Grünfeld-Indisch

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    • Auf seiner neuen DVD "Gewinnen gegen Grünfeld" empfiehlt GM Mihail Marin die Variante mit Sf3 und Le3, die auch schon im Posting 36 erwähnt wurde:



      Rezension von Lukas Wedrychowski: Mit Kramnik und Marin gegen Grünfeld
      Rezension von IM Sagar Shah: A good line against the Grünfeld


      Auch GM Varuzhan Akobian empfiehlt diesen Aufbau, den er anhand einer eigenen Partie gegen GM David Howell vorstellt:

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    • Eine gewisse Popularität hat in den letzten Jahren der bescheiden anmutende Zug 5.Ld2 erlangt.



      dessen Zweck darin besteht, im Falle eines Abtausches auf c3 mit dem Läufer wiedernehmen zu können. Im WM-Kampf Anand - Carlsen war diese Variante in der 1. Matchpartie zu sehen.

      Das ChessBase Magazin #163 enthält einen Artikel von GM Evgeny Postny zu dieser Variante, der kostenlos als PDF oder CBV heruntergeladen werden kann.
    • Sehr interessant ist das Gustafsson, einer wenn nicht der bedeutendste deutsche Eröffnungstheoretiker eine Eröffnung von Svidler analysiert.
      Wobei Svidler als wiederum als der Grünfeldspezialist weltweit gilt und seine Empfehlungen zu dieser Eröffnung gelten als das Standardwerk für beide Seiten.
      Hinzu kommt noch, dass sich beide sehr gut kennen und schätzen.

      Grüße Daniel
    • Hallo Forumgemeinde,

      bis jetzt habe ich gegen alles außer 1.e4 Königsindisch gespielt.
      Mittlerweile wird mir das aber zu langweilig, daher möchte ich mein Schwarzrepertoire umstellen und gegen 1.d4 Grünfeldindisch spielen.
      Da ich aber keine Ahnung habe, welches Buch hierfür am besten geeignet, möchte ich euch gerne um eine Buchempfehlung bitten.
      Das Buch sollte die Hauptvarianten sehr detailliert darstellen, also so tief wie möglich.
      Die Nebenvarianten kann ich mir aber via Referenzdatenbank von Chessbase selbst erarbeiten.
    • Ich spiele zwar selber kein Grünfeld-Indisch, habe mir aber sagen lassen, dass die beiden
      Repertoire-Bücher des israelischen GM Boris Awruch ziemlich gut sein sollen:


      Grünfeld-Indische Verteidigung, Band 1 (ISBN: 9783942383714)

      Leseprobe: Leseprobe Band 1 (LOAVRGIV1).pdf


      Grünfeld-Indische Verteidigung, Band 2 (ISBN: 9783942383721)

      Leseprobe: Leseprobe Band 2 (LOAVRGIV2).pdf


      Beide Bücher sind gebunden, haben 360 bzw. 270 Seiten und kamen 2011 auf den Markt.

      Zur Zeit gibt es die beiden Bände bei Niggemann (schachversand.de) besonders günstig
      zusammen zum absoluten Schnäppchenpreis von weniger als 11 EUR (+ Versandkosten)!

      :) HaJo :)
    • Grünfeldindisch: Fianchettovariante

      Sehr beliebt bei Weißspielern ist die Fianchetto-Variante, die u.a. von dem georgischen GM Lasha Janjgava empfohlen wird in seinem Buch King's Indian & Grünfeld: Fianchetto lines.

      Ein spektakulärer Sieg mit dieser Variante gelang dem Ex-U20-Weltmeister Ahmed Adly beim gerade zu Ende gegangenen Turnier in Sharjah (Vereinigte Arabische Emirate). Dabei bediente er sich des erst ganz selten gespielten und auf den ersten Blick vollkommen antipositionell aussehenden Zuges 10.Sh4!.

      GM Adly, Ahmed (2593) - IM Stany, G A. (2495)
      Sharjah Masters, Runde 3, 25.3.2017



      Diesen Sieg hat Ahmed Adly als Gast bei Daniel King, der sehr verblüfft war von dem weißen Springerzug nach h4, im Video kommentiert: Nicht immer schlecht: der Randspringer
    • Grünfeldindisch mit 4.Lg5

      In Posting 26 wurde von @Willem die Variante 4.Lg5 vorgestellt. Beim Tata Steel Masters in Wijk aan Zee brachte Wei Yi den Grünfeldexperten Peter Svidler mit dieser Variante an den Rand einer Niederlage:


      Wei, Yi (2743) - Svidler, Peter (2768)
      Tata Steel Masters, Runde 2, 14.1.2018






      Die Partie wird von Pepe Cuenca in absoluter Hochform kommentiert:

    • Grünfeldindisch mit 7.Le3 und 8.Tc1

      Magnus Carlsen spielte gegen Alexander Grischuks Grünfeldindisch beim Norway Chess einen Aufbau mit 7.Le3 und 8.Tc1. Dies ging nach späterem 10.Sf3 in eine der Grünfeld-Hauptvarianten über, die schon in diesem Thread in früheren Postings behandelt wurde. Heraus kam ein fulminanter Angriffssieg, den Carlsen - wie es schon so oft von ihm zu sehen war - unglaublich leicht aussehen läßt.

