Alternativen zu Colorado

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    • Alternativen zu Colorado

      Der Colorado Gegenangriff ist eine Modevariante aus der "Neuzeit" des Schachs und wird ab und an bei Meisterturnieren (1. Deutsche Bundesliga) angewandt, auch wenn es nicht die besten Spieler benutzen. Die Grundstellung des Colorado-Gegenangriffs sieht so aus



      Als eingefleischter Nimzowitsch Spieler (2.d4) musste ich mir natürlich auch Systeme mit 2. Sf3 anschauen. Leider gibt es nicht viel Theorie dazu, also probierte ich auf eigene Faust drauf los. Der Colorado Gegenangriff gefiel mir anfangs besonders, da er dynamisch wirkt und gute Angriffschancen bietet. Nach guten Erfolgen mit der Eröffnung (auch gegen einen Elo -2000 (in echt)) wurden allerdings die positionellen Schwächen der Eröffnung immer nerviger (rückständiger Bauer e6 etc. pp. ) und ich suchte nach Alternativen. Bis heute spiele ich 2. ...g6, da ich denke, dies sei das beste System (natürlich wollte ich Nimzowitsch beibehalten). Daher poste ich direkt mal eine meiner Partien, damit ihr mal meine Spielweise sehen könnt:

      NN (1772)-SJS(1672)

      Schacharena.de, 18.11.2011

      0–1

      Natürlich haben beide Fehler gemacht und ich möchte die Neunmalklugen nicht dazu aufrufen, jeden einzelnen Zug auszuanalysieren. es geht besonders um die Eröffnungsphase und die damit verbundenen Pläne. Für Verbesserungen bin ich jederzeit offen.
    • Bei Deinem Rating von 1500(+) würde ich von einem (insb. unregelmäßigen mit frühem Sc6) Pirc/Modern abraten. Das ist nicht viel besser als Colorado und man kommt leicht unter die Räder, wenn man nicht sehr genau weiß, was man da macht. Wenn Du bei 1. .. Sc6 bleiben willst, wirst Du Dich mit den offenen Spielen 'anfreunden' müssen und das ist viel Stoff. Womöglich kann man noch ein unregelmäßiges Skandinavisch versuchen, aber da kenne ich mich nicht aus. Die Alternative wäre eine Repertoireänderung.

      Zur Partie: 6. g4 sieht bereits ziemlich unangenehm aus oder? Weiß hatte zu Deinem Glück kp, wie er die Position behandeln sollte und er hätte nicht sicher lang Rochieren sollen. Das ist in derartigen Positionen nur in Ausnahmefällen gut.

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    • Wie kann man Colorado nicht haben wollen? Ich spiele 1...Sc6 eigentlich nur, weil ich auf 2.Sf3 f5! hoffe. Und so schlecht ist die Eröffnung jetzt nicht, der typische 2000er weiß auch kaum damit umzugehen (soll heißen, du hast nicht wegen der Eröffnung verloren). Wie du erwähnt hast, ist Colorado sogar BL-tauglich (nach dem Abstieg von Delmenhorst aber jetzt leider seltener zu sehen, jetzt ist Ilja Schneider wieder der einzige Sc6-Spieler).

      Aber wenn du es um jeden Preis vermeiden willst: 2...e5!? ist zweifellos der beste Zug, auch wenn du diese Stellungen gerne vermeiden willst.
      2...Sf6 3.e5 Sd4 bietet auch interessantes Spiel. Die beiden Springer werden ein bisschen übers Brett gescheucht und du bekommst Aljechin-ähnliche Strukturen. Nix für mich, aber Nimzowitsch-Fans mögen das ja meistens.
      Wenn dir das zu unseriös aussieht, kannst du die Entwicklung des Königsspringers mit 2...d6 vorbereiten, ein häufiger Zug auf GM-Level. Die meisten Weißspieler werden jetzt doch 3.d4 spielen (was sonst?), und nach z.B. 3...Sf6 4.Sc3 Lg4 5.Le3 e6 bekommst du die typische, leicht beengte Stellung ohne große Schwächen.