Historische Turniere

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    • Historische Turniere

      London 1851


      Weltausstellung London, 26.5.-15.7.1851, Ko-Turnier mit 16 Teilnehmern


      Anläßlich der Weltausstellung in London 1851 initiierte Howard Staunton das erste große Schachturnier der Geschichte.

      Von den eingeladenen Spielern konnten leider nicht alle anreisen, so dass ersatzweise einheimische Spieler eingeladen wurden.


      Adolf Anderssen siegte im Finale von London gegen Marmeduke Wyvill.
      Modus

      Im Achtelfinale waren zum Weiterkommen zwei Siege erforderlich, in den folgenden Runden dann
      vier Siege.
      Teilnehmer

      Adolf Anderssen (Preussen, *1818), Henry Bird (Großbritannien,
      *1830), Alfred Brodie (Großbritannien), Bernhard Horwitz
      (Großbritannien, *1807), E.S. Kennedy (Großbritannien), Hugh Kennedy
      (Großbritannien, *1809), Lionel Kieseritzky (Frankreich, *1806), Edward
      Löwe (Großbritannien, *1794), Johann Löwenthal (Ungarn/Öst., *1810),
      Carl Mayet (Preussen, *1810), James Mucklow (Großbritannien), Samuel
      Newham (Großbritannien), Howard Staunton (Großbritannien, *1810), Joszef
      Szen (Ungarn/Öst., *1805), Elijah Williams (Großbritannien, *1809),
      Marmeduke Wyvill (Großbritannien, *1814)
      Achtelfinale


      Edward Löwe (Großbritannien) - Marmaduke Wyvill (Großbritannien) 0:2 (0:1, 0:1),
      Bernhard Horwitz (Großbritannien) - Henry Bird (Großbritannien) 2½:1½ (½:½, 0:1, 1:0, 1:0),
      Howard Staunton (Großbritannien) - Alfred Brodie (Großbritannien) 2:0 (1:0, 1:0),
      James Mucklow (Großbritannien) - E.S. Kennedy (Großbritannien) 2:0 (1:0, 1:0),
      Lionel Kieseritzky (Frankreich) - Adolf Anderssen (Preussen) ½:2½ (0:1, ½:½, 0:1),
      Johann Löwenthal (Ungarn/Österreich) - Elijah Williams (Großbritannien) 1:2 (0:1, 1:0, 0:1),
      Joszef Szen (Ungarn/Österreich) - Samuel Newham (Großbritannien) 2:0 (1:0, 1:0),
      Carl Mayet (Preussen) - Hugh Kennedy (Großbritannien) 0:2 (0:1, 0:1)



      Viertelfinale


      Adolf Anderssen - Joszef Szen 4:2 (1:0, 0:1, 0:1, 1:0, 1:0, 1:0),
      Marmaduke Wyvill - Hugh Kennedy 4½:3½ (1:0, 0:1, 0:1, 1:0, ½:½, 0:1, 1:0, 1:0),
      Howard Staunton - Berhard Horwitz 4½:2½ (0:1, 1:0, 0:1, 1:0, ½:½, 1:0, 1:0),
      Elijah Williams - James Mucklow 4:0 (1:0, 1:0, 1:0, 1:0)



      Halbfinale


      Elijah Williams - Marmaduke Wyvill 3:4 (1:0, 1:0, 1:0, 0:1, 0:1, 0:1,0:1),
      Adolf Anderssen - Howard Staunton 4:1 (1:0, 1:0, 1:0, 0:1, 1:0)



      Finale

      Adolf Anderssen - Marmaduke Wywill 4½:2½ (1:0, ½:½, 0:1, 1:0, 1:0, 0:1, 1:0)
      Quelle: caissa schachmagazin
      Die Partien:chessgames.com/perl/chesscollection?cid=1007495

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Anderssen ()

    • Liebe Läuferin !

      Wünsche dir auch von hier aus nochmal alles Gute und die besten Genesungswünsche für deine laufende Reha.

      Welches Turnier als nächstes weiss ich noch nicht,vielleicht erstmal London 1899,bevor ich das nächste Jahrhundert beginne.

      Halt die Ohren steif.

