Wen suche ich?

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    • Gesucht wird ...

      ... eine ehemalige Schachweltmeisterin (2004 - 2006), die beim heute beginnenden WM-Turnier mit an den Start gehen wird. Die Gesuchte, Jahrgang 1979, stammt aus einem kleinen Land im Südosten Europas und sorgt gemeinsam mit einem ebenfalls sehr erfolgreichen Landsmann für einen dauerhaften Schachboom in ihrer Heimat. Sie wurde bereits im Alter von zehn Jahren Weltmeisterin ihrer Altersklasse, erhielt 2003 den IGM-Titel der Männer und notierte seinerzeit auf dem zweiten Platz der Frauenweltrangliste. Angesprochen auf die verschwindend geringe Präsenz von Frauen im professionellen Schach antwortet sie, dass es für Frauen noch schwerer als für Männer sei, aufgrund der begrenzten Gagen vom Schach zu leben. Ihren Stil charakterisiert sie in einem Interview wie folgt: „Meine größte Schwäche ist, dass ich nicht so viel Theorie kenne. Aber ich mag es, kreatives Schach zu spielen und am Brett neue Ideen zu finden. Ich versuche damit, meine fehlenden Theoriekenntnisse zu kompensieren, was insbesondere in einigen scharfen Stellungen nicht ganz einfach ist. Aber ich genieße es, auf diese Weise Schach zu spielen. Ich kämpfe einfach gern am Brett.“

      In der zitierten Partie gegen Tan Zhongyi, Frauenweltmeisterschaft Elista 2004, kommt es ausgangs der Eröffnung zum Damentausch. Die Gesuchte, die die schwarzen Steine führt, versteht es in der Folge geschickt, ihren König zu zentralisieren und ihren positionellen Vorteil energisch im Endspiel zu realisieren.
    • Es handelt sich um Antoaneta Stefanowa, sie zählt zu den besten Schachspielerinnen auf dem Planeten. Derzeit wird die 24-Jährige auf Platz vier der Weltrangliste geführt. Für ihre zahlreichen Fans ist die Bulgarin die absolute Nummer eins - und zumindest dem Aussehen und ihrem Wesen nach von keiner anderen Schachspielerin zu toppen.

      Schrieb Hartmut Metz, im November 2003 sie ist mittlerweile schon 33 Jahre alt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Bobby Berger ()

    • Wen suche ich?

      Heute suche ich eine Französische Schachmeisterin, ihren ersten Titel holte sie sich
      bereits mit 14 Jahren im Jahre 2000 somit wurde sie 1986 geboren. Sie trägt den Großmeister-Titel der Frauen (WGM) sowie seit 2008 auch den Großmeister-Titel der Männer (GM).
      Jetzt ist sie bei der Frauen-WM in Chanti Mansijsk

      Die Partie spielte sie weiß gegen Sophie Milliet
    • Gesucht wird ... (mit schachlichen Grüßen an Bobby Berger)

      ... eine Schachspielerin aus dem Baltikum, die im Jahr 2011 den Titel der Europameisterin holte. Die Gesuchte, 1983 geboren, nimmt aktuell an der Weltmeisterschaft der Frauen im sibirischen Khanty-Mansiysk teil, wo sie sich zum erweiterten Kreis der Favoritinnen zählen darf. Den Titel einer Großmeisterin trägt sie seit 1999, den analogen der Männer bekam sie elf Jahre später verliehen. Die Mutter zweier Kinder war mehrere Jahre mit einem Weltklassespieler aus einem benachbarten baltischen Staat verheiratet. Quasi im Duett mit einer anderen Baltin, tritt sie international als attraktive Repräsentantin des Schachspiels auf. In einem Interview mit Zsuzsa Polgar sagt sie: „Wenn ich Schach spiele, kann ich meine widerstreitenden Bedürfnisse realisieren. Im konkreten Leben mag ich keine Konflikte und vermeide sie, wo immer es geht. Für mich ist Schach Selbstverwirklichung; hier es ist möglich, die GegnerInnen unter strikter Einhaltung der gegebenen Regeln zu bekämpfen. Ich weiß nicht, was mit mir passieren wird, wenn ich aufhöre, Schach zu spielen.“

      In der zitierten Partie gegen Pia Cramling, Fraueneuropameisterschaft Tiflis 2011, werden die Damen früh getauscht. Das sich ergebende Endspiel hat einen friedlichen Charakter, eine Ungenauigkeit der Nachziehenden aber nutzt die Gesuchte zum Gewinn eines Bauern, den sie geduldig und sauber verwertet.

