Probleme mit meinem Repertoire^^

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    • Probleme mit meinem Repertoire^^

      Hallo liebe Schachfreunde,

      ich habe eine DWZ von ca. 1600, und muss mir langsam ein Repertoire bilden. Ich habe eine Reihe von Eröffnungen ausprobiert und habe jetzt immernoch ein zu große Auswahl:
      Mit Weiß kann ich iwi alles spielen, hatte Anfangs Probleme mit 1.e4 bis ich mir das vor den Ferien mal angeschaut hab. Jetzt war natürlich wieder alles weg, aba langsam kommts wieder :)
      Ich will aber nicht alles spielen, sondern einen Eröffnungszug mit Weiß haben, in dem ich dann aber auch theoretisch fit bin. Material (von den Büchern her) hab ich viel zu 1.c4 und 1.d4. Bei 1.Sf3 werde ich aber eh meistens in 1.e4 oder 1.d4 eröffnungen überleiten. Zu 1.e4 besitze ich kaum Material.
      Wie kann ich jetzt aussortieren? Ich habe keinen Plan was ich tun soll^^
      Die Schwarz-Eröffnungen beschränke ich auf ANtworten auf 1.e4 und 1.d4. Gegen 1.e4 kommen Französisch, der Drache im Sizi und ein e6-Sizi( ein Aufbau mit e6,a6, frühem Damenausfall nach b6) in Frage. Gegen 1.d4 habe ich auch 3 versch. Antwortmöglichkeiten parat: Stonewall-Holländer, KID und das moderne Benoni. Das sind allesamt für mich gut spielbare Eröffnungen, die auch Spaß machen. Das Problem ist: Ich kann keine 30 versch. Eröffnungen lernen -> ich muss was kürzen, nur wo und wie stell ich das an^^ hoffe jmd kann mir da helfen

      mfg EFB
    • moin

      als Weisser haste nun natürlich das Problem das es mit einem simplen: 1.e4 ja nicht getan ist. die Antworten darauf sind nun wirklich sehr vielfältig.
      im schönsten informatik-slang heisst das also: if-then-else
      Wenn auf e4 NICHT e5 kommt (sondern .... e6 ... d6 ... c5 usw) DANN ... Sonst usw.
      musst also mehrere Wege lernen. das gilt zwar für 1.d4 fast ebenso aber ganz so gross ist die Vielfalt bei 1.d4 nun nicht wie bei 1.e4. ausserdem sagst du ja selber das du dich selber mit diversen Antworten GEGEN 1.d4 auskennst .. also wäre für dich 1.d4 eigentlich sinnvoll (da du ja schon so einige Antworten darauf kennst ... auch deren Pläne ... Stellungen usw.)
      ich würde dir daher zu 1.d4 oder 1.c4 raten (Englisch ist wirklich eine sehr elastische Eröffnung .. kann auch fix ein Holländisch draus werden - aber das nur nebenbei)
      Generell würde ich sagen: suche nicht nach Eröffnungen sondern nach Stellungen (nach vielleicht 10 Zügen oder so) in denen du dich wohl fühlst .. und geh von da aus rückwärst (mit welchen Eröffnungen du zu solchen Stellungen/Stellungstypen kommst)
      ums mal mit A.Jussupow zu sagen (irgendwo in einem Buch von und mit Mark Dworetzki):
      'Ich suche nicht nach einer Eröffnung aus der ich mit Vorteil heraus komme sondern nach einer Stellung in der ich mich wohl fühle'

      ich hoffe das hilft ein wenig.
    • Ein sehr schöner Beitrag von Heimdall70.

      Ich möchte nur ergänzen, dass die VIELFALT bei Eröffnungen nach 1.d4 nicht kleiner ist als nach 1.e4. Denkt einmal an Tango, Geier, Wusel, Snake-Benoni, Tschechisches Benoni, Alt-Benoni, Altindisch, Englund-Gambit, Klassicher Holländer, Stonewall, Leningrad, Anglo-Dutch, Tschigorin, Albins Gegengambit, Tarrasch, Henning-Schara-Gambit, Budapester Gambit und und und. Jetzt sind wir noch nicht einmal bei den Haupterwiderungen angelangt. Allerdings ist der Umfang der Theorie bei Eröffnungen nach 1.e4 vielleicht etwas größer wenn du die Hauptvarianten spielen und auf alles vorbereitet sein willst. Da übersteigt der offene Sizilianer und Spanisch alle Hauptantworten auf 1.d4. Und: die Frage ist ob man alle Erwiderungen gegen all diese Eröffnungen überhaupt kennen muss. Um deine Zeit die du mit Eröffnungsstudium verbringst zu kürzen würde ich dir empfehlen irgendwo einzusparen, also z.B. anfangs nur die Hauptvarianten im Sizilianer spielen, dafür aber keine Hauptvarianten nach 1..e5, 1...c6 oder 1...e6. Varianten die vielleicht als harmlos gelten, in denen du aber einen klaren Plan hast. Später kannst du dich stückweise vorarbeiten und überall Hauptvarianten spielen wenn du mit den anderen nicht mehr zufrieden sein solltest. Nach 1.d4 kannst du z.B. 2.Sf3 spielen und 3.c4 (oder evtl. gar nicht), welches einige Optionen des Gegners reduziert (aber auch einige deiner eigenen Optionen) und erst nach einiger Zeit zu 2.c4 übergehen.
      Für den Anfang würde es reichen wenn du jeweils eine Erwiderung gegen 1.e4 und 1.d4 parat hast. Wenn du mal ein ambitionierter Turnierspieler wirst, kannst du überlegen ob du weitere hinzufügst um dich weniger ausrechenbar zu machen.
    • Danke euch beiden :thumbup:
      Von der Theorie her hab ich mit 1.d4 sowohl in HV als auch in NV ein festes Repertoire. 1.e4 würde ich im Moment fast nur NV spielen und bei 1.c4 halt ich mich fast ausschließlich an Mihail Marin. Das Problem bei 1.e4: Man MUSS theoretisch fit sein, da es um einiges taktischer und schärfer als 1.d4 ist! -> ist auch der theorieaufwand größer.
      Ich fühle mich in vielen Stellungen wohl^^ das ist ein Problem. z.B den Holländer vergötter ich, werd ihn also wahrscheinlich spielen, da ich im Königsinder schon oft genug überspielt worden bin^^ modernes Benoni hab ich noch nicht ausreichend getestet. Französisch ist an sich sehr schön, aber manchmal, da denkt man sich: was ist eig mein Plan^^ das hab ich im Drache nicht und auch beime e6-Sizi net^^
    • Hi,

      ich mag holländisch, aber ich würde von Leningrad abraten, insbesondere bei einer DWZ um 1600 - 1700.

      Wenn man Holländisch mag, wäre eine Bird / Königsgambit, dann muss man nur ein / zwei Eröffnungen lernen,
      drei wenn man Französisch spielt.

      Das Setup ist ok, ..., allerdings ob man viele spannende Partien spielt?

      Mit freundlichen Grüßen
      Marlowe