      Carlsen, Magnus (2875) - Grischuk, Alexander (2775)
      Altibox Norway Chess, Stavanger, 3. Runde, 6.6.2019



      Es ist ein Genuß, sich diese Partie von einem der weltbesten Grünfeldexperten erläutern zu lassen:

    • Der Grund warum ich manchmal vor Grünfeld zurückschrecke sind Partien wie jene gestern, zwischen Ding Liren und Mamedyarov.
      Ich glaube ich habe noch nie ein komplizierteres Match gesehen. So viele natürliche Züge, die positionell oder taktisch umgehend verlieren.
      Wahnsinn, selbst Svidler muss seine Analyse oftmals verkürzen, weil die Stellung derart kompliziert ist.



      1-0

    • Anti-Grünfeld-Aufbau mit 1.Sf3, 2.c4, 3.Sc3

      Die Grünfeld-Spieler werden von ihren Kontrahenten seit langem mit diversen Anti-Grünfeld-Varianten beharkt. Bei manchen dieser Varianten stellt Weiß die Entwicklung seines Damenspringers zurück. Dann gibt es keinen Springer auf c3, gegen den sich ein auf d5 auftauchender Grünfeld-Springer abtauschen kann. Ein Beispiel für diesen Typus von Anti-Grünfeld-Varianten ist der in der vorigen Partie gezeigte Aufbau mit 3.f3.

      Ein weiterer populärer Anti-Grünfeld-Ansatz besteht darin, mit 1.Sf3 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 zu beginnen und den d-Bauern zunächst zurückzuhalten. Ohne einen Bauern auf d4 fehlt dem Schwarzen eine Zielscheibe für sein Gegenspiel, und bei abgesichertem Zentrum kann sich Weiß leichter als sonst einem Flügelangriff widmen. Genau das tat gestern der Weltmeister, und es entstand eine Partie, die er als "an epic struggle" bezeichnete:


      Carlsen, Magnus (2875) - Mamedyarov, Shakhriyar (2774)
      Croatia Grand Chess Tour, Zagreb, 4. Runde, 29.6.2019



      Obwohl es sich bei dieser Partie - technisch gesehen - um eine Englische Eröffnung (A16) handelt, erscheint es mir doch sinnvoll, sie im Grünfeld-Thread zu präsentieren.

      Hier Pepes Kommentar:

    • Grünfeldindisch: Hauptvariante mit 4.Sf3 und 8.Le3

      Gegen MVL spielte Magnus Carlsen in der letzten Runde des Turnieres in Zagreb einen Aufbau mit 4.Sf3 und 8.Le3. Diesen Aufbau hat Vladimir Kramnik bei seinem WM-Kampf gegen Kasparov im Jahre 2000 erfolgreich angewandt. Es ist auch die Repertoire-Empfehlung von GM Mihal Marin (siehe Posting 42).

      Im Gegensatz zu der oben gezeigten Partie gegen Grischuk stellte Carlsen diesmal im 10. Zug seinen Turm nach b1 (und nicht nach c1). Gegen einen der weltbesten Grünfeld-Spezialisten kam er damit zu einem Start-Ziel-Sieg:

      Carlsen, Magnus (2875) - Vachier-Lagrave, Maxime (2779)
      Croatia Grand Chess Tour, Zagreb, 11. Runde, 7.7.2019



      Die Feinheiten dieser Zugfolge (mit dem trickreichen Zug 10.Tb1) werden sehr gut von Laurent Fressinet erläutert:

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    • Grünfeldindisch mit 7.Da4+

      Ein weiterer raffinierter Versuch gegen Grünfeldindisch besteht darin, im 7. Zug ein kleines, aber feines Damenschach auf a4 zu geben - gerade rechtzeitig, bevor Schwarz rochiert. Schwarz ist dann über keinen der 5 Züge, mit denen er das Schachgebot parieren kann, so richtig glücklich, weil alle seinen geplanten Aufbau behindern. Die häufigste Antwort ist 7.-Sd7, aber da will der Springer eigentlich nicht hin. Der zweithäufigste Zug ist 7.-Dd7, und das hat MVL heute in der ersten Finalpartie des FIDE Grand Prix gespielt. Shak Mamedyarov überraschte ihn 5 Züge später mit der Quasi-Neuerung 12.Lf4! und fuhr damit einen schnellen Sieg ein.

      Mamedyarov, Shakhriyar (2765) - Vachier-Lagrave, Maxime (2775)
      Riga FIDE Grand Prix, 1. Finalpartie, 22.7.2019



      Ein interessantes Detail: Auch in dieser Partie war - so wie in der oben gezeigten Niederlage von MVL gegen Carlsen - der völlig deplaziert stehende Springer auf a5 eine der Ursachen für die schwarze Katastrophe.