      Der schwarze König kann nur mehr aus der Ferne zusehen, wie der weiße f-Bauer zur Dame läuft, Schwarz gibt auf. Die Gesuchte kommentiert diese Partie gegen ihre Vorgängerin lebhaft in der New in Chess, 2011/4.
    • Gesucht wird ...

      ... der jüngste seiner Art. Als der 15 Jahre alte Robert James Fischer selig 1958 den Titel eines Großmeisters verliehen bekam, war die Schachwelt ob dieser Sensation elektrisiert. Es dauerte bis zum Jahr 1992, bevor Judit Polgar diesen Rekord um zwei Monate unterbieten konnte. Der Gesuchte ist indes noch früher zu Titelehren gekommen: er war zarte zwölf, als die FIDE ihn zum IGM beförderte. Wer so begnadet startet, muss mit hoch fliegenden Erwartungen leben. So wird der Gesuchte bereits routiniert zum Kreis der kommenden WM-Kandidaten gerechnet. Sein Spiel am Brett gibt zu solchen Prognosen Anlass. Der in der Ukraine geborene, mittlerweile für Russland startende Spieler hat 2009 das Corus-Turnier gewonnen, notierte 2011 auf Platz vier der Weltrangliste, vertrat sein Land souverän bei der diesjährigen Schacholympiade in Istanbul und wurde ebenfalls 2012 in Astana Weltmeister im Schnellschach. Der Schacholymp ist nur eine offene Tür von Seryozha, so der Kosename des Gesuchten, entfernt, sollte man meinen. Gäbe es da nicht einen im gleichen Jahr geborenen Skandinavier, der von noch höheren Ansprüchen getragen/beflügelt/geplagt wird. Im Januar 2013 treffen die beiden im niederländischen Wijk aan Zee aufeinander.

      Der Gesuchte spielt ein tendenziell universelles Schach, typisch für seine Generation, ohne nennenswerte Schwächen, dafür mit einer splendiden Technik versehen. Das bekommt auch Alexander Morozewitsch beim Turnier in Taschkent, 2012 zu spüren. Dieser wehrt sich lange gegen seinen späteren Co-Turniersieger, verpasst aber im Endspiel eine Remiswendung und fällt einem überraschenden Trick zum Opfer. Der Gesuchte finalisiert unbarmherzig mit den weißen Steinen.

      Schwarz gibt auf, seine kommende Dame wird, kaum geboren, wieder vom Brett verschwinden. Richard Forster kommentiert dieses tückische Turmendspiel in der Neuen Zürcher Zeitung vom 1. Dezember 2012.
    • Gesucht wird ...

      … ein Schachbürokrat, Tausendsassa und Miniblatter. Die Organisation, die 1924 zur Förderung und Institutionalisierung des internationalen Schachs gegründet wurde und der der Gesuchte seit 1995 als Präsident vorsteht, hat das gefällige Motto „Wir sind eine Familie“. Unter seiner Amtsführung bekommt dieser hehre Satz einen mafiosen Beiklang: Zu seinem Repertoire des Machterhalts gehören bewährte Techniken wie Korruption, Günstlingswirtschaft, Größenwahn und Realitätsverlust. So erzählte der Gesuchte im russischen Fernsehen bar jeder Ironie, er sei 1997 von Außerirdischen gekidnappt worden. In der Vergangenheit wurde der Weltschachbund schon mal von einem untadeligen ehemaligen Schachweltmeister geführt; der Gesuchte, Jahrgang 1962, hingegen war im Hauptberuf Potentat der Republik Kalmückien innerhalb der Russischen Föderation und verfügt über ein Millionenvermögen unklarer Herkunft. Zu seinem zweifelhaften Erbe zählt die Etablierung exotischer Spielorte auf der Weltkarte des Schachs (Khanty-Mansijsk, Kasan, Taschkent und nicht zuletzt Elista, seine Heimatstadt). Die aktuelle Amtszeit des Gesuchten geht noch bis 2014, schon jetzt bringen sich zwei notorische Ruhestörer als potenzielle Königsmörder in Position. Und der Gesuchte? Nach Art entrückter Cäsaren lächelt er dazu viel- bis nichtssagend.

