Portugiesisch

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    • Portugiesisch

      Hallo Schachfreunde

      Kennt jemand von euch die Portigiesisch Eröffnung?Der Anfang geht ja so 1.e4,e5 2.Lf1-b5
      Ich verstehe einfach nicht wieso b5.

      Im Gegensatz zur Spanischen Eröffnung bewahrt Weiß durch die Verzögerung von Sg1-f3 die Option, d2-d3 und f2-f4 zu spielen. Allerdings übt Weiß hier keinen Druck auf das schwarze Zentrum aus, was Schwarz viele Möglichkeiten offen lässt. In der Turnierpraxis erzielte Weiß mit dieser Eröffnung nur 49 Prozent der Punkte, was wegen seines Anzugsvorteils kein guter Wert ist.

      Falls Schwarz 2...Sg8-f6 antwortet kann Weiß mit 3.d2-d4 ein Gambit zu spielen. Eine weitere schwarze Antwort ist 2...Sb8-c6, die nach 3.Sg1-f3 durch Zugumstellung in die Spanische Eröffnung übergehen kann. Der populärste Zug ist 2...c7-c6, um damit den weißen Läufer anzugreifen und Zeit zu gewinnen. Das Spiel könnte mit 3.Lb5-a4 Sg8-f6 weitergehen, wonach 4.Sb1-c3 oder 4.Dd1-e2 möglich sind.


      Mfg

      Daniel_P
    • Zur Portugiesischen Eröffnung: Die Tatsache, dass man 2. Lb5 nicht versteht, ist auch der Grund dafür, warum sie niemand spielt. Als Überraschungswaffe kann man natürlich alles spielen und ein um mehrere Hundert DWZ-Punkte besserer Spieler kann im Prinzip alles spielen und wird sich oft gegen den Schwächeren durchsetzen.
    • ein paar gründe warum die portugiesische eröffnung nicht gut ist:
      -der läufer stellt ein angriffziel dar, welches mit tempo anzugreifen ist
      -keine weitere einwirkung aufs zentrum
      -schwarz kann mit dem zug 2....f5 sofort aktiv werden
      -weiß wird in der eröffnung schon gezwungen leichtfiguren öfter zu ziehen und vernachlässigt somit die entwicklung der anderen figuren

      möglicher verlauf:
      1.e4 e5 2.Lb5?! f5 3.Dh5+ g6 4.De2 c6 5.La4 jetzt könnte schwarz evt schon Sf6!? probieren: 5...Sf6 6.exf5 De7 7.fxg6 d5!? 8.gxh7 Lg4 9.f3 Lh5
      mit einer sehr aktiven schwarzen stellung, sagt mir aber ob das bauernopfer korrekt ist, bin mir da net so sicher

      lg ente
    • Zum Portugiesen:

      Es geht darum, sich die Möglich offen zu halten, mit dem Königsflügel mobil zu bleiben (f4) und/oder den Zentrumsbauern mit d3 zu stützen, was nach 2.Sf3 nicht geht, da so der Läufer eingesperrt wird. Zumindest wäre das meine Strategie, wenn ichs spielen würde, aber ich bleibe doch lieber bei meinem Blackmar-Diemer-Gambit.

      Gruß
      LachDochMal
    • Portugiesische Eröffnung

      Psychoente schrieb:

      möglicher verlauf:
      1.e4 e5 2.Lb5?! f5 3.Dh5+ g6 4.De2 c6 5.La4 jetzt könnte schwarz evt schon Sf6!? probieren: 5...Sf6 6.exf5 De7 7.fxg6 d5!? 8.gxh7 Lg4 9.f3 Lh5
      mit einer sehr aktiven schwarzen stellung, sagt mir aber ob das bauernopfer korrekt ist, bin mir da nicht so sicher


      Also ein solches Opfer hab ich noch nie gesehen, es ähnelt dem Gambit der drei Bauern, aber nur sehr entfernt. Meine Hochachtung, eine interessante Idee. Schwarz steht wirklich sehr aktiv.
      Doch so ganz korrekt scheint mir das dennoch nicht. Wieso spielt Weiß 3.Dh5? Ich würde dem Zug glatt ein Fragezeichen verpassen. Zumindestens leuchtet mir der Zug nicht ein. Mit Weiß würde ich nun 10.d4 versuchen, mit Damenabtausch. Danach gibt Weiß einen oder zwei der drei eroberten Bauern wieder ab und Schwarz hat für den einen oder für die zwei Minusbauern nicht mehr ausreichende Kompensation, behaupte ich mal. Voraussetzung dafür ist natürlich 10...exd4. Bei 10...Sbd7 kann Weiß etwas besser seine Figuren ins Spiel bringen als in der anderen Variante, doch Schwarz steht dann immernoch besser entwickelt dar. Doch hier verschmäht Schwarz den Bauern und hat so in einem Endspiel Nachteil.
      Trotzdem sind die Varianten sehr interessant und nicht leicht einzuschätzen. Über Kommentare zu meiner Evaluation wäre ich erfreut.

      Hochachtungsvoll,
      Paradoxon
      Alles ist relativ und paradox.
      Honi soit qui mal y pense.
      Y Ddraig Goch ddyry cychwyn.

      http://chesswiki.ch.funpic.de
    • Dh5+ ist wirklich ein schlechter zug, aber das problem ist, dass dieser zug verdammt oft gespielt wird, der gedanke ist die bauernstruktur auf der schwarzen feldern zu schwächen, was eig idiotisch ist wenn schwarz noch den läufer hat, der diese schwächen verhindert.
      ich würd sagen, dass schwarz nach 10.d4 noch recht gute kompensation hat mit 10...Sbd7 11.dxe5 Sxe5 12.Sc3 0-0-0 denn jetzt muss weiß sehr genau spielen, es stimmt zwar , dass weiß vorteil hat, aber wenn jetzt nicht Lf4 folgt, denke ich sind die schwarzen aussichten besser. schwarz droht d4 und hat eine für weiß schreckliche initiative.
      ich denk mal, dat is wie im muzio-gambit(variante im königsgambit) weiß(hier schwarz) erhält eine mächtige initiative, kann sich die andere seite ins endspiel retten, gewinnt er wahrscheinlich, ich denk mal so ähnlich wirds hier auch sein

      ente
    • Portugiesische Eröffnung 2...f5

      Mich hat dieses Gambit durch 2...f5 fasziniert mich sehr. Ich habe daher mal ein bischen die Klötzchen auf dem Brett bewegt und einige spannende Varianten gefunden, die ich gerne vorstellen möchte.

      Die Ausgangszüge sind jeweils 1.e4 e5 2.Lb5 f5


      Variante 1: "Abgelehntes Gambit"

      3.Sc3 Während Weiß hier mehr auf Figurenaktivität setzt, kann Schwarz schnell das Zentrum durch Bauern kontrollieren. 3...c6 4.La4 Hier wollte ich nun d5 spielen, um ein starkes Zentrum zu erhalten, sah allerdings, dass weder die Dame noch der c-Bauer auf d5 zurückschlagen kann. Doch ich fand nach einigem Ausprobieren diese Variante: 4...d5!? 5.exd5 b5! 6.Lb3 b4 7.Sa4 cxd5

      Es ist eine sehr bizarre Stellung entstanden. Schwarz hat bisher nur Bauern gezogen und damit die Weißen Figuren gejagt und hat als Ergebnis ein mächtiges Bauernzentrum und Raumvorteil erhalten. Doch ich würde die Stellung als unklar betrachten, da Weiß sicher gute Möglichkeiten hat, das schwarze Bauernzentrum mit Figuren anzugreifen. Doch aus der exponierten Lage des Damenspringers sehe ich einen kleinen Vorteil für Schwarz.


      Variante 2: "Angenommenes Gambit I 6.Sf3"

      3.exf5 Sf6 Weiß hat das Gambit angenommen. Die Stellung ähnelt dem Königsgambit. 4.Sc3 c6 5.La4 d5 die recht typische Zugfolge der Portugiesischen Eröffnung. 6.Sf3 Nun hat Schwarz einige Möglichkeiten, ich möchte nur auf 6...e4 (1) und 6...Lxf5 (2) eingehen.
      (1) 6...e4 7.De2 dies ist meiner meinung nach ein logischer Zug, aber er muss nicht der Beste sein (*). Der Königsläufer ist bereits entwickelt und wird so nicht versperrt. Dazu entwickelt der Damenzug die nicht nur die Dame, sondern ist auch wegbereiter für die lange Rochade, die allerdings wohl weniger erstrebenswert ist. 7...Lxf5 8.d3 Lb4 9.Sd4 Weiß wird mit den Leichtfiguren aktiv. 9...Lxc3+ 10.bxc3 Lg6

      Die Stellung ist wohl leicht besser für Weiß.

      10...Da5?! sieht zwar recht verlockend aus, da Schwarz den zweimal gezogenen weißen Läufer gegen den einmal gezogenen schwaren Läufer tauschen kann. Doch meiner Meinung nach steht Weiß nach 11.Sxf5 Dxc3+12.Dd2 Dxa1 13.0-0! durch gute Initiative leicht besser.

      Aber auch diese Stellung ist nicht so einfach einzuschätzen.

      (2) 6...Lxf5 7.Sxe5 d4 8.Df3 Lc8 Ist mehr oder weniger erzwungen 9.Se4 De7 10.Df4 Sd5 11.Dg3

      Schwarz hat ein gutes Zentrum und auch aktive Möglichkeiten. Dafür hat Weiß einen Bauern mehr und zwei zentralisierte Springer. Die Partieanlage ist daher insgesamt als ausgeglichen zu betrachten.


      Variante 2: "Angenommenes Gambit II 6.g4"

      3.exf5 Sf6 4.Sc3 c6 5.La4 d5 Bis hierhin wie bekannt 6.g4 Ein Zug aus dem Königsspringergambit (3...g5) Nun hat Schwarz zwei gute Züge
      (1) 6...h5 7.g5 Se4 in Anlehnung an das Kieseritzky Gambit 8.De2 Lxf5 9.d3 Sxc3 10.Dxe5+ De7 11.Dxe7+ Lxe7 12.bxc3

      Schwarz hat Kompensation für den Bauern in der schwachen Struktur des Anziehenden.

      (2) 6...d4 7.g5 dxc3 8.gxf6 Dxf6

      Schwarz steht schon hier etwas besser. Auf 9.Dh5+ folgt 9...g6 10.fxg6 hxg6 11.De2 und Schwarz steht dank leichterer Entwicklung besser und auf 9.dxc3 spielt Schwarz 9...Lxf5 und Weiß wird an ähnlichen Problemen wie in der obrigen Variante laborieren.


      (*) Beachte hierzu Star Trek Raumschiff Enterprise: Kirk besiegt Spock, obwohl Kirks Züge unlogisch sind.

      Viele Grüße,
      Paradoxon
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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Paradoxon ()

    • ein paar anmerkungen:
      -in deinem letzten diagramm fehlt der bauer auf e5, wär nett wenn du das änderst, um niemanden zu verwirren
      -in deiner ersten variante, nach den zügen 1.e4 e5 2.Lb5 f5 3.Sc3 c6 4.La4 d5?! 5.exd5 b5?! halte ich nicht für sonderlich gut:6.Sxb5 cxb5 7.Lxb5+
      und jetzt entweder 7...Ld7 oder 7...Sd7:
      1. 7...Sd7 8.Sf3 e4 9.De2 halte ich die schwarze stellung für schlecht, denn weiß hat 2(!) freibauern, druck gegen das zentrum, das mit d3 verstärkt werden kann und der
      schwarze damenflügel ist aufgesrissen
      2.7...Ld7 8.De2 Lxb5 9.Dxb5+ Dd7 10.Db3 und weiß verstärkt seine stellung mit Sf3,c4,Dc3,b4,a4,d4 und schwarz wird überrollt von den bauern
      -in variante 2, untervariante 1 würde ich statt 8.De2 lieber 8.Sxe4 spielen:8...dxe4 9.De2 und weiß steht besser

      das wars
      ente
    • Danke für dein Feedback.
      Der Bauer fehlt tatsächlich, danke für den Hinweis!

