Englund-Gambit

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    • Englund-Gambit

      Hallo. Ich bin ein großer Fan des Blackmar-Diemer Gambits (1.d4 d5 2. e4 dxe4 usw.) und da wollte ich wissen, ob es etwas ähnliches nicht auch mit Schwarz gäbe. Da fiel mir dann das Englund-Gambit auf, welches mit den Zügen



      1. d4 e5?!

      beginnt.


      Könntet ihr mir die Strategie/Ideen dieser Eröffnung sagen? Wie man sie spielt? Was es für Erwiderungen gibt?
      Wäre sehr freundlich von euch!


      (Achja und bitte nichts aus Wikipedia hiereinkopieren- denn DAS kann ich nämlich selber. UND es hilft mir nicht im geringsten, da ich mir das schon durchgelesen und nicht verstanden habe.)

      MfG und euch allen ein schönes neues Jahr wünschend
      LachDochMal

    • Also ich hatte das schon ein paar mal auf dem Brett... und hab wirklich keine Ahnung was ich davon halten soll !
      Mein Trainer, Fritz und auch ich sind nach der Analyse derPartien der Meinung, dass man für den Bauern nicht genung Gegenspiel bekommt und dann auch noch das Zentrum verliert. Aber jeder wie er will und am Ende zählt bei solch seltenen Eröffnungen, wie ich schon gesagt hab, der Überraschungseffekt, da sich bie denen niemand so richtig auskennt! xD

    • ich habe mit dem englund gambit mal ne partie gewonnen, und zwar folgendermaßen:
      1.d4 e5 2.dxe5 Sc6 3.Sf3 De7!? 4.Lf4? Db4+ 5.Ld2 Dxb2 6.Lc3 Lb4 7.Dd2? Lxc3 8.Dxc3?? Dc1#
      ich spiel das nicht mehr, nach d4 e5 dxe5 Sc6 f4! hat schwarz nen bauer weniger und raumnachteil
      villt sollte schwarz jetzt f6 spielen
      ich denke schwarz will in der eröffnung einfach die weißen steine desorientieren, und an den bauer e5 binden, dann kann er sich gemütlich entwickeln, und hat oft taktische schläge, aber wenn weiß ordentlich spielt, behält er den mehrbauer und gewinnt

      lg ente

    • Das Englund Gambit ist sicherlich eine interessante Antwort auf 1.d4.
      Besonders spannend finde ich das Hartlaub Gambit nach 1...e5 2.dxe5 d6
      Es gibt so einige Varianten im Englund Gambit, aber ich sehe in keiner Variante ernsthafte Schwierigkeiten für Weiß nach der Annahme durch 2.dxe5.
      Alternativ ist auch die Überleitung ins Mittelgambit nach 2.e4 möglich.
      Alles ist relativ und paradox.
      Honi soit qui mal y pense.
      Y Ddraig Goch ddyry cychwyn.

      http://chesswiki.ch.funpic.de

    • in besagter stellung schon ,danger aber nach 4.e4 fxe5 5.fxe5 Sxe5 6.Dh5+ Sg6 hat weiß vorteil, die läufer kommen schnell raus und nach kurzer rochade irgendwann wird schwarz wie im königsgambit auf der f-linie spielen, villt hat schwarz im 4 zug andere möglichkeiten, aber das weiße bauernzentrum wird dann auch vorteil versprechen
      z.B. 4...d6? 5.f5 dxe5(fxe5 läuft aufs selbe raus) 6.Dh5+ Ke7 bzw. Kd7 un weiß hat die stellung in der hand und schwarz muss schauen, dass keine opfer durchschlagen,
      auf beide Königszüge würde ich Lc4 spilen, da diese diagonale schwach ist gefolgt von Le3 Sf3 Sc3 0-0-0(wenn möglich, andernfalls 0-0)

      ente

    • schwarz muss auf e4 nehmen! hier eine partie, in der Lc5 gespielt wurde:
      4...Lc5 5.f5!? Sge7?? von hier an gehts abwärts für schwarz 6.Dh5+ g6 7.fxg6 Sxg6 8.exf6 Ld4 9.f7+!! wenn der bauer nicht gehalten werden kann, dann wird er sinnvoll geopfert 9...Kxf7 10.Lc4+ Kg7?? Ke8 Dd5 Tf8 hätte den laden noch zusammengehalten 11.Lh6+ Kf6 12.Dg5#schwarz hat nich soderlich gut gespielt, aber hier sieht man, dass er höllisch aufpassen muss um nicht zerstückelt zu werden

      ente

    • Das Englund-Gambit ist benannt nach dem schwedischen Spieler Fritz Englund, der im Jahr 1932 in Stockholm ein Thematurnier mit dieser Eröffnung veranstaltete. Dabei war die Zugfolge 1.d4 e5 2.dxe5 Sc6 3.Sf3 De7 4.Dd5 vorgegeben, die seitdem den Namen Stockholmer Variante trägt.

