Sizilianisch (Neo-)Sveshnikov

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    • Sizilianisch: Sveshnikov-Variante mit 7.Lg5 Le7 8.Lxf6 Lxf6 9.c3

      Im WM-Kampf (und auch in der oben gezeigten Partie gegen Van Foreest in Wijk aan Zee) wurde Carlsen ausschließlich in der Variante 7.Sd5 getestet. Zwei andere Spieler in Wijk wollten nun gern wissen, was Carlsen eigentlich gegen den Hauptzug 7.Lg5 vorhat. Erwartungsgemäß präsentierte der Weltmeister auch hier ein absolut wasserdichtes Repertoire. Gegen Teimour Radjabov kam er in der 11. Runde zu einer schnellen Punkteteilung. In der letzten Runde lag Carlsen mit einem halben Punkt Vorsprung an der Spitze und hatte mit Schwarz gegen seinen ärgsten Verfolger Anish Giri zu spielen - also ein echtes Finale!

      Giri, Anish (2783) - Carlsen, Magnus (2835)
      Tata Steel Masters, Wijk aan Zee, 13. Runde, 27.1.2019



      Dieses Remis sicherte Carlsen den Turniersieg in Wijk aan Zee. Rundenbericht von Marco Baldauf: Wijk Rd. 13: Carlsen vor Giri

      Videoanalyse mit Peter Svidler:

    • Sizilianisch: Sveshnikov-Variante mit 7.Sd5

      Die theoretische Diskussion im Sveshnikov-Sizilianer mit 7.Sd5 wurde beim Gashimov-Memorial fortgesetzt. Sergey Karjakin wich im 15. Zug von Caruanas Vobild ab, aber auch hier zeigte der Weltmeister, wie virtuos er den entstehenden Stellungstyp zu behandeln in der Lage ist. Ein glänzender Sieg für Carlsen, der sich damit vorzeitig den Turniersieg in Shamkir sicherte!

      Karjakin, Sergey (2753) - Carlsen, Magnus (2845)
      Vugar Gashimov Mem 2019, Shamkir, Runde 8, 8.4.2019




      Pepe Cuenca hält diese Partie für eine der besten Partien von Magnus Carlsen überhaupt:

    • Tolle Schachpartie! Karjakin kam überhaupt nicht ins Spiel und wurde schließlich von Carlsen regelrecht überrollt.

      Aber auch die Partie-Kommentare von Cuenca sind einfach nur Spitze. Köstlich sein "Boom, Boom", mit dem er Einschläge in die weiße Königsstellung akustisch verbindet; und über seine Bemerkung, dass ein Spieler "can go to the showers", wenn die Partie vollkommen verloren ist, musste ich sogar lachen.

      Ich hoffe, dass wir hier im Forum trotz verschärftem Urheberrechtsschutz noch viele weitere schöne Schachvideos zu sehen bekommen.

      :) HaJo :)
      :) Schachspieler sind glückliche Menschen. :)
    • Eine bemerkenswerte Partie im 7.Sd5-Sveshnikov wurde kürzlich bei der Deutschen Jugendmeisterschaft in Willingen gespielt. Der 12-jährige Marius Deuer vom SC Weiße Dame Ulm hätte noch in der U12 spielen können, trat jedoch zwei Altersklassen höher in der U16 an und holte dort die Bronzemedaille!

      In der dritten Runde spielte er zum erstenmal im Leben die Sveshnikov-Variante, die er vorher mit seinem Trainer Georg Braun ausgiebig vorbereitet hatte:

      Simukov, Erik (2012) - Deuer, Marius (2209)
      DEM U16, Willingen, 3. Runde, 21.10.2020



      Eine Glanzpartie! Der ausführliche Partiekommentar von Marius' Trainer, dem Württembergischen Meister Georg Braun zeigt, wie weit bei einer U16-Meisterschaft die Vorbereitung reicht: Die Sveshnikov-Überraschung. Nach diesem Erfolg führt Marius Deuer die deutsche U12-Rangliste an.

      Wie stark Marius ist, das konnte ich im März (ja, gerade noch in der Prä-Corona-Ära) beim Wettkampf "Hamburg Old School - Deutschland U12" feststellen, als die U12 in Hamburg zu Gast war: 4. New Chess Brains Turnier in Hamburg (8.-13.3.2020). Zwei Monate später, im Mai, traf ich bei einem Online-Schnellturnier von Werder Bremen wieder auf Marius und wurde in 18 Zügen vom Brett gefegt. Vielleicht stelle ich die Partie mal kommentiert in der Eröffnungsrubrik "Zweispringerspiel" ein.
    • Sizilianisch: Sveshnikov-Variante mit 7.Sd5 Sxd5 8.exd5 Sb8 9.Df3!?

