Wen suche ich?

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Gesucht wird ...

      ... ein Schachspieler aus einem mittlerweile von der Landkarte verschwundenen Vielvölkerstaat, aus dem der legendäre Schachinformator und die Enzyklopädie der Schacheröffnungen hervorgingen. Der Gesuchte, der die schachliche Tradition seines Landes in erster Generation mit begründete, zählte in den 1950er Jahren zu den stärksten Spielern außerhalb der Sowjetunion. Der ausgebildete Journalist kämpfte während des II. Weltkriegs als Partisan und war bis in die 1970er Jahre die Nummer Eins seiner Heimat. Beim ersten Titelmatch A. Karpow gegen G. Kasparow 1984/85 war er Hauptschiedsrichter, ohne sich aber in der Frage des drohenden Abbruchs gegen den FIDE-Präsidenten Campomanes behaupten zu können. Noch jenseits der 80 widmete er sich intensiv der Musik und veröffentlichte eine CD mit eigenen Kompositionen. Er war einer der führenden Kenner der Königsindischen Verteidigung; zu seinem schachlichen Vermächtnis zählt das offizielle Buch zum Kandidatenturnier 1959 in Belgrad, Bled und Zagreb. _______________ starb am 14. August dieses Jahres im Alter von 89 Jahren in seiner Geburtsstadt.

      In der zitierten Partie aus dem Kandidatenturnier 1959 wählt der Gegner des Gesuchten, der damals 16 Jahre alte Robert James Fischer, eine heikle Variante der Sizilianerin, die Weiß einen unwiderstehlichen Angriff verspricht. Der taktische Tanz auf dem Drahtseil wogt hin und her, ohne dass einer der Kontrahenten abstürzt. Nachdem der Rauch sich verzogen hat, überspannt Schwarz den Bogen und spielt auf Sieg, hat aber Glück, dass Weiß eine tiefe Gewinnfortsetzung der Hängepartie nicht findet. Es lohnt sich, diese Partie Zug um Zug eingehend zu studieren.

      Schwarz behält die Fernopposition, deswegen Remis. Bobby Fischer kommentiert diese komplexe Partie ausschweifend und selbstkritisch in seinem immergrünen Klassiker Meine 60 denkwürdigen Partien, Neuauflage Ginsheim-Gustavsburg 2002.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Läuferin ()

    • Der Gesuchte wurde 1911 in Moskau geboren.

      Seine Eltern waren ungarische Staatsbürger.
      1935 lernte er eine Russin kennen,heiratete sie und lebte in Moskau.
      Seit 1937 nahm er an den sowjetischen Meisterschaften teil,1939 erhielt er die sowjet.Staatsbürgerschaft.
      1976,nach dem Tod seiner Frau,kehrte er nach Budapest zurück.
      Er verstarb am 8.Mai 2010 in Budapest.

      Seine bekannteste Partie


      1:0
    • Gesucht wird ... (mit besten Grüßen an den Schachfreund eberhardt)

      ... ein Schachspieler aus dem ehemaligen Jugoslawien, der im Zuge des Balkankrieges Anfang der 1990er Jahre in die Niederlande ging. Sein Spiel ist langfristig auf das Kumulieren kleiner Vorteile zu einem großen angelegt; wenn sich ihm aber die Gelegenheit zu einem Angriff bietet, zögert er nicht. Dabei eröffnet er als Weißer nicht mit dem e-Bauern, sondern zieht die Geschlossenen Spiele mit ihrer kleinen, aber stetigen Überlegenheit für den Anziehenden vor. Dass der Gesuchte sich über Jahre in der Weltspitze zu behaupten wusste, bezeugt sein spektakulärer Sieg gegen Garri Kasparow in Wijk aan Zee 1999. Wie auch jener, widmet sich der Gesuchte zunehmend Aufgaben als Schachfunktionär: Im Jahr 2010 kandidierte er für das Amt des Vizepäsidenten der (in Belgrad beheimateten) European Chess Union.

      In der zitierten Partie aus der deutschen Schachbundesliga 2004/5 behandelt Paco Vallejo Pons mit Weiß die Slavische Verteidigung zu sorglos und strebt eine Initiative am Damenflügel auf Kosten der Königssicherheit an. Der Gesuchte greift wuchtig im Zentrum an und zerlegt die weiße Stellung, ohne viel Aufheben zu machen.

      Und Weiß gibt auf, nach 24. fxg3 setzt Dg2 matt. Jan Timman kommentiert diesen entschlossenen Angriff gewohnt ausführlich und erhellend in seinem Buch On the attack, Alkmaar 2006.
    • Gesucht wird ...

      ein Kombinationskünstler aus der ehemaligen UdSSR, der im Westen leider kaum bekannt
      geworden ist.

      Geboren 1912 in Kasachstan als Sohn tatarischer Bauern, entdeckte der frühzeitig seine Vorliebe
      für Brettspiele, besonders für Dame und Schach, und bei beiden gewann er rasch überregionale
      Meisterschaften.

      Während seiner Karriere gelang es ihm, sowohl Weltmeister wie Spasski und Tal als auch stärkste
      Großmeister wie Geller und Polugajewski zu besiegen. Dennoch kam er nicht über den Titel eines Internationalen Meisters hinaus, der ihm 1954 von der FIDE verliehen wurde.

      Sein besonderes Talent lag unübersehbar im taktischen Bereich, wo er eine Reihe verblüffender
      Opfer-Kombinationen fand. Das Positionsspiel lag ihm dagegen weniger. Stets bemüht, in seinen
      Partien komplizierte Verwicklungen entstehen zu lassen, überzog er doch so manches Spiel.

      Eine seiner schönsten Partien gelang ihm 1958 in Sotschi gegen Polugajewski:



      Der Gesuchte starb 1974. Wer kennt ihn?
      :) Schachspieler sind glückliche Menschen. :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von hajoja ()

    • Gesucht wird ...

      ... ein Schachspieler aus Skandinavien, einer Weltengegend, die pro Generation einen Spieler von Weltrang hervorbringt - in den 1960er Jahren den Dänen Bent Larsen, gegenwärtig den Norweger Magnus Carlsen und in den 1980ern den Gesuchten. Er bevorzugt ein strategisch solides Spiel, das mit einer Reihe unscheinbarer Züge die Position Schritt für Schritt verstärkt und den so generierten Vorteil spätestens im Endspiel technisch finalisiert. Dieser klinische Stil à la Anatoli Karpow oder Wladimir Kramnik führte den Gesuchten in seinen besten Tagen bis auf den vierten Platz der Weltrangliste. Beim Mannschaftsmatch UdSSR gegen den Rest der Welt 1984 vertrat er die Weltauswahl am ersten Brett, in der Schachbundesliga gehörte er über Jahre zum Team der SG Porz.

      In der zitierten Partie gegen Walter Browne, Wijk aan Zee 1983, erstickt der spätere Turniersieger das schwarze Streben nach Initiative im Keim und wickelt einen geduldig geführten Manövrierkampf in ein lehrbuchhaftes Endspiel mit einem dominanten Springer gegen einen hilflosen Läufer ab. Makellos und faszinierend in seiner stillen Unerbittlichkeit.

      Genug ist genug, der Bauer a5 und damit die Partie gehen endgültig verloren. Jan Timman kommentiert diese schleichende Hinrichtung erschöpfend in seinem Buch Die Kraft der Leichtfiguren, Alkmaar 2006.
    • Bei dem Gesuchten handelt es sich um Ulf Andersson.

      Er ist übrigens auch ein sehr starker Fernschachspieler (seit 1996 Großmeister der ICCF) und er liebt es,
      im Internet Blitz- und Bulletpartien zu spielen.

      Wer ihn einmal live am Brett erleben möchte, sollte die Schachfreunde Gerresheim in Düsseldorf
      besuchen, für deren 1. Mannschaft in der NRW-Klasse er am Spitzenbrett gemeldet ist.
      :) Schachspieler sind glückliche Menschen. :)
    • Gesucht wird ...

