Spanische Partie

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    • Spanische Partie

      Diese alte Eröffnung wurde vom spanischen Priester Ruy Lopéz im 16. Jh. erfunden.
      Der aktive Läuferzug war in alten Zeiten mit der konkreten Drohung verknüpft den Bauern e5 zu erobern,
      der Springer der diesen Bauern deckt ,sollte beseitigt werden.
      Im modernen Schach dient der Zug einer anderen Idee, ein Angriff auf die Figuren, die das Zentrum verteidigen.
      Die ehrwürdige Eröffnung durchlebt zur Zeit eine Umgestaltung und Neubewertung.Spitzenspieler haben in vielen altbekannten Abspielen erfolgreich neue Ideen getestet.

      Wijk aan Zee 2009
      Dominguez - Aronian, Geschlossene Verteidigung

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von DIETIGERIN ()

    • Der Marshall Angriff ist eins der ganz wenigen echten Gambits, die auf Großmeisterebene noch regelmäßig angewandt werden. Zu nennnen wäre Peter Leko aus Ungarn. Jan Gustafson veröffentlichte dazu auch eine DVD, die sich nur mit dem Marshall Angriff beschäftigt. Der Vormarsch der schwarzen Figuren gegen den weißen König nicht ungefährlich und auch unangenehm für Weiß. Deshalb wurden sogenannte Anti-Marshall-Varianten entwickelt, die dem Gambit aus dem Wege gehen. Zu nennen wären da 8.h3 und 8.a4.
      Alles ist relativ und paradox.
      Honi soit qui mal y pense.
      Y Ddraig Goch ddyry cychwyn.

      http://chesswiki.ch.funpic.de
    • Marshallgambit

      Ja, das Ding wird auch auf Großmeisterebene ausgepakt, wenn weiß spanisch spielt [1. e4 ist inzwischen ja sowieso selten, und in letzter Zeit ist Schottisch auch so ein bisschen wiederauferstanden :) ], und schwarz mehr als ein Remis will (ansonsten ist ja Berlin in wie sonstwas ...)
    • So selten ist 1.e4 auf der Großmeisterbühne nicht. Lediglich wenn die Spitzengroßmeister heute um die Weltmeisterschaft kämpfen, greifen sie fast ausschließlich zu 1.d4 (bzw. Sf3). Spanisch, Italienisch oder das Zweispringerspiel sieht man schon noch häufig. Ich glaube Naiditsch oder Gustafsson spielen etwa diese Eröffnungen oft mit beiden Farben. Der Marshall-Angriff kommt dabei vor allem in der Großmeisterpraxis vor, denn ich weiß nicht, welcher Amateur- oder Hobbyspieler so verrückt ist und die ganzen Varianten auswendig lernt (sofern er noch ein Leben außerhalb des Schachs hat). Wenn man aber die nötige Zeit hat, dann ist es sicher lohnenswert, Marshall zu spielen.
    • @denonym: das marshall-gambit ist nicht das gleiche wie der marshall-angriff!!der marshall-angriff ist im spanischen nach den zügen 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.0-0 Le7 6.Te1 b5 7.Lb3 0-0 8.c3 d5!? zu erreichen
      das marshall-gambit gibts im damengambit, in der tarrasch-verteidigung, nach den zügen 1.d4 d5 2.c4 e6 3.Sc3 c5 4.cxd5 exd5 5.e4!? dxe4 weiß opfert also den bauer und in ein paar varianten noch viel mehr, im 6. zug hat weiß die wahl zwischen dem kritischen Lc4, was bei genauem schwarzen spiel dem weißen keinen vorteil gibt und dem zug
      6.d5, der eher zu empfehlen ist.
      das ist der unterschied

      marshall-angriff


      marshall-gambit


      ente
    • Man kann den Angriff auch Gambit nennen,Ente,bist ja für nen 14-jährigen süchtig... Theorie oder Beitragszahl... wie auch immer... :) .
      Bin auch öfters hier,heile meine diversen Knochenbrüche aus,und habe somit Zeit. :)

      Hier ne Partie von 2008 Linares

      Anand-Aronian

      (0-1)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Wizzard ()

    • sry tiegerin, gambit kannst du es zwar nennen, aber nicht marshall-gambit...
      ich versteh nicht warum du so auf konfrontation aus bist, kannste ja mal erklärn und süchtig, bin ich nicht ,nur weil ich beiträge schreibe...
      du bist streitsüchtig und das ist die einzige sucht, die ich erkenne...
      zeit hab ich auch... im winter... bin nicht so der wintertyp, aber ich versprech dir, wenn die sonne scheint wirds weniger von mir zu hören geben...

      ente

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Psychoente ()

