Bau eines Eröffnungsrepertoires

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    • Bau eines Eröffnungsrepertoires

      Das Thema klingt ja eigentlich recht einfach .... aber ist es das auch ? Es gibt ja beispielsweise auch Bücher darüber wie man sich so ein Eröffnungsrepertoire baut .
      Deshalb wollte ich mal wissen wie man , vorgehen sollte oder was man unbedingt beachten sollte usw.

      Auf jeden Fall wird man es in Weiss und Schwarz aufteilen müssen ....

      Ich hoffe ihr helft mir wie schon in vielen Themen zuvor weiter ....


      Gruß Chessok (in der Funktion als Eröffnungsrepertoirebauerlehrling)
    • @Königsspringer nur die Eröffnungen auswendig lernen bringt nun auch wieder nichts...

      @topic

      Von den Büchern halt ich nicht so viel...da auf viele Varianten zu treffen die einem Gefallen ist schon glücksache.

      Naja aber obs da so viel zu beachten gibt...ich weiß nicht.
      Du musst halt gucken welche Pläne dir gefallen...die Eröffnungen die man dann auswählt genauer anschauen. Also die Pläne und Ideen. Hier können Artikel im Internet bzw. Bücher zu den jeweiligen Eröffnungen weiterhelfen!
    • Es gibt ein Buch, das sich genau mit selteneren Möglichkeiten von Schwarz befasst und das ich mir wünsche :
      1...g6 ( kein Plan davon;-), der Autor empfiehlt gegen Pirc und Moderne Verteidigung den Drei-Bauern-Angriff
      1...b6 ( Der Autor empfiehlt 1.e4 b6 2.d4 Lb7 3.Ld3 Sf6 4.Sc3! ( De2 ) e6 5.Sge2 ( auf c5 folgt direkt d5! )
      1...d5 ( Der Autor empfiehlt 1.e4 d5 2. exd5 Dxd5 ( Sf6 3.Sf3 Sxd5 4.d4 ) Sf3!? ( damit wird Schwarz nicht immer rechnen, es kommt zu Spiel, bei dem jedes Tempo zählt )
      1...Sf6 ( Er empfiehlt Hauptvariante, ich würde aber die Abtauschvariante spielen, weil das in einem Tag zu erlernen ist. Hab bei unser LJEM zwei Spieler damit besiegt ( beide auf dem DGT-Brett;-))
      1...Sc6 ( Er empfiehlt 1.e4 Sc6 2. Sf3 d6 3.d4 Sf6 4.Sc3 usw... )
      1...a6, 1..g5 widmet er auch jeweils zwei Seiten.

      Da ich gegen Sc6, d5, g6 immer nicht wusste was zu tun ist, ist das einfach das perfekte Buch:
      Beat unsual defences 1e4

      Mfg
      endsp.
    • Mit Weiß sollte man sich für den Anfang auf 1.e4 oder d4 festlegen, beide Systeme gleichzeitig lernen ist unpraktisch. Bei d4 braucht man etwas weniger Theorie, vor allem wenn man gegen 1...Sf6 Trompowsky spielt. 1...e4 erfordert etwas mehr Arbeit, damit man gegen die wichtigsten Systeme richtig spielen kann. Auch hier kann man den Aufwand aber mit entsprechenden "Anti"-Systemen reduzieren, z.B. Alapin gegen Sizilianisch oder Abtausch gegen Französisch. Später kann man diese Lücken im Repertoire dann immer noch füllen, sobald man gegen die anderen Hauptsysteme gut ankommt.

      Mit Schwarz ist es etwas kniffliger, man braucht sowohl gegen 1.e4 als auch 1.d4 eine gute Antwort. Gegen e4 würde ich am Anfang e5 empfehlen, man kann es aber auch gleich mit Siziliansch versuchen. In beiden Fällen kommt man um etwas Theorie nicht umhin.

      Interessant in diesem Sinne sind übrigens die beiden Bücher "Chess Openings for Black - Explained" und "Chess Openings for White - Explained" von Lev Alburt, die auch ein komplettes Repertoire versprechen. Für Weiß gefällt mir das Buch nicht so gut, weil die vorgeschlagenen Varianten (Italienisch mit Ld2 bzw. Schottisches Gambit gegen e5 und Grand Prix gegen c5) m.E. etwas zahnlos sind. Das Schwarzbuch ist hingegen ausgezeichnet, dort sind die Hauptsysteme der beschleunigte Drachen und Nimzoindisch. Beide recht bequem zu lernen und grundsolide.
    • Also ich glaube das macht sehr viel Arbeit oder kann man einfach ein bisschen nachlässig sein und unpopuläre Systeme einfach mal so aus dem Repertoire streichen
      z.B. e4