      Liebe Grüsse Anderssen
    • London 1883
      International Chess Tournament London, 26.4.-23.6.1883, Doppelrundenturnier mit 14 Teilnehmern








      Turniersieger





      Johannes Zukertort (Polen/Russland)





      1883 traf sich die Schachelite einmal mehr in London. 14 Spieler
      traten doppelrundig gegeneinander an. Im Falle eines Remis wurde die
      Partie mit getauschten Farben wiederholt, wobei maximal drei Partien
      zwischen zwei Gegnern ausgetragen wurden.

      Den Turniersieg sicherte sich überlegen Johannes Zukertort mit drei
      Punkten vor Wilhelm Steinitz und gar 5½ Punkten vor Blackburne.


      Arthur Skipworth spielte das Turnier nicht zu Ende, die noch ausstehenden Partien wurden gegen ihn gewertet.
      Es wurden erstmals mechanische Doppeluhren eingesetzt.



      Tabelle und Ergebnismatrix






















      Pl.
      Spieler
      JZ
      WS
      JB
      MT
      GM
      BE
      JM
      SR
      SW
      HB
      JN
      AS
      JM
      AS
      Pkt.





      In den Zeilen kannst Du die Punkte der mit Weiß angesetzten Partien
      ablesen. Ein Punkt hinter dem Resultat bedeutet, dass das Ergebnis in
      der zweiten erzielt wurde, zwei Punkte stehen für die dritte Partie.
      Alle Remis wurden ebenfalls in der dritten Partie erspielt.




      1.
      Zukertort
      -
      0
      1
      1.
      0.
      1:
      1
      1
      1.
      1
      1
      1
      0
      1
      22,0


      2.
      Steinitz
      0
      -
      1
      0
      1
      0
      1.
      0.
      1
      1
      1.
      1
      1
      1
      19,0


      3.
      Blackburne
      0.
      1
      -
      1
      0.
      0:
      1
      1
      1:
      1.
      1
      1.
      1
      1
      16,5


      4.
      Tschigorin
      0
      1
      1
      -
      1
      1.
      0.
      1:
      0
      0
      0
      1
      1
      1
      16,0


      5.
      Mackenzie
      0
      0
      1
      0
      -
      ½
      1.
      0.
      1
      0
      1
      ½
      1
      1
      15,5


      5.
      Englisch
      0
      1:
      0
      1
      ½
      -
      0:
      ½
      1
      1
      1
      1
      1
      1
      15,5


      5.
      Mason
      0
      0
      0.
      0
      1
      1
      -
      0
      0
      1
      ½
      1
      1
      1
      15,5


      8.
      Rosenthal
      0
      1.
      0.
      1
      0.
      0.
      0.
      -
      1.
      1.
      1
      1
      1
      1
      15,0


      9.
      Winawer
      0.
      0
      ½
      0
      1
      1
      0.
      ½
      -
      1
      0
      1
      1
      1
      13,0


      10.
      Bird
      0
      0
      1
      0
      0.
      1.
      0
      1
      1.
      -
      0
      1
      1.
      1
      12,0


      11.
      Noa
      0
      0
      0.
      0.
      0.
      0
      0
      1
      0:
      1
      -
      1
      1
      1
      9,5


      12.
      Sellmann
      1
      0
      0
      0.
      0.
      0.
      0:
      1.
      0.
      0
      1
      -
      1
      0
      6,5


      13.
      Mortimer
      0
      0.
      0
      1
      0.
      0
      0.
      0
      0
      0
      0
      0
      -
      1
      3,0


      13.
      Skipworth
      0
      0
      0
      0
      0
      0
      0
      0.
      0
      0.
      1
      0
      1
      -
      3,0
      Die Partien:chessgames.com/perl/chesscollection?cid=1012412

      London 1899International Chess Congress London, 30.5.-10.7.1899, Doppelrundenturnier mit 15 Teilnehmern








      Turniersieger





      Emanuel Lasker (Deutschland)





      Ausgangs des 19. Jahrhunderts war London noch einmal Austragungsort
      eines großen Schachturniers. Aus dem 15-köpfigen Feld musste Richard
      Teichmann vorzeitig ausscheiden, die restlichen Partien der Hinrunde
      wurden gegen ihn gewertet.

      Mit deutlichem Vorsprung siegte Weltmeister Emanuel Lasker vor Janowski, Pillsbury und Maroczy.


