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    • Lesley-Ann Jones. Freddie Mercury Die Biografie

      München :

      Ich mag München. Ich war lange dort. Ich habe eine Menge Freunde dort, die wissen, wie ich bin, aber sie behandeln mich so wie jeden anderen Menschen auch und haben mich so akzeptiert, wie ich nun mal bin. Und das ist für mich sehr entspannend. Ich möchte mir nicht auf die Zunge beißen und mich verstecken müssen. Das will ich nicht. Ich würde durchdrehen und verrückt werden... noch schneller als als ohnehin schon.
      ( Freddie Mercury )


      Es machte keine Anstalten, seine Sexualität zu verstecken.
      Das war befreiend. Es gab damals nicht viele Leute, die so waren wie er.
      ( Carolyn Cowan, Freddies Visagistin )


      Demnächst Verfilmt wird diese Biografie.

      Unbenannt.png

      Datei:Freddy Mercury Statue Montreux.jpg

      Wikipedia

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von PeterHerzberg ()

    • Honsa schrieb:

      Markus1963 schrieb:

      Ich habe gerade "So auf Erden" von Kathrin Liebelt verschlungen. Der Roman ist in einem kleinen Verlag erschienen und gar nicht so leicht zu bekommen, aber doch ein echter Geheimtipp! Anschaulich wird der lange Weg in´s Leben 3er sehr unterschiedlicher Geschwister erzählt, die kurz nach dem Krieg zu Vollwaisen werden. Wie in einem Film laufen die dramatischen und sehr unterschiedlichen Lebenswege der Geschwister beim lesen vor dem geistigen Auge ab, die Autorin schafft immer wieder eindrucksvolle Bilder. Da der Roman im Sauer- und Münsterland spielt, hat er mich natürlich sehr interessiert. Stellenweise ist es vielleicht eher ein Frauenroman aber auch die zweifelhafte Rolle der katholischen Kirche wird sehr anschaulich. Für die 320 Seiten habe ich nur 5 Stunden gebraucht, war selten so gefesselt!
      Danke für diese Empfehlung, meine Frau hat es in den Ferien verschlungenen und war total begeistert.
      Schön das es deiner Frau gefallen hat; es ist übrigens eine wahre Geschichte. Natürlich stellenweise etwas dramatisiert und mit Happy Ends, die es im wahren Leben so nicht gab. Ich bin der "Zigeunerjunge" ;-)) Falls Ihr es über Amazon gekauft habt, freut sich meine Großcousine sicher über eine positive Besprechung. Herzliche Grüße Markus (bzw. Paul im Roman)
    • Krimizeit...Totenfrau...Totenhaus...Totenrausch

      Die Abende werden länger. Es wird früher dunkel. Es locken uns Kerzenlicht, Teechen und das Sofa mit einem Krimi. Genau...Es ist Krimizeit.

      Zu keiner Zeit des Jahres liest man einen richtigen Thriller so gern wie zu Anfang des schumrigen Novembermonats. Im Sommer liebt man doch eher die leichte Poesie oder sinnig sitzend in ein wenig philosophischer Lektüre versunken.

      Und mich hat es auch gepackt. Angeregt wohl durch einen netten Menschen, der ebenfalls zur Zeit einen Thriller las. Könnte ich auch mal wieder, dachte ich, griff in mein Bücherregal und zog den ersten Band der Aichner-Trilogie *Totenfrau* heraus.

      Ich lernte *Blüm* kennen. Eigentlich heißt sie Brünhilde. Aber sie haßte ihren Namen, den die Eltern ihr gegeben hatten. Der Vater hatte eine Leidenschaft für alte deutsche Sagengestalten. Daher. Sie haßte nicht nur ihren Namen, sondern auch ihre Eltern, genauer gesagt waren es eigentlich nur ihre Pflegeeltern. Man hatte sie aus einem Weisenhaus herausgeholt und adoptiert. Sie haßte nicht nur ihre Pflegeeltern, sondern die Zeit, die ihr von ihnen gestohlen wurde. Die Kinder- und die Jugendzeit. Denn... Ihre Eltern führten ein Bestattungsinstitut. Und obwohl sie sich vehement wehrte musste sie, während andere Kinder Freunde hatten, draussen auf der Straße rumtobten, ihrem Vater bei der Verrichtung seiner Arbeit in der Leichenhalle helfen. Nein, ihre Eltern waren nicht gut zu ihr. Sie waren grausam.

      Aber ihr Tag kam. Eines Tages. Sie segelten in den Ferien zumeist mit dem Boot aufs Meer hinaus. Jetzt waren sie alt. Die Eltern. Und Blüm hatte es geplant. Sie mußten weg. Die Eltern. Und sie plante und erledigte. Die Polizei kam, sie schrie, erklärte, sie sei eingeschlafen und die Eltern seien weg gewesen. Man glaubte ihr. Der Polizist hieß Mark. Mark wurde ihr Ehemann. Sie bekamen zwei wunderbare Kinder. Mädchen. Blüm führte das Beerdigungsinstitut weiter. Mittlerweile liebte sie ihren Beruf, baute das Haus um. Kurz...sie waren glücklich. Die Vergangenheit vergessen.

      Eines Morgens fuhr Mark mit seinem Motorrad zur Arbeit. Da geschah es. Ein Unfall? Er war sofort tot. Blüms Welt brauch auseinander. Die Sicherheit, die ihr die Familie, ihre Liebe zu Mark, gegeben hatte brach auseinander. Nichts war mehr so, wie es hätte sein sollen.

      Da war noch *Reza*, der Mann, den Mark von der Strasse gerettet hatte, ihn erwischte, als er gerade einen Automaten knacken wollte. Mark war ein Guter. Er nahm ihn mit nach Hause und er arbeitete von da an bei Blüm in der Leichenhalle. Reza war da, er versprach ihr immer für sie da zu sein.

      Blüm funktionierte. Sie woltle eine gute Mutter für ihre Kinder sein. Ihnen das geben, was sie selber nicht bekommen hat. Sie war für sie da. Sie arbeitete und in den freien Stunden schlich sie in das Arbeitszimmers von Mark und stöberte in seinen Unterlagen der Erinnerungen wegen.

      Aber da fand sie etwas, was ihr den Atem nahm. Mark hatte vor seinem Tod an einem Fall gearbeitet, der kurz vor der Auflösung stand. Er hatte aber noch keinen Wind drum gemacht. Wollte abwarten, bis er alle Beweise gesichert hatte.

      Einem furchtbarem Verbrechen war er auf der Spur. Drei Menschen, zwei Frauen, ein junger Mann waren entführt und jahrelang in einem Keller gefangengehalten und dort bestialisch gefoltert worden.

      Blüm war klar, der Tod ihres Mannes war kein Unfall mit Fahrerflucht. Das muß Mord gewesen sein.

