Schacholympiade 2012 Istanbul

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    • Die deutschen Herren haben in Runde 6 ein beachtliches 2:2 gegen USA erkämpft.
      Gerade an Brett 1 und 2 sind die USA ja doch recht stark besetzt.
      Die Partien waren aber diesmal sehr ausgeglichen und endeten alle Remis.
      Mit nur drei abgegebenen Mannschaftspunkten kann das deutsche Team durchaus noch nach oben lugen.

      Für die deutschen Damen steht ein enttäuschendes 1:3 gegen Indien zu Buche.
      Obwohl die Inderinnen an Brett 1-3 nur leicht favorisiert waren (durchschnittlich +25 Elo), hatte keine deutsche
      Spielerin echte Gewinnchancen. Lediglich Tetyana erzielte leichte Vorteile, spielte aber wie Elisabeth Remis.
      Melanie verlor ein Turmendspiel in dem sie ihre Gegnerin nach und nach überspielte.
      Besonders ärgerlich ist die Art des Verlusts von Marta, da sie ihrer Gegerin nominell (109 Elo) überlegen war.
      Sie wählte mit Weiß eine viel zu passive Igel-Eröffnung und ließ ihre Gegnerin kommen. Diese nahm dankend an
      und verbesserte ihre Stellung mit fast jedem Zug. So war diese Partie in dem Kampf sogar als erste entschieden.
    • Der Sieg von Kramnik gegen Aronian ist Daniel King's Play of the day der sechsten Runde.

      Heute gibt es erfreuliches von den deutschen Teams zu berichten: Die Frauen siegten erwartungegemäß klar mit 4:0 gegen Syrien, und auch die Männer konnten nach hartem Kampf ein 2,5:1,5 gegen Moldawien für sich verbuchen.

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    • Während die deutschen Siege schon feststehen und alle acht Partien beendet sind, steht es in der Spitzenpartie
      der Damen zwischen Russland und Polen immer noch 0:0. Ebenso bei Spanien gegen Griechenland. :)

      Die deutschen Herren gerieten nach Remis von Naiditsch und Niederlage von Meier (der Gegner konnte über die g-Linie
      gefährlich eindringen und entschied die Partie per Qualitätsopfer) sogar in Rückstand.
      Glücklicherweise sahen die beiden anderen Partien sehr viel freundlicher aus. Gustafsson setzte in ohnehin besserer Stellung
      mit einem tollen Läuferopfer matt, und Khenkin gewann sein Turmendspiel sicher durch die verbundenen Freibauern.
      Ein wichtiger Sieg!

      Die deutschen Damen haben dank ihrer größeren Erfahrung locker und leicht 4:0 gewonnen.
      Lange Zeit konnte Syrien sehr gut mithalten und die meisten Partien (außer Brett 1) waren doch recht ausgeglichen.
      Immerhin, denn Syrien ist nur auf Rang 74 gesetzt und ihre beste Spielerin hat eine Elozahl von 1970.
    • Die Paarungen der Runde 8:

      Nach dem gestrigen Erfolg gegen Moldawien konnten sich die deutschen Herren von Platz 9 auf Platz 8 verbessern. Allerdings wartet heute in Runde 8 ein dicker Brocken: Ungarn!

      5.1 GM Naiditsch, Arkadij 2712 - GM Leko, Peter 2737
      5.2 GM Khenkin, Igor 2656 - GM Almasi, Zoltan 2713
      5.3 GM Fridman, Daniel 2653 - GM Polgar, Judit 2698
      5.4 GM Gustafsson, Jan 2610 - GM Balogh, Csaba 2668


      Die Damen sprangen nach dem 4:0 gegen Syrien um 15 Plätze nach oben (Platz 24 aktuell) und müssen heute gegen Montenegro spielen, ein knapper Sieg könnte drin sein:

      13.1 IM Paehtz, Elisabeth 2483 - WGM Vojinovic, Jovana 2337
      13.2 WGM Ohme, Melanie 2337 - WFM Milovic, Aleksandra 2181
      13.3 WGM Michna, Marta 2380 - Blagojevic, Tijana 2004
      13.4 WGM Levushkina, Elena 2301 - WFM Stojanovic, Marija 2097



      Noch so nebenbei bemerkt:

      Zitat von Läuferin: Was nun die Leitung bewogen hat, als fünften Spieler Dmitry Jakovenko zu nominieren, bleibt wie so vieles in Wladimir Putins Reich ein tristes Geheimnis.