      Tabelle und Ergebnismatrix






















      Pl.
      Spieler
      EL
      DJ
      GM
      HP
      CS
      JB
      MT
      JS
      JM
      WC
      WS
      FL
      HB
      ST
      RT
      Pkt.





      Doppelrundenturnier: Angezeigt werden die mit Weiß erzielten Punkte.
      Zweitwertung wird nur bei der Rangfolge, nicht bei der Plazierung
      berücksichtigt.




      1.
      Lasker
      -
      1
      ½
      1
      ½
      0
      1
      1
      ½
      ½
      ½
      1
      1
      1
      1
      22½


      2.
      Janowski
      ½
      -
      1
      1
      1
      1
      1
      1
      0
      1
      0
      1
      0
      ½
      1
      18


      2.
      Maroczy
      0
      1
      -
      ½
      ½
      ½
      0
      ½
      0
      1
      1
      ½
      1
      1
      1
      18


      2.
      Pillsbury
      ½
      1
      ½
      -
      1
      0
      0
      ½
      1
      1
      1
      1
      ½
      1


      18


      5.
      Schlechter
      0
      0
      ½
      ½
      -
      1
      1
      ½
      1
      ½
      1
      1
      1
      1
      1
      17


      6.
      Blackburne
      0
      ½
      0
      1
      ½
      -
      0
      0
      1
      0
      0
      ½
      1
      1
      ½
      15½


      7.
      Tschigorin
      0
      0
      0
      0
      1
      ½
      -
      1
      ½
      0
      1
      0
      1
      1
      1
      15


      8.
      Showalter
      0
      ½
      0
      ½
      0
      0
      ½
      -
      0
      0
      1
      1
      1
      0
      1
      12½


      9.
      Mason
      0
      1
      0
      0
      ½
      ½
      0
      ½
      -
      0
      0
      0
      1
      1
      1
      12


      10.
      Cohn
      0
      0
      0
      0
      1
      0
      0
      ½
      1
      -
      0
      ½
      0
      0
      1
      11½


      10.
      Steinitz
      0
      0
      ½
      0
      0
      0
      ½
      ½
      0
      ½
      -
      ½
      ½
      1
      1
      11½


      12.
      Lee
      0
      0
      0
      0
      0
      0
      0
      0
      1
      0
      1
      -
      ½
      ½
      1



      13.
      Bird
      0
      0
      ½
      0
      0
      0
      0
      0
      0
      0
      0
      0
      -
      1
      1
      7


      14.
      Tinsley
      0
      0
      0
      0
      0
      0
      1
      0
      ½
      1
      0
      ½
      0
      -


      6


      15.
      Teichmann






      ½


















      1
      -
      2
      Die Partien:chessgames.com/perl/chesscollection?cid=1010517

      Quelle: caissa schach chroniken
    • Ich finde, in diesen Strang (wunderbare Idee, übrigens) gehört ein Hinweis auf das Großmeisterturnier von New York 1924.

      Niemand hat das besser beschrieben und die Partien kommentiert, als einer der Teilnehmer selbst, Alexander Aljechin.

      Ein wenig zur Vorgeschichte: Drei Jahre zuvor gewann Capablanca (Ja, mein Lieblingsspieler) in einer für sich schon denkwürdigen Begegnung
      in Havanna gegen Emanuel Lasker die Weltmeisterschaft. 1922 konnte der frischgebackene Weltmeister im Turnier von London Aljechin auf
      den zweiten Rang verweisen. Als sich dann 1924 in New York diese drei "Größten" der damaligen Zeit in New York trafen, war die Bühne bereitet
      für eines der großartigsten Turniere der Schachgeschichte. (Es waren weitere exzellente Schachspieler dabei, zB Richard Réti).

      Alexander Aljechin, "Das Großmeister-Turnier New York 1924"
      Verlag: Beyer Hollfeld
    • Karlsbad 1929


      Karlsbad (Tschechoslowakei), 30.7.-28.8.1929, Rundenturnier mit 22 Teilnehmern








      Turniersieger





      Aron Nimzowitsch (Dänemark)





      Kurz vor dem WM-Kampf zwischen Aljechin und Bogoljubow traf sich die
      Weltelite in Karlsbad. Capablanca wurde wieder nur Zweiter, diesmal
      hinter Aaron Nimzowitsch. Allerdings landete er deutlich vor dem
      WM-Herausforderer Bogoljubow.
      Teilnehmer

      Albert Becker (Österreich, *1896), Efim Bogoljubow (Deutschland,
      *1889), Esteban Canal (Peru, *1896), Jose Capablanca (Kuba, *1888)
      Edgard Colle (Belgien, *1897), Max Euwe (Niederlande, *1901), Karl Gilg
      (Deutschland, *1901), Ernst Grünfeld (Österreich, *1893), Paul Johner
      (Schweiz, *1887), Geza Maroczy (Ungarn, *1870), Frank Marshall (USA,
      *1877), Hermanis Matisons (Lettland, *1894), Vera Menchik (England,
      *1906), Aaron Nimzowitsch (Dänemark, *1886), Akiba Rubinstein (Polen,
      *1882), Fritz Sämisch (Deutschland, *1896), Rudolf Spielmann
      (Österreich, *1883), Savielly Tartakower (Polen, *1887), George Thomas
      (England, *1881), Karel Treybal (Tschechoslowakei, *1885), Milan Vidmar
      (Jugoslawien, *1885), Frederick Yates (England, *1884)
      Quelle : caissa schach chroniken
      Alle Partien :chessgames.com/perl/chesscollection?cid=1013192
      Literatur :

      Nimzowitsch, Spielmann et al.



      IV. Internationales Schachmeister-Turnier Karlsbad 1929


      EUR
      40.00










      Kunstleder im SU, 422 S

      Olms, Tschaturanga Band 16, Zürich 1983

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von Anderssen ()

    • Nottingham 1936


      Nottingham (England), 10.-28.8.1936, Rundenturnier mit 15 Teilnehmern








      Turniersieger





      Jose Capablanca (Kuba)
      Michail Botwinnik (Sowjetunion)





      In Nottingham spielte Ex-Weltmeister Emanuel Lasker mit inzwischen 67
      Jahren sein letztes großes Turnier. Wie schon in Moskau reichte es nur
      noch zu einem Mittelfeldplatz. Den Turniersieg teilten sich José
      Capablanca und Michail Botwinnik.
      Teilnehmer

      Hugh Alexander (Großbritannien, *1909), Alexander Aljechin
      (Frankreich, *1892), Efim Bogoljubow (Deutschland, *1889), Michail
      Botwinnik (Sowjetunion, *1911), Jose Capablanca (Kuba, *1888), Max Euwe
      (Niederlande, *1901), Reuben Fine (USA, *1914), Salo Flohr
      (Tschechoslowakei, *1908), Emanuel Lasker (Deutschland, *1868), Samuel
      Reshevsky (USA, *1911), Savielly Tartakower (Polen, *1887), George
      Thomas (England, *1881), Theodore Tylor (England, *1900), Milan Vidmar
      (Jugoslawien, *1885), William Winter (Großbritannien, *1898)
      Quelle: caissa schach chroniken

      Alle Partien:http://www.chessgames.com/perl/chesscollection?cid=1004101
      Turnierbuch: A.Aljechin,Das Internationale Schachturnier Nottingham 1936
      buchhandel.de/detailansicht.aspx?isbn=9783924833084
    • Interzonenturnier in Palma de Mallorca






      Palma de Mallorca



      Vom 9. November bis 12. Dezember 1970 war Palma de Mallorca Gastgeber von 24 Spielern,
      die sich zum Interzonenturnier eingefunden hatten. Bent Larsen war
      aufgrund seiner Erfolge beim letzten Kandidatenturnier gesetzt. Die restlichen
      23 Spieler wurden bei den Zonenturnieren ermittelt: Dragoljub Minic, Svetazar Gligoric
      (beide Jugoslawien) und Miroslav Filip (Tschechoslowakei) aus Zone 1, Wolfgang Uhlmann
      (DDR), Lajos Portisch (Ungarn) und Borislav Ivkov (Jugoslawien) aus Zone 2, Milan
      Matulovic (Jugoslawien), Robert Hübner (BR Deutschland) und Vlastimil Hort
      (Tschechoslowakei) aus Zone 3, Lew Polugajewski, Mark Taimanow, Wassili Smyslow, Efim
      Geller (alle Sowjetunion) aus Zone 4, Duncan Suttles (Kanada) aus Zone 6, Eleazar
      Jimenez (Kuba) aus Zone 7, Tudev Ujtumen (Mongolei) aus Zone 9 und Renato Naranja
      (Philippinen) aus Zone 10. In den Zonen 5 und 8 gab es einige Besonderheiten. In der
      US-Zone 5 hatten sich Samuel Reshevsky, William Addison und Pal Benkö qualifiziert.
      Letzterer verzichtete aber zugunsten von Bobby Fischer, der an der US-Meisterschaft
      nicht teilgenommen hatte, auf die Teilnahme am Interzonenturnier. In der Südamerika-
      Zone hatten sich Miguel Najdorf, Oscar Panno (beide Argentinien) und Henrique Mecking
      (Brasilien) qualifiziert. Für Najodrf rückte Jorge Rubinetto (Argentinien) nach.
      Bobby Fischer, der ja eigentlich gar nicht teilnahmeberechtigt war, dominierte
      das Turnier praktisch nach Belieben. Er holte 18½ von 23 Punkten und verlor nur eine
      einzige Partie: Bent Larsen schlug
      Fischer
      in der 9. Runde mit schwarzen Steinen – nicht nur aufgrund ihrer
      Einzigartigkeit im Turnier war dies eine bemerkenswerte Partie.


      Bent Larsen teilte sich mit Efim Geller und dem jungen Robert Hübner, für den
      dieser Zyklus den internationalen Durchbruch bedeutete, den 2. Platz. Ebenfalls für
      das Kandidatenturnier qualifizierten sich Mark Taimanow und – leider zum
      einzigen Mal – Wolfgang Uhlmann.
      Alle Partien :http://www.chessgames.com/perl/chesscollection?cid=1017657
      Quellen : caissa schach chroniken und chessgames.com
    • Kandidatenwettkämpfe 1971




      Inzwischen war es schon zur Gewohnheit geworden, dass zwei gesetzte Spieler,
      nämlich Tigran Petrosjan und Viktor Kortschnoi und die sechs Besten des
      Interzonenturniers in Matches den Herausforderer des Weltmeisters ausspielten.
      Beim Interzonenturnier hatten sich Bobby Fischer (USA), Bent Larsen (Dänemark),
      Efim Geller (Sowjetunion), Robert Hübner (BR Deutschland), Mark Taimanow
      (Sowjetunion) und Wolfgang Uhlmann (DDR) qualifiziert.


      Viertelfinale

      Im Viertelfinale waren jeweils zehn Partien angesetzt. Diese wurden an vier verschiedenen Orten ausgetragen.
      Im Gegensatz zu den vorherigen Zyklen fanden die Wettkämpfe im Mai und Juni 1971 parallel statt.




      In der sowjetischen Hauptstadt fand vom 13. bis 31. Mai das einzige Duell zweier sowjetischer
      Spieler statt. Kortschnoi behielt klar die Oberhand, verlor nur eine Partie.

      Kortschnoi - Geller 5,5 : 2,5

      chessgames.com/perl/chesscollection?cid=1007382




















      Sevilla

      Robert Hübner hatte es vom 13. bis 28. Mai im andalusischen Sevilla mit Ex-Weltmeister Tigran
      Petrosjan zu tun. Nach sechs Remis verlor Hübner die 7. Partie und gab beim
      Stand von 3:4 entnervt auf, da er sich vom Lärm im Turniersaal gestört fühlte.
      Sein Gegner Petrosjan konnte dagegen einfach sein Hörgerät abstellen.

      chessgames.com/perl/chesscollection?cid=1007384







      Vancouver

      Geschichte schrieb Bobby Fischer in Vancouver, als er seinen sowjetischen
      Gegner Mark Taimanow zwischen dem 16. Mai und dem 2. Juni mit 6:0 deklassierte. Dieser berichtete später:
      „Ich verlor
      meine Bürgerrechte, mein Gehalt wurde mir nicht mehr bezahlt und ich wurde
      zensiert und durfte nicht mehr ins Ausland reisen.“
      chessgames.com/perl/chesscollection?cid=1007380




























      Las Palmas

      Auf Gran Canaria trat Wolfgang Uhlmann gegen Bent Larsen an. Gespielt wurde hier vom 13. Mai bis 1. Juni.
      Leider konnte
      Uhlmann nach der 2. nur noch die 8. Partie für sich entscheiden, bist Larsen
      „den Sack zu machte“.