      Die bekannteste Partie des Gesuchten entzieht sich der Zitierbarkeit, weniger wegen seiner bescheidenen schachlichen Qualitäten, sondern wegen des Gegners, Muhammar al Gaddafi. Der Gesuchte reiste im Juni 2011, als der libysche Machthaber bereits seine Luftwaffe gegen das eigene Volk einsetzte, nach Tripolis. Diese bizarre Mission unter krasser Missachtung des Gebotes politischer Neutralität einer NGO galt angeblich dem Frieden in der Region; Gott sei Dank ist das Schachspiel so unverwüstlich, dass es durch die peinlichen Kapriolen seines obersten Funktionärs nicht in der Substanz beschädigt werden kann.
    • Es handelt sich um Kirsan Iljumschinow. Er gilt als einer der exzentrischsten Politiker Russlands. In einer TV-Show behauptete er im Jahre 1997, er sei von Aliens entführt worden! Ein Parlamentarier hat deswegen Russlands Präsident Dmitri Medwedjew alarmiert. Er befürchtet: Iljumschinow könnte den Außerirdischen Staatsgeheimnisse ausgeplaudert haben!

      Iljumschinow ist seit 1995 Präsident des Weltschachbundes FIDE. Er finanzierte zahlreiche Schachveranstaltungen aus eigenen Mitteln. Für die Schacholympiade 1998 in Elista ließ er eigens eine „Schachstadt“ errichten.
    • Gesucht wird ... (mit schachlichen Grüßen an die Läuferin)

      Heute suchen wir nach einen amerikanischen Schachspieler. Geboren wurde er in Portland,
      Oregon am 8. April 1910. Er galt in den 30er als bester Spieler seines Landes.
      Sein Vater heiratete 1908 die aus Norwegen stammende Anna Sather, mit der er zwei Kinder hatte.

      1936 befand sich seine Spielstärke auf dem Höhepunkt, seine historische Elo-Zahl betrug zu dieser Zeit 2655. Im April 1936 begann in New York das erste offizielle Turnier um die Landesmeisterschaft der USA. Frank Marshall, der seinen Titel bisher stets in Wettkämpfen gegen einzelne Herausforderer verteidigt hatte, trat freiwillig zurück, um der neuen Generation Platz zu machen. Es wurde als Rundenturnier mit 16 Teilnehmern ausgetragen. Vorqualifiziert waren Reuben Fine, Al Horowitz, Isaac Kashdan, Alexander Kevitz, Abraham Kupchik, Samuel Reshevsky und Herman Steiner sowie er selbst, die restlichen Teilnehmer mussten sich über eines von insgesamt vier regionalen Ausscheidungsturnieren qualifizieren. Er machte sich große Hoffnungen auf den Titel und das Preisgeld von 600 US-Dollar. Nach der 9. Runde führte er mit 7 Punkten die Tabelle an, aber dann verlor er gegen den späteren Turniersieger Samuel Reshevsky. Er wählte mit Schwarz gegen das Damengambit eine Variante mit frühem Damentausch und versuchte, die Stellung zu vereinfachen, geriet aber in Entwicklungsnachteil, was schließlich zu entscheidendem Materialverlust führte. Er konnte diesen Rückschlag nicht verkraften. Er verlor im weiteren Turnierverlauf noch zwei weitere Partien, in der 12. Runde gegen Herman Steiner und in der 13. Runde gegen George Treysman. Am Ende landete er mit 9 Punkten aus 15 Partien nur auf dem für ihn enttäuschenden geteilten 6. bis 7. Platz.
      Fred Reinfeld schrieb in einem Vorbericht zur Landesmeisterschaft 1936, dass er zu Beginn seiner Karriere zu sehr auf taktische Tricks gespielt habe, was mit einer gewissen Oberflächlichkeit der Stellungseinschätzung einhergegangen sei. Im Turnier von New York 1931 habe er in seinen Partien nur zwischen 30 und 45 Minuten Bedenkzeit verbraucht. Seinen Charakter schätzte Reinfeld als impulsiv und undiszipliniert ein. Allerdings habe er seit dem Turnier von Pasadena 1932 große Fortschritte gemacht, er spiele solider und nicht mehr so überhastet. Sein Spiel sei einfallsreich und insbesondere gegen schwächere Spieler sehr effektiv. Reinfeld hielt ihn zu diesem Zeitpunkt für den viertbesten Spieler der USA.

      Die wohl bekannteste Partie von unseren Gesuchten ist sein Sieg gegen den damaligen Weltmeister.

