Vermeidung indischer Varianten

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    • Vermeidung indischer Varianten

      hallo

      ich wollte wissen ob man indischen varianten nach d4 Sf6 aus dem weg gehen kann?? (bitte net trompowsky angeben, des kenn ich schon!)
      habe mir mal überlegt nach 1.d4 Sf6 2.f4 zu spielen, ist das möglich, oder gibts ne widerlegung?? ich strebe eine stonewall im anzug an.
      also:d4,f4,e3,c3,Sf3,Ld3,0-0,Lc1-d2-e1,Sbd2

      ente
    • Nach 2.Sc3 muss nicht einmal das BDG folgen, man kann auch (nach z.B. 2...d5) 3.Lg5 folgen lassen. Das ganze heißt dann meines Wissens Veresov und ergibt Tromp-ähnliche Strukturen, nur dass Schwarz die Möglichkeit zu Se4 genommen wird.

      Alternativ kann man auch immer einen Aufbau mit Königsfianchetto (also 2.g3) wählen, wie es z.B. Carlsen gerne macht. Sehr solide, und vor allem ist es für Schwarz oft schwer, in solchen Stellungen einen guten Plan zu finden.

      Dann gibt es noch den Stonewall-Angriff mit der charakteristischen Bauernstruktur f4, e3, d4, c3. Wiederum muss Schwarz schauen, dass er überhaupt zu Gegenspiel kommt. Wegen der schlechten Entwicklung des weißen DF und der Schwäche auf den weißen Feldern glaube ich aber trotzdem nicht so recht an dieses System.

      Und schließlich: Fürs Londoner System will ich hier keine Werbung machen, auch wenn es auf Amatuerniveau zu den beliebtesten Anti-Indern gehört.
    • Die Idee des Omega Gambits ist einfach zu verstehen. Weiß will ein taktisches Hangemenge, in dem Weiß dann kombinieren kann. Die Entwicklungspläne für Weiß sind denen der Russischen Verteidigung sehr ähnlich. Theorie willst du haben? Da gibt es wohl keine Theorie, besser gesagt: kaum.
      Da man nach den konventionellen Lehrsätzen ein Gambit stets annehmen soll, wird 2...Sxe4 der Beste Zug sein. Danach wird beispielsweise 3.Ld3 d5 4.Sf3 Sc6 5.c4 e6 6.0-0 gespielt. Man erkennt sehr schnell, dass sich der Weiße Aufbau in der Russischen Verteidigung wiederfinden lässt. Ld3 und Sf3 gehören zum Standard-Aufbau, der Rest lässt sich individuell gestalten. Sc3 ohne c4 ist ebenso möglich wie ein Sbd2 oder eine verzögerte Entwicklung des Damenspringers und eine Vorgezogene des Damenläufers. Der geopferte Bauer fällt erstmal nicht ins Gewicht. Das ganze kann für Schwarz recht unangenehm werden, da Schwarz recht früh überlegen muss, da - zumindestens mir - keine ähnlichen Aufbauten bekannt sind. Ein vorsichtiges agieren des Nachziehenden wird schnell mit bestraft; Schwarz hat dann meist einen Mangel an Initiative zu beklagen.
      Alles ist relativ und paradox.
      Honi soit qui mal y pense.
      Y Ddraig Goch ddyry cychwyn.

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    • g3 spiele ich selber eigentlich nicht, deswegen kann ich da keine qualifizierten Ratschläge geben. Das Spiel bleibt auf jeden Fall erstmal flexibel, weil beide Seiten verschiedene Fortsetzungen haben. Schwarz kann erstmal unbeeindruckt g6,Lg7 spielen und dann in eine Nebenvariante von Königs- oder Gründfeldindisch abtauchen oder mit d5 in eine Tarraschstellung umstellen -- da kann ich dir keinen allgemeinen Plan für Weiß verraten. Schau dir am besten GM-Partien an und schau, wie die das behandeln.

      Aber vielleicht (ach was, garantiert!) wäre das hier was für dich: Das Gibbins-Weidenhagen-Gambit, das da lautet 1.d4 2.Sf6 g4

      So wie ich dich einschätze, passt das gut in dein Repertoire :thumbsup:
    • Also ich finde Königsindisch als Weisser prima, spiele darauf immer den Vierbauernangriff.
      1.d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 (oder d6) 4. e4 d6 (oder Lg7) 5. f4.... und dann geht der Spass meist los.
      Ist definitv keine geschlossene Eröffnung sondern gibt meist ein schönes offensives und scharfes Spiel.
      Grüße

      GSt
    • Wenn du das schon magst: Gegen die meisten Indischen Systeme kannst du auch ein Sämisch-Pendant spielen.

      Zum Beispiel kam erst vor wenigen Tagen bei Anand-Wang Hao die Variante 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sc3 Lb4 4.f3!? aufs Brett, was eine agressive Vorgehensweise gegen Nimzowitschindisch darstellt. Anands Vorbereitung (mit der Neuerung 14.Sd4!!) ging dann auch voll auf Schwarz wurde überrollt.

      Gegen Grünfeld gibt es ebenfalls die Variante mit (1.d4 Sf6 2.c4 g6) 3.f3. Unvorbereitete Schwarzspieler werden dann in der Regel zu KI umstellen, was ja in deinem Sinne wäre.
    • @Morgoth: Naja, aber was machst du wenn 1.c4 mit Sf6 beantwortet wird? Dann führt dich 2.d4 geradewegs in Indische Varianten. Und wenn es mit 1. c5 oder e5 beantwortet wird, dann hat Psychoente zwar Indisch vermieden, muss aber dann Englisch spielen und ob er das will?

      @Psychoente: Wenn du Indisch vermeiden willst, dann solltest du dich fragen, ob 1.d4 überhaupt richtig für dich ist, denn dann ist nun einmal das tägliche Brot von 1.d4. Zum "Stonewall im Anzug": Den finde ich noch schlechter als Stonewall mit Schwarz. Das mag vielleicht eine gute Überraschungswaffe sein, um gegen einen besseren Gegner zu remisieren, aber falls der Gegner darauf vorbereitet ist, zerlegt er den Stonewall. Das Londoner System und die verwandten Damenbauernspiele (Barry-Angriff gegen KID) sind meiner Meinung nach etwas interessanter, aber wenn du dich langfristig als Spieler entwickeln willst, wirst du nicht um die Hauptvarianten herumkommen.
    • also ich spiele im moment damengambit, ich hab aber auch schon englisch gespielt, und fang jetzt grad an Sf3 oder g3 zu spilen, wegen den indischen varianten
      aber da es so eine große auswahl an vermeidungen gibt spiele ich d4 weiterhin...
      ich glaube ich kann mich auch weiterentwickeln ohne irgendwelche indische varianten zu lernen

      ...ente