      Larsen - Uhlmann 5,5:3,5

      chessgames.com/perl/chesscollection?cid=1007383























      Halbfinale

      Auch im Halbfinale, das ebenfalls parallel ausgetragen wurde, waren jeweils zehn Partien zu absolvieren. Es kam hier
      zu einem Duell der beiden besten Spieler der westlichen Welt und einem
      innersowjetischen Match.


      Denver

      Schon im Match gegen Taimanow hatte Fischer
      6:0 gewonnen. Einen Monat später, vom 6. bis 20. Juli, stand das Halbfinale
      gegen Bent Larsen an. Der Däne hatte Fischer beim Interzonenturnier dessen
      einzige Niederlage zugefügt. Diesmal lief es anders: ebenso wie Taimanow
      wurde auch Larsen mit 6:0 deklassiert. Die
      1. Partie
      war dabei besonders bemerkenswert.

      chessgames.com/perl/chesscollection?cid=1007379














      Moskau

      Vergleichsweise unspektakulär verlief der vom 4. bis 28. Juli ausgetragene Wettkampf zwischen Petrosjan und
      Kortschnoi. Nur in der 9. Partie fiel eine Entscheidung, die den Ex-Weltmeister
      ins Finale brachte.

      Petrosjan - Kortschnoi 5,5 : 4,5

      chessgames.com/perl/chesscollection?cid=1007389
















      Kandidatenfinale

      Vom 30. September bis 26. Oktober war Buenos Aires Gastgeber des Kandidatenfinals.
      Gleich die erste Partie ging an Bobby Fischer, die zweite jedoch an Tigran Petrosjan.
      Damit ging eine atemberaubende Serie Fischers zu ende, der 20 Siege in Folge erspielt
      hatte. Fischer hatte die letzten sieben Runden des Interzonenturniers gegen Rubinetti,
      Uhlmann, Taimanow, Suttles, Mecking, Gligoric und Panno gewonnen, danach je sechsmal
      gegen Taimanow und Larsen und schließlich einmal gegen Petrosjan. Ab der 6. Partie
      begann die nächste Serie: Fischer siegte viermal in Folge und sicherte sich so die
      Teilnahme an der WM.

      chessgames.com/perl/chesscollection?cid=1007381



      Quelle:caissa schach chroniken

      P.S.Musste die Zahlen rausnehmen,wenn Zeit,wird es nochmal bearbeitet.

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von Anderssen ()

    • Das WM-Match Emanuel Lasker - Carl Schlechter,Wien und Berlin 1910

      Der Wettkampf wurde als eine weltweite Veranstaltung über 30 Partien konzipiert,die etappenweise in Wien,Berlin,Stockholm,London und New York stattfinden sollte.Um Weltmeister zu werden,musste Schlechter am Ende 2 Punkte mehr auf seinem Konto haben.

      Da diese weltweite Veranstaltung nicht auf die nötige finazielle Unterstützung traf,wurde der Wettkampf auf 10 Partien festgesetzt.

      Die Partien :chessgames.com/perl/chess.pl?tid=54100


      Die 5. Partie:chessgames.com/perl/chessgame?gid=1121161

      In dieser Partie erlitt Lasker überraschend eine Niederlage.Zu Beginn desSpiels war schwer vorauszusehen,dass es in dieser Partie zu einem scharfen Kampf kommen würde.Schon nach dem 16.Zug von Weiss waren nur noch schwere Figuren auf dem Brett.Durch feines Manövrieren,in dessen Ergebnis Lasker seinen König zur Deckung der geschwächten Bauern auf den Damenflügel überführte,konnte er seine Stellung Schritt für Schritt verstärken.Schlechter opferte einen Bauern und später noch einen weiteren.
      Lasker unterschätzte die Möglichkeiten,die Schlechter zu einem Gegenangriff zur Verfügung standen.
      Im 54.Zug unterlief Lasker ein schwerer Fehler,nachdem die schweren weissen Figuren in sein Lager einbrechen.