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    • Gesucht wird ...

      … ein niederländischer Schachjournalist, der in der internationalen Szene vernetzt ist wie kein zweiter. Gemeinsam mit Jan Timman leitet er die Redaktion der New in Chess, nach eigenem Verständnis „the world’s leading chess magazine“. Der Gesuchte, der in Den Haag lebt, kam nach einem Studium der Literaturwissenschaft 1985 zur New in Chess, der Nachfolgerin des legendären Schaakbulletins. Diese Tradition im Geiste Jan Hein Donners prägt das achtmal jährlich auf Englisch erscheinende Blatt mit seinem schmucken Layout im Vierfarbdruck bis heute; neben profunden Partieanalysen namhafter Großmeister erscheinen immer auch Reportagen, historisch orientierte Essays und humorvoll-verspielte Glossen über Schach und Kultur. Über seinen Arbeitsanspruch sagt der Autor und Redakteur in einem Interview: „Es gibt immer etwas zu verbessern. Wir orientieren uns an Publikationen wie Vanity Fair, The Economist oder Herald Tribune. Obwohl wir niemals dieses Niveau erreichen können, haben wir diese Meßlatte immer im Kopf.“ Der Gesuchte hat in den zurück liegenden 25 Jahren von zahllosen Turnieren und Matches aus aller Welt berichtet und nebenbei mit nahezu allen Größen der Schachwelt Interviews geführt. Es ist sein Verdienst (und das des großzügigen Verlegers der NiC), dass Nigel Short, Genna Sosonko und Garri Kasparow regelmäßig für das Blatt schreiben. Pünktlich zum heute beginnenden Heim-Turnier in Wijk aan Zee feiert er seinen 56. Geburtstag.

      Die einschlägigen Datenbanken verzeichnen genau eine Partie des Gesuchten. Anlässlich eines Simultans, das Anatoli Karpow 1992 in Amsterdam gab, konnte der Gesuchte durch vorsichtiges Manövrieren ausgangs des Abgelehnten Damengambits das Spiel lange offen halten, ehe er der virtuosen Technik des Ex-Weltmeisters erlag. Dieses Schicksal teilt er mit einer ganzen Reihe spielstarker Großmeister.

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      Nachtrag: Glückwunsch an hajoja, der den Gesuchten identifiziert hat. Es handelt sich um Dirk Jan ten Geuzendam. Auch SJS lag mit seiner Vermutung richtig, der Gesuchte habe den letzten WM-Kampf 2012 zwischen V. Anand und B. Gelfand im Internet mitkommentiert. Chapeau!
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      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Läuferin () aus folgendem Grund: Auflösung des Rätsels

    • Ich habe jetzt herausgefunden, wer der Gesuchte ist. :)

      Um anderen den Ratespaß nicht vorzeitig zu verderben, nenne ich aber seinen Namen nicht, sondern stelle nachfolgend nur die Partie vor,
      die er bei einer Simultanvorstellung gegen Anatoli Karpow verloren hat.

      Sie zeigt, wie ein (Ex-)Weltmeister mit einfach wirkenden, aber positionell starken Zügen einen Schach-Amateur auf unspektakuläre Weise besiegen kann.



      HaJo :)
      :) Schachspieler sind glückliche Menschen. :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von hajoja ()

    • Gesucht wird ...

      ... quasi als Pendant zu den zahlreichen Wunderkindern im Schach, ein relativer Spätentwickler des Königlichen Spiels. Der gebürtige Leningrader hatte das Pech, einer Generation äußerst starker Schachspieler anzugehören; gleich drei seiner Altersgenossen wurden Weltmeister. Als er selbst im Alter von 47 Jahren das erste Mal um die Krone focht, lieferte er dem 20 Jahre jüngeren Titelträger einen mitreissenden Kampf. Leider wurde das Match, das in einer südostasiatischen Stadt ausgetragen wurde, auch zu einem Tiefpunkt der gezielten Anwendung fragwürdiger psychologischer Tricks zur Verunsicherung des Gegenübers. Politische Brisanz gewann es obendrein, weil der Gesuchte zwei Jahre zuvor aus seinem Heimatland geflohen war und von dessen Behörden bei internationalen Turnieren als „Konterrevolutionär“ boykottiert wurde. Schien seinem Opponenten, den er drei Jahre später erneut herausforderte, dann aber chancenlos verlor, schachlich alles zuzufliegen, musste sich der Gesuchte sein Können am Brett mit eisernem Willen und strenger Disziplin erarbeiten. Nicht umsonst heißt eines seiner Bücher „Mein Leben für das Schach“; dieses Pathos im Titel dürfte die pragmatische Generation heutiger Schachspieler eher befremden. Den Jungen und Mädchen, die seine Enkelkinder sein könnten, sitzt „__________ der Schreckliche“ in schöner Regelmäßigkeit bei offenen Turnieren am Brett gegenüber, seine Spielfreude scheint noch immer vorhanden. In einem Interview sagt der Gesuchte, der in zweiter Ehe mit einer Schweizerin verheiratet ist und in Zürich lebt, dass er erst dann mit dem Schachspielen aufhören werde, wenn die Natur ihn dazu zwinge. Am 23. März dieses Jahres wird er 82 Jahre alt.

