Sizilianisch Kraut&Rüben: 1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cd 4.Sxd4 d5!?

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    • Mir gefällt,wenn ich ehrlich bin,die Variante (den Namen kenn ich leider nicht)...




      Hatte dies zufälligerweise mal mit nem Ausrutscher inner Partie,die ich dann aber trotzdem noch gewann(Schnellschach)
      Ich Analyzierte dies sorgfältig und beim perfektem spiel beider seiten kam heraus,wo weiß und schwarz schwere züge innerhalb den ersten 10.Zügen finden müssten,dass weiß leichten Vorteil behält.

      Was meint ihr zu dieser Eröffnugns-Variante?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von SiegerFCN ()

    • Die Variante von Sieger FCN

      Hallo Sieger FCN,

      diese Variante gibt es und wurde auch schon von Bojkov im Chessbase Magazin 140 untersucht. Also wenn du genauerers darüber wissen möchtest. Ich kann dir mal drei Abspiele vorstellen:
      Abspiel1:

      Abspiel2:

      Abspiel3:


      Fazit: Der Grund warum die Eröffnung so selten gespielt wird, ist, dass Weiß sofort ins Endspiel gehen kann, was einigen halt nicht liegt. Als Überaschungswaffe perfekt, auch weil sich bestimmt nicht zu viele auf Variante 3 einlassen.

      Grüsse
      endspielexperte 8)
    • Zwei Beispielpartien aus der GM-Praxis (wenn das zweite GMS sind)

      [Event "Amber-blind 2nd"]
      [Site "Monte Carlo"]
      [Date "1993.??.??"]
      [Round "7"]
      [White "Short, Nigel D"]
      [Black "Polgar, Zsuzsa"]
      [Result "1/2-1/2"]
      [ECO "B32"]
      [WhiteElo "2655"]
      [BlackElo "2560"]
      [PlyCount "111"]
      [EventDate "1993.03.??"]
      [EventType "tourn (rapid)"]

      [Event "St Lorrain IM 2nd"]
      [Site "St Lorrain"]
      [Date "2001.07.13"]
      [Round "7"]
      [White "Mullon, Jean Baptiste"]
      [Black "Todorov, Todor"]
      [Result "0-1"]
      [ECO "B32"]
      [WhiteElo "2311"]
      [BlackElo "2432"]
      [PlyCount "76"]
      [EventDate "2001.07.07"]
      [EventType "tourn"]

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von endspielexperte ()

    • Danke für die gezeigten Varianten,endspielexperte :)

      Habe die drei ersten von dir auch bei meinen Analyzen drin gehabt,wo die Endspiele irgendwie unklar sind. Finde das als Schwarzer trotzdem angenehm zu spielen. Gegen stärkeren lohnt sich das auf jedenfall,also ein Remis :)
      Hatte zuerst vor der 3.Variante Angst,da Weiß mit Tempo seine Figuren rausbekommt,wahrscheinlich auch die eigentliche HV. Der Computer (bei mir Fritz12) hat bei Schwankenden Zahlen häufiger +/=(Leichter vorteil) als +/-(vorteil) angezeigt.Was für mich der Beweis der spielbarkeit ist. Die von dir analyzierte 3.Variante ist aber interessant und bestimmt Ausgleich für Schwarz(also in der Endstellung),was widerrum sehr gut wär.Wie man auch in deinen gezeigten Partien sieht,hat Schwarz als schwächerer Remis gehalten,als stärkerer eben gewonnen,trotzdem gut aus der eröffnung rausgekommen und dann seine stärke gezeigt.

      Die erste Variante würde ich in einer Partie liebendgern haben,da sie zwar remislich,aber objektiv und stativ besser für Schwarz ist. Der plan ist,wie du schon sagtest,mit e5 und f5 das Zentrum zu besetzen,vielleicht auch mal fianchetto-Läufer auf b7 oder g7 zu aktivieren. Und im günstigsten Moment dann son Hauch wie Abzug probieren.

      Die zweite Variante ist die komplett selbe,nur dass der Springer besser steht. Die ideen wären bei mir gleich,würde aber jetzt direkt mit f5 an die Sache rangehn und den springer auf ein schlechteres Feld befördern.Gelegentlich geht natürlich auch ein Schach auf d8,Schwarz mit Kompensation für den Isolani auf c6.

      Fazit: Durchaus spielbar für Schwarz. 4. ... d5!? sieht zwar direkt , für die,die es nicht kennen,wahrscheinlich oder vielleicht wie ein fehler aus,doch hinter der Hässlichkeit dieses Zuges verbirgt sich doch eine Schönheit :)
    • Sizilianisch Kraut&Rüben: 1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.d4 cd 4.Sxd4 d5!?