      Es scheint eine gute Idee gewesen zu sein, ausgerechnet Jakovenko zu nominieren, denn er hat von seinen 6 Partien 4 gewonnen und 2 remis gespielt (ELO Performance: 2819)

      Viele Grüße,

      Bio

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Bionade ()

    • Während sich die Damen noch um ein wohl unausweichliches 2:2 gegen das schwächere Team aus Montenegro bemühen,
      haben die Herren tatsächlich bereits die starken Ungarn mit 2,5:1,5 geschlagen. :thumbsup:
      Naiditsch gewann eine tolle Partie gegen Leko und und spielte den Ungarn dabei mit seinen Springern schwindelig!
      Leko erlaubte sich eine Schwächung seines Königsflügels und wählte danach beim Rückzug seines Königs das falsche Feld.
      Dazu noch ein schlechter Turmzug und es war um ihn geschehen.
    • Naiditsch vs. Leko


      Ich hoffe, ds ich mich nicht in den Zügen vertan habe.
      Ich fands am ende echt spannend nach gxh5 da Naiditsch ihn dann mit den Springern weggedrängt hat und dann
      mit dem Turm dem Schwarzen den Rest gab.

      ** Anmerkung zur Analyse:
      Obwohl 27. - gxh5 ja kein Fehler war, sieht das schon sehr "verdächtig" aus, da weitere Schwächen entstehen.
      Ich vermute, dass Schwarz nur mit 29. Sxh5 gerechnet und die Option Sf5-d6 unterschätzt hat.
      Mit 28. - Kh8 (besser Kg8 ) und 30. - Tg8 hat sich dann Schwarz endgültig sein Grab geschaufelt.
      Hybris **

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von SnoopyDog () aus folgendem Grund: Korrektur "Offizielle" Notation eingefügt

    • Montenegro hätte sich das 2:2 verdient, aber an Brett 4 wurde nach zähem Kampf noch ein Remisendspiel vergeigt.
      Wie heißt es schön, "Der Gegner darf so viele Fehler machen wie er will!" :S
      Und wenn die deutschen Damen dabei auch mal etwas Glück haben und sogar gewinnen, um so besser.
      An Brett 2 merkte man Marta die Wut im Bauch wegen ihrer versemmelten Partie gegen Indien an.
      Wie eine Furie ging sie auf die Stellung ihrer jungen Gegnerin los, opferte einen Bauern und nach der fehlerhaften
      Verteidigung der Mitte ging Montenegro an Brett 3 alsbald ordentlich baden.
      Eli wieder mit sauber und sicherem Remis und Melanie naja...

      Hier noch GM Daniel King's sehenswertes Play of the Day aus Runde 7 (Movsesian-Wang Yue, Armenien vs. China).
      Man muss seine Analysen einfach mögen!
      Unterhaltsam bringt er die besten Partien prägnant und mit großem Sachverstand auf den Punkt.
      Sicher nicht jedermanns Sache wegen Englisch und leicht gehobenem Anspruch, aber wie ich finde sehr zu empfehlen!
    • Nach Aserbaidschan (Platz 7 der Start-Rangliste), USA (Rang 5) und Ungarn (Rang 4) haben es die deutschen
      Herren (selbst an Rang 14 gesetzt) heute mit dem nächsten Hochkaräter Armenien (Rang 3) zu tun.
      Armenien hat an jedem Brett leichte Elo-Vorteile (im Durchschnitt 56 Elo-Punkte pro Brett).
      Drücken wir den Deutschen also die Daumen!

