Heute vor 75 Jahren, am 9. November 1936 wurde Mikhail Tal im lettischen Riga geboren, von 1960-61 achter Weltmeister im Schach. Aufgrund seines attraktiven, romantischen Spiels, das in seinen jungen Jahren stets auf Angriff zielte und mit zweifelhaften, am Brett psychologisch hoch wirksamen Opfern durchsetzt war, trug er den Beinamen "Der Zauberer von Riga". Während seiner Karriere waren seine Resultate in Turnieren und Wettkämpfen oft heftigen Schwankungen ausgesetzt; ursächlich war eine chronische Nierenerkrankung, wegen derer er mehrfach operiert werden musste. Das hinderte Tal nicht daran, permanent zu rauchen, viel zu trinken und zeitweilig Morphium zu nehmen. Dieser Raubbau an seiner Gesundheit ließ ihn bereits 1992 sterben. Der lebenslustige Tal, ein ausgebildeter Literaturwissenschaftler, war in seinem Habitus das genaue Gegenteil des gestrengen Patriarchen der Sowjetischen Schachschule, Mikhail Botvinnik. Wo jener das Schach wissenschaftlich nüchtern anging und stets auf der Suche nach dem korrekten Algorithmus war, vertraute Tal auf Intuition und strebte bewusst zweischneidige, kaum zu berechnende Stellungen an - und das meist sehr erfolgreich.
Zur Illustration seines malerischen Stils die erste Partie seines WM-Kampfes gegen Botvinnik, Moskau 1960:
chessgames.com/perl/chessgame?gid=1032529
Gruß
Läuferin
Zur Illustration seines malerischen Stils die erste Partie seines WM-Kampfes gegen Botvinnik, Moskau 1960:
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