      ... ein Schachspieler aus dem noblen Kreise jener, denen die Zeitläufte trotz erwiesener Klasse ein Match um den WM-Titel verwehrten. Anfang der 1910er Jahre zählte der 1882 geborene Pole, ein bescheidener und zurückhaltender Mensch, nach Turniersiegen in Ostende, San Sebastian und Breslau zu den Anwärtern auf einen Wettkampf mit Emanuel Lasker. Dieser betrachtete die Schachkrone als sein Privateigentum, erklärte sich jedoch bereit, Ende 1914 gegen den Gesuchten zu spielen. Der Erste Weltkrieg machte jedoch dieses Vorhaben zunichte; in den 1920er Jahren konnte er zwar schachlich an sein Vorkriegsniveau anknüpfen, allerdings gelang es ihm nicht, eine notwendige Börse für ein Titelmatch gegen José Raul Capablanca zu akquirieren. Der Gesuchte ist über die Generationen vor allem dank einer spektakulären Opferpartie vertraut, die unter dem Namen „______________s Unsterbliche“ in die Schachliteratur einging. Ein Abspiel der Nimzowitsch-Indischen Verteidigung (1. d4 Sf6, 2. c4 e6, 3. Sc3 Lb4, 4. e3) ist nach ihm benannt, ebenso eine Variante der Französischen Partie (1. e4 e6, 2. d4 d5, 3. Sc3/d2 dxe4).

      Auch auf dem Gebiet des Endspiels hat der gewiefte Stratege Bahn brechendes geleistet. Der nie um ein Bonmot verlegene Savielly Tartakower rief anlässlich der zitierten Partie gegen Rudolf Spielmann, Sankt Petersburg 1909 aus: „Im Mittelalter wären Sie für diese Partie auf dem Scheiterhaufen gelandet! Da ist Schwarze Magie im Spiel.“ Die geduldige Gewinnführung des Nachziehenden, die mit wiederkehrenden Zugzwangmotiven arbeitet, ist in der Tat blendend.


      Und Weiß gab auf. Garri Kasparow kommentiert dieses Schule machende Turmendspiel in seinem Buch Meine großen Vorkämpfer. Band 1, Zweite Auflage Zürich 2006, dabei auf Analysen von Vassily Smyslow und Juri Awerbach sich beziehend.
    • der gesuchte ist a.k.rubinstein.
      leider ergab sich bei rubinstein,durch abwertung des rubels,eine finanzielle lage,die es ihn nicht mehr möglich
      machte gegen den weltmeister(dr.emanuel lasker) sich das recht auf eine herrausforderung zu sichern.
      lasker hatte zu der zeit unsummen gefordert die rubinstein nicht aufbringen konnte.
      zu seiner zeit war rubinstein,neben capablanca der wohl stärkste spieler.
      rubinstein,lasker und capablanca trafen später bei einen turnier in sankt petersburg aufeinander.

      sg mr.slippery
    • Gesucht wird ...

      ... eine Schachspielerin, deren Bekanntheit mittlerweile weit über die Grenzen des Schachs reicht. So wurde sie in der Augustausgabe der amerikanischen Vogue als eine Frau portraitiert, die Stereotype herausfordere, weil sie zeige, dass Schach chic sein könne; ihren Hang zu Glamour und Lifestyle lebt die 1984 geborene Russin unter anderem als Model für Balmain aus. Sie wurde 2005 russische Landesmeisterin, nahm erfolgreich an (gemischten) Turnieren in Hastings, Mainz, Cap d'Agde und Wijk aan Zee teil und widmet sich als Trainerin speziell dem Mädchenschach. Sie demonstriert, dass eine Mutterschaft nicht zwangsläufig das Ende der Schachkarriere bedeuten muss: im Jahr 2007 gebar sie ihre Tochter Francesca, im Jahr darauf wurde sie Weltmeisterin und 2012 gehörte sie zum siegreichen russischen Frauenteam, das bei der Olympiade in Istanbul Gold holte.

      In der zitierten Partie gegen Hou Yifan, Weltmeisterschaft Naltschik 2008, strebt die Gesuchte mit Schwarz den Marshall-Angriff in der Spanischen Partie an. Weiß weicht dieser zweischneidigen Fortsetzung aus und transformiert die Stellung in einen Tschigorin-ähnlichen Aufbau. In der sich anschließenden Spanischen Massage bei blockiertem Zentrum erweist sich Schwarz als geduldiger und kommt zu einem Durchbruch am Königsflügel, den sie akkurat in ein gewonnenes Endspiel abwickelt.

