In der dritten Runde des FIDE Grand Prix traf Anish Giri auf den 18-jährigen US-Amerikaner Jeffery Xiong. Dieser zeigte wenig Respekt vor großen Namen und lieferte Giri in allen Partien - auch mit Schwarz - einen kompromißlosen Kampf. Die beiden klassischen Partien, die beiden 25-Minuten-Partien und die erste 10-Minuten-Partie des Tiebreaks endeten nach spannendem Verlauf mit Remis
In der zweiten 10-min-Partie spielte Xiong die Moderne Verteidigung, die mit Zugumstellung nach 4.-Sf6 in die Pirc-Verteidigung überging. Giri entschied sich für eine Angriffsaufstellung mit Sf3, Le3 und Dd2, die in den 80er Jahren von englischen Großmeistern (u.a. Mark Hebden und Michael Adams) analysiert wurde und seitdem den Namen "150 attack" trägt (auf Deutsch wäre die Entsprechung am ehesten "0815-Angriff", aber diese Bezeichnung hat sich nicht durchgesetzt). Dies ist eine starke Waffe gegen die Pirc-Verteidigung. Sie wird übrigens von Giris Frau Sopiko Guramishvili in einer Videoserie auf chess24 empfohlen.
Giri erreichte aus der Eröffnung eine gute Stellung, aber Xiong schaffte es mit mutigem Spiel, Verwicklungen zu stiften und schließlich zu siegen.
Giri, Anish (2780) - Xiong, Jeffery (2707)
Khanty-Mansiysk FIDE World Cup, 3. Runde (4. Stichkampfpartie), 18.9.2019
Damit muß Anish Giri die Heimreise antreten, aber die wird ihm - wie allen in der 3. Runde ausgeschiedenen Spielern - immerhin mit einem Preisgeld von 16.000 US-Dollar versüßt. Jeffery Xiong trifft ab morgen im Achtelfinale auf Jan-Krzystof Duda.
Hier die Analyse von Daniel King:
In der zweiten 10-min-Partie spielte Xiong die Moderne Verteidigung, die mit Zugumstellung nach 4.-Sf6 in die Pirc-Verteidigung überging. Giri entschied sich für eine Angriffsaufstellung mit Sf3, Le3 und Dd2, die in den 80er Jahren von englischen Großmeistern (u.a. Mark Hebden und Michael Adams) analysiert wurde und seitdem den Namen "150 attack" trägt (auf Deutsch wäre die Entsprechung am ehesten "0815-Angriff", aber diese Bezeichnung hat sich nicht durchgesetzt). Dies ist eine starke Waffe gegen die Pirc-Verteidigung. Sie wird übrigens von Giris Frau Sopiko Guramishvili in einer Videoserie auf chess24 empfohlen.
Giri erreichte aus der Eröffnung eine gute Stellung, aber Xiong schaffte es mit mutigem Spiel, Verwicklungen zu stiften und schließlich zu siegen.
Giri, Anish (2780) - Xiong, Jeffery (2707)
Khanty-Mansiysk FIDE World Cup, 3. Runde (4. Stichkampfpartie), 18.9.2019
Damit muß Anish Giri die Heimreise antreten, aber die wird ihm - wie allen in der 3. Runde ausgeschiedenen Spielern - immerhin mit einem Preisgeld von 16.000 US-Dollar versüßt. Jeffery Xiong trifft ab morgen im Achtelfinale auf Jan-Krzystof Duda.
Hier die Analyse von Daniel King: