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Ich kenne die Eröffnung zwar nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass weiß nach 6...g6 7.Dxe5 d6 oder nach 6...Sg6 Dxc5 d6 irgendwelche Kompensation hat.
Und auch Ke6 könnte gehen.

naja, eine Figur aufzugeben ist schon sehr gewagt und weiß hat sich kaum entwickelt, so dass bei einigermaßen genauem spiel von schwarz weiß vom Brett gefegt wird. Da gibts schon vielversprechendere Gambits (ACHTUNG: Das ist auch eigentlich kein Gambit- das sind so weit ich weiß Bauernopfer in der Eröffnung). Als Schwarz kann man in der Partiestellung locker Kf8 spielen (eine Figur aufgeben aber Gefahr bannen) und dann auf Dxe5 Ld6 nebst Sf6 spielen- ein weißer Angriff hat kaum Aussichten auf Erfolg, schwarz hat sich gut entwickelt und muss nur noch etwas aufpassen...

Dass Greco so gespielt haben soll, ist mir unbekannt, auch in meiner partiendatenbank findet sich keine solche partie- und selbst wenn... Er war ohne Zweifel ein Meister des italienischen Schachstils (alles auf den König) und hatte häufig Gegner, die sich nicht korrekt verteidigen konnten. Heute ist Schach ganz anders, viel strategischer und überhaupt mehr erforscht. Mit so einem gambit kommt man sicherlich bis zu einer Spielstärke von vielleicht 900 (DWZ), aber nicht viel mehr.

Naja - auch wenn einige Skandinavisch als nicht korrekt ansehen, wird es dennoch auf hoher Ebene gespielt (also in Partien mit langer Bedenkzeit) [auf der Deutschen Meisterschaft vor 2 Jahren war meiner Erinnerung nach ein Spieler, der ausschließlich Skandinavisch gegen 1. e4 spielte] - das Gambit hier eignet sich sicher im Blitz - aber da kann man eh alles spielen, Hauptsache der Gegner kennt es nicht ....

Das Gambit (ja, es ist ein Gambit. Gambits sind Material (meistens Bauern) -opfer in der Eröffnung) ist mit Sicherheit nicht korrekt. Aber auf Hobbyspieler-Niveau oder beim Blitzen könnte man es vielleicht mal versuchen.
Es passt meiner Meinung nach nicht wirklich zusammen, dass weiß zwar den schwarzen König in eine etwas unsichere Position bringt, aber gleichzeitig Entwicklungsrückstand hat, so dass er die schlechte schwarze Königsstellung kaum ausnutzen kann. Schwarz kann seinen Tempovorsprung zum Beispiel dazu nutzen, mit Te8 nebst Kf8 künstlich zu rochieren.
edit: Dass Skandinavisch spielbar ist, steht denke ich außer Frage. Da hat schwarz aber im Normalfall auch keinen Materialrückstand.

Gary Lane schreibt in A Game of Shadows etwas zur Geschichte des Jerome-Gambits, das ihm zufolge nach dem amerikanischen Spieler Alomzo Wheeler Jerome (1834-1902) benannt ist. Auch wird dort ein amüsanter Reinfall von Schwarz in einer Internetblitzpartie gezeigt. Für ernsthafte Partien ist dieses Gambit natürlich ungeeignet.

In Blitzpartien kann man das natürlich durchaus mal probieren. Hier ein aktuelles Beispiel, vor 5 Tagen in Paris gespielt:



Die Partie beginnt mit

GM Aman Hambleton (2420) - Anna Cramling (2085)
Paris, 25.7.2023



Weiß hat mit 2 Bauern gegen die Figur keine ausreichende Kompensation, aber in einer Blitzpartie kann noch alles passieren.

Eine weitere nette Widerlegung, die in dem Wikipedia-Artikel Jerome-Gambit angegeben wird, ist