      Variante 2, Untervariante 1 ...8.Sxe4? Verstehe ich nicht, wo da Weiß besser steht. Nach 8...dxe4 9.De2 spielt Schwarz ganz simpel 9...Lxf5 und ich finde, dass Schwarz besser steht.

      Variante 1 ...6.Sxb5 cxb5 7.Lxb5+ Ld7 (Sd7 ist schlecht!) 8.De2 Lxb5 9.Dxb5+ Dd7 10.Db3 Ich finde diese Idee ganz interessant. 10...Sf6 11.c4 e4 12.d4 könnte beispielsweise erfolgen. Ich wage es dennoch zu bezweifeln, dass Weiß es einfach hat, Schwarz zu überrollen. Der Nachziehende, der am Königsflügel starke Bauern hat, muss wahrscheinlich schon sehr genau spielen und vermutlich an der richtigen Stelle die Figur wieder zurückgeben.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Paradoxon ()

    • naja, nach 9...Lxf5 spiel ich 10.d3, decke g5, greife e4 an und d3 kann wegen Dxe5+ net genommen werden: 10...exd3 11.Dxe5+ De7 12.Dxe7 Lxe7 13.c4! und schwarz muss aufpassen, dass d3 nicht verloren geht: 13...0-0 14.Sf3 Sd7 15.0-0 Sc5 16.Ld1 Lg4 17.Se5 Lxd1 18.Txd1 Tad8 19.b4 Sa6 20.a3 c5 21.b5 Sc7 22.Txd3 und weiß hat den bauer gewonnen
      nain deiner variante kann weiß aber auch anders spielen, z.b. mit f3 und Kf2 gefölgt von der läufer entwicklung türme auf die linen a,b,c,d(je nach stellung) und dann die bauern vor...
      ich denke, wenn man das brett nicht gerade analysiert, sondern in einem spiel ist, ist es sicherlich sehr schwer für schwarz...

      ente
    • 10.d3?? Da5+ und Weiß steht nirgends besser.

      Zuder anderen Variante stimme ich dir zu, dass es die Bauernfront, die Weiß errichten kann, sicher mächtig ist. Meine Erfhrung lehrt mir allerdings, dass eine aktive Figur ein starkes Gegenmittel gegen Bauern sind. Wie würdest du denn die Variante einschätzen, die ich als Hauptvariante angab?
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    • ok, du hast recht, den springer schlagen is nicht vorteilhaft...

      in der hauptvariante denke ich das schwarz glänzend steht, weiß hat zwar schon 2 figuren entwickelt, aber die nützen nix, wenn die nicht ziehen können!
      schwarz kann seine figuren frei entwickeln, und ich persönlich würde mich mit Le6 Ld6 Sf6 Sc6 0-0 De8 g5 h5 Dg6 aufbauen um anzugreifen, klar, das das wahrscheinlich nicht so toll hinhaut, aberso ist der plan und dann der angriff

      ente
    • Ziemlich unbekannt ist,das Portugiesisch, also 1. e4 e5 2. Lb5,auf eine Anregung von Simon Alapin zurück geht, ca. um 1899-1900.

      Ich vermute, daß er nach einer Lösung suchte, um in "seiner" Alapin Eröffnung (1.e4 e5 2. Se2) den Läufer nicht einzusperren,und Se2 dann als möglichen dritten Zug plante, falls der Läufer auf b5 nicht attackiert wird.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von dangerzone ()