      Weiß gibt auf, weil sie das letale Eindringen der schwarzen Dame über e3 resp. c1 nicht mehr verhindern kann. Die siegreiche Gesuchte kommentiert diese entscheidende Partie des WM-Matches ausführlich in ihrem Diary of a Chess Queen, Newton Highlands 2009.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Läuferin ()

    • Alexandra Konstantinowna Kostenjuk * 23. April 1984 in Perm) ist eine russische Schachspielerin. Sie war in den Jahren 2008 bis 2010 die zwölfte Schachweltmeisterin. Sie errang 2004 den Großmeistertitel (GM). Im Juli 2012 wurde sie als Verdienter Meister des Sports Russlands ausgezeichnet.
      Seit ihrem zweiten Lebensjahr lebte sie in Moskau. Im Alter von fünf Jahren erlernte sie das Schachspiel von ihrem Vater Konstantin Wladimirowitsch. Alexandra Kostenjuk machte schnell Fortschritte. Ihre ersten Erfolge feierte sie in Juniorenturnieren. Im Jahr 1994 gewann sie den ersten Europameistertitel bei den Mädchen unter 10 Jahren. Einen Monat später belegte sie den zweiten Platz bei der Weltmeisterschaft der unter 10-Jährigen. Später gewann sie entsprechende Titel, so wurde sie zum Beispiel 1996 Weltmeisterin der Mädchen unter 12 Jahren.
    • Gesucht wird ...

      ... ein Romantiker der Gegenwart, der dank seines offensiven wie unorthodoxen Stils immer wieder wahre Kunstwerke am Schachbrett schafft. Den Titel eines IGM verlieh ihm die FIDE mit 16 Jahren, Meister seines schachbegeisterten Landes wurde er zehn Jahre später, bei Turnieren in Linares, Mainz und Wijk aan Zee spielte er (meist) erfolgreich. Sein „Markenzeichen“ ist die verlässlich aufkommende Zeitnot, die ihn nach Ansicht seines Landsmannes Wladimir Kramnik aber nur noch besser spielen lässt. Und in der Tat, 2006 und 2012 holte er den Titel des Blitzweltmeisters. Mit seinem melancholischen Habitus wäre der Gesuchte, der nach eigener Auskunft leidenschaftlich Poker spielt, eine perfekte Besetzung für jedes Tschechow-Drama. Der Gesuchte hat sich für das Kandidatenturnier im März 2013 in London qualifiziert, wo er als dark horse ins Rennen um das Recht, Vishwanathan Anand zu fordern, gehen wird. Vielleicht ist es ein gutes Omen, dass er am gleichen Tag (31. Oktober [1983]) wie der vierte Schachweltmeister geboren wurde und den selben Vornamen wie dieser trägt?

      Rochade war gestern, der König verteidigt sich selbst - diese Obertöne begleiten die zitierte Partie gegen Vugar Gaschimow, Mannschaftsweltmeisterschaft Bursa 2010. Der Gesuchte lässt sich furchtlos auf die anrüchige Variante des Vergifteten Bauern in der Sizilianerin ein und beharrt darauf, dass seine Majestät im Auge des Orkans sicher steht. Unbeirrt navigiert Schwarz durch schwere See und findet ausgerechnet in des Gegners Hafen eine sichere Heimstatt. Eine Partie ohne einen einzigen Computerzug, die die Kiebitze seekrank zurück lässt.

      Der Sturm flaut ab, die Gespenster des Matts und des Ewigen Schachs sind gebannt, Schwarz wird sein materielles Übergewicht im Endspiel realisieren. Weiß gibt auf.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Läuferin ()

    • Die Lösung wurde schon gefunden, trotzdem kann ich mir einen Satz nicht "verkneifen":

      Slang und gedankenlos hingeworfene Wort- und Satzfragmente waren gestern, dank der Läuferin wird uns hier wieder mal der Reichtum und die Vielfalt der deutschen Sprache nahe gebracht.

      Dafür, dass es Spass macht, solche "Aufsätze" mit einem Lächeln auf den Lippen zu genießen, gebührt Dir mein inniger Dank, liebe Läuferin.