      Blum greift die Ermittlungen auf. Heimlich. Man hat ihr Mark genommen. Sie fand eine der Überlebenden der Gefangenen, eine Frau namens Dunja, ließ sich von ihr die Geschichte erzählen und bestätigen. Sie glaubte.

      Es war nicht nur Rache, die sie ausüben wollte, weil man ihr Mark und damit ihr ganzes Glück genommen hatte. Sie wollte auch diese drei jungen Menschen rächen, die so grausam gequält und gefoltert wurden. Der Gerechtigkeitssinn. Wer sich so bestialisch an anderen unschuldigen Menschen verging, der verdiente den Tod.

      Und so machte sie sich ans Werk die Männer, die diese Tat verübt hatten, denen Mark auf die Spur gekommen war, zu finden. Ich erzähl nun nicht mehr weiter...Es soll ja nur ein Einstieg sein.

      Blüm hat mich mitgezogen in ihren Rausch der Rache. Und ich konnte mich nicht erwehren, ganz bei ihr zu sein. Genau dachte ich, diese Untiere haben es nicht verdient zu leben. Kennt Ihr das? Dass solche Gedanken manchmal in einem wohnen? Daß man so gerne mal seinen Peinigern (gedanklich) ein Messer in die Brust sticht oder einfach niederschießt. Tot für immer. Weg. Kein Unheil sollen sie mehr anrichten. Also, ich kenn das jedenfalls. Ich schäm mich auch nicht dafür. Ich weiß ja, dass in jedem Menschen alles wohnt. Niemand ist nur gut, liebevoll, nett, freundlich. Es kann Situationen in deinem Leben geben, denen du ausgesetzt bist oder warst, die solche Gedanken möglich machen. Und ich sage immer, ein Glück, dass man sich unter Kontrolle gehabt hatte oder irgendetwas einen davor beschützt hat, das zu tun, was man gern hätte tun wollen. Niemand ist vollkommen.

      Ich habe alle drei Bände, ca. 1500 Seiten, wie in einem Rausch gelesen und mich hineinziehen lassen in Blüms Rachewelt, mit Empathie für Sie, aber auch dann wieder mit Ablehnung und doch hab ich immer mit ihr gebangt, dass sie selber es überleben wird. Weil..irgendwie konnte ich diese Rachewelt verstehen. Und es geht doch auch immer darum, zumindestens zu verstehen, warum Menschen Menschen Schreckliches antun. Das Verstehen ist zwar kein Trost, es macht nichts ungeschehen, doch es kann so etwas wie Frieden schenken mit sich selber.

      Viel Vergnügen und packende Stunden auf dem Sofa allen, die sich gerne in dieser Zeit den Abrgünden des Lebens in Form eines Thrillers widmen möchten. :love:

      Totenfrau (Band 1), btb-Verlag
      ISBN:9783442749263
      10,00 Euro

      Totenhaus (Band 2). btb-Verlag
      ISBN: 9783442714421
      9,99 Euro

      Totenrausch (Band3), btb-Verlag
      ISBN:9783442716942
      9,99 Euro
      Es war einmal ein Schiff,Befuhr die Meere alle Zeit,und unser Schiff, es hieß die Goldne Nichtigkeit.
    • Bevor ich über meine neuen Bücher rede,
      erst mal ein D@nke an die Wortakrobatinnen
      @Läuferin und @lottelenia
      Eure Beiträge sind immer so erlesen.
      Da ist das Wort schon ein Genuß.
      Mein D@nk auch an all die anderen Belesenen,
      die diesen Thread/ Strang am Leben erhalten.

      War heute in meinem Lieblingsbuchladen
      und habe ein bestelltes Buch abgeholt.
      Michael Hartmann
      DIE ABGEHOBENEN
      Wie die Eliten die Demokratie gefährden.
      Ich bin nicht unwissend über dieses Thema,
      Eine Aktualisierung kann nicht schaden

      Dann habe ich auch gleich den 3. Teil
      von Sabine Ebert's Babarossa Epos
      von Schwert und Krone mitgenommen.

      Zeit des Verrats.
      Diese Lektüre dient zur Zerstreuung.
      Stelle fest,wenn ich historische Romane lese.
      Die Geschichte wiederholt sich immer wieder...

      Angelesen habe ich bereits das Buch
      INSIDE ISLAM von Constantin Schreiber
      Unter deutschen Jornalisten ist Schreiber
      zurzeit der Integrationsminister‿◕)ツ Quelle SZ
      In dem Buch geht es darum
      was in deutschen Moscheen gepredigt wird...
      Constantin Schreiber stößt dabei auf ein problematisches Weltbild.....

      Dateien
      Ich bleibe auf dem Teppich meiner Möglichkeiten und hoffe das er fliegen lernt.
    • Schon die Titel seiner Bücher lassen aufhorchen: Die Blusen des Böhmen, Im Glück und anderswo, In Zungen reden oder Reim und Zeit. Hier wird munter aus der Tradition zitiert und diese zugleich verballhornt. Die Texte spielen mit den Erwartungen der Leserschaft und durchkreuzen sie behende – dieses Motiv zieht sich durch das dichterische Schaffen Robert Gernhardts, einem nie so ganz ernstgenommenen Autor, der gern das zweifelhafte Label des Humoristen trug.

      Robert Gernhardt wurde 1937 in Tallinn geboren. Der Sohn eines Richters und einer Chemikerin wuchs in Göttingen auf und studierte Malerei und Germanistik in Stuttgart und Berlin; er begann in den frühen 1960er Jahren als Karikaturist der Zeitschrift Pardon. Anschließend arbeitete er als freier Schriftsteller, Redakteur und Zeichner in Frankfurt am Main und in der Toscana, wo er 1972 ein Haus gekauft hatte. Zusammen mit seiner Frau Almut illustrierte er Kinderbücher, für die Filme des Komikers Otto Waalkes verfasste er Drehbücher. 1980 zählte er zu den Mitbegründern des Satire-Magazins Titanic, sein Werk wurde mehrfach mit Preisen ausgezeichnet. Robert Gernhardt starb 2006 in Frankfurt am Main an Krebs, wo er mit seiner Frau begraben liegt.

