Bau eines Eröffnungsrepertoires

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    • Warum werden immer weniger bekannte Eröffnungen empfohlen??
      Meine Erfahrung ist, dass man gegen unbekannte Eröffnungen ohne ein bisschen Theorie zu können eine volkommen spielbare Stellung erreicht.
      Den Holländer würde ich jedoch nicht dazuzählen.

      mfg ente
    • Die Antwort auf Deine Frage hast Du Dir selbst gegeben - gerade weil diese Eröffnungen wenig bekannt sind.
      Die meisten Schachspieler haben wenig Zeit oder Lust sich mit Schachtheorie auseinanderzusetzen, da sie keine Titelambitionen haben bzw. haben können.
      Für diese sind die og. Schacheröffnungen eigentlich ideal zum spielen ohne großen Lernaufwand.

      Deiner Behauptung, dass der Gegner stets eine vollkommen spielbare Stellung erreicht bei diesen Eröffnungen, kann ich nicht ohne weiteres zustimmen.
      Sicher kann ein erfahrener Spieler hier ohne große Mühe Ausgleich erlangen, aber ich denke dass die Masse der Spieler mit den entstehenden Stellungen zunächst Schwierigkeiten haben wird.

      Holländisch ist zwar eine Eröffnung, die im großen und ganzen austheoretisiert ist, aber doch selten aufs Brett kommt, da sie allgemein als riskant für Schwarz angesehen wird.

      Deine Vorliebe für Englisch kann ich nachvollziehen, da mir als Schwarzer die Eröffnung 1.c4 selber nicht behagt, ich nehme an, dass dies anderen Spielern mit Schwarz genauso geht.
      Aus diesem Grund betrachte ich auch die Erwiderung f5 auf 1.c4 als vernünftigen Zug zur Bekämpfung der englischen Eröffnung.
      Zugestehen muß ich Dir selbstverständlich, dass die Englische Eröffnung als solche eine starke Eröffnung ist, die dem Weiß-Spieler vielfältige Möglichkeiten bietet.Die drei Bände von Marin habe ich auch, aber von der Masse an Theorie wird man ja förmlich erschlagen.
      Aus dem Grund ziehe ich die wenig bekannten Eröffnungen vor.
    • Assessor schrieb:

      Deiner Behauptung, dass der Gegner stets eine vollkommen spielbare Stellung erreicht bei diesen Eröffnungen, kann ich nicht ohne weiteres zustimmen.
      Sicher kann ein erfahrener Spieler hier ohne große Mühe Ausgleich erlangen, aber ich denke dass die Masse der Spieler mit den entstehenden Stellungen zunächst Schwierigkeiten haben wird.

      Ich bin der Meinung, dass man das noch ein wenig schärfer formulieren kann. Da die meisten der 'seltenen' Varianten nicht ohne Gift sind, und zudem die entstehenden Positionen oft sehr eigenen Charakter tragen tappt man als Gegner, der sich nicht wirklich auskennt, ganz gerne in die eine oder andere Falle, sei sie taktischer oder strategischer Natur. Zusätzlich hat der Vorbereitete Spieler natürlich in den entstehenden Positionen sehr viel mehr Erfahrung - vor allem in komplexen Stellungen ein riesiger Vorteil. Dazu kommt, dass man eigentlich immer mit einigem Zeitnachteil aus der Eröffnungsphase kommt.
    • Naja, die Bücher von Marin hab ich mir 1x durchgelesen . Ich nehme das mehr so als: man sollte es mal gesehen aben Buch. Du weißt eig immer was zu tun ist.
      Holländisch ist eine schöne Eröffnung, aber gegen 1.c4 eig verfehlt: Schwarz will asymetrie und das Feld e4 vollständig kontrollieren.Gegen 1.c4 ist das nicht möglich, Weiß wird d3 spielen und e4 durchsetzen, wenn nötig unter Bauernopfer, dann bricht das Schwarze Spiel auseinander und er wird zahlreiche Schwächen haben, so meine Erfahrung. deshalb hab ich auf 1.c4 (In meiner "holländer-Zeit" auf 1.-e6 gesetzt bzw. 1.-g6 wenn man Leningrader will. Dann kann man sich verschieden aufbauen.
      Ich spiel Englisch eig nur, weil es zu meiner größten Stärke passt, der STrategie. Darin bin ich sogar meinem Trainer überlegen, aber die Partien werden meistens durch die bessere Erfahrung von ihm oder durch taktische Finessen entschieden.