    • Psychoente schrieb:

      sry tiegerin, gambit kannst du es zwar nennen, aber nicht marshall-gambit...
      ich versteh nicht warum du so auf konfrontation aus bist, kannste ja mal erklärn und süchtig, bin ich nicht nur weil ich beiträge schreibe...
      du bist streitsüchtig und das ist die einzige sucht, die ich erkenne...
      zeit hab ich auch... im winter... bin nicht so der wintertyp, aber ich versprech dir, wenn die sonne scheint wirds weniger von mir zu hören geben...

      ente

      Ich glaube die Tigerin hat das nicht so böse gemeint. Es ist ja wirklich erstaunlich, wieviel Theoriekenntnisse du besitzt. Mit 14 kannte ich gerade mal Italienisch und den Max-Lange-Angriff. ;)

      Zum Thema: Mit Marshall-Gambit kann man wirklich auch den Marshall-Angriff meinen. Da hat DIETIGERIN schon Recht. Guckst du: de.wikipedia.org/wiki/Marshall-Angriff oder chessgames.com/perl/chesscollection?cid=1004116

      Es gibt im Übrigen auch noch im Skandinavischen und im Semi-Slawischen ein solches "Marshall Gambit". Da verhält es sich wohl wie mit der "Botvinnik"-, "Karlsbad"- oder "Capablanca"-Variante, die es jeweils auch in mehreren Eröffnungen gibt.
    • meine theoriekenntnis ist eig nicht sehr groß, außer im damengambit, da kenn ich mich super aus
      ich spiel ja eig nicht spanisch, aber wenn man das mal ausprobiert, dann schaut man mal bei wiki :)
      aber wenn es so viele varianten mit dem selben namen gibt, dann find ich das unsinnig...

      wenn tiegerin das net bös gemeint hat tut mir das leid, aber ich hab das so vertsanden, sry tiegerin... ;(

      ente
    • Also wenn einer Theoriesüchtig ist, dann bin wohl ich es... nein... nicht wirklich ;)

      Also ich kenne neben Marshall Angriff noch die Bezeichnungen Marshall Gegenangriff, Marshall Gegengambit und Marshall Gambit, wobei Ente es völlig richtig erklärt hat, dass der Name bereits für die Variante im DG in Gebrauch ist.

      Zu einem weiteren Namensproblem in der Spanischen Partie: Das Gambit durch f5. Es fibt viele Bezeichnungen, die alle mehr oder weniger korrekt sind. In Kursiv die Namen, die ich für richtig halte bzw. die, die ich verwende und i.d.R. auch am meisten verwendet werden:
      Die Variante nach 4...f5 heißt Jänisch Gambit oder Schliemann-Jänisch Gambit und selten Schliemann Verteidigung
      Die Variante nach 4...Lc5 5.c3 f5 heißt Schliemann Verteidigung, Cordel Gambit und selten auch Schliemann Gambit
      Die Variante nach 4...a6 5.La4 f5 heißt Gambit Variante oder seltener Verzögerter Schliemann Verteidigung und Verzögertes Jänisch Gambit, an Anlehnung an 3...f5 auch nur Jänisch Gambit

      Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit und vollständige Richtigkeit!
      Alles ist relativ und paradox.
      Honi soit qui mal y pense.
      Y Ddraig Goch ddyry cychwyn.

      http://chesswiki.ch.funpic.de
    • Paradoxon schrieb:

      Also wenn einer Theoriesüchtig ist, dann bin wohl ich es... nein... nicht wirklich ;)

      Also ich kenne neben Marshall Angriff noch die Bezeichnungen Marshall Gegenangriff, Marshall Gegengambit und Marshall Gambit, wobei Ente es völlig richtig erklärt hat, dass der Name bereits für die Variante im DG in Gebrauch ist.

      Zu einem weiteren Namensproblem in der Spanischen Partie: Das Gambit durch f5. Es fibt viele Bezeichnungen, die alle mehr oder weniger korrekt sind. In Kursiv die Namen, die ich für richtig halte bzw. die, die ich verwende und i.d.R. auch am meisten verwendet werden:
      Die Variante nach 4...f5 heißt Jänisch Gambit oder Schliemann-Jänisch Gambit und selten Schliemann Verteidigung
      Die Variante nach 4...Lc5 5.c3 f5 heißt Schliemann Verteidigung, Cordel Gambit und selten auch Schliemann Gambit
      Die Variante nach 4...a6 5.La4 f5 heißt Gambit Variante oder seltener Verzögerter Schliemann Verteidigung und Verzögertes Jänisch Gambit, an Anlehnung an 3...f5 auch nur Jänisch Gambit

      Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit und vollständige Richtigkeit!