      Die 10.Partie: chessgames.com/perl/chessgame?gid=1121156

      Die letzte Partie musste also über den Ausgang des Wettkampfes entscheiden.

      Schlechter griff für seine Verhältnisse kühn an.Lasker verteidigte sich kaltblütig.
      Nach 33 Zügen schien sich die Waage zugunsten des Herausforderers zu neigen.
      Mit 35.Txf4 griff Schlechter fehl,richtig wäre Td8 oder Sd6 gewesen,mit 39.Dh1+,vergibt er allerdings auch die Möglichkeit auf ein Remis,da sich der weisse König den Schachgeboten entzieht.
      Den Schlussteil der Partie spielte Lasker ausgezeichnet.


      Quellen:chessgames.com

      Das Schachgenie Lasker;I.undW.Linder
    • Schach im Treibhaus - Curacao 1962

      Max Euwe sollte recht behalten: „Ich habe das Gefühl, dass Petrosian das Turnier gewinnen wird.“ In der Tat, der aus Armenien stammende Großmeister siegte beim Kandidatenturnier 1962 auf der niederländischen Antilleninsel Curacao mit einem halben Punkt Vorsprung und erwarb sich so das Recht, im Jahr darauf gegen den Weltmeister Mikhail Botvinnik anzutreten. Tigran Petrosian setzte sich gegen stärkste Konkurrenz durch; dem ein Jahr zuvor entthronten Ex-Champion Mikhail Tal wurden im Vorfeld gute Chancen eingeräumt, ebenso dem US-amerikanischen Jungstar Robert James „Bobby“ Fischer. Weitere Schwergewichte im Kampf um den Turniersieg waren die Sowjets Efim Geller (Ukraine), Paul Keres (Estland) und Viktor Kortchnoi (Russland), während dem gebürtigen Ungarn Pal Benkö und dem Tschechen Miroslav Filip allenfalls Außenseiterchancen zugebilligt wurden. Angesichts des skandalösen Turnierverlaufs ist es erstaunlich, dass seinerzeit nur ein schmales Bulletin erschien, aber kein offizielles Buch aus der Feder eines der Teilnehmer. Immerhin sollte Curacao 1962 das letzte Kandidatenturnier sein – bis zum März 2013 in London.

      Das Reglement sah ein vierrundiges Tête-à-tête der acht Teilnehmer vor und veranschlagte für die 28 (!) Runden zwei Monate, bei tropischer Hitze auf einem Eiland in Äquatornähe. Der exotische Spielort garantierte politische Neutralität, nicht unwichtig inmitten des Kalten Krieges ein Jahr nach dem Bau der Berliner Mauer und wenige Monate vor der Kubakrise. Wie sehr die Politik auf Curacao mitspielte, offenbart die Zusammenstellung der sowjetischen Delegation: Neben den fünf Spielern und ihren Ehefrauen sowie den Sekundanten Juri Averbach und Isaak Boleslawski gehörte auch der KGB-„Repräsentant“ Sergej Gorshkov dazu. An jenem unterstellten Corpsgeist entzündete sich die wütende Kritik des gescheiterten Bobby Fischer. Dieser veröffentlichte wenige Wochen nach Turnierende in der Zeitschrift Sports Illustrated einen Artikel mit dem sprechenden Titel How the Russians fixed world chess. Darin warf Fischer dem Trio Petrosian/Geller/Keres vor, untereinander kurze Remisen abgesprochen zu haben, um ihre Energie für die Partien gegen ihn zu sparen. Die Anzahl der Züge der Partien der drei unter einander (im Schnitt 19) und ihre friedfertigen Verläufe stützen Fischers Vorwurf, der obendrein darüber sich mokierte, dass die genannten Spieler ihre Partien gegen ihn regelwidrig kommentierten. Seine Drohung, sich dauerhaft aus dem WM-Zyklus herauszuziehen, führte bei der FIDE zu einer bemerkenswerten Änderung des Verfahrens: ab 1965 gab es nach den Interzonenturnieren KO-Matches unter den verbliebenen acht Spielern, das Kandidatenturnier in der bisherigen Form wurde abgeschafft.