      In der Ausgabe 28 der Zeitschrift Kaissiber (Juli - September 2007) stellte der Chefredakteur Stefan Bücker eine ungewöhnliche Bekämpfungsmethode der Sveshnikov-Variante vor, bei der die weiße Dame frühzeitig über f3 nach a3 schwenkt und von dort unangenehmen Druck auf die schwarze Stellung ausübt. Nach dem Lesen des Artikels hat mich diese Idee fasziniert, und ich habe sie in den folgenden Jahren in mehreren Fernschachpartien ausprobiert. Zu einer Premiere im Nahschach kam es dann im Jahr 2013 bei einem Mannschaftskampf in Stockholm, wo ich für Wasa SK, den Partnerverein meines Hamburger Klubs, im Einsatz war:

      Schroeder, Christoph (2187) - Lindh, Fredrik (2221)
      Allsvenska Division I, 7. Runde, Stockholm, 3.10.2013
      Wasa SK - SK Kristallen, Brett 2

    • Nicht nur in Schweden, sondern auch in den USA liest man offenbar den Kaissiber ;-). Und deshalb war mir klar, daß 9.Df3 (wie so viele Bücker-Empfehlungen) früher oder später auch von der Weltelite entdeckt werden würde (manchmal brauchen die halt etwas länger). Und heute war es zu meiner großen Freude endlich soweit: Wesley So brachte dem Weltmeister, der sonst im Sveshnikov unbesiegbar zu sein scheint, mit 9.Df3 eine vernichtende Niederlage bei:

      So, Wesley (2741) - Carlsen, Magnus (2881)
      Skilling Open, Finale, 1. Satz, 4. Partie, 29.11.2020



      Daniel King zeigt diese Glanzpartie in der zweiten Hälfte dieses Videos:

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()

    • Sizilianisch: Sveshnikov-Variante mit 7.Lg5

      Beim derzeit laufenden Frauen-Grand-Prix in Gibraltar gewann Mariya Muzychuk mit Schwarz eine Sveshnikovpartie, in der die dynamischen Möglichkeiten dieser Eröffnung voll zur Getung kamen.

      IM Mammadzada, Gunay (2443) - GM Muzychuk, Mariya (2544)
      Gibraltar FIDE Women's Grand Prix, 4. Runde, 25.5.2021



      In der neuesten Folge von Chessbase TV geben IM Oliver Reeh und IM Martin Breutigam den Zuschauern anhand dieser Partie einen "Crashkurs Sveshnikov".
      TV Chessbase: Crashkurs Sveshnikov
    • Sizilianisch: Sveshnikov-Variante mit 9.Lxf6 gxf6 10.Sd5 Lg7 11.g3

      In den ersten Postings dieses Threads wurde die Variante 9.Lxf6 gxf6 10.Sd5 Lg7 11.Ld3 betrachtet. Der spanische GM Jose "Pepe" Cuenca ist ein großer Anhänger des Zuges 11.g3! (anstelle von 11.Ld3), über den er eine hervorragende Videoserie gemacht hat. Wenn man die gesehen hat, dann müssen künftige Gegner, die den Svesh spielen wollen, sich warm anziehen.

      Beim Oeffinger Open 2013 war Pepe mit 6 aus 6 gestartet und traf in der letzten Runde auf einen erfahrenen Haudegen, Josef Gabriel, den Vater von GM Christian Gabriel. Pepe, zu diesem Zeitpunkt noch IM, hatte Gelegenheit, "seinen" Zug 11.g3 aufs Brett zu bringen und damit seinen Score auf 7 aus 7 hochzuschrauben - ein Ergebnis, das es beim Oeffinger Open noch nie gegeben hatte.

      IM Cuenca Jimenez, Jose Francisco (2483) - Gabriel, Josef (2060)
      4. Oeffinger Open, 7. Runde, 20.5.2013



      Conrad Schormann kommentiert die Partie:

    • Sizilianisch: Sveshnikov-Variante mit 7.Sd5 Sxd5 8.exd5 Se7

      In Posting 22 war die Partie Karjakin - Carlsen vom Gashimov-Memorial 2019 zu sehen, eine überragende Schwarzpartie des Weltmeisters im 7.Sd5-Sveshnikov. Vorgestern trafen diese beiden Kontrahenten beim Norway Chess in Stavanger wieder mit dieser Farbverteilung aufeinander, und überraschenderweise ließ sich Karjakin nochmal auf dieselbe Variante ein - begab sich also in die Höhle des Löwen. Es entwickelte sich eine extrem spannende Partie, in der Karjakin nach einem Bauernopfer des Weltmeisters zunächst unter großem Druck stand, dann aber im 24. Zug ein verblüffendes Qualitätsopfer brachte, das ihn wieder ins Spiel zurückbrachte. Schließlich gelang ihm tatsächlich noch die Revanche für die Niederlage vor zwei Jahren:


      Karjakin, Sergey (2758) - Carlsen, Magnus (2855)
      9th Norway Chess, Stavanger, 5. Runde, 12.9.2021



      Hier der ausführliche Kommentar von Daniel King:

    • Sizilianisch: Sveshnikov-Variante mit 7.Lg5 und 9.Sd5

      Beim gerade zu Ende gegangenen Prager Schachfestival gewann der 15-jährige Ediz Gurel das Challengers mit 6,5 Punkten aus 9 Partien. Er trägt seit 2022 den IM-Titel und hatte vor diesem Turnier schon 2 GM-Normen. Der Sieg in Prag stellt seine dritte GM-Norm dar, und das bedeutet, daß er den GM-Titel demnächst verliehen bekommt.
      Bericht von Andre Schulz: Schachfestival Prag: Gürel gewinnt Challengers

      In der 2. Runde gewann Gurel eine interessante Sveshnikow-Partie gegen Vaishali Rameshbabu, die ältere Schwester von Praggnanandhaa, die wie ihr Bruder am Kandidatenturnier (der Frauen) in Toronto teilnehmen wird.

      IM Gurel, Ediz (2560) - IM Vaishali, Rameshbabu (2481)
      Prager Schachfestival, Challengers, 2. Runde, 28.2.2024