      Die Französische Verteidigung stellte all die Jahrzehnte über einen Eckpfeiler in des Gesuchten Eröffnungsrepertoire dar. Vor allem die zweischneidige Winawer-Variante mit ihren strategischen Chancen für beide Seiten eignet sich ideal für einen Konterspieler, der mit Schwarz auf eigene Initiative setzt - erst recht, wenn hinter den weißen Steinen ein waschechter Angreifer sitzt wie Mikhail Tal. So geschehen anlässlich der 25. Meisterschaft der UdSSR, Riga 1958.

      In Zeitnot verschmäht Tal das Remis durch Zugwiederholung und überreisst den Angriff. Nach dem Rückopfer der Dame verbleibt Schwarz mit zwei gesunden Mehrbauern, Weiß gibt auf. Garri Kasparow kommentiert diesen Tumult sichtlich angetan in seinem Buch Meine großen Vorkämpfer. Band 7, Zürich 2007.
    • Hi ,

      es ist "Viktor, der Schreckliche" - Viktor Kortschnoi

      Sehr bedauerlich ist die letzte Meldung , dass er Ende 2012 einen Schlaganfall erlitten hat und sich wohl vom Schach zurückziehen wird !

      W

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von wodan ()

    • Gesucht wird ...

      ... ein idealer Repräsentant des globalisierten Schachs im 21. Jahrhundert. Seine Mutter ist Russin, sein Vater kommt aus Nepal, er wurde 1994 in St. Petersburg geboren und wuchs in Japan auf, lebt mittlerweile mit seiner Familie in den Niederlanden und spielt in der Deutschen Bundesliga für Emsdetten. Nur konsequent, dass er seine Webseite gleich sechssprachig betreibt. Der Gesuchte ist auch in schachlicher Hinsicht ein Computer Kid: Er lernte das Spiel mit sieben Jahren, bildete sich im Selbststudium mit Büchern, DVDs und Datenbanken fort und trat mangels analoger Partner früh gegen Gegner aus dem Internet an. Den Titel eines IGM verlieh ihm die FIDE mit 15 Jahren, mittlerweile zählt er als Niederländer mit der höchsten Elozahl zur erweiterten Weltspitze. Gegen die Großen der Branche tritt er mit der Unbekümmertheit eines Fohlens an, das instinktiv um seine Sprungkraft weiß, aber noch manche Latte reisst. Im Übrigen stimmt er nicht in die notorische Klage von der bevorstehenden digitalen Erstarrung des Schachs ein, vielmehr plaidiert er dafür, mit dem en passant-Schlagen eine traditionelle aber absurde Regel abzuschaffen. Ob er sich ganz dem Schach verschreiben und dauerhaft Profi werden wird, muss sich noch weisen. Seine bisherigen Meriten könnten seine Entscheidung dahin gehend beeinflussen.

      Der Gesuchte spielt mit Schwarz gern die aktive Grünfeld-Indische Verteidigung. Diese Eröffnung kam auch 2011 in Wijk aan Zee gegen Magnus Carlsen aufs Brett. Der Norweger stellte in einer übersichtlichen Stellung einzügig einen Springer ein (20. Sg5?), der Gesuchte brauchte zu seiner und des Publikums Überraschung nur noch zu ernten (20. ... e3!).

      Weiß hat eine glatte Figur für nichts verloren; auf 22. Dxb6 wäre e2 gekommen, auf 23. f3 hätte Schwarz Sc4 gehabt, also 0-1. Der Gesuchte kommentiert diesen spektakulären Erfolg auf chessvibes.com.