      Schon wesentlich früher, nämlich im Jahr 1870, wurde 1.d4 e5 von einem der damals stärksten amerikanischen Spieler George Henry McKenzie gespielt.


      GM Daniel Naroditsky gibt einen umfangreichen Überblick:



      Seine Hauptvariante lautet:


    • Schroeder wrote:

      Das Englund-Gambit ist benannt nach dem schwedischen Spieler Fritz Englund, der im Jahr 1932 in Stockholm ein Thematurnier mit dieser Eröffnung veranstaltete. Dabei war die Zugfolge 1.d4 e5 2.dxe5 Sc6 3.Sf3 De7 4.Dd5 vorgegeben, die seitdem den Namen Stockholmer Variante trägt.

      Schon wesentlich früher, nämlich im Jahr 1870, wurde 1.d4 e5 von einem der damals stärksten amerikanischen Spieler George Henry McKenzie gespielt.


      GM Daniel Naroditsky gibt einen umfangreichen Überblick:



      Seine Hauptvariante lautet:



      ... ebenfalls großen Vorteil bringt 8. Tb3! (mit der Idee ... Da5, 9. a3, woraufhin schwarz tauschen muss und weiß unglaublichen Entwicklungsvorteil aus der Eröffnung mitnimmt) :)

    • Englundgambit: Hambleton-Variante

      Das im vorigen Posting erwähnte Damenopfer dürfte aus praktischer Sicht die beste Wahl für Schwarz im Englundgambit sein. Schwarz erhält zwei Leichtfiguren plus einen Bauern für die Dame, und seine Stellung hat keine Schwächen. Wenn man darauf nicht sehr konkret vorbereitet ist, kann man sich dagegen als Weißer sehr schwertun.

      Der kanadische Großmeister Aman Hambleton spielt das Damenopfer häufig im Online-Schach, z.B. beim Titled Tuesday. Einmal hat er "seine" Variante sogar mal in einer klassischen Partie riskiert. Er verlor die Partie zwar, aber erst nachdem er in einem komplizierten Seeschlangen-Endspiel mehrfach Remismöglichkeiten verpasst hatte.



      GM Zierk, Steven (2517) - GM Hambleton, Aman (2492)
      St. Louis Herbstopen, 6. Runde, 15.9.2019

    • Kann es sein, dass das Englund-Gambit gerade unheimlich angesagt ist?

      Mir ist das aufgefallen, weil ich einen jungen Schachfreund habe, der von 1.e4 nun zu 1.d4 gewechselt ist und sich für Jobava-London entschieden hat. Als Schwarzer kann man mit 1.d4 e5?! gehörig dem weissen die Suppe versalzen,wenn man dafür im Gegenzug bereit ist, eine leicht schlechtere Stellung zu spielen.

      Mit dem Holländer kam ich irgendwie in schlechte Stellungen, so dass ich mich mal damit beschäftigt habe, was gegen Jobava denn so gespielt wird.

    • Statistik zum Englundgambit im Onlineschach

      Die lichess-Datenbank mit 1,2 Milliarden Partien zeigt folgende Statistik nach 1.d4:

      1.-d5 41%
      1.-Sf6 20%
      1.-e6 10%
      1.-e5 6%
      1.-g6 5%
      1.-c5 5%
      1.-d6 4%
      1.-c6 4%
      1.-b6 2%
      1.-f5 2%
      1.-Sc6 1%
      ...

      Das Englundgambit hat also einen deutlich größeren Anteil, als ihm dienstgradmäßig zusteht. Dieses Phänomen ist aber meiner Wahrnehmung nach nicht neu. Es ist klar, daß im Online-Schach - insbesondere bei kurzen Bedenkzeiten - die Erfolgsaussichten einer scharfen Gambitvariante erheblich höher sind als im klassischen Schach. Dies haben viele Spieler erkannt, und so ist der Anteil an heißen Reifen dort deutlich erhöht.

    • Englundgambit 1.d4 e5 2.dxe5 Sc6 3.Sf3 De7 4.Sc3 - die vorteilhafte Rückgabe des Gambitbauern

      Nach 1.d4 e5 2.dxe5 Sc6 3.Sf3 De7 sind die beiden Läuferzüge 4.Lf4 und 4.Lg5 objektiv die besten Möglichkeiten für Weiß, sie führen aber nach 4.-Db4+ zu Verwicklungen (siehe z.B. die Postings zur Hambleton-Variante), die vielleicht nicht jeder Weißspieler haben möchte. Stattdessen kann Weiß auch mit 4.Sc3 den Bauern zurückgeben und risikolos einen ebenfalls signifikanten Vorteil behaupten. Dies ist die Empfehlung des Bundestrainers, der dem Englundgambit so den Zahn ziehen will: