Heute vor 71 Jahren, am 3. Mai 1941 wurde Nona Gaprindaschwili in Georgien geboren, damals Teilrepublik der UdSSR, von 1962 bis 78 die fünfte Weltmeisterin im Schach. Die Instrumentalisierung des königlichen Spiels durch die sowjetische Führung während des Kalten Krieges erfasste analog zu den Männern auch die Frauen, sodass Gaprindaschwili eine profunde schachliche Ausbildung und Förderung zugute kam. Erst nach der Zeitenwende von 1989/91 endete die (post-)sowjetische Dominanz im Schach bei den Frauen, und die Chinesinnen betraten neben den Polgar-Schwestern konzertant die Bühne. Gaprindaschwili eroberte den Titel in der jahrzehntelangen Schachwelthauptstadt Moskau gegen Elisabeta Bikowa mit dem Rekordergebnis von 9:2, verteidigte ihn in vier Wettkämpfen überlegen und musste ihn erst 16 Jahre später gegen Maja Tschiburdanidse, eine weitere Georgierin abgeben. Sie war die erste Frau überhaupt, die 1978 mit dem Großmeistertitel der Männer ausgezeichnet wurde; im Jahr zuvor hatte sie das (Herren-)Turnier in Lone Pine gewonnen. Über ihre Erfahrungen in der maskulin strukturierten Schachwelt schrieb sie: „Männer schämen sich, wenn sie gegen eine Frau verlieren - und sei es die Weltmeisterin selbst.“ Sie vertrat die UdSSR resp. Georgien bei insgesamt elf Schacholympiaden; im Herbst ihrer Karriere holte sie zweimal den WM-Titel der Seniorinnen, 1995 und 2009. In ihrem kaukasischen Heimatland genießt Gaprindaschwili bis heute den Status einer Nationalheldin, ähnlich wie der aus Tiflis stammende Champion Tigran Petrosian. Unter ihrem Vornamen „Nona“ wurde gar ein Parfum vertrieben, der Flakon hatte selbstredend die Form einer Dame.

Zur Würdigung ihrer schachlichen Verdienste eine scharfe Miniatur gegen Rudolf Servaty, Dortmund 1974, die mit zu ihrem hervorragenden dritten Platz bei diesem Turnier beitrug.

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