Heute vor 30 Jahren, am 26. November 1981, verstarb in Amsterdam Max Euwe, von 1935 bis 37 fünfter Weltmeister im Schach. Geboren 1901, studierte Euwe Mathematik, gründete eine Familie und arbeitete als Lehrer an einem Lyzeum. Sein überraschender Sieg als Amateur 1935 im Titelkampf gegen Alexander Aljechin, auf den er sich akribisch vorbereitet hatte, löste in den Niederlanden eine große Schachbegeisterung aus. Nach dem Verlust des Titels im Rückkampf 1937 teilte er beim AVRO-Turnier ein Jahr später den 4. Rang; beim WM-Turnier von 1948 in Den Haag und Moskau war er gegen Mikhail Botwinnik, Vassily Smyslow und Paul Keres chancenlos. Er konzentrierte auf seine berufliche Karriere, arbeitete für eine Computerfirma und wurde schließlich 1964 Professor für Informatik in Rotterdam. Max Euwe, in Schachkreisen voller Achtung der „Maître“ genannt, zeichnete sich durch einen Hang zur Vermittlung und zum Ausgleich aus, Eigenschaften, die in einer Branche voller übergroßer Egos eine wohltuende Ausnahme darstell(t)en. Von 1970 bis 78 war er Präsident des Weltschachbundes FIDE; in dieser Funktion tat er alles diplomatisch Mögliche, um das auf der Kippe stehende WM-Match zwischen Boris Spasski und Robert James Fischer 1972 in Reykjavik zu retten. Euwes Erbe in den Niederlanden und darüber hinaus ist mit Händen zu greifen, ohne seine schachlichen Erfolge wäre das Traditionsturnier in Wijk an Zee ebenso unwahrscheinlich wie der Bestand der renommierten Zeitschrift New in Chess. Nicht zuletzt ist der Pädagoge Euwe auch als Eröffnungstheoretiker, Studienkomponist und Autor zahlreicher Schachbücher hervorgetreten; am bekanntesten sind die Werke „Meister gegen Amateur“ und die „Endspiellehre“. In seiner Heimatstadt Amsterdam ist ein Platz nach ihm benannt.
Zur Illustration seines logisch nüchternen Stils die 26. Partie aus seinem WM-Kampf gegen Alexander Aljechin, Niederlande 1935, die unter dem Namen „Die Perle von Zandvoort“ in die Schachliteratur eingegangen ist:
chessgames.com/perl/chessgame?gid=1013180
Gruß
Läuferin
Zur Illustration seines logisch nüchternen Stils die 26. Partie aus seinem WM-Kampf gegen Alexander Aljechin, Niederlande 1935, die unter dem Namen „Die Perle von Zandvoort“ in die Schachliteratur eingegangen ist:
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