      Französisch , Caro-Kann , Irgendwas auf e5 , Sizilianisch und Pirc und Moderne Verteidigung und den Rest links liegen lassen ?
      (Ich habe natürlich einen Vorteil , da ich selbst Skandinavisch spiele , da haut mich so schnell nichts um ob Weiss oder Schwarz :thumbup: )
    • Am Anfang erst mal die Grunderöffnungen anschauen, also Italienisch und eventuell Spanisch. Mit diesen bekommt man einen klaren Überblick, was man eigentlich so in der Eröffnung erreichen will.
      Das sind die Basen, die du aber vielleicht schon hast. Danach kannst du dir weitere anschauen. Weiß hat eigentlich zwei "sinnvolle" Anfangszüge: 1.e4: meist ein sehr offenes Spiel oder d4: etwas defensiver. Es gibt natürlich noch viele weitere mögliche Anfangszüge (1. c4, 1.b4 ) und ähnliches aber das kannst du erst mal außer Acht lassen.
      Nachdem du die Grunderöffnungen gut beherrschst kannst du dich an die modernen Systeme wagen. Zum Beispiel Sizilianisch, eine Indische (Königsindisch, Grünfeld-Indisch,...), vielleicht noch Französisch, Caro-Cann und Aljechin Verteidigung. Immer schön eine nach der anderen.
      Dazu musst du wissen, dass weiß die Richtung der Eröffnung bestimmt (1. e4: offen oder 1.d4: defensiv,...) und Schwarz die feinere Eröffnung (1. ... Sf3 Aljechin, 1. ... c5 Sizilianisch, ...)
      Du wirst nie alle Varianten auswendig lernen können, und auch nie müssen, dafür gibt es zu viele, aber die Hauptwege solltest du dir gut einprägen.

      Flo
    • Wie immer eine gute Antwort , Läuferin ! Vermutlich habe ich das ganze etwas schlampig formuliert .... Ich suche keine Eröffnung sondern möchte eine Liste , von Möglichkeiten aufstellen , die ich habe um gegen jede Eröffnung auf e4 einen Plan zu haben und nicht schon in den 1sten zehn Zügen komplett auseinandergerissen zu werden

      ich Versuche es mal zu konkretisieren :

      ich wollte v.a. wissen wie weit man bei der Auflistung der Züge gehen soll Beispiel :

      Ich spiele jetzt mit Weiss e4 :

      es kann kommen

      1..... e6 : 2.d4 d5 3.Sc3
      -de Sxe4 Sd7
      -Lb4 e5 c5 Ld2
      -Sf6 Lg5 ed

      und bei jedem anderen System ist es dann in etwa noch einmal das Gleiche ....
    • Läuferin schrieb:

      Die Frage "Wie stelle ich mir ein Eröffnungsrepertoire zusammen?" ist in meinen Augen etwas zu allgemein formuliert, als dass hier präzise und umsetzbare Antworten zu erwarten wären.
      Finde ich eigentich nicht. Man kann sein Repertoire so zusammenstellen, daß es in den Varianten Thorie-Übergänge und ähnliche Motive gibt. Das ist zB. bei den Damenbauernspielen (Veresov, Trompovsky, Torre, Stonewall iA., BDG) zusammen mit Französisch und Caro-Kann möglich, oder zB. Alt-Indisch-Variationen zusammen mit Philidor. Man kann an bestimmten Stellen zwischen den 'Plänen' wechseln und hat Zugriff auf viele Motive.
    • endspielexperte schrieb:

      Gegen Aljechin gibt es ein Zwanzig-Minuten Repertoire:



      Ich habe mir noch ein paar Abweichungen angeguckt, aber im Prinzip kann man so gut in den Kampf gehen!

      Mfg
      endsp.


      Du hast aber für exd6 nicht die beste Fortsetzung für Schwarz angegeben! z.B. 6...Sc6 und du bekommst als Weißer deinen Maschinengewehraufbau nicht zustande! Wenn du als Weißer gegen Aljechin den ganzen Punkt holen willst, dann musst du m.M. nach die Moderne Variante spielen.

      OT, aber als Aljechinist lag mir das auf der Seele.

      BTT: Als Weißer: Man sollte sich die wichtigsten schwarzen Erwiderungen genauer ansehen (z.B. Italienisch, offener Sizilianer und was gegen Französisch) und allmählich die Kuriositäten hinzufügen. Deiner Wertung zufolge solltest du schon ein gewisses Repertoire haben, darum versteh ich die Threadfrage ehrlich gesagt nicht so ganz. Aber wenn man bedenkt, dass man für Sizilianisch und co. schon genug Energie aufwenden muss, dann muss man an anderer Stelle irgendwo einsparen und riskieren mal komplett ohne Vorbereitung zu spielen (man verliert deswegen - gerade als Weißer - ja nicht gleich) und von der ersten Minute an selbst zu denken ist gar nicht so übel für den weiteren Partieverlauf, der Motor ist heiß und man ist in der Stellung voll drin. Für Eröffnungen wie Sizilianisch wird man sich nie alles merken können und wird vor wichtigen Turnieren immer wieder das Gedächtnis auffrischen müssen.