      Die Damen (Rang 9 ihrer Setzliste) sind heute gegen Vietnam (Rang 28 ) favorisiert.
      Hoffentlich können sie weiter an Boden gutmachen.
    • Beide Kämpfe verlaufen wieder hochdramatisch und stehen momentan 0,5:1,5.
      Während die Damen durchaus noch beide Partien gewinnen können, werden die Männer allenfalls
      noch auf ein 2:2 kommen. Es könnte aber auch eine knappe Niederlage setzen.
      Meier verdarb die durchaus besseren Aussichten, als er im Damenendspiel mit ausreichend Zeit und
      ohne Not einzügig seine Dame eingestellt hat. Was ist das denn?? :cursing:
    • Tragödie am Bosporus, die Russen verlieren ihr Match gegen die USA mit 1,5 : 2,5. Am Spitzenbrett opfert W. Kramnik in ruhiger Stellung eine Qualität gegen H. Nakamura, dieser bewahrt ruhig Blut, erhält Gegenspiel und gewinnt schließlich ein studienhaftes Leichtfigurenendspiel. Am zweiten Brett macht es A. Grischuk seinen Verehrerinnen nicht leicht; in gewohnter Zeinot hält er gegen G. Kamsky ein Endspiel mit einem Minusbauern lange in der Schwebe, um dann in einer theoretischen Remisstellung mit T + L gegen T sich ins Matt zu patzen. Am dritten Brett trennen sich S. Karjakin und A. Onishuk nach einem halben Spieltag Remis. Am vierten Brett schließlich finalisiert D. Jakovenko nüchtern im Endspiel mit einem Riesenfreibauern gegen R. Robson. Die heutige erste Niederlage der Russen macht das Rennen um Gold bei den Männern wieder spannend. Schach ist nichts für schwache Geister, wusste schon Wilhelm Steinitz.
    • Die Unterverwandlung Nakamuras (Springer und Schach!) könnte man zudem noch erwähnen.
      Danach war es für ihn mit drei Leichtfiguren gegen nur eine von Kramnik eher "leicht" zu gewinnen.
      Wie im deutschen Kampf wurde von den Russen das 2:2 aber leichtfertig und einzügig (!) weggeworfen,
      weil sich Grischuk offenbar in seinem Endspiel T gegen T+L gelangweilt hat.
      Was geht da heute nur ab...? ?(

      Bin mal auf die Analyse von Naiditsch's Partie gespannt.
      Auf den ersten Blick hätte er das Endspiel gegen "Teufelskerl Aronian" eigentlich auch nicht verlieren müssen.
    • Hi Läuferin !

      Befangenheit und Subjektivität sind ja nicht unbedingt schlechte Eigenschaften. :)

      Ich ärger mich heute über die Niederlage unserer Herren,denn Georg Meier hätte seine Partie gewinnen können(müssen),dann wäre Armenien bezwungen gewesen.

      Ich kenne W.Kramnik noch aus seinen Bundesligazeiten gemeinsam mit Schirow bei Empor Berlin,ist ein feiner Kerl,aber ansonsten halte ich es nicht mit den Russen. :P

      Gruss Anderssen
    • Na, eine gewonnene Stellung hatte Meier heute für meine Begriffe nie.
      Aber das Remis und somit ein 2:2 war sicherlich möglich.
      Einen einzügigen Dameneinsteller im Damenendspiel (44. Zug bei 26 Minuten Restzeit) gibt es bestimmt nicht alle Tage zu "bewundern".
      Dazu noch ein mögliches Remis von Naiditsch (vielleicht)... Ja, über diese Niederlage muss man sich wirklich ärgern.

      Spitzenleistung übrigens bislang von Fridman mit nun 6,5/8! :thumbsup:

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