      Was zum Beispiel 1.b4 betrifft: Spielte ich auch, aber 1.c4 ist doch leichter zu spielen, wobei sogar schon überlegt hab nach 1.c4 c6 mit 2.b4 ins Sokolski überzuleiten.
      Ich denke im Sokolski fehlt mir ein wenig Action. Die hat man zwar nicht immer im Engländer, aber schon einige male, wenn man den Drache im Anzug spielt. Beim Sokolski wirds eig nur in 2 Varianten spannend: 1.b4 c5 und 1.b4 e5 2.Lb2 f6 3.e4 da kommt Pfeffer in die Bude aber alles andere ist nicht so das wahre. Natürlich kommt man in den entstehenden Stellungen besser zurecht, als der Gegner, aber das ist nicht weiter tragisch. Ich denke ab DWZ 1600 sollte man in der Lage sein Pläne zu formulieren. Eig sehr einfach: Wo ist die Schwäche? und dann Angriff auf die Schwäche! So gewinnt man auf meinem Niveau viele Partien (die meisten werden aber immer noch durch taktische Patzer entschieden!) . Aus diesem Grund denke ich ist die Eröffnungswahl nicht so dramatisch.
      Mein "Trick" gegen die Leute die unregelmäßige Eröffnungen spielen ist: Spielst du Mist spiel ich auch Mist (übertrieben ausgedrückt). Auf 1.b4 spiel ich dann so Sachen wie 1.-a6 oder 1.-c6 nebst 2.-a5
      Damit ist dann der , der denkt er ist dem Gegner voraus wieder gleichauf und es entscheidet wieder, wer besser spielt.


      mfg ente
    • moin

      ich denke der Aufbau 'seines' Eröffnungsrepertoires ist grundlegend an den Gedanken gebunden:
      "Ich möchte vornehmlich eine mir angenehme Stellung erreichen" ... wer möchte schon eine Stellung spielen die man nicht mag ... auch wenn laut Theoriewerke (die sich auch oft genug irren) eben diese Stellung als 'aussichtsreich für Weiss' oder was_weiss_ich bewertet wird.
      Welche Eröffnung man nun wann spielt hängt ja auch von den Umständen ab: 1. d4 würde ich ungern als Weisser bei Schnellschachturnieren spielen wollen ... dann doch lieber was eher taktisches und offenes
      Umgedreht würde ich allerdings 1. c4 oder 1. Sf3 oder 1. d4 bei 'normalen' Partien bevorzugen ... Zeit ist ein wichtiger Faktor beim Schach.
      Gerade die 'alten' Hasen in diversen Schachclubs neigen gerne mal dazu komplizierte Partien einfach 'auszusitzen'

      DIe Masse an Eröffnungsbüchern hilft bei der Suche nach 'seinem' Reperoire ehrlich gesagt auch nicht viel weiter ... man wird eigentlich nur von Masse erschlagen ... selten mal das Partien angegeben werden wo Kommentare von den Beteiligten drin stehen ... was ich als viel wichtiger erachte!
      Meist wird bei diesen Kommentaren ja erörtert warum eben genau dies und jenes gespielt wurde und eben nicht 'Theorie' ... Pläne eben.
      Da helfen Zeitschriften mit kommentierten Partien oder heute auch im I-Net veröffentlichte Partien mit Kommentaren schon viel weiter ... jedenfalls orientiere ich mich bei meiner Suche lieber dahin als massig Eröffnungsbücher durchzuforsten.

      Gruss
    • Mein Repertoire hängt nicht von der Zeit ab. Die Englische Eröffnung ist sehr wohl taktisch, auch wenns auf den ersten Moment nicht so aussieht. Als Beispiel sei folgende Variante angebracht:

      und Schwarz kommt nicht günstig aus der Fesselung raus. Die Stellung hatte ich oft genug auf dem Brett und hab jede (!) gewonnen. zu Teil auch gegen Stärkere Gegner.
      Nur weil man jetzt 20 min Bedenkzeit hat würde ich nicht gleich mein ganzes Repertoire über den Haufen werfen.
      Englisch ist ja eig ein Geschlossener Sizi im Anzug. Und der Sizilianer hat sicherlich nicht den Ruf positionell zu sein, oder?

      mfg ente
    • die partie da die du gepostet hast ist ... nun sagen wir mal ... nicht eben fehlerfrei von Schwarz gespielt worden.
      mal ganz davon abgesehen das ich als Englisch-Spieler mich auch immer über 1. ... - e5 freue

      aber wie auch immer.
      von mir aus soll jemand Hintertürkisch mit Anlauf spielen wenns gefällt.
      ich nahm nur mal eben Stellung zu dem eigentlichen Thema des Fadens.