröffnung sollte also meiner Meinung nach IMMER auch das berücksichtigen, was der Gegner darauf antwortet. Ich weiß, dies ist eine "Binsenweisheit", allerdings habe ich auch schon stärkere Spieler (so ab 1700) erlebt, die sich aus mir unerfindlichen Gründen nicht daran halten. Ansonsten lässt sich dem profunden Kommentar von Odysseus wenig hinzufügen.
    • haffelo schrieb:

      oder is das nur rumgepose nach vorherigem googln ? :D
      Nur,wat sonst haff...

      Nein,wenn ich einen Eröffnungsthread erstelle,dann nicht für mich,sondern für die Forums-User,die sich dann damit beschäftigen können und eventuell ihre Sicht der Dinge posten können.

      Natürlich beherrscht man nicht alle Eröffnungen,aber über Strategie und Taktik jedenfalls der meisten von ihnen bin ich durchaus vertraut.

      Beherrschen tue ich z.B.Spanisch,Sizilianisch und auch noch einige andere. :)
    • Eine gute Eröffnung ist das Fundament jeden Spiels, und wenn ich dafür 5 Minuten länger brauche als mein Gegner und dafür eine bessere Position erhalte, so ist das sehr gut investierte Zeit.

      Konzentriere Dich auf Deinen besten Zug und lass Dich von der Eile Deines Gegenübers nicht anstecken, meistens zahlt sich das aus.