      Die Feinheiten kenn ich auch nicht, aber der Unterschied zwischen Schliemann und Jänisch bezieht sich wohl auf den Sprachraum. Während sich im Deutschen für 3 (!)....f5 das "Jänisch-Gambit" etabliert hat, sagen die meisten Englischsprachigen dafür "Schliemann Variation" oder "Schliemann Defence". Den kannten die Engländer wohl besser .... ;)

      4....f5 ist dann wohl "Deferred Schliemann" oder "verzögertes Jänisch-Gambit".

      Der Unterschied E-D beginnt bereits bei der Vorliebe zwischen "Ruy Lopez" und "Spanisch".

      Das ganze Wirrwarr gibt es auch noch einmal bei "Arkhangelsk", "Neo-Arkhangelsk", Moller-Variation" und "Tkachiev Variation", die sich oftmals (meiner unwissenden Meinung nach) nur minimal unterscheiden, denn irgendwann spielt Schwarz immer a6, b5, Lb7 und Lc5 ....

      Man könnte wohl den ganzen Tag da sitzen und über Schachterminologie philosophieren ...
    • DIETIGERIN schrieb:

      Diese alte Eröffnung wurde vom spanischen Priester Ruy Lopéz im 16. Jh. erfunden....


      Das ist nicht ganz korrekt, Tigerin. Ruy Lopéz hat sie nur als Erster analysiert und ihr den Namen gegeben! Erwähnt wird "Spanisch" schon ca. 60 - 70 Jahre früher, in der "Göttinger Handschrift".

      de.wikipedia.org/wiki/Göttinger_Handschrift


      Nach meinen Unterlagen kam Lopéz sogar zu dem Schluss, Spanisch sei ungut ! Den Zug Lb5 kritisierte er.
    • Das ist nicht angegeben Para.

      In Làzlo Orban, "Schach-Eröffnungen" , 2.Auflage 2009,ISBN 978-3-86910-152-1, 9,90 Euro gibt der Autor als Gründe von Lopéz an:

      - Lb5 verstösse gegen mehrere Eröffnungsgrundsätze
      - man stelle seine Figuren nicht in die Bretthälfte des Gegners, da Bedrohungen (Arche-Noah-Falle)
      - man spiele in der Eröffnung nicht auf Bauerngewinn
      - Lb5 ist ein Tempoverlust

      Lopéz hielt deshalb das Läuferspiel 2. Lc4 für stärker !
    • Ist das deine eigene Meinung,oder zitierst du nur andere dangerzone... .Fakt ist,das Spanisch,also 3.Lb5 heute von vielen Spitzenspielern angewandt wird,z.B. vom amtierenden Weltmeister Anand,das spricht eindeutig für den Zug,besonders im Vergleich zum Läuferspiel,aber das mal nur am Rande. :)
    • Neuerung geschlossene Verteidigung, moderne Variante

      Beim Traditionsturnier in Wijk an Zee ( tatasteelchess.com/tournament ) lief Alexei Shirov vorgestern in der ersten Runde ins offene Messer...
      der niederläandische GM Jan Smeets konnte eine gut vorbereitete scharfe Variante spielen mit einem neuen Zug Nr. 22 ...

      1. e4 e5 2. Nf3 Nc6 3. Bb5 a6 4. Ba4 Nf6 5. O-O b5 (moderne geschlossene Verteidigung)
      6. Bb3 Bc5 7. a4 Rb8 8. c3 d6 9. d4 Bb6 10. axb5
      axb5 11. Na3 O-O 12. Nxb5 Bg4 13. Re1 Bxf3
      14. gxf3 Nh5 15. Kh1 Qf6 16. Rg1 exd4 17.
      Bg5 Qe5 18. Bd5 dxc3 19. Bxc6 cxb2 20. Rb1
      Bxf2 21. Rg2 Rb6 22. Bd7 Bc5 23. Na7 Ra8
      24. Nc6 Rxc6 25. Bxc6 1-0
    • DIETIGERIN schrieb:

      Ist das deine eigene Meinung,oder zitierst du nur andere dangerzone...
      "Nur" andere, Tigerin , so wie von mir angegeben.

      Ich selber bin kein Spanisch-Spieler.Aber der Artikel in dem Buch passt doch wunderbar !

      Sinngemäss heisst das doch:

      In einer Schacheröffnung, die (allerdings heute) bis weit über den 20. Zug durchanalysiert ist, gab derjenige, dem sie zugeschrieben wird (was aber,wie oben aufgeführt,nicht ganz stimmt) vor rund 500 Jahren schon zu,daß der dritte Halbzug aus seiner Sicht, recht schwach ist.

      Na wenn das kein Hammer ist, weiß ich ja nicht!

      Allerdings, ist das wie gesagt,rund 500 Jahre alt.Die Praxis hat mittlerweile gezeigt, das Spanisch für Weiß durchaus stark ist.Das will ich überhaupt nicht bestreiten.