      Unverwechselbar ist seine Lyrik, die sich formal virtuos an Metrik, Reim und Versmaß orientiert, inhaltlich zwischen Parodie, Komik, Tiefsinn und Kulturkritik changiert. Seine Oden kommen in den ersten Strophen oft leise und harmlos daher, um zum Ende hin unversehens ins Gallige zu kippen, wie in Zurück zur Unnatur: „Zurück aus dem Wald / wo Blätter verkümmern / Kronen sich lichten / Äste verdorren / Rinden aufplatzen / Stämme hinstürzen – / Beute des Sturms / Opfer des Fortschritts / Geiseln des Wandels / Treibgut der Zeit. // Zurück in der Stadt / wo strahlende Wände / den Himmel verstellen / und ihn verdoppeln – / Türme aus Glas / Spiegel des Wechsels / Stelen aus Licht / Monumente der Dauer: // Wer möchte leben / ohne den Trost der Hochhäuser!“

      Dass Lyrik eine besonders verdichtete und gefühlige Gattung sei, wird Robert Gernhardt umstandslos unterschreiben; dass sie zuerst für Wohlbehagen und Erbaulichkeit zuständig sei, beiläufig dementieren. In seinen Stimmenimitationen von Gott bis Jandl nimmt er sich forsch etwa Platon, Dante, Goethe, Wilhelm Busch und Thomas Mann vor, schreibt deren literarischen Klang veralbernd weiter und macht sich über ihre Themen durch Übertreibung lustig. Vor seinem anarchischen Beifall ist auch das Neue Testament nicht sicher: „Paulus schrieb an die Apatchen: / Ihr sollt nicht nach der Predigt klatschen. // Paulus schrieb an die Komantschen: / Erst kommt die Taufe, / dann das Plantschen. // Paulus schrieb den Irokesen: / Euch schreib ich nichts, lernt erst mal lesen.“

      Gernhardts Zeilen nehmen die Beflissenheit des Kulturbetriebs, der Habitus über die laufenden Regalmeter Buch definiert, liebevoll aufs Korn, weiß sich der Dichter doch als Teil des skizzierten Milieus der Literaten, Rezensenten, Bohemians und Impressarios (m/w/d). Bei allem Geplänkel wird Robert Gernhardt nie ekelhaft, er schreibt und zeichnet immer auch ideell für Kinder und Jugendliche. Wer seine Gedichte laut liest, um das Vergnügen an ihnen zu steigern, wird vermutlich vor lauter Lachen nicht in einem Rutsch bis zur Pointe kommen. Es dürfte dieses Element der Närrischen gewesen sein, das Gernhardt trotz seines dichterischen Könnens nie zu einem Kandidaten für den Büchner-Preis hat werden lassen.

      Doch wer Gernhardt ob seines Witzes für zu leicht befindet, hat ihn entweder nicht zu Ende gelesen oder nur zur Hälfte verstanden. Der erklärte Genießer sprachlicher wie kulinarischer Freuden entlarvt die Pose des hohen Ernstes, die im Feuilleton als Gütesiegel des wahren Werkes geführt wird; auch Poeten haben Verdauung und Verstopfung, auch alternde Künstler begehren attraktive Frauen, auch Possenreißer sehnen sich nach Mäzenen. Bei aller Bildung und beruflichem Erfolg unterläuft ihm nicht der Fehler, sich für einen moralisch besseren Menschen zu halten, der sein Publikum insgeheim verachtet – er spottet lieber öffentlich.

      Und melancholische Töne findet Gernhardt in seinem Krebsfahrerlied anlässlich seiner Chemotherapie: „Durch die Auen, / durch die Triften / reise ich, mich zu vergiften. // Winde säuseln, / Strahlen blitzen, / bald werd ich am Gifttropf sitzen. // Hügel locken, / Berge blauen, / schon kann ich das Gifthaus schauen. // Durch die Flure, / durch die Weiten / sieht man mich zum Giftraum schreiten, // Um dort über / viele Stunden / an dem Gifte zu gesunden. // Oder auch nicht.“ Auch im Sterben bleibt er sich treu, der Meister des Trivialen, der Schmuck und Alltag so unnachahmlich mischt. Ob er nun die Engel im Deklamieren unterweist? Oder doch die Teufel im scharfen Strich? Zum Glück bleiben seine Gedichte hier.

      ----------------

      Robert Gernhardt: Das große Lesebuch, Frankfurt am Main 2017, Fischer Taschenbuch
    • Einer meiner Lieblingsgedichte von ihm:

      Seht mich an: Der Fuß der Zeit
      trat mir meine Wangen breit.
      Schaut mein Ohr! Die vielen Jahre
      drehten es ins Sonderbare!
      Ach des Kinns! Es scheint zu fliehn,
      will die Lippen nach sich ziehn!
      Ach der Stirn! Die vielen Falten
      drohen mir den Kopf zu spalten!
      Die Nase! Oh, wie vorgezogen!
      Der Mund! So seltsam eingebogen!
      Der Hals! So krumm! Die Haut! So rot!
      Das Haar! So stumpf! Das Fleisch! So tot!
      Nur die Augen, lidumrändert,
      strahlen blau und unverändert,
      schauen forschend, klar und mild
      aufs und aus dem Spiegelbild,
      leuchten wie zwei Edelsteine -


      sind das überhaupt noch meine?
    • Ich bin gerade an der Stelle, als der kleine George mit viel Überwindung aus dem dunklen Keller einige Dinge herauf brachte, welche er und sein Bruder brauchten, um ein schönes stabiles Papierboot zu bauen. George hatte immer große Angst, Stellen mit nicht einschätzbaren Gefahren betreten zu müssen, z. B. dunkle Keller, wo vielleicht Untiere oder Monster George auflauern könnten.

      Vor einigen Tagen gab es in der kleinen Stadt ein furchtbares Unwetter und so gab es noch zahlreiche Rinnsale auf den Straßen – aber gut geeignet, ein Papierboot auszuprobieren. Sein Bruder war noch krank und konnte nicht mit hinaus. George nahm seinen gelben Regenmantel und Gummistiefel und teste das Boot draußen allein.

      Es war ein wunderschönes, stabiles Boot und weichte auch nicht auf, denn sie hatten das Boot sogar imprägniert; ein fröhlicher kleiner Junge, der neben seinem Boot nebenher lief im trostlosen grauen Regenwetter.
      Plötzlich nahm das Boot Fahrt auf und George konnte nicht so schnell mitlaufen. So stoppte es vor einem Gully und ärgerlicherweise fiel es auch in den Gully hinein.
      Er versuchte das Boot noch aus dem Gully zu retten, als er zwei Augen im Gully sah. George dachte zuerst, es sein ein Tier. Es war aber ein Mensch – ein freundlicher Clown, mit einer roten Knubbelnase und roten Haaren. Er zeigte ihm das Boot und wollte es ihm auch zurückgeben. Außerdem hatte der Clown dort unten auch bunte Luftballons.
      „Willst du auch einen blauen Luftballon?"
      George schaute traurig auf das Boot und entgegnete: "Ich darf nichts von Fremden nehmen." Der Clown fragte, wie er heißt und nach dem George seinen Namen verriet sagte der Clown: "Ich bin Pennywise. Jetzt kennen wir uns. Willst du einen blauen, gelben, grünen oder roten Luftballon? Du kannst sie alle haben!... Du musst nur zugreifen.“

      George griff nach dem Boot … und was danach geschah war nicht mehr genau zu konstruieren.
      Ein Journalist, der aus größerer Entfernung zusah, schrieb später:
      „George schrie auf. Die linke Seite vom gelben Regenmantel war jetzt grellrot. Grellrotes Blut floss aus dem zerfledderten Loch, wo zuvor bei George der linke Arm war, rotes Blut strömte auf den gelben Regenmantel und auf die Straße. Ein großes weißes Knochenstück ragte an den Schultern von George zwischen den zerrissenen Fetzen des Regenmantels. Die toten Augen des Jungen starrten in den Himmel und das Regenwasser sammelte sich darin…“

      Jetzt muss ich nur noch etwa 1530 Seiten lesen.
      ...