      ----------- (hier ausschneiden) -----------------

      Um die verschiedenen Sizi-Varianten nicht alle im selben Thread landen zu lassen (vielleicht teile ich den anderen Thread bei Gelegenheit noch auf), hier mal ein neues Thema zu einem seltenen Abspiel. Diese Variante hatte ich eben auf dem Brett:

      Wie man sieht, habe ich die Eröffnung etwas misshandelt und stand im Verlauf der Partie lange ziemlich gedrückt. Aber auch bei "korrekter" Behandlung sehe ich keinen klaren Vorteil für Weiß. Eine beliebte Variante ist anscheinend

      und Schwarz gewinnt die "geopferte" Figur zurück. Nach einigem Abtausch bleibt eine Stellung mit unrochiertem König, aber leichtem Strukturvorteil für Weiß übrig (Isolani auf c6). Da frage ich mich doch: Soll das alles sein? Das Endspiel sollte Schwarz meiner Meinung nach durchaus halten können, oder schätze ich die Stellung falsch ein? Gibt es ein ambitionierteres Abspiel als das oben gezeigte?

      Wenn jemand zumindest einen Namen für 4...d5 kennt, benenne ich den Thread auch gerne um.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Odysseus ()

    • Diese Variante wurde erstmalig in der Partie Rubinstein - Nimzowitsch, Karlsbad 1923 gespielt, hat aber erstaunlicherweise bis heute keinen eigenen Namen. Ein großer Verfechter dieser Spielweise war Altmeister Hans Berau (Dinslaken), gegen den ich in den 70er Jahren einige hartumkämpfte theoretische Duelle in dieser Variante auszutragen hatte. Seitdem war 4.-d5 für mich immer die "Berau-Variante".

      Mit 4.-d5 entwickelt sich Schwarz sehr geradlinig, und Weiß kann nicht erwarten, gleich auf Gewinn zu stehen. Die Variante wurde auch von Richard Palliser in seinem Buch "Dangerous Weapons" empfohlen. In der Hauptvariante



      hat Weiß einen kleinen, aber dauerhaften Endspielvorteil. Es ist nicht viel, aber bis zum Remis ist es für Schwarz ein sehr langer Weg. Typisches Spiel um zwei Ergebnisse, das sicher nicht vielen Schwarzspielern behagt. Gary Lane beschäftigte sich mit dieser Stellung in seiner Kolumne von April 2009: Knowing

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()

    • Hallo Odysseus !

      Ich spiele seit Jahrzehnten mit Schwarz "Sizilianisch, aber auf 4.....d5 wäre ich bisher nicht gekommen. Wenn man die Stellung weiterspielt, entsteht ein katastrophales Bild am Damenflügel mi einem Isolani auf der c-Linie (bei 3 Varianten, die ich probierte kam immer dasselbe raus): Außerdem verstehe ich den Vorteil eines so frühen Damentausches nicht, was vielleicht daran liegen dürfte, dass ich meine Damen liebe. Der Königsflügel ist nicht unterentwickelt, sondern GAR NICHT entwickelt, die Rochade wird wegen Te1 wahrscheinlich unmöglich werden. Das Stellungsbild sieht zerfahren und häßlich aus, das Mittelspiel entfällt nahezu und ich gebe schwarz wenig Chancen, ein remis zu erreichen

      Aber trotzdem danke, nach diesem Anblick werde ich als Schwarzer noch viel weniger auf die Idee kommen JEMALS 4...d5 zu spielen

      Das sind genau die Art von Stellungen, die ich unbedingt zu bvermeiden trachte, nichts für ungut

      Mfg

      osho23

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von osho23 ()

    • was spricht bei dieser (Berau)Variante dagegen einfach mit 5.Sc3 sich normal zu entwickeln!?
      Gibts da irgendwas super-taktisches was mir bisher nicht aufgefallen ist?
      Die Drohung (Bauerngewinn auf d5) bleibt ja bestehen ... und wenn Schwarz wie in obiger Variante mit 5 ... dxe4 fortsetzt ist die weisse Dame durch den Springer gedeckt (bei einem Damentausch auf d1) und der weisse Königsturm kommt schneller ins Spiel durch später 0-0 (nach vielleicht Sxc6 - das meine ist Intention dabei)


    • stellt keine Verbesserung, sondern eine leichte Verschlechterung gegenüber der Hauptvariante dar, weil dort
      a) die weißfeldrigen Läufer nicht mehr auf dem Brett sind
      b) der schwarze Bauer nicht mehr auf a7, sondern auf a6 steht (zusätzliches schwaches Feld auf b6)


      Wenn man nach Alternativen zu 5.Lb5 sucht, dann kommt in erster Linie das in der Stammpartie (Rubinstein - Nimzowitsch) gespielte



      in Betracht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()