Bin gerade auf der Suche nach einer schönen Eröffnung mit schwarz fürs halboffene Spiel. Wie ist das Paulsensystem einzuschätzen. Ist das überholt oder immer noch spielbar ? Und ist das System eher etwas für Verteidigungsstrategen oder auch für offensiv ambitionierte Schwarzspieler ?
Sizilianisch - Paulsensystem (1. e4, c5 2. Sf3, e6 3. d4, cxd4 4. Sxd4, a6)
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Ich denke man kann mit jeder Eröffnung aktiv und offensiv spielen. So sicher auch mit Paulsen.
Aber ich denke es ist wie mit allen Sizilianern. Man versucht den Weißen Angriff abzuschlagen und versucht aus seinen Zentrumsbauern Profit zu schlagen.
Speziell Paulsen kenn ich nicht so genau, aber ein ähnliches System spielt mein Trainer: 1.e4 c5 2.Sf3 e6 3.d4 cxd4 4.Sxd4 Db6 5.Sb3 Dc7 6.Sc3 und wir haben ähnliche Stellungstypen,Strategien usw. Der einzige Unterschied ist: Die Dame steht auf c7 und der Springer auf b3. Das Schwarze Argument für den Damenausflug ist, dass die schwarze Dame auf c7 besser steht, als der Springer auf b3.
mehr weiß ich jetzt auch nicht
mfg ente -
Ich habe hier einige gute Kommentare zum Thema gefunden:
schachfeld.de/f74/sizilianisch-paulsen-1734/---{ Tu was du nicht lassen kannst, aber lass was du nicht tun kannst. }--- -
Paulsen ist ziemlich giftig und für mich als e4-Spieler immer eine unangenehme Antwort. Ansonsten ist Herostratoslis Link schon gut, vor allem Geck0tierchen weiß dort, wovon er schreibt.
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Prima, ich danke euch.
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Ich bin auch vor kurzem auf dieses System gestoßen und habe ich ein Buch von Everyman dazu gefunden :
amazon.de/Play-Sicilian-Kan-Fl…&sr=1-1#reader_B0070WPJGQ
die Variante gilt als sehr solide , Schwarz muss aber vorsichtig sein , da ein positioneller Fehlgriff fatale Folgen haben kann , da
der Nachziehende ja etwas in Entwicklungsnachteil (zumindest zu Beginn ) istDieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Chessok ()
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Find ich nicht! Die Tatsache, dass die schwarze Stellung nach 1.-c5,2.-e6,3.-a6 noch volkommen spielbar ist, sagt schon einiges aus!
Es wird schnell b5 gespielt, dann Lb7,d6,Sf6,Le7,0-0 und dann je nach stellung Sbd7 oder Sc6
mfg ente -
5...Ld3 ist der gängigste Zug in einem älteren Buch das ich besitze ist er noch gar nicht aufgeführt und es gibt nur Varianten mit 5... Le2 , was vermute ich jetzt mal bestimmt auch noch gespielt wird . Nach Ld3 kommt entweder Lc5 oder Sf6 Schwarz kann zwischen einem Financhetto (g6) oder Le7 wählen ...
Nicht zu vergessen ist natürlich 5. c4 und Sc3Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Chessok ()
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@ Ente ich meine z.B. so etwas hier
ich finde das Schwarz hier schon etwas aufpassen muss , wobei er natürlich einige verborgene Ressourcen (wie es im Sizilianer meistens ist) hat
Die Züge stammen aus Janosevic - Taimonow 1970 -
Almasi Z. - Stangl 1994 hier mal ein Beispiel für eine schärfere Variante mit entgegengesetzen Rochachden die Lc5 Varianten erinnern mich irgendwie an Karo-Cann -
Judit Polgar bedient sich oft der Paulsen-Variante. In ihrem Buch Judit Polgar: How I beat Fischer's record kommentiert sie sehr ausführlich ihre Schwarzpartie gegen Tibor Tolnai, die in der letzten Runde der ungarischen Meisterschaft 1991 gespielt wurde und ausschlaggebend für ihren Turniersieg und gleichzeitig für den GM-Titel war.
In Gibraltar verlor sie damit gegen die überirdisch (Elo-Performance 2872) aufspielende Hou Yifan in der folgenden Variante:
Die Weltmeisterin hat diese Partie ausführlich kommentiert: Die historische Partie
Weiß hat auch die folgende aggressive Variante zur Verfügung:
Dieses Bauernopfer wurde in der Partie IM Gregory Shahade (2449 ) - Majur Juac (2178 ) / USA 2011 angewandt. Greg Shahade kommentiert die Partie in einem 31-minütigen Video.Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von Schroeder ()
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Meines Erachtens ist das Paulsen-System (oder Kan) eine sehr solide Verteidigung und besonders gegen Weißspieler geeignet, die den englischen Angriff im Sizilianer bevorzugen. Es gibt Ähnlichkeiten und Übergänge zum Taimanov. Diese Verteidigung sollte man also ebenfalls im Repertoire haben.
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Magnus Carlsen demonstrierte vor 3 Jahren in seinem WM-Kampf gegen Anand, daß Weiß gegen die Paulsenvariante sehr gut den raumgreifenden Zug 5.c4 spielen kann.
GM Carlsen, Magnus (2863) - GM Anand, Viswanathan (2792)
WM-Match in Sochi, 15.11.2014, 6. Partie
Nach dieser Partie hat die Paulsenvariante deutlich an Popularität verloren. Die Schwarzspieler haben sich von Anands Zug 5.-Lb4 abgewandt und sind zu 5.-Dc7 übergegangen. Diese Behandlungsweise war am vergangenen Wochenende in der 8. Runde der Bundesliga zu sehen:
GM Kollars, Dmitrij (2498) - GM Movsesian, Sergei (2671)
Bundesliga, Runde 8, 4.2.2018
Hamburger SK - OSG Baden-Baden, Brett 5
Der 18-jährige Hamburger Großmeister fügte seinem renommierten Gegner eine vernichtende Niederlage zu und hatte damit wesentlichen Anteil an dem sensationellen 4:4 Unentschieden des Hamburger SK gegen Meister Baden-Baden.
Die Partie wird in der Bundesliga-Show mit Georgios Souleidis und Luis Engel unter die Lupe genommen. Die Sendung ist jetzt noch im Archiv abrufbar.
Es bleibt dabei, daß Paulsen-Spieler derzeit einen schweren Stand haben. -
...bis zum Zug 10. ... Sbd7 habe ich das Igelsystem mit Schwarz selbst mit wechselndem Erfolg gerne gespielt. Und mit dem Bauern auf f4 habe ich jedesmal Schwierigkeiten bekommen. Jetzt sehe ich, wie GMs dieses System behandeln. Danke Bundesligabeobachter Schroeder...
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Bei der z.Zt. stattfindenden Europameisterschaft in Batumi (Georgien) spielte Niclas Huschenbeth in der 4. Runde eine atemberaubende Partie. Bundestrainer Dorian Rogozenco schreibt dazu:
"Niclas Huschenbeth hat gestern eine absolut fantastische Partie gespielt. Sie hat mit einem geplanten Springeropfer angefangen und wurde dann mit einem ungeplanten Damenopfer fortgesetzt... Das war eine der spektakulärsten Partien, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Während der Abendanalyse haben uns die gefundenen Varianten unheimlich viel Freude bereitet. Immer wieder benutzten wir begeisternde Worte wie „unglaublich“, “verrückt“ oder einfach nur „Wow!“. Ich empfehle dem Leser sich diese Partie auf dem Brett anzuschauen. Ich habe sie mit einigen schönen Varianten annotiert."
GM Huschenbeth, Niclas (2549) - IM Rzayev, Bahruz (2390)
19. Europameisterschaft in Batumi, 20.3.2018, 4. Runde
Die vom Bundestrainer kommentierte Partie findet sich hier: Europameisterschaft in Batumi: Falko Bindrich mit 3 aus 4 bester Deutscher -
GM Marco Baldauf und IM Alexander Seyb haben eine DVD zum Paulsen-Sizilianer herausgebracht. Marco Baldauf hatte den schon als Kind gespielt, bevor er später ins Caro-Kann-Lager wechselte. In Der Paulsen-Sizilianer im Praxistest schildert Marco Baldauf zwei Bundesligapartien aus dem vergangenen Jahr (also aus der coronabedingt noch nicht beendetetn Saison 2019-21), in der er seine wiederentdeckte Eröffnung einem Praxistest unterzog.
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Philipp Hillebrand gibt in seiner Rezension zur DVD "Der Paulsen-Sizilianer" von Baldauf/Seyb einen umfangreichen Überblick über die Varianten. Man kann seinen Artikel als gute Einführung in den Paulsen-Sizilianer ansehen.
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Baldauf / Seyb haben ein Update zum Paulsen-Sizilianer veröffentlicht. Dort werden zwei auf der DVD angegebene Varianten repariert. Die neuen Empfehlungen stehen zum freien Download zur Verfügung.
Die wichtigere der beiden Änderungen im Repertoire besteht darin, in der Variante
einen der beiden Züge 7.-Lc5 oder 7.-Sc6 anstelle des ursprünglich empfohlenen 7.-d6?! zu spielen. -
Die in Posting 15 gezeigte Partie Huschenbeth - Rzayev ist an Klasse und Dramatik kaum zu überbieten. Dennoch betrachtet Niclas nicht diese Partie, sondern die folgende ein Jahr vorher gespielte Partie in derselben Variante des Paulsen-Sizilianers als seine persönliche "Unsterbliche Partie".
Popcorn bereitstellen und anschnallen!
GM Huschenbeth, Niclas (2581) - Karsay, Pascal (2088)
8. Pfalz-Open, Neustadt an der Weinstrasse, 1. Runde, 24.2.2017
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Ein scharfes eröffnungstheoretisches Duell im Ld3-Paulsen ergab sich vorgestern beim Mitropa-Cup der Frauen:
WGM Heinemann, Josefine (2328) - WGM Hakimifard, Ghazal (2261)
Mitropa Cup, 3. Runde, 17.2.2024
Deutschland - Schweiz, Brett 1
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