Poesie Lyrik Balladen

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Poesie Lyrik Balladen

      Der Panther



      Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
      so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
      Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
      und hinter tausend Stäben keine Welt.




      Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
      der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
      ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
      in der betäubt ein großer Wille steht.




      Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
      sich lautlos auf - . Dann geht ein Bild hinein,
      geht durch der Glieder angespannte Stille -
      und hört im Herzen auf zu sein.




      Rainer Maria Rilke

    • Hier eins Meiner Lieblings Gedichte .Leider passt es nicht drauf also hab ich das Video, gesprochen vom großartigen Christopher Walken. Die Übersetzung ins Deutsche gibt es natürlich auch .Bitte postet eure Gedichte.Wenn ihr selber welche geschrieben habt, noch besser.
      [YOUTUBE]
      youtube.com/watch?v=cLSmhpwLdEQ
      [/YOUTUBE]

      Edgar Alan Poe

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Morgoth ()

    • Meister Chao-chou empfing einen Schüler und fragte ihn: "Warst du früher schon mal bei mir?" "Nein" "Gut - dann trink erst mal eine Tasse Tee. Damit entließ er ihn. Kurz darauf kam ein zweiter Schüler. Auch ihm stellte er die gleiche Frage. Der Schüler bejahte. "Gut", sprach der Meister, "dann trink erst mal eine Tasse Tee." Das beunruhigte den Klostervorteher. "Meister, sprach er, "ich verstehe das nicht. Ihr habt beide das selbe gefragt. Der eine sagte ja, der andere nein, und dennoch erhielten beide dieselbe Antwort. Was habt ihr damit gemeint?" "Klostervorsteher", rief der Meister. "Ja", erwiederte der. -"Trink erst einmal eine Tasse Tee.
    • freier imbiss

      krakauerwendend übt der wurstmaxe
      heimlich den hüftschwung
      brät prall bedärmtes kross
      bedient bauernlümmel mit bier
      mit thüringern auf pappe
      mit toastbrot schneeweiß
      ein yuppie will mehr curry
      ein fettabscheider will salat
      ein junkie mehr senf zur bulette
      wirft wütend seinen heißen kaffee
      gegen den kalten ostwind

      die stadt versiegt in den straßen
      im land des hechelns
      verdämmert der tag zu restlicht
      lockt die nacht hinter vorhänge
      rattenscharfe konditoren zuckern schon
      die tortenheber trauen sich
      komasäufer kleckern in den rinnstein
      ein kleiner hund läuft zu schnell
      kotelettfresser spähen nach kokotten
      am langen arm der schaltknüppel
      verhungert die liebe

    • Ein kleines Steinchen rollte munter

      Von einem hohen Berg herunter.
      Und als es durch den Schnee so rollte,
      Ward es viel größer als es wollte.

      Da sprach der Stein mit stolzer Miene:
      „Jetzt bin ich eine Schneelawine.”

      Er riß im Rollen noch ein Haus
      Und sieben große Bäume aus.

      Dann rollte er ins Meer hinein,
      Und dort versank der kleine Stein.



      Joachim Ringelnatz

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Morgoth ()

    • Hymne an den Heiermann

      Früher klingelte die Mark
      Heute gärt der Euroquark
      Früher hieß es „Vive le francs!“
      heute „Vive le rettungsfonds!“
      Wer vorher zahlte mit Peseten
      muss jetzt für den Euro beten
      Einst viele Lira für die Knöpfe
      nun Euros für die Mafiaköpfe
      Die Käse- und Tomatengulden
      abverkauft für Euroschulden
      Die Drachmen der Akropolis
      verflossen im Monopolis
      Europa im Beschirmungssfieber
      Eigenes Geld wär allen lieber
    • Kraftmeier ist eine Wunde, sein Leben Narbenbildung
      Er schwärt, er heilt nicht ab, jeden Morgen bricht die Wunde
      wieder auf, der Aufbruch in den Tag eitert, Kraftmeier weiß
      wer sein wildes Fleisch will. Da züngelt sie, die Warteschlange
      mit dem tödlichen Biss, Kraftmeier steht nie an, meidet Rücken
      vor sich, meidet Vorrücken, diesen einen Schritt vor den anderen
      den letzten bis zur Abendkasse, die nur noch schlechte Karten hat
      Früher hat er alles gestemmt, sein Wesen nahm ein, gab wenig ab
      Er nahm die Weltwunder mit und ließ sie wieder fallen, Kraftmeier
      der Absauger, der Allesfresser, nahm sich die Frauen
      aus den Pralinenschachteln, Nougat, Krokant, Pfirsich-Melba
      Kurz waren die Wege von Blowjobcentern in Muschibuden
      wo seine Steckenpferde durch die Nacht galoppierten
      Trari, trara, der Benz ist da, Kraftmeier hat immer ganz
      durchgetreten, hat den linken Ellenbogen locker aufgelegt
      und mit zwei Fingern gesteuert, abgefahrene Zeiten, Kraftmeier
      hat die Zeiten abgefahren, hat immer aufs Tempo gedrückt
      Er blickt in den Spiegel mit dem Riss, sieht die Pflaster, die Gaze
      die Mullbinden, Kraftmeier wird sich das letzte Drama ansehen
      Die letzte Vorstellung ist ausverkauft, vielleicht bekommt er
      doch noch seine Karte an der Abendkasse.
    • Du hast recht Calle. Aber eben genau Diese Fragen stelle ich Mir immer bevor ich ein neues Thread öffne.
      1. Gibt es Diesen Thread schon ? Eigentlich gab es schon so was ähnliches aber wenn man heute in der Arena Suchmaschine unter " Gedichte sucht, dann kommt nix.
      2.Darf ich Diese Sachen überhaupt posten bzw. wie Du sagst steht es unter Copyright ? Grundsätzlich gilt alles was bei Wiki zu finden ist, darf man auch benützen.Bei den anderen Sachen muß man halt nachlesen.

      Also wie Du siehst Calle mach ich Mir sehr wohl Meine Gedanken bevor ich ein neues Thread öffne oder ,was ich Poste.Was ich allerdings nicht verstehe ist wieso Dir das gerade hier eingefallen ist und nicht bei solchen Threads wie z.B : Eure Lieblings Musicvideos etc...naja ich sollte vielleicht lieber unter Wohnort : Deutschland hinschrieben :)
    • Hallo Morgoth,
      wenn ich in einem Forum lese und ich finde da Gedichte,
      bzw. überhaupt etwas über schöngeistige Literatur,
      bin ich immer sehr interessiert.
      Wenn ich weiß, daß ein Forum gut abgesichert ist,
      gerate ich selbst auch schon mal in Versuchung, da etwas hineinzuschreiben.
      Von Musicvideos und so habe ich überhaupt keine Ahnung.
      Das Thema Musik im Zusammenhang mit dem Netz ist mit YouTube ausreichend abgedeckt.
      ...Dein Nick - stammt er aus der Fantasy-Literatur, vielleicht sogar von Tolkien?
    • Ja er stammt aus dem Silmarillion.Ich liebe Tolkien über alles ,hatte mit 13 schon "The Hobbit" gelesen.
      Morgoth bedeutet auf Sindarin der schwarze feind.Eigentlich heißt er Melkor (Sindarin für:Der in Macht ersteht).Sindarin ist eine Sprache der Elben.Im "Der Herr der Ringe" kommt er nicht vor aber dafür sein bester Schüler Sauron und seine Balrog.

      Morgoth ist eigentlich nichts anderes als in der Bibel Luzifer.
      Deshalb ist Morgoth auch viel mächtiger als Sauron.
      Ich finde es toll wenn Leute selber Gedichte schreiben können.Ich kann das leider nicht.
      Aber wenn Du zu den glücklichen gehörst dann schreib doch ein paar Zeilen...
    • stimmt, daher kam mir Morgoth bekannt vor.
      Der hatte schon was drauf, der alte Tolkien - na ja, als gestandener Oxford-Prof.!
      Fast alle modernen Fantasy-Autoren und -innen haben irgendwo sich bei ihm bedient.
      Gott, ich und Gedichte schreiben...
      ich lese sie gern, klar - Rilke's Panther ist wunderbar,
      Schiller's und Goethe's Balladen, Klopstock...
      Schiller's Die Bürgschaft: Die Freundschaft, die stärker ist als die Angst vor dem Tod... Der Schluß mit dem Wort des beeindruckten Tyrannen:
      Ich sei, gewährt mir die Bitte,
      in eurem Bunde der Dritte!
    • Ja Goethe ist für mich schon übermenschlich sein "Faust" :...."was ich nicht weiß; Daß ich erkenne, was die Welt Im Innersten zusammenhält....."ist einfach nur der Wahnsinn.Dann kommt bei Mir Schiller, Dante A., Shakespare und Edgar A. Poe.

      Bei Dante Krieg ich immer eine Gänsehaut:......"Als unseres Lebens Mitte ich erklommen, befand ich mich in einem dunklen Wald, da ich vom rechten Wege abgekommen......“

      Bei Imanuel Kant muß ich zugeben komm ich an meine Grenzen.Dafür reichen meine Deutschkenntnisse nicht aus.
      Wenn Du sagst das sich viele Fantasy Autoren bei Tolkien bedient haben , hast Du natürlich recht.
      Aber das zeichnet nun mal einen genialen Menschen wie ihn aus, wenn alle ihn kopieren wollen.
    • Ist zwar keine Lyrik und keine Ballade sondern aus einem spirituellen Roman, passt aber glaube ich dennoch.

      Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
      Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber.
      Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,
      Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.
      Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken,
      Denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
      Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen,
      Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen.
      Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein, aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.
      Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern.
      Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden.
      Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit, und Er spannt euch mit seiner Macht, damit Seine Pfeile schnell und weit fliegen.
      Lasst euren Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein;
      Denn so wie er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt er auch den Bogen, der fest ist.

      Ouelle: der Prophet, ein Roman von Khalil Gibran
    • Ballade vom Schachspiel
      Dein Leben ist der Preis, um den sie spielen.
      Zwar Weiss zieht an, doch Schwarz folgt immer nach -
      will Ahriman das Menschentier erzielen,
      spielt Luzifer um deinen Engel Schach.
      Es wird auf Raub gespielt, es fallen Bauern
      und nie wird einer von den beiden satt.
      Wie sie einander auf den König lauern,
      setzt keiner je den andern Spieler matt.
      Du lern' an diesem Spiel, die Steine wählen
      und ziehe selber deine Schachpartie -
      sonst spielen ewig sie um deine Seelen
      und besten Falles endet es remis.
    • Du und ich

      Du und ich!

      Wunschlose Seligkeit

      Strömt deine Nähe über mich.

      Der Alltag wird zur Sonntagszeit,

      Unsterblich schlingt das Leben sich

      Um uns. Und Menschengöttlichkeit

      Fühl' ich bei dir durch dich.


      Was einst gewesen, weiß ich kaum.

      Die enge Welt wird weiter Raum.

      Und Holz wird Eisen, Eisen Holz

      Und Stolz wird Demut, Demut Stolz.

      Gar wunderbare Weisen

      Singt dann bei seinem Kreisen

      Mein Blut im Paradies für mich.

      Es haben alle Wünsche Ruh', -

      Ich weiß nicht mehr, wer bist dann du.

      Ich weiß nicht mehr, wer bin dann ich.



      Max Dauthendey