      Jan Gustafsson kommentiert die Partie auf Deutsch:

    • In Posting 53 wurde ein Anti-Grünfeld-Aufbau vorgestellt, bei dem Weiß seinen d-Bauern vorerst auf d2 beläßt. Magnus Carlsen nahm dort bei seiner Partie gegen Shak Mamedyarov im 7. Zug mit dem b-Bauern auf c3 wieder und suchte seine Chancen im Königsangriff. Ein völlig anderes Konzept kann Weiß verfolgen, wenn er stattdessen mit dem d-Bauern wiedernimmt und den Damentausch zuläßt. Die dann entstehende Stellung ist erstaunlich unangenehm für Schwarz zu spielen.

      Diese Variante hatte der 16-jährige österreichische FM Lukas Leisch für den Kampf Österreich - Deutschland bei der U18-Jugendeuropameisterschaft vorbereitet. Er spielte damit eine Partie, die der Trainer der österreichischen Mannschaft GM Rainer Buhmann als "ein Meisterstück zum Thema Prophylaxe" bezeichnete.

      FM Leisch, Lukas (2327) - FM Schmidek, Emil (2391)
      U18 Europamannschaftsmeisterschaft, Pardubice, 13.7.2019
      Österreich - Deutschland, Brett 3



      Österreich fügte dank dieser Gewinnpartie der deutschen Mannschaft (dem späteren Europameister) die einzige Niederlage zu und belegte am Ende einen sehr starken dritten Platz. Die Partie wird in der neuesten Folge von Chessbase TV Austria von IM Harald Zinner und GM Rainer Buhmann ganz hervorragend erläutert. Hoher Lerneffekt garantiert!
    • Grünfeldindisch mit 5.Ld2

      Vishy Anand zeigte sich beim Nations Cup in überragender Form. Mit 5 aus 8 (+2, =6) blieb er ohne Niederlage und demonstrierte dabei einige eröffnungstheoretische Kabinettstückchen. Zum Beispiel gelang ihm diese Kurzpartie in der 5.Ld2-Variante gegen einen Grünfeldspezialisten - und das mit einer auf den ersten Blick harmlos aussehenden Neuerung:

      Anand, Viswanathan (2751) - Nepomniachtchi, Ian (2778)
      Online Nations Cup, 5. Runde, 7.5.2020



      Bericht mit Partiekommentar von Colin McGourty: Nations Cup Day 3: Vishy's Miniature
    • Grünfeldindisch mit 4.Lg5 Lg7(!)

      Im Kampf gegen die Grünfeld-Indische Verteidigung (1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 d5) versucht so mancher Weißspieler, sich die Sache mit der Nebenvariante 4.Lg5 leichter zu machen. Immerhin droht das ja schon mal das Schlagen auf f6, gefolgt vom Gewinn des schwarzen d-Bauern . Was sollte Schwarz dagegen machen? "Nichts", lautet die Antwort von Lars Schandorff. Im neuen CBM #203 empfiehlt der GM aus Dänemark die Fortsetzung 4...Lg7 – ein Bauernopfer, das Peter Svidler seinen Gegnern bereits vor knapp dreißig Jahren anbot.... Bauernopfer im Grünfeld
    • GM Markus Ragger hat eine zweiteilige Grünfeld-DVD mit über 10 Stunden Spielzeit herausgebracht. Hier eine Rezension von Christian Hoethe: Markus Raggers Grünfeld 1 und 2 - Eine Rezension

      In einem Update geht er auf die wenig erforschte, aber sehr interessante Variante



      ein. Diese wurde von Dubov, Carlsen und Giri gespielt und könnte weiter an Popularität gewinnen.
      Lassen Sie uns 5.-c5 zur Hauptvariante mahen!

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    • Grünfeldindisch mit 8.Lb5+

      In CBM #208, der kommenden Ausgabe des Magazins, die in wenigen Tagen erscheinen wird, präsentiert GM Dorian Rogozenco ein Video, in dem er eine populäre Variante der Grünfeld-Verteidigung ausführlich analysiert. Ähnlich wie in Posting 55, wo Weiß im 7. Zug ein Damenschach anbringt, um Schwarz in Verlegenheit zu bringen, geht es hier um ein Läuferschach im 8. Zug, mit dem Weiß den Schwarzen auf dem falschen Fuß erwischen will. Bei der diesjährigen Europameisterschaft in Slowenien leistete diese Variante dem neuen Europameister Matthias Blübaum gute Dienste bei seinem Titelgewinn.

      GM Bluebaum, Matthias (2642) - GM Ivic, Velimir (2610)
      22. Europameisterschaft, Terme Catez, 5. Runde, 31.3.2022



      In einem Artikel fasst Rogozenco die wichtigsten Ideen und Abspiele dieser Variante noch einmal zusammen. Hier sind Artikel und Video: Der neueste Trend im Grünfeld

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