      Ungeachtet der durchaus plausiblen, aber nie gestandenen oder bewiesenen Manipulation, kam Bobby Fischer auf Curacao nie richtig in Fahrt. Den ersten Umgang dominierte ein entfesselt aufspielender Viktor Kortchnoi, während Fischer gleich drei Partien verlor. Kortchnoi konnte das Tempo im zweiten Durchlauf nicht halten, während Petrosian, Geller und Keres solide Punkt um Punkt holten und sich einträchtig an die Spitze setzten. Fischer mutmaßte weiter, dass Kortchnoi in der zweiten Hälfte des Turniers die Rolle des Punktelieferanten zugunsten des ominösen Trios zukam. Schlicht desaströs hingegen war das Spiel des Letten Mikhail Tal, der unter starken Nierenschmerzen litt und nach dem dritten Umgang das Turnier quittierte. Fischer war der einzige Kollege, der Tal im Inselhospital besuchte; das reich bebilderte Buch Jan Timmans enthält eine rührende Aufnahme Mikhail Tals im Krankenbett, der von Bobby Fischer sanft zu einer Schachpartie im Pyjama genötigt wird.

      Vor dem abschließenden Durchlauf war klar, dass der Kampf um den ersten Platz zwischen Petrosian, Geller und Keres entschieden werden würde, Kortchnoi und Fischer lagen drei bzw. dreieinhalb Punkte zurück. In einer berühmten Partie unterlag Kortchnoi gegen Petrosian in 21 Zügen – auf Bestellung? In der vorletzten Runde wurde die Partie Benkö-Keres abgebrochen, bei der Analyse der Hängepartie boten Petrosian und Geller heimlich Benkö ihre Hilfe an. Dieser fand auch so den Weg zum Sieg gegen Keres, der Petrosian dem Turniersieg einen großen Schritt näher brachte. Am Ende gewann der pragmatische Armenier ohne eine Niederlage, offenbar hatte er sich seine Kräfte hinsichtlich der Marathondistanz am besten eingeteilt. Für seine 27 Partien benötigte er 48 Stunden, während sein Rivale und spätere Erzfeind Viktor Kortchnoi auf 72 Stunden kam. Außerdem war Petrosian skrupellos genug, nur solange Teil eines Triumvirates zu bleiben, wie es sich lohnte. Er demonstrierte eindrucksvoll, dass Psychologie neben körperlicher Fitness und schachlichem Können integraler Bestandteil einer erfolgreichen Wettkampfstrategie ist. Ein Jahr später bewies er, dass er selbst dem intriganten Patriarchen der sowjetischen Schachschule Mikhail Botvinnik diesbezüglich das Wasser reichen konnte.

      Zur abschließenden Illustration ein cooler Sieg des Turniersiegers Tigran Petrosian aus der 14. Runde gegen das nachmalige Schlusslicht Miroslav Filip, den Jan Timman in seinem Buch Curacao 1962 kommentiert.



      Literatur:

      Bobby Fischer: How the Russians fixed world chess, Sports Illustrated, August 1962 (abzurufen unter sportsillustrated.cnn.com)
      Garri Kasparow: Meine großen Vorkämpfer. Band 6, Zürich 2007
      Garri Kasparow: Meine großen Vorkämpfer. Band 7, Zürich 2007
      Jan Timman: Curacao 1962. The battle of minds that shook the chess world, Alkmaar 2005

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      Edit: Danke wodan für den Hinweis zum 27. Zug von Schwarz. Du hast recht, ich habe den Fehler korrigiert.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Läuferin ()

    • Scheint mir ein berechtigter Hinweis zu sein. Ich habe meine Ausgabe des Timman-Buches aus dem Regal geholt und siehe da: Auf Seite 104 habe ich vor einigen Jahren mit dem Bleistift 27. … g6 durchgestrichen und mit b6 ersetzt. Es gab kurz nach Erscheinen des Buches eine Rezension, in der dieser Fehler angesprochen wurde. g6 macht auch wirklich keinen Sinn.

      Ansonsten ist das ein gut recherchierter, flott zu lesender Artikel, der aus meiner Sicht die wesentlichen Begleitumstände des Turniers zusammenfasst. Die Anschuldigungen von Fischer bieten ja heute noch Anlass für manche Diskussion und Spekulation.