      Vielleicht erzähle ich zu Weihnachten auch mal zu passender Gelegenheit ein weihnachtliche Geschichte; vielleicht sogar ganz ohne Blut... ;)
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    • Yuval Noah Harari
      21 Lektionen für das 21. Jahrhundert
      Yuval Noah Harari hat Millionen Leser
      auf der ganzen Welt in seinen Bann geschlagen.
      Mit seinen 21 Lektionen für das 21. Jahrhundert
      lädt er dazu ein, in einer Welt voller Lärm
      und Ungewissheit über Werte, Bedeutung
      und persönliches Engagement nachzudenken.
      In einer Welt, die überschwemmt wird
      mit bedeutungslosen Informationen, ist Klarheit Macht.
      Doch die meisten von uns können sich kaum den Luxus leisten,
      sich mit den drängenden Fragen der Gegenwart zu beschäftigen,
      weil wir Dringenderes zu erledigen haben.
      Leider gewährt die Geschichte keinen Rabatt.
      Wenn über die Zukunft der Menschheit
      in unserer Abwesenheit entschieden wird,
      weil wir zu sehr damit beschäftigt sind,
      unserer Kinder zu ernähren und mit Kleidung zu versorgen,
      werden wir und sie dennoch nicht von den Folgen verschont bleiben.
      Dieses Buch versorgt nicht mit Kleidung und Nahrung.
      Aber es hilft die Dinge klarer zu sehen
      und es ebnet das globale Spielfeld etwas ein.
      Wenn es auch nur ein paar mehr von uns in die Lage versetzt,
      sich an der Zukunft unserer Spezies zu beteiligen,
      so hat es seine Aufgabe erfüllt.

      Die Inhaltsangabe vorweg ist schon vielversprechend:

      Teil 1 die technologische Herausforderung
      1 Desillusionierung: das Ende der Geschichte wurde vertagt.
      2 Arbeit: Wenn du erwachsen bist, hast du vielleicht keinen Job.
      3 Freiheit: Big Data is wachting you.
      4 Gleichheit: wem die Daten gehören, dem gehört die Zukunft

      TeiI 2 die politische Verantwortung
      5 Gemeinschaft: Menschen haben Körper.
      6 Zivilisation: Es gibt nur eine Zivilisation auf der Welt.
      7 Nationalismus: Globale Probleme verlangen globale Antworten
      8 Religion: Gott steht jetzt im Dienste der Nation
      9 Zuwanderung: Manche Kulturen sind wohlmöglich bessere als andere

      Teil 3 Verzweiflung und Hoffnung
      10 Terrorismus: Keine Panik
      11 Krieg: Unterschätze niemals die menschliche Dummheit.
      12 Demut: Du bist nicht der Nabel der Welt.
      13 Gott: Du sollst den Namen Gottes nicht mißbrauchen.
      14 Säkularismus: Finde dich mit deinem Schatten ab

      Teil 4 Wahrheit
      15 Nichtwissen: Du weißt weniger als du glaubst.
      16 Gerechtigkeit: Unser Gerechtigkeitsempfinden könnte veraltet sein.
      17 Postfaktisch: Manche Fake News halten ewig.
      18 Science Fiction: die Zukunft ist nicht das, was man im Kino sieht.

      Teil 5 Resilienz
      19 Bildung: Veränderung ist die einzige Konstante
      20 Sinn: Das Leben ist keine Erzählung
      21 Meditation: Einfach nur wahrnehmen.

      Das Buch hat über 400 Seiten
      Yuval Noah Harari, einer der aufregendsten Denker der Gegenwart
      erzählte in seinen ersten beiden Büchern vom Aufstieg des Homo Sapiens
      zum Herrn der Welt und von der Zukunft unserer Spezies.
      Nun schaut er auf das Hier und Jetzt
      und widmet sich den drängende Fragen unserer Zeit
      Ich bleibe auf dem Teppich meiner Möglichkeiten und hoffe das er fliegen lernt.
    • Der Graf von Monte Christo...Alexander Dumas ... 1.>Teil

      Harren und Hoffen sind die beiden Worte, mit denen dieses, für mich eines der schönsten Bücher, welches ich je gelesen habe, endet und dass mich oft zum Weinen gebracht hat, weil so Vieles, was Dumas vom Schicksal des Edmont Dantes, natürlich in anderer Art und Weise, einem im Leben doch selber passiert. Ein Buch, dass mich über viele Stunden mit seinen 932 Seiten von der Welt da draußen getrennt hat. Bei mir Zuhaus in meiner kleinen Höhle oder im Zug auf Hin- und Rückfahrt zu den Weihnachtsferien mit meinen Kindern.

      Selbst dort, in schönem Beisammensein vieler Stunden, die auch Möglichkeiten zum Rückzug gaben, ließ ich es nicht aus der Hand. Dieses Buch wird mir nicht nur wegen seiner Geschichte niemals vergessen sein, sondern auch wegen der Erinnerung die es mir schenkt. Der Moment, wo ich mit meinen Kindern zusammen saß, jeder ging seiner Beschäftigung nach, wir hörten bei unserem Tun die Suite 1 von Bach, für mich das schönste Musikstück für ein Instrument, dem Cello, welches ich neben der Geige so liebe. Ein unvergeßlicher Moment des Zusammenseins voller Nähe und Herzenswärme, ohne dass ein Wort gesprochen wurde und ich mich unglaublich wohl gefühlt habe.

      Das Buch von Alexandre Dumas erschien in den Jahren 1844 und 1846 als Fortsetzungsroman in der Zeitschrift Les Journal. Und obwohl es einer der bedeutensten Werke der französischen Literatur ist, habe ich es erst jetzt zur Hand genommen, bin nie zuvor in die Gelegenheit gekommen. Anlaß gab mir der Film mit Robert de Niro *Sleepers*, den ich vor einger Zeit sah, in dem einer der Jugendlichen, die in einer Erziehungsanstalt Furchtbarem ausgesetzt waren, dieses Buch las und ihm so die Zeit des Schreckens vergessen zu machen, ja, gerade zu half, sie zu überleben. Ich weiß ebenso um diese wunderbare Möglichkeit in Büchern Halt zu finden, wenn die Welt gerade unglücklich erscheint.

