Wen suche ich?

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    • Er war Mitglied in dem zu seiner Zeit führenden deutschen Schachverein. Zweimal wöchentlich traf er sich mit 6 Kollegen zum Eröffnungsstudium. Diese Gruppe, die sich nach einem Sternbild benannte, hatte einen wesentlichen Einfluß auf das deutsche Schachgeschehen. So wurde von ihnen eine Eröffnungsvariante ausgearbeitet, die heute nach einem Bauwerk benannt wird, das zur Lebzeiten der Gruppe noch gar nicht existierte.

      Er veröffentlichte ein Schachbuch, das eigentlich einen neutralen Titel trägt, das aber von allen nur mit seinem Namen benannt wird.

      Wen suche ich?
    • Die Berliner Schule oder auch das Berliner Siebengestirn (Plejaden) war wohl diese Gruppe von Schachmeistern....Ludwig Bledow, Karl Schorn, Bernhard Horwitz, Carl Mayet, Wilhelm Hanstein, Paul Rudolf von Bilguer und Tassilo von Heydebrandt und der Lasa.

      Wenn ich es richtig verstanden habe, ist der Gesuchte wohl Paul Rudolf von Bilguer, der ein Standardwerk des Schachs *Handbuch des Schachspiels`Kurz *Bilguer* benannt. Oder?
      Es war einmal ein Schiff,Befuhr die Meere alle Zeit,und unser Schiff, es hieß die Goldne Nichtigkeit.
    • Schroeder schrieb:

      Burkhard Malich wurde 1936 geboren. Den Großmeistertitel erhielt er im Jahre 1975. An der Uni Halle lehrte er Byzantinistik. Seine größte Spielstärke hatte er in den 70er Jahren, heute hat er eine Elozahl von 2323.
      Gegen ihn habe ich Anfang der 90er mal bei einem Blitzturnier in Löberitz gewonnen. Wir haben dann abends zusammen gesessen, wo er mir erklären wollte, wie er die Partie hätte gewinnen müssen. Meine Antwort: "Die Partie nimmst du mir niemals weg. Davon erzähle ich noch in 30 Jahren." Wie ja jetzt geschehen.
    • Er war adliger Abstammung.

      Seine schachliche (Beinahe-) Sternstunde ereignete sich im Hauptturnier eines Deutschen Schachkongresses. Dort besiegte er den bis dahin in Führung liegenden Turnierfavoriten mit einem Königsgambit und übernahm damit die Tabellenspitze.

      In der letzten Runde hätte ihm, mit Weiß spielend, ein Remis zum Turniersieg (= Deutschen Meistertitel) gereicht, aber dies wurde ihm durch einen kuriosen Umstand verwehrt:

      Die Partie wurde nach 4 Stunden abgebrochen und am Nachmittag als Hängepartie weitergeführt. Beim Aufbauen der Abbruchstellung wurde ein weisser Bauer auf h2 vergessen, ohne daß dies von einem der Spieler bemerkt wurde. Der Gesuchte verlor die Partie (mit dem ihm zustehenden Bauern h2 hätte er sie vielleicht halten können) und mußte sich in dem dann notwendigen Stichkampf doch noch dem Turnierfavoriten beugen.

      Eine harte Nuß? Wen suche ich diesmal?
    • Also nach einigem Recherchieren komm ich zum Ergebnis, dass es sich um Emil von Feyerfeil handeln müßte, der im Hauptturnier 1889 in breslau das Turnier führte, als es im entscheidfungsspiel zu einer kuriosen Episode kam.

      *** In einem Spiel zwischen von Feyerfeil (Weiß) und Paul Lipke , einem deutschen Spieler, der 1898 in Wien berühmt wurde, kam nach dem 52. Zug von Schwarz die folgende Position zustande.
      Weiß spielte einen unglaublichen Zug, der in der Geschichte der Schachunmöglichkeiten keineswegs einzigartig ist, 53.Th2. Folgendes steht im Turnierbuch: (...) Die Erklärung ist ziemlich offensichtlich. Das Spiel war nach dem 40. Zug von White unterbrochen worden ... und am Nachmittag wurde die Position aus dem Gedächtnis rekonstruiert. Der einsame kleine Bauer auf H2 wurde vergessen. Das Endergebnis war von Feierfeils Niederlage gegen ein Schachmatt in 121 Zügen. Er zog sein verlorenes Spiel und da Lasker seine letzten beiden Spiele gewann, würde es ein Playoff geben. (...) Lasker wurde ein Meister, indem er dieses Spiel gewann. "
      (gef. bei chessgames.com) :P

      Das führte dann dazu, das Emanuel Lasker das Turnier gewann:) :P
      Es war einmal ein Schiff,Befuhr die Meere alle Zeit,und unser Schiff, es hieß die Goldne Nichtigkeit.
    • Das ist richtig: Ein ziemlich unbekannter Schach-Amateur, Emil Ritter von Feyerfeil, war der Unglückliche, der beim Hauptturnier in Breslau 1889 eine Partie auf irreguläre Weise verlor und es dadurch einem gewissen Emanuel Lasker ermöglichte, den Turniersieg zu erringen. Dieser erste große Erfolg und der damit verbundene Siegpreis von 300 Gold-Mark motivierte Lasker vermutlich, sein gerade begonnenes Mathematikstudium aufzugeben und Schach-Profi zu werden. Wenige Jahre später, im Mai 1894, besiegte er in einem Match den amtierenden Champion Wilhelm Steinitz, wurde damit neuer Schach-Weltmeister und blieb es für die folgenden 27 Jahre.

      Die wichtigsten Ereignisse des Breslauer Hauptturniers (mit einigen Fotos und Partien) können in dem Schach-Blog "3 Tage in Breslau" noch einmal nachvollzogen werden:

      chess.com/blog/simaginfan/thre…ow-lasker-became-a-master
    • Ja, das war Emil Ritter von Feyerfeil. Sein Beispiel zeigt, wie schmal der Grat zwischen Heldentum und völliger Bedeutungslosigkeit ist. Er hätte um ein Haar (Bauer h2 auf den Brett oder nicht auf dem Brett) zum Helden werden können, aber so ist er völlig unbekannt geblieben - mir zumindest. Ich bin erst durch den Artikel Vor 130 Jahren: Tarrasch gewinnt den 6. Deutschen Schachkongress in Breslau auf seinen Namen aufmerksam geworden.

      @Hajoja: Sehr interessanter Blog mit vielen Hintergrundinformationen. Besonders spannend finde ich die ausführliche Darstellung des Geschehens durch Paul Lipke, Student in Magdeburg und Feyerfeils Gegner in der ominösen letzten Runde, die er in den Deutschen Schachblättern 1931 gab.
    • Er litt nicht unbedingt an mangelndem Selbstvertrauen. "Mit Weiß gewinne ich, weil ich Weiß habe. Mit Schwarz gewinne ich, weil ich ... bin".

      Als er in einem wichtigen Wettkampf auf die Verliererstraße geriet, griff er in der 10. Partie (ausgetragen in Pforzheim) zu einer Überraschungswaffe: nach Ausführung seines 13. Zuges bestellte er sich einen französischen Cognac. Dies schockierte seinen Gegner derart, daß dieser die Partie nach 81 Zügen verlor.

      Wen suche ich?
    • Ja, das stimmt, liebe Lene. :)

      Eine amüsante Geschichte, daß ein strikter Antialkoholiker genüßlich am Brett einen Cognac trinkt, um seinen Gegner zu schocken.
      Die 11. Partie wurde nicht mehr in Pforzheim, sondern in Stuttgart gespielt. Dort stieg Bogoljubow auf frisch gezapftes Bier um, aber der Überraschungseffekt war leider verpufft, und er konnte das Steuer im WM-Kampf nicht mehr herumreißen.
    • Vielleicht ist das jetzt zu schwer, ich weiß es nicht. Interessiert schau ich mal nach Schachspielern, die in einer Zeit lebten, die schon sehr, sehr lange zurück liegt. Dieser Gesuchte schaffte es, dass das schöne Italien eine lange Zeit das Schachspiel in Europa beherrschte. Kaum zu glauben. Zur Zeit ist mir kein italienischer Schachspieler im Gedächtnis, der eine wichtige Rolle spielt, abgesehen von Fabiano Caruana. Was nun nichts bedeutet, da ich mit dem schönen Spiel und ihren Größen ja noch nicht all zu lange beschäftigt bin.

      Der Gesuchte wurde 1524 geboren. Er studierte Jura in Rom, widmete sich aber nach Beendigung ganz dem Schachspiel. Er war ein Mann von kleiner Gestalt, aber mit großen schachlichen Fähigkeiten. In einem Turnier am Hofe des Königs Philipp II gewann er ein Turnier, dessen Gewinn u.a. zur Folge hatte, dass seine Heimatstadt 20 Jahre keine Steuern zahlen mußte. Das waren noch Zeiten :P

      Wen suche ich?
      Es war einmal ein Schiff,Befuhr die Meere alle Zeit,und unser Schiff, es hieß die Goldne Nichtigkeit.