      Wenn du scharfe Stellungen spielst, dann hast du den Vorteil selbst rechnen zu können, wenn du einmal nicht weiter weißt und wenn du positionell stark bist, dann kommst du vielleicht hier und da mit einer Nebenvariante bzw weniger theorielastigen Eröffnungen aus.
    • JavierMintal schrieb:



      Du hast aber für exd6 nicht die beste Fortsetzung für Schwarz angegeben! z.B. 6...Sc6 und du bekommst als Weißer deinen Maschinengewehraufbau nicht zustande! Wenn du als Weißer gegen Aljechin den ganzen Punkt holen willst, dann musst du m.M. nach die Moderne Variante spielen.
      Ok, aber was bringt das? Ich sehe nur die Idee dann als nächstes mit Lf5 fortzusetzen:


      Mfg
      endsp.
    • endspielexperte schrieb:

      JavierMintal schrieb:



      Du hast aber für exd6 nicht die beste Fortsetzung für Schwarz angegeben! z.B. 6...Sc6 und du bekommst als Weißer deinen Maschinengewehraufbau nicht zustande! Wenn du als Weißer gegen Aljechin den ganzen Punkt holen willst, dann musst du m.M. nach die Moderne Variante spielen.
      Ok, aber was bringt das? Ich sehe nur die Idee dann als nächstes mit Lf5 fortzusetzen:


      Mfg
      endsp.

      Datenbank hin oder her. Sc6 ist der einzig richtige Zug, um den Aufbau mit Le3 und Sge2 zu vermeiden. Nach 7.Le3 Le7 gibst du in Klammern 8.Ld3 als Antwort auf 7...Le7. Daraufhin rochiert Schwarz 8...0-0 und nach z.B. 9.Sge2 kommt Sb4 woraufhin der weißfeldrige Läufer getauscht wird mit Ausgleich. Falls Weiß den Läufer wegzieht mit 10.Lb1, dann Sxc4 (der weißfeldrige Läufer deckt zuvor den c4-Bauern) und nach 11.a3 Sxe3 und Schwarz ist einfach einen Bauern vorne.

      Daher Sc6. Gegen Aljechin-Spieler die dir den Aufbau mit Sc3, Le3 und Sge2 erlauben, ist die Abtauschvariante sowohl gegen cxd6 als auch exd6 toll, aber gegen Spieler, die in der exd6 - Variante die Feinheit mit dem frühen Sc6 kennen, geht man aus der Eröffnung als Weißer nur mit ausgeglichener Stellung heraus.
    • Also ich hab mir erstmal das Buch von Steve Giddins "Aufbau eines Eröffnungsrepertoire" gekauft. Das ist ziemlich gut und man sollte danach in der Lage sein sich ein Repertoire zusammenzustellen. Ich z.B hab ein sehr felxibles Repertoire: Mit Weiß: Englisch und mit Schwarz Modernes Benoni/KI und Beschleunigter Drache. Diese Systeme haben alles ihre Gemeinsamkeiten und sind deshalb leichter zu erlernen.
      Such dir erstmal ein paar Eröffnungen raus die dir gut gefallen/womit du gute Ergebnisse erzielt hast. Dann wirst du wohl als erstes , um die Eröffnung kennen zu lernen ausgiebig Blitzen.
      Dann empfehle ich dir ein paar Partien von GMs anzuschauen. Jetzt kannst du dich eig ein wenig im Internet über die Theorie informieren und die Pläne, Strategien. (Wenn dir eine Eröffnung Spaß macht wirst du die Strategien und Pläne selber ziemlich schnell entdecken). Das reicht eig aus. Falls du (wie ich) noch mehr Sicherheit brauchst, dann kauf dir ein gutes Buch.
      Ich finde es macht durchaus Sinn Eröffnungen zu wählen, die in irgendeiner Form ähnlich sind. Bei mir ist das ganz klar die Bauernstruktur, die ist eig immer gleich, folglich muss ich mich weniger mit den entstehenden Endspielen befassen.
      Im Buch von Giddins sind ein paar gute Repertoire Kombinationen vorgeschlagen, wie z.B für Schwarz Slawisch und CK.

      Ich hoffe das hilft ein wenig, da in den vorherigen Posts eindeutig mehr über Varianten diskutiert wurde...
      mfg ente
    • Bzgl. der Zusammenstellung eines Eröffnungsrepertoire empfehle ich Eröffnungen zu spielen die einem persönlich liegen und die weniger bekannt sind.
      So spiele ich auf
      -1.e4 stets die Aljechin-Verteidigung
      -1.d4 Holländisch
      - als Weißer 1.b4, gelegentlich auch 1.Sc3 oder 1.c3.

      Wichtig ist, dass man mit den entstehenden Stellungen zurechtkommt und die Eröffnung an und für sich einem liegt.