      Ich weiß auch nicht warum. Vielleicht schreckte mich immer die Fülle der Seiten ab, denn als Mensch, der viel mit und an sich selber arbeiten mußte, eine Familie zu versorgen hatte, vielem anderen, aber vor allen Dingen als Buchhändlerin, die ständig damit beschäftigt sein muß, das Aktuelle zu lesen, damit es den Kunden, die, in all den Jahren habe ich das jedenfalls nie erlebt, nach klassischer Literatur suchten, Empfehlungen geben konnte. Denn der Mensch in unserer Zeit verlangt immer nach dem Neuen und mißachtet die Schätze der Vergangenheit, wie so mancher auch die Erinnerung an das Gestern verachtet. Aber was ist ein Leben ohne die Erinnerung nicht nur an die Geschichte der Welt, sondern auch an seine eigene, an Menschen, die nicht mehr bei einem sind, an glückliche oder traurige Momente.

      Ein Abenteuerroman, so wird das Buch beschrieben. Und ja, es ist ein Abenteuer dieses Buch, wie das ganze Leben doch auch ein Abenteuer des Menschen ist, der durch diese Welt schreitet.

      Die Geschichte von Edmont Dantes, der von einer Schiffsreise heimkehrte, voller Glück die Ladung seines Reeders gerettet zu haben, nachdem der Kapitän ums Leben gekommen ist, für den er noch auf seinem Sterbebett gekämpft hatte, dort auf der Insel Elba, wo Napoleon im Exil lebte und seine Rückkehr vorbereitete und Dantes, ohne es zu wissen, in diese Verschwörungspläne der Bonarpartisten mit hinein geriet, in dem ihm ein Brief anvertraut wurde, den er nach Paris überführen sollte. Niemand durfte von diesem Brief erfahren. Dantes schien am Anfang des Erfolges zu stehen. Der Reeder, Morrel, sein Chef, den er verehrte ernennt ihn zum neuen Kapitän und der Heirat mit seiner geliebten Mercedes scheint nichts mehr im Wege zu stehen.

      Aber dieser Brief, das Versprechen, das er dem Absender gab, ihn an den Adressaten zu übergeben, stürzte sein Leben ins Unglück. Natürlich nicht nur dieser Brief allein, sondern der Verrat durch Freunde, die Korruption, die Habgier und die Machtgier der Menschen, die in seinem Umfeld lebten. Wir lesen mit Dumas auch die geschichtlichen Ereignisse bis zur Julirevolution 1830. Ich will dazu gar nicht so sehr viel sagen, dass kann ja alles nachgelesen werden.

      Edmont Dantes wird nach Verrat und Heimtücke in ein Verließ des berüchtigten Gefängnis Chateau d If, einer Festungsinsel vor Marseilles gebracht, in der er 14 Jahre verbrachte. Dann für Tod erklärt.

      Ich möcht nun aber für all die, denen ich dieses Buch wärmstens ans Herz lege, wenn sie es noch nicht kennen, nicht mehr viel verraten, wie dieses Abenteuer des Edmont Dantes, der dann später zum Grafen von Monte Christo wird, verläuft.

      Ich verpreche aber, dass es gar nicht anders sein kann, als dass diese Geschichte von Glück und Unglück, Liebe und Haß, Rache und Vergeltung, aber auch von Zweifeln, Hoffnung und Glaube einen nicht mehr losläßt.

      Und sicher wie in allen Büchern, die über das Leben erzählen, gibt es immer Momente, wo sich selber in Frage gestellt werden kann. Ich hab viel über den Sinn der Rache nachgedacht. Ich denke, die meisten Menschen hätten Gründe genug dazu, nicht nur Rachgedanken in ihrem Inneren zu entwickeln, sondern auch den Wunsch sie zu vollziehen. Ja, in manch einem Moment hatte ich sogar den Gedanken, vielleicht kann nur der Antrieb Rache nehmen zu wollen den Menschen zu einem ganz anderen werden lassen, ohne sie jemals auszuführen. Sie kann vielleicht Ansporn sein, ehrgeiziger zu werden, als man es im innersten seines Wesens vielleicht ist. Fast bin ich in der Beschäftigung mit den Gedanken über Rache an einen Punkt gekommen, wo ich es ein klein wenig bedauert habe, niemals Rachegelüste empfunden zu haben, jedenfalls kann ich mich bewußt nicht daran erinnern. In einem Film mit Kevin Spacey, den ich vor einiger Zeit sah *Das Leben des Gale* wurde gesagt: *Wer Rache sucht, gräbt zwei Gräber* Vielleicht war es das, was mir imemr Angst gemacht hat, ich weiß es nicht.

      Ich habe auch die Sprache geliebt, in der dieser Roman aus einem anderen Jahrhundert erzählt wird. So herrlich altbacken die Dialoge. Mir hat es größtenteils gefallen, mit welcher großer Distanz sich in dieser Zeit Menschen sprachlich begegnet sind, obwohl sie Freunde oder gar Ehepartner waren. Kaum mehr zu glauben in unserer jetzigen Zeit, wo man immer und überall gleich auf Du und Du steht und es den Anschein hat, es gäbe keine Grenzen mehr zwischen den Menschen. Ich kann mich davon nicht immer ausnehmen. Auch ich überschreite sicherlich hin- und wieder diese Grenzen. Es ist doch schöner, wenn die Zeit der Annäherung zwischen Menschen langsam voranschreitet und nicht mit der Tür ins Haus gefallen wird, wenn es noch Werben und Umwerben gibt und noch Vorsicht waltet mit dem, was man dem Anderen gerne sagen möchte, wenn noch Sorge besteht, ob es nicht anstössig, unverschämt oder gar verletztend, zu neugierig, was auch immer ist. Kommunikation ist ein zerbrechlich Ding, weil ja nicht zerstört, sondern angenähert werden will.

      weiter gehts auf der nächsten Seite :P
      Es war einmal ein Schiff,Befuhr die Meere alle Zeit,und unser Schiff, es hieß die Goldne Nichtigkeit.
    • 2. >Teil

      Natürlich muß man es mögen, wenn Dumas, wie im Grafen von Monte Christo kein Zeitproblem hat, um Spannung aufzubauen, in dem er alles genau schildert, Örtlichkeiten, Ausstattung der selben, kleine Beschreibungen der Ereignisse, die einem möglicherweise unwichtig vorkommen, aber dennoch zum Ganzen dazu gehören, weil sie genau das ausmachen, was einen wie einen Sog in das Geschehen mit hineinzieht. Heute, wenn du mal etwas länger ausholst, wird einem immer gleich gesagt, komm zum Punkt. Zuhören kann nicht mehr jeder. Dabei gehört doch gerade das Ausschmücken eines Erlebnisses, auch wenn es, bei mir jedenfalls, ich kann nicht anders, zum Erlebten dazu. Und ich meine nicht das erfundene Ausschmücken, sondern all das, was so geschieht, bis zum wirklichen Höhepunkt des Erlebnisses gekommen wird. Doch in Zeiten von Twitter und Facebook oder whatsapp, Kurzmeldungen und der Gier nach immer neuen Informationen, möglichst mit Sensationscharakter, ist das Zuhörenkönnen zu kurz gekommen. Der Mensch hat es heute immer eilig. Auch beim Lesen, weil schon der nächste Roman winkt.

      Er hat es auch eilig zum Ziel zu kommen, mit dem, was er erreichen will und wenn das Leben, das seine oder das Weltgeschehen nicht schnell so verläuft, wie er sich das vorstellt, gibt es Jammern und Klagen. Wie schnell geht das, gar solche Momente, wo man das Leben als nicht mehr lebenswert betrachtet. Ich zitiere mal einen Satz aus dem Grafen:

      *Man hat es immer eilig mit dem Glück, Herr Danglars, dass wenn man zu lange gelitten hat, wird es einem schwer, ans Glück zu glauben*

      Man müßte ein Buch schreiben über die *Ungeduld des Menschen* :)

      Es gibt unendlich viele Lieblingsstellen in diesem Buch für mich, ich kann sie gar nicht alle aufzählen, aber zwei möchte ich benennen:

      *In einem Augenblick der Verzweiflung habe ich wie du mir eines Tages das Leben nehmen wollen, in einer verzweifelten Lage hat dein Vater Hand an sich legen wollen. Hätte man deinen Vater in dem Augenblick, wo er den Lauf der Pistole gegen seinen Kopf richtete, hätte man mir in diesem Augenblick, wo ich das Gefängnisbrot, das ich drei Tage lang nicht anrührte, von meinem Bette stieß, ich sage, hätte man uns beiden in diesem Augenblick gesagt: LEBET! Es wird ein Tag kommen, da ihr glücklich sein und das Leben segnen werdet; mochte die Stimme gekommen sein, woher sie wollte, wir hätten sie mit dem Lächeln des Zweifels oder der Qual des Unglaubens angehört, und wie oft hat dein Vater später, wenn er dich in seine Arme schloß, das Leben gesegnet, wie oft habe ich selbst....*

      Man muß das Leben lieb behalten, es braucht Geduld, um die Strecken des Schmerzlichen und Unglücklichen auszuhalten, es braucht mehr Mut zum Leben als es sich zu nehmen, so denke ich jedenfalls.

      Eine andere:

      *Ich lebe zurückgezogen im Hause meines edlen Beschützers, und ich lebe so, weil ich die Stille liebe, die mir erlaubt, mich mit meinen Gedanken zu beschäftigen. Aber der Herr Graf von Monte Christo widmet mir väterliche Fürsorge, und nichts, was das Leben der Welt ausmacht, ist mir fremd, nur nehme ich aus der Ferne daran teil. So lese ich alle Zeitungen, und indem ich aus der Ferne das Leben der anderen verfolge, habe ich erfahren, was heute morgen in der Pairskammer vorgefallen ist und was heute Abend vor sich gehen sollte*

      So ist es, dachte ich. Ich kenne das gut. Es ist nicht so, als wenn du nicht weißt, was in der Welt vor sich geht, wie es zugeht zwischen den Menschen, nur, weil du nicht ständig inmitten all dem bist. Du kannst das Leben auf vielfache Weise begreifen und kennenlernen. Und es gibt wohl auch nichts Schöneres, für mich jedenfalls, als die Stille seines Hauses zu genießen und seinen Gedanken nachzugehen, Zeit dazu zu haben und nicht von einem zum anderen zu hüpfen, sondern mit Sorgfalt auszusuchen, was und wem sich zugewandt werden will.

      Nun denn, ich höre jetzt auf und hoffe, dass ich Einige dazu verleiten kann, sich diesem wunderschönen Buch zu widmen, das eine Zeit voll Miterleben und mit Dabeisein im Leben des Grafen von Monte Christo schenken kann und ganz nebenbei auch zum Nachdenken über das eigene Leben anregt. Ein Buch, dass das nicht tut, hat es nicht verdient, ein Buch zu sein. Jedenfalls kein literarischer Roman.

      By the way ...ich habe mir natürlich nach dem Lesen des Buches auch, ich glaube die letzte Verfilmung von 2002 unter der Regie von Kevin Reynolds angeschaut. Und ich kann nur sagen...Der Film ist eine Beleidigung an das Buch. Ich werde jedoch versuchen, noch an ältere Verfilmungen heranzukommen um zu vergleichen. Nur eines bitte..niemals zuerst den Film schauen. Immer das Buch lesen.

      Der Graf von Monte Christo
      Anaconda Verlag
      ISBN: ISBN: 978-3-86647-292-1
      9,95 Euro


      Sorry ich war zu lang
      Es war einmal ein Schiff,Befuhr die Meere alle Zeit,und unser Schiff, es hieß die Goldne Nichtigkeit.
    • Der unbekannte Kimi Räikkönen

      geschrieben von Kari Hotakainen


      Seine Biografie ist gut .

      150 000 Euro braucht man ungefähr wenn das Kind auf der Kartbahn darf :)

      Kimi´s Vater war Straßenarbeiter und sein Hobby war eigene Kart´s zu bauen, sowie auch eine eigene Rennbahn auf Grundstück zu bauen .

      Kimi wurde entdeckt auf der Kartbahn und ist Formel1 Pilot geworden mit 1 Weltmeistertitel.

      Vom Tellerwäscher zum Millionär .
    • Der Einstieg in diesen skurrilen Briefroman geschieht märchenhaft. Der Mandarin Kao-tai aus dem China des 10. Jahrhunderts n. Chr. reist mit einem Zeitkompass 1.000 Jahre in die Zukunft, weil er neugierig auf die Entwicklung seines Landes ist. Weil er und sein Freund Dji-gu aber die Rotation der Erdkugel bei ihren Berechnungen nicht berücksichtigt haben, landet der ehrwürdige Mandarin nicht in der Kaiserstadt K'ai-feng, sondern in Min-chen im Lande Ba Yan. Es dauert eine Weile, bis der Zeitreisende, der die Sprache seines Gastlandes irreal schnell erlernt, diesen Denkfehler bemerkt, aber die Zukunft ist so oder so ein Abgrund, wie er seinem daheim wartenden Freund brieflich mitteilt. Die Post über den vorab bestimmten Kontaktpunkt findet nicht nur den Weg von Bayern nach China, sondern auch aus der Zeit der späten Bundesrepublik West in die Zeit der Sung-Dynastie.

      Herbert Rosendorfer (1934 – 2012) war im Zivilberuf Richter in München, fand aber neben der Arbeit am Gericht immer wieder Zeit zum literarischen Schreiben; die „Briefe in die chinesische Vergangenheit“ stellen sein bekanntestes Werk dar. In ihnen schafft der Autor eine Situation, die es seinem tapferen Helden erlaubt, mit unbedarften Augen auf das ihm so kolossal fremde Treiben in der westdeutschen Gegenwart zu blicken und dabei Dinge wahrzunehmen, die den Einwohnern längst selbstverständlich geworden sind. Wider Willen wird Kao-tai zum Ethnologen, der in teilnehmender Beobachtung die oft komischen, manchmal albernen, aber stets seltsamen Sitten, Bräuche und Gesetze des Lebens in Ba Yan erlebt und zu verstehen sucht. Hier muss er acht Monate ausharren, früher erlaubt der Zeitkompass die Rückreise nicht. Dabei stößt er auf eklatante Unterschiede, aber auch auf beunruhigende Parallelen zum Leben im chinesischen Kaiserreich.

      Die „Briefe in die chinesische Vergangenheit“ geraten unter der Hand zu einer subtilen Kritik am hemmungslosen Fortschrittsglauben, nach dem das technisch, politisch und kulturell Neue stets das Bessere sei. Der Mandarin Kao-tai, als hoher Beamter unter anderem Präfekt der kaiserlichen Dichtergilde „Neunundzwanzig moosbewachsene Felswände“ und an ein privilegiertes Leben mit Dienern, Konkubinen und reichlich Muße in seinem Palast gewöhnt, wähnt sich in ein Inferno geschleudert. Sein erster Eindruck von Min-chen: Die Stadt ist unermesslich groß, furchtbar schmutzig und dröhnend laut. Die Menschen, die ihm fortwährend zu brüllen scheinen und deren Geschlechter er zunächst nicht sicher unterscheiden kann, nennt er ob ihrer grotesken Physiognomie nur „Großnasen“, ihr schroffer Ton im Miteinander schockiert ihn auch nach Monaten seines Aufenthaltes noch.

      Er selbst bedient sich der exzessiven Verwendung von Formeln der Förmlichkeit, etwa als er in einem Biergarten einem Dichter vorgestellt wird: „Ich habe in der Tat die nicht zu verzeihende Ungehörigkeit begangen, mit meiner mißtönenden Krächzstimme über die unnahbare Erhabenheit Ihrer verehrungswürdigen Person zu sprechen. Aber ich habe eben erst erfahren, daß ich das unverdiente, einem im Osten aufziehenden Regenbogen vergleichbare Glück habe, in der Gegenwart des bedeutendsten Poeten der gewaltigen Stadt Min-chen zu atmen. Was auch immer ich unnützer Zwerg in Zukunft verbrechen werde, so wird mein unwertes Leben doch überglänzt von dem Verdienst, einige Augenblicke lang vom selben Sonnenstrahl beschienen worden zu sein wie der Fürst aller Poeten von Min-chen und Ba Yan sowie der ganzen Welt.“

      So völlig unterschiedlich das Leben im kaiserlichen China des 10. Jahrhunderts und im Bayern der 1980er Jahre auch sein mag – andere Kleidung, andere Speisen, andere Musik, andere Formen der Konversation und der Mobilität –, so auffällig sind dann die Gemeinsamkeiten über Raum und Zeit hinweg: Hier wie da zielt nach Kao-tais Beoachtungen und Vergleichen das Trachten der Politiker auf den Erhalt der eigenen Macht und der damit verbundenen Bequemlichkeiten; hier wie da ist die Kaste der Verwaltungsbeamten anfällig für Bestechungen; hier wie da werden vor Gericht Urteile auf nicht nachvollziehbare Weise gefällt; hier wie da ist das Volk eine träge wie dumme Masse, die sich mit Zwang zum einen, Spektakeln zum anderen denkbar leicht lenken lässt.

      Allein lebende und berufstätige Frauen, die er nach und nach kennen lernt, verwirren ihn nachhaltig; eine Frau arbeitet als Lehrerin, eine andere als fliegende Servier-Zofe. Kao-tai liebt das belebende und berauschende Getränk Mo-te Shang-dong, das Rauchen von Zigaretten erscheint ihm als das Darbringen von Brandopfern, das Fortbewegen im A-tao-Wagen schädigt ob der übermenschlichen Geschwindigkeit Sinne und Seele. Das Hören der Musik des Meisters We-to-feng bringt ihn regelmäßig zum Weinen, ein Besuch des Oktoberfestes stößt ihn ab mit seinem Kreislauf des Trinkens, Schreiens und Erbrechens. Schuhe nennt er feste Kästchen aus Leder an den Füßen, die Wohnungen seiner Gastgeber und Freunde wirken auf ihn eng und niedrig. Mögen sie auch Übersetzungen des I-Ging oder der Werke des K'ung-fu-tzu im Regal zu stehen haben, so folgen sie deren Einsichten in die Unabänderlichkeit der Naturgesetze nicht. Ihr eigenes Bekenntnis zum Gekreuzigten kommt ihm wie hohler Aberglaube vor.

      Es bedarf des Blickes fremder Augen, um das Wesentliche im Eigenen zu erkennen. Das wird der Leserin (m/w/d) deutlich, als Kao-tai mit einem „Experten für Waldbaukunst“ über ein Megathema der 1980er Jahre redet, das Waldsterben. Allen Beteiligten, so sein Gesprächspartner, sei einsichtig, dass die Luftverschmutzung durch A-tao-Wagen und gigantische Schmieden gestoppt werden müsse. Alle litten unter der verdreckten Atemluft, keiner aber wolle sein kurzfristig angelegtes individuelles Verhalten ändern – leichtes Spiel für die Politik, die es bei zahllosen folgenfreien Anordnungen belasse und auf Vergessen setze. So gallig solch ein Befund, der geeignet ist, den Stolz des rationalen Menschen zu beschämen, auch sein mag, so lustig tönen die „Briefe in die chinesische Vergangenheit“ beim Wiederlesen. Kao-tai ist der sprichwörtliche Narr, der den Menschen mit seinen Fragen und Kommentaren den Spiegel vorhalten darf, weil sie ihn als Fremden ohnehin nicht ernst nehmen. Dass sie sich um seine überaus höflich vorgebrachten Mahnungen nicht scheren, schadet nur ihnen: Er reist nach acht Monaten zurück in sein geliebtes Reich der Mitte.

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      Herbert Rosendorfer: Briefe in die chinesische Vergangenheit, München 2009, dtv (Erstveröffentlichung 1983, überarbeitet 1991)
    • 520 packende Seiten sind zu Ende und Seite für Seite wird eine Spannung aufgebaut, die einen in den Bann ziehen und ein Nachmittag auf dem Sofa zu einem Ort des Vergnügens machen.

      Es handelt sich um, wie ich immer sage, einen Ermittlerkrimi. Carol O'Connell hats drauf. Es gibt 4 Leichen, die im Garten des Bürgermeisters auftauchen (warum?), denen der Mörder ihre Herzen entnommen hat und die seinem Auftraggeber als Beweis für die Tötung der Leichen per Post übersandt werden. Unter den Ermordeten findet sich auch eine Nonne, die früher einmal als Prostituierte gearbeitet hat. Weiterhin wird ein blinder Junge entführt, der der Ermordung der Nonne, wie sich herausstellt war sie seine Tante, als Zeuge beiwohnt. Daher muss auch er verschwinden. Der Junge. Der Auftragskiller nimmt ihn in seine Gewalt. Lösegeldforderung? Warum wurden diese Menschen scheinbar wahllos ermordet?

      Dier Ermittlerin Mallory, ist eine Mischung zwischen Lisbeth Salander, aus Stig Larssons Trilogie, und Saga Noran, der Ermittlerin, die aus der faszinierenden Krimiserie *Die Brücke* bekannt wurde. Sie hat den Adlerblick und sieht Dinge, die ihren Kollegen bei Spurensicherungen niemals auffallen. Da ist der Hund des Serienkillers der mit seinem Trinkwasser vergiftet wird. Nur ihr fällt auf, dass das Wasser keine klare Konsistenz hat, sonden einegfärbt ist. Sie ist die Perfektionistin schlechthin.
      Mit ihrem VW-Beetle, der über einen Porsche-Motor verfügt, bringt sie ihren Kollegen ob ihres wahnsinnigen Fahrstils an den Rand des Abgrundes seiner Ängste. Von vielen ihrer Kollegen gehasst, nur wenige schätzen ihren Eifer, ihre Unerbittlichkeit und ihre Vorgehensweise bei ihren Ermittlungen, geht sie dennoch sturköpfig ihren Weg um diesen Fall, der über erhebliche Verstrickungen wie durch einen Irrgarten führt, zu lösen. Obwohl sie von ihren Kollegen eher als herzlos charakterisiert wird, zeigt sich dennoch in ihrem Handeln, dass ihr dieser Fall schon wegen des blinden Jungens eine Herzensangelegenheit wird. Man kann sich schnell täuschen in Handlunsgweisen eines Menschen, um ihm Herzlosigkeit zu unterstellen, nur weil er seinen Weg geht. Man wird schnell für sozial inkompatibel erklärt, wenn man nicht mit der Meute läuft und sich jeglichem Gekungel entzieht. Wer nicht ist wie alle, muss das aushalten. Das kann Mallory.

      Carol O'Connor zeichnet in ihrem Krimi eine Welt des Betruges, der Gier und einer Gleichgültigkeit, die uns mehr denn je durch die Augen des kleinen entführten blinden Jungens gezeigt wird. Der Bürgermeister, der in kriminellen Machenschaften von Hedgefond-Heuschrecken verwickelt ist. Ich weiß nun was ein Pump-and-Dump-Spiel bei Aktiengeschäften ist. Man lernt nie aus:) Und die katholische Kirche, die Dreck am Stecken trägt und last but not least die Polizei, die in sich verzweigt ein korrupter Haufen ist. Durch dieses Labyrinth der Unerträglichkeit des Handelns von Menschen in der Gesellschaft findet Mallroy einen Weg, diesen Fall aufzuklären. Nicht ohne ihre eigenen kleinen und größeren Verheimlichungen, die sie hinter dem Rücken ihrer Kollegen erforscht und ermittelt und die am Ende immer einen Aha-Effekt und Erstaunen seitens der Kollegen erweckt.
      So ganz nebenbei erfahren wir auch Dinge, wie ein blinder Mensch durchs Leben geht. Wie er sich seinen Weg durch den Alltag bahnt, wie seine Sinne auf ganz andere Weise geschult sind, der Bub ist seit seiner Geburt blind, so daß für viele Nichtwissende ob seines Blindseins der erste Eindruck entsteht, er könne sehen. Mich haben diese Ausführungen besonders berührt, da ich selber in meiner vielfältigen Betreuungstätigkeit mit Blinden zusammen war und sie oft über längere Wegstrecken in ihrem Leben begleitet habe. Du lernst viel Neues, die Welt zu sehen, wenn du mit Blinden gehst.

      Was sieht ein Blinder, wenn er die Augen zu macht? Diese Frage stellt ihm der Serienkiller, der mit ihm eine Weile zusammenlebt, bevor er den endgültigen Auftrag erhält, ihn zu töten und auch sein Herz als Todesbeweis den Auftraggebern übermitteln muß. Ist alles schwarz? Mach ein mal ein Auge zu, wird er antworten. Dann siehst du, was ist. Blinde...sie können nicht mal in ihren Träumen sehen. Wenn du weißt, was Blinde, zumindestens die, die seit ihrer Geburt blind sind, bei geschlossenen Augen sehen, dann weißt du auch wie der Tod ausschaut. Vielleicht?

      Die Handlung spielt übrigens in New York und O'Connor erzählt ganz nebenbei über Veränderungen und Befindlichkeiten dieser Stadt. So erfährt man, dass im St. Mark Place-Viertel der Stadt früher einmal die Anarchisten- und Künstlertypen gelebt haben. W.H. Auden z.B. habe zwanzig Jahre lang im Haus Nr. 77 gewohnt und ein Stückchen weiter habe Manhattans allererster Mafiamord stattgefunden. Oder dass in der Strasse die Rolling Stones einen Song aus den 81er Jahren von ihrem Album Tattoo you * Waiting on a Friend* sitzend auf einer Treppe aufgenommen haben. Die St. Mark Place ist nicht nur eine Strasse, sondern eine ganze Epoche. Jedenfalls Mallorys direkter Kollege Sergeant Riker, kann hier viel erzählen.

      In der Rezension des Deutschlandfunkes wird gesagt: Blind Sight - eine Carrol O'Connell* in Hochform. So ist es.

      Hier noch der Link zum Song der Rolling-Stones :)

      Viel Vergnügen! :P

      Carol O'Connell
      Blind Sight
      btb-taschenbuch
      ISBN: 978-3442-71642-5
      10,00 Euro
      Es war einmal ein Schiff,Befuhr die Meere alle Zeit,und unser Schiff, es hieß die Goldne Nichtigkeit.
    • Gerade ausgelesen:

      Heinz G. Konsalik , Strafbataillion 999
      Der Bakteriologe Ernst Deutschmann wurde verurteilt, weil man ihm Selbstverstümmelung vorwarf. Er suchte aber nach einem Gegenmittel für Infektionen. Seine Frau wiederholt den Versuch, während er in einer Strafeinheit des 2. Weltkriegs dient.


      Linwood Barclay , Kein Entkommen
      Eine junge Frau und Mutter verschwindet in einem Vergnügungspark.Stück für Stück kommt die Vergangenheit an's Licht.



      Und aktuell lese ich:

      Glenn Meade, Operation Schneewolf
      Eine Frau flüchtet in den 50er Jahren aus einem sowjetischen Gulag nach Amerika. Sie soll helfen, einen